Jemand da?
Wir sacken erschöpft zusammen. Ich sehe mich um, inspiziere unser mitgenommenes Zeug und probiere wieder klar zu denken. Wir konnten drei Schlafsäcke sichern (jetzt ratet mal wer auf dem Boden schlafen darf!), haben viele Konserven und Wasser und außerdem sind wir in einem gottverdammten Weinkeller. Mr. Smith hat echt guten Geschmack was Wein angeht.... Es würde doch auch nicht auffallen, sollte ich mal was probieren...... oder? Ich schweife ab. Wir haben außerdem noch ein altes Jagdgewehr (das warum auch immer geladen ist!? Mr. Smith wird mir langsam sympa- egal) diverse Golfschläger ein Seil und ein Federball Set. ,,Vielleicht sollten wir Wachen halten." Ich weiß, dass wir zwar eingesperrt sind, aber sollte es einen unhöflichen Besucher geben, ist es besser, wenn jemand die anderen schnell weckt. ,,Ja das wäre vernünftig." Auch Mr. Smith und sogar Milla nicken. ,,Ich kann die erste Wache übernehmen." biete ich an. Ich bin viel zu aufgewühlt, als dass ich schlafen könnte. Die Smiths nicken dankbar und machen noch schnell die Zeitpunkte der Wacheablösungen ab, dann legen sie sich in ihre Schlafsäcke. Oh. Ich habe noch den Klunker von Uhr von Mr. Smith bekommen. Mit dieser Uhr hätte man bestimmt den griechischen Staat entschulden können... Aber gut. Laut der Uhr haben wir mal grade 21:13... Ich soll Milla für die zweite Wache um 24.00 wecken. Ich stecke meine Hand Gedanken verloren in die Tasche meines Pullovers und ertaste etwas. Mein uraltes Handy! Es ist noch eines von denen, die mit voller Wucht gegen eine Wand geschlagen werden können, und denen es danach immer noch gut geht. Ich mache es an. Meine Mutter hat mir geschrieben.
Mum: Luzi, alles gut!? England wurde komplett von Schottland abgeschottet. Ein bisher noch unbekannter Virus verwandelt Menschen in hirnlose Wesen, die wenn sie Menschen sehen, aggressiv werden.
Ich: Mir geht es gut. Wir haben uns im Keller verschanzt. Was sollen wir tun? Wird es noch lange dauern, bis das Militär alles unter Kontrolle gebracht hat?
Mum: Es sieht nicht gut aus. Bereits ein Achtel der englischen Bevölkerung ist infiziert. Und es steigt an. Ihr müsst aufs Festland. Es gibt bereits Regierungspläne, Teile von England zu bombardieren, damit es nicht auf das Festland kommen kann.
Ich: Woher kommt dieser Virus überhaupt?
Mum: Man sagt es wäre noch nicht geklärt, jedoch wird unter vorgehaltener Hand gesagt, ein Versuch in einem Labor, das Gehirnaktivitäten untersucht sei schief gegangen. Oh. Alle englischen Anwohner haben die Erlaubnis infizierte zu töten. Es gibt wohl verschiedene Stadien des Infiziert sein... Lücil. Überlebe verstanden!?
Ich: Ich geb mir Mühe. Muss Schluss machen, der Akku sieht nicht gut aus.
Na ganz Klasse. Da werde ich den Smiths also sagen dürfen, dass wir weg müssen. Wieso passiert sowas immer mir!? Ich betrachte die Smiths. Sie sind so eine vorzeige Familie. Meine Hand tastet nach einem Wein, aus dem Weinregal neben mir. Ich ziehe einen heraus und habe einen erwischt, der laut Etikett mehr wert ist, als mein Outfit. Nur wie kriege ich den Korken raus? In einem Weinkeller ist doch bestimmt ein Korkenzieher oder? Es schadet eh nicht wenn ich mich hier mal umsehe. Also stehe ich auf und schleiche ( was ohne Schuhe ja eh leicht geht ( noch ein weiteres Problem! Wir müssen noch schuhe von oben holen. Mr. Smith hat zwar Pantoffeln, aber damit kann man nicht sonderlich gut rennen. )) an den Schlafenden vorbei. Ich gehe etwas weiter nach hinten und finde ein kleines Fenster, durch das ich bestimmt noch grade so passen könnte. Leider ist es sehr hoch eingelassen...Ich sehe mich um. Ich könnte ein Weinfass als Leiter nehmen, jedoch wäre das LAUT. Mein Blick fällt auf unseren Proviant. Ich schleiche zu ihm und kralle mir das Brotmesser. Es ist leider etwas kurz, daher ungeeignet zum kämpfen. Aber gut. Vielleicht kann man damit Korken ziehen. Ich schleiche mich zurück und beginne rum zu probieren. Nach einer Viertelstunde habe ich mich so (un)geschickt angestellt, dass ein kleiner Randteil des Korkens abgebröselt ist ( glücklicherweise auf meinen Schoß ) und setze den Wein an meine Lippen. Das Zeug schmeckt genauso teuer wie es aussieht was sich darin äußert, das ich mich verschlucke und probiere stumm zu husten, was in einem seltsamen Schnauf-röcheln endet. Ich starre die Smiths wie gebannt an. Bitte lass sie nicht wach werden! Während ich noch zu wem auch immer bete dreht sich Milla in ihrem Schlafsack um und schmatzt. Ich starre. Sie kuschelt sich wieder in ihren Schlafsack. Ich starre weiter. Es kehrt wieder Ruhe ein und erleichtert atme ich auf. Ich verstecke die Weinflasche und lehne mich an die Wand. Der Blick auf die griechische Staatsentschuldung verrät mir, dass wir 22:56 haben. Naja. Immerhin. Ich probiere meine Gedanken einigermaßen zu ordnen. Damit döse und denke ich vor mich hin.
~ (schlechter) Zeitsprung
Als es dann endlich 24.00 Uhr ist, und nichts besonderes Vorgefallen ist, wecke ich Milla und drücke ihr den Klunker ihres Vaters in die Hand. Vielleicht war es der Wein, oder der Daunenschlafsack, jedenfalls schlafe ich schnell ein.
Ich blinzle. Ein paar Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase. Dann erinnere ich mich an das was passiert ist. Ich fahre hoch und sehe mich um. Mr. Smith schläft noch in seinem Schlafsack während Mrs. Smith neben Milla sitzt und die beiden Schulter an Schulter schlafen. Es versetzt mir einen leichten Stich, obwohl es auch schön anzusehen ist. Diese Familie ist wirklich unglaublich. Dann erinnert mich mein Magen daran, dass ich auch auf mich achten sollte. Ich schleiche zu den Konserven und fische mir eine Scheibe Toast, eine Konserve mit Kidneybohnen und noch eine mit Pfirsichen raus. ,,Machst du mir auch einen Toast mit Bohnen? Bitte?" Ich bekomme den Schreck meines Lebens und lasse die Konserven klappernd fallen. Wie konnte sich Milla so anschleichen!? Ich drehe mich langsam um wo eine Milla mich verschlafen ansieht. ,,Wie hat eigentlich der Wein geschmeckt?" Jetzt starre ich sie (mal wieder) an. ,,Keine Sorge ich schweige...." ,,Milla holst du bitte den Gaskocher von draußen?" Mrs. Smith ist auch wach!? ,,Vielleicht sollten wir heute kalt frühstücken. Jedoch wäre es gut, dass Haus nachher noch nach Essen und Proviant abzusuchen. Das kann ich zur Not auch machen." Mit Glück finde ich dann auch das Ladekabel meines Handys. Die beiden nicken. ,,Hab ich Frühstück gehört?" Immerhin sind jetzt alle wach. Dann kann ich ihnen von dem Chat mit meiner Mutter erzählen. Nachdem ich es ihnen berichtet haben schauen mich alle unglücklich an. ,,Wir sollten erstmal das Haus nach Essen abklappern. Dann alles weitere." Mr. Smith hat ausnahmsweise mal Recht. Nach einem kalten Frühstück, nehme ich mir meinen Golfschläger, Mr. Smith sein Jagdgewehr und Milla den Billard Queue ( Milla wird Wache stehen, und Mrs. Smith lässt uns wieder rein ) dann öfnnet sich die Weinkellertür
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