Erinnerung

Ich döse weg.

Ich sehe ein kleines Mädchen. Es hat Angst. Es muss weg. Es beginnt wegzulaufen und rennt. Es weiß nicht wohin. Es hält sich schützend die Hände vor das Gesicht. Es muss weiter. Es beginnt weiter zu laufen und sieht etwas. Etwas zerbricht in ihr.

Ich fahre hoch, was sich darin äußert, dass mein Kopf gegen die Fensterscheibe prallt. Durch das dumpfe Geräusch weckt Alex auch auf und schaut auf seine Armbanduhr. ,,Wir haben 20:14." Das ist nicht sonderlich spät. Trotzdem sind Wolken aufgezogen, es regnet und es ist dunkel. ,,Wir haben nur noch zehn Kilometer vor uns. Wir mussten Umwege fahren." Das überrascht mich nicht wirklich. Wie steht's um den Tank?" ,,Wir können noch zweihundert Kilometer fahren." Gut das sollte wohl für zehn Kilometer reichen. Nach ein paar hundert Metern kommen wir in ein kleines Städtchen. Eine gekrümmte Gestalt hinkt auf die Straße. Ich merke, das Mrs. Smith langsamer werden will. ,,Nicht anhalten, das ist eine Falle!" Höre ich mich und Alex gleichzeitig sagen. Er wendet sich zu mir und schaut mich überrascht an. ,,Woher weißt du das?" ,,Woher weißt du es denn?" Mrs. Smith beschleunigt und navigiert um den ,,Verletzten" herum, der wie wir erkennen können, wirklich nicht verletzt ist. Ich betrachte das Dorf genauer. Manche haben sogar ihre Fenster mit Brettern provisorisch zugenagelt. Hinter den Häusern kommt in geringer Entfernung  (ich schätze mal zehn-zwanzig Meter) ein Wald zum Vorschein. Ich meine eine Bewegung am Waldrand gesehen zu haben..... Dann lenkt mich William mit seinen Krallen ab, die er mich ins Bein jagt. Ich quieke sehr seltsam und starre ihn an. ,,Wieso!?" Alex und auch Milla starren mich überrascht an. ,,Mit wem redest du?" ,,William meinte, mein Bein als Kratzbaum missbrauchen zu müssen." ,,Er hat Hunger. Dann hört bei ihm, das Pazifisten Dasein auf." William ein Pazifist!? Also er ist ein effektiverer Mäusemörder als jegliche Fallen oder Gift.... Aber gut, darum geht es ja nicht. ,,Verdammte ...." weiter kommt Milla nicht, da höre ich schon Reifen quietschen und ich bin froh mich angeschnallt zu haben. Ich greife nach meiner Pistole und schaue noch vorne. Eine Straßensperre. Verdammt. Aus den umstehenden Häusern schleichen langsam vier Personen. ,,Wir müssen denen Parole bieten. Wir sind diejenigen, die Pistolen haben." Ich entriegle meine Tür und springe raus. Das ist zwar waghalsig, aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit der Tag nicht noch schiefer geht. Ich höre weitere Türen schlagen und neben mir posieren sich Alex und Milla. Sie mit ihrem Schlachterbeil, Alex mit seinem Jagdgewehr und ich mit meiner Pistole. Mrs. Smith bleibt sitzen und ist bereit für die Weiterfahrt. Zumindest gehe ich mal davon aus. ,,Gebt uns das Auto!" Eine der vier Personen, die einen Mundschutz trägt, brüllt uns mit dieser lachhaften Forderung an. Ich richte meine Pistole auf die Gruppe. ,,Sie werden die Straßensperre jetzt wegräumen." Diese weichen mit aufgerissenen Augen zurück. Eine Frau, ich schätze sie mal auf  Mitte Dreißig, tritt vor. ,,Hören sie, wir brauchen nur eine Mitfahrgelegenheit. Wir müssen von England runter...." ,,Wissen wir. Warum nehmen sie nicht einfach eines von ihren Autos?" ,,Alle sind abgehauen, meistens mit Auto. Die Leute drehen durch, damit meine ich nicht nur die Infizierten...  