Kapitel 37

Laura

Nachdem wir die Informationen, die wir hatten, ausgetauscht hatten, beschlossen wir, aufzubrechen. Die Zelte wurden eingepackt und wir liefen los. Thalia und zwei andere Jägerinnen gingen voraus, um auszukundschaften. Wir konnten uns keine Überraschungen leisten. Haben die anderen jedenfalls gesagt. Nachdem wir zwei Stunden gelaufen waren, kamen die Späher zurück. "Wir haben den Haupteingang zum Park entdeckt und beobachtet.", sagte Thalia. "Es sind vier sterbliche Söldner, sechs Dracaene und zwei kleine Höllenhunde dort stationiert." "Kleine Höllenhunde. Das ist nicht gut.", sagte Artemis. "Wieso nicht? Ich meine, sie sind klein und nicht gross.", fragte ich sie.

"Kleine Höllenhunde werden wegen ihrem grandiosen Geruchsinn eingesetzt.", erklärte sie. "Sie riechen besser als alle anderen Monster." "Hazel kann uns mit dem Nebel tarnen.", sagte Percy. "Das wird nicht reichen.", sagte Allison. "Es könnte ein bisschen helfen, unseren Geruch zu verdecken, aber es wäre nicht genug." "Wie seid ihr denn überhaupt nahe genug zu kommen, um sie zu sehen, aber ohne entdeckt zu werden?", fragte Michael. "Wir hatten Glück. Einer der Sterblichen hat eine Zigarette geraucht und da er direkt neben den Höllenhunden stand, konnten sie uns nicht riechen, da ich das einzige Halbblut von uns dreien bin. Aber eine Dracaene hat ihm befohlen, die Zigarette wieder auszumachen."

"Gibt es irgendetwas anderes, dass unseren Geruch verdecken könnte?", fragte Reyna. "Blut.", sagte Allison. "Junge Höllenhunde ernähren sich von Blut. Wenn sie Blut riechen, nimmt es einen grossen Teil ihrer Aufmerksamkeit in Anspruch und sie können nichts anderes mehr riechen. Und da sie von Monstern ausgebildet wurden, sind sie gelehrt, während der Wache nicht einfach so wegzulaufen. Wenn wir irgendwie Blut finden, dann können wir uns an ihnen vorbeischleichen und die Höllenhunde werden sich nichts anmerken lassen, da sie sonst von den anderen Monstern bestraft werden, da sie während ihrer Wache nicht aufmerksam waren."

"Jetzt müssen wir nur noch irgendwo Blut finden.", sagte Reyna. "Innerhalb des Zaunes gibt es sterbliche Wachen, die alleine patroullieren.", sagte Thalia. "Wir könnten eine davon umbringen." "Wir können ihn aber nicht einfach so mit einem Pfeil abschiessen.", widersprach Allison. "Das wäre nicht genug Blut." "Ich hätte eine Idee.", sagte Richard. "Du kannst ihn nicht erschiessen. Das wäre viel zu laut." "Ich habe nie gesagt, dass ich ihn erschiessen will.", sagte er. "Können wir zum Zaun gehen, ohne von den Höllenhunden entdeckt zu werden?", fragte er Allison. "Wenn wir genügend Abstand zum Eingang halten, dann sollte es gehen." "Gut, ich kümmere mich darum."

"Willst du einen von ihnen töten?", fragte ich schockiert. "Lässt sich nicht vermeiden.", sagte e und lief weiter, Richtung Park. Der Rest von uns folgte ihm. "Was ist denn mit Richard?", fragte Michael. "Er hat auf dem Hinweg etwas getan. Ich... ich will nicht darüber reden." "Hat er einen Menschen umgebracht?" Ich hob drei Finger. "Drei Menschen? Wieso das denn?" "Sie wollten uns gefangen nehmen oder töten. Sie arbeiteten vemutlich für die selbe Person, wie diese Söldner, die sich anscheinend im Park befinden." "Und du musstest zusehen, wie Richard einen nach dem anderen abgemurkst hat.", stellte er fest. Ich nickte einfach nur. Er umarmte mich, was ziemlich selten ist. Er mag umarmungen nicht besonders.

Wir waren am Waldrand angekommen. Vor uns befand sich eine Strasse und gegenüber befand sich ein Zaun. Das war wohl der Park. Richard huschte über die Strasse und war in Sekundenschnelle über den Zaun geklettert. Er sah sich dort kurz um und hechtete dann in einen Busch. Plötzlich erschien ein Mann in Tarnkleidung und einer Pistole im Holster aus dem Unterholz. Er war komplett entspannt. Er hatte Richard nicht bemerkt. Ich sah zum Rest von uns und bemerkte Reyna direkt neben mir, die komplett versteift war. "Machst du dir Sorgen um Richard?", fragte ich. "Nein, ich habe mitleid mit diesem Mann, weil er gleich grausam sterben wird." "Richard wird nicht so grausam sein.", sagte ich, obwohl ich mir selber nicht glaubte. Reyna blickte mich von der Seite an. Sie hatte mir nicht geglaubt.

Der Mann wurde plötzlich in ein Gebüsch gerissen. Ich konnte nur noch seine Beine sehen, die noch kurz strampelten, dann aber schlaff wurden. Aus dem Gebüsch kam dann eine Hand mit einem Daumen nach oben und winkte uns her. Wir überquerten die Strasse und kletterten über den Zaun. Allison ging zum Gebüsch und sagte: "Ja, das ist genug Blut. Wie hast du so viel aus ihm herausbekommen?" Ich wollte die Antwort nicht hören, also schlich ich mit dem Rest weiter. Wir kamen zum Haupteingang und sahen die Wachen. Die vier Männer und diese gruseligen Schlangenfrauen. Die Höllenhunde sahen normal aus. "Diese Schlangenfrauen habe ich gesehen, als ich tot war.", flüsterte Michael mir zu. Er hatte mir von diesem Traum erzählt, den er hatte, als er tot war, aber er hatte sich nicht an bestimmte Einzelheiten erinnern können.

Die Jägerinnen, es ware insgesamt 16 und dazu noch Artemis, schlichen vorsichtig auf den Gehweg und als sie alle ein offenes Schussfeld hatten, legten sie alle Pfeile an und zwölf von ihnen schