Kapitel 13 // Der schrecklichste Lehrer aller Zeiten
Ich versuchte zu lächeln, doch der strenge Blick von meinem neuen Lehrer machte diesen Versuch zunichte. Er war riesig, in jeglicher Hinsicht, und schien nur schimpfen zu können. Wenn mir etwas bis zur Perfektion fehlte, dann war es Ordnung. Ob in meinen Tagesabläufen oder in meiner Schultasche, ich brachte alles durcheinander. Im Himmel hatten wir einfach nicht so viel und auch nicht jeden Tag einen eigenen Plan, was wirklich verwirrend war. Doch vielleicht sollte ich mich bei diesem Lehrer etwas mehr bemühen. So eilte ich schnell los, um alles noch vor dem Unterricht zu schaffen.
"Was steht ihr alle noch herum? In ein paar Sekunden klingelt es. Wer bis dahin nicht fertig ist, bekommt eine Verspätung."
Hinter mir schien niemand wirklich auf ihn zu hören. Vielleicht war es auch besser so, denn wenn alle besser als ich wären, wäre nur ich angeschimpft worden. So klingelte es und alle bis auf mich waren verspätet. Der Lehrer setzte sich hin, ohne noch etwas zu sagen. In Ruhe packte er seine Tasche aus und ließ alle seine Bücher auf den Tisch knallen. Es war so laut, dass ich es nicht einmal erklären konnte.
Vor Schreck schmiss ich mir meine Federtasche an der Kopf, als ich zusammenzuckte. Bobby, der in der rechten Ecke neben der Tür saß, fiel vom Stuhl herunter und irgendwo weiter hinten krachte es auch zweimal. Direkt hinter mir bekam jemand einen Schluckauf und links von mir spuckte ein Mädchen dem Lehrer direkt ins Gesicht, weil sie sich verschluckt hatte.
Auf den Schock kurz nach Beginn folgte eine halbstündige wütende Rede des Lehrers über alle möglichen Schüler aus der Klasse, bei der ich so tief in meinen Stuhl hineinsank, wie es nur ging. Wenn nicht einmal die in der letzten Reihe übersehen wurden, so war es in der ersten Reihe erst recht nicht möglich, also bekam auch ich die Wut des Lehrers ab. Wieso ich hier saß, wusste ich auch nicht so recht, aber ich nahm mir vor, einen neuen Platz zu finden bis zur nächsten Englischstunde. Wie viel er an mir auszusetzen hatte, war fast undenkbar. Ich hätte diese Fehler sicher nicht gefunden, aber ich konnte keinen Erwachsenen unterbrechen, also ließ ich ihn reden, was wirklich lange dauerte.
Nach zwei Stunden hatte ich nur eines gelernt: Lehrer sind häufig unsympathisch und können besser schimpfen als unterrichten. Ich konnte ihn tatsächlich weniger leiden als meine Klassenlehrerin, und das konnte nichts Gutes für meine Englischnote bedeuten.
Deshalb sorgt euch nicht um morgen - der nächste Tag wird für sich selber sorgen. Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt---
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