Außerdem wurden bei unserem die Reifen zerstochen." ,,Bis wohin, müsst ihr denn mitkommen?" Die Frau sieht sichtlich erleichtert aus. ,,Wir müssen bis zu..... Arrrghhh." Sie beginnt zu husten und Blut tropft ihr aus dem Mund. Ein großer Mann taucht hinter der Gruppe auf, und ich identifiziere ihn als den ,,Verletzten" von vorhin. Die Frau sackt zu Boden mit einem Messer im Nacken. Der Mann zieht die Waffe aus dem Nacken der Frau und die Gruppe beginnt zurück zu weichen. ,,Steigt ein, los!" Befehle ich und renne zu der Barrikade, welche aus provisorisch zusammen geschobenen Möbeln besteht. Ich ziehe einen Tisch weg und kann aus dem Augenwinkel erkennen, das der Mann langsam auf mich zu kommt. Noch während ich einen Stuhl wegtrete, wirble ich herum und ziele mit meiner Waffe auf ihn. Dieser weicht überrascht zurück. ,,Hey, hey Kleine kein Grund mich gleich über den Haufen schießen zu wollen." Ich finde eine Frau einfach umzubringen ist ein Grund. ,,Gehen sie." Meine Stimme klingt glücklicherweise sehr ruhig. Die Gruppe der Toten Frau sehen sich unruhig um, und ein Schuss fällt. Ich war das nicht. Alex, der mittlerweile im Auto sitzt, auch nicht. Verwundert sehe ich mich um. Ein Gruppenmitglied klappt zusammen, die anderen rennen panisch in das Haus aus dem sie kamen zurück. Vier Gestalten kommen langsam die Straße hinunter, eine davon umklammert ein Jagdgewehr, das aber schon deutliche Altersspuren aufweist. Der Mann fährt herum. ,,Spinnt ihr!? Geräusche wie diese locken doch diese Freaks an!" Ich nehme mal an, er meint Zombies. ,,Die waren dabei, unser Auto zu klauen...." Jetzt platzt mir der Kragen. Ich nehme einen weiteren Barrikadenstuhl und schleudere ihn auf den noch immer vor mir stehende Mann. Dieser reißt die Augen auf und fällt mit dem Stuhl zu Boden. Ich laufe auf den Jeep zu und springe über den benommen am Boden liegenden Mann. Jedoch beginnt jetzt seine Gruppe auch mit laufen. ,,Hey jetzt bleib doch stehen!" Ich erreiche den Jeep vor der Gruppe. Jedoch rennt einer der Mitglieder schneller als der Rest, und während ich mich in den Jeep ziehen möchte, packt mich der schnelle, der sich jetzt als junger Mann herausstellt und  reißt mich zurück. Ich wirbel herum, und ziele auf ihn. ,,Einen Schritt weiter, und ich knipps dir deine Lichter aus." Ich starre ihn an, jedoch sehe ich etwas hinter der heraneilenden Gruppe. Eine Zombiehorde aus acht Personen, wankt langsam die Straße herunter. Ich hab genug für heute. Es ist bald neun Uhr, und ich wurde heute an unschöne Dinge erinnert. Der Mann vor mir macht einen Schritt auf mich zu, und ich lenke die Mündung meiner Pistole weiter nach unten. Ich bin kurz versucht ihn in den Schritt zu schießen, jedoch wäre das wahrscheinlich schlimmer für ihn, als von einem Zombie verspeist zu werden. Seine Gruppe ist jetzt schon gefährlich nah, und Stuhlmann dürfte auch bald wieder kampfbereit sein. Ich drücke ab, und schieße ihm in den Oberschenkel. Er stößt ein Brüllen aus, und sackt zusammen. Alex zieht mich in den Jeep und ich schlage die Tür zu. Mrs. Smith drückt das Gaspedal durch und ich werde in den Sitzt gedrückt. Dank meiner Räumungsarbeiten streifen wir zwar noch einen Kleiderschrank , können aber passieren. Ich schaue zurück und sehe, wie die Gruppe wegrennt, und die beiden Männer noch immer am Boden liegen. Die Zombiehorde attackiert die beiden und....... Ich wende meinen Blick ab. Zu viel. Alles viel zu viel. Nach einem Kilometer kommen wir an den Waldrand und parken. Es ist riskant, aber die drei einigen sich auf Wachen. Ich solle schlafen. Dankbar fallen mir die Augen zu, und die Dunkelheit empfängt mich.

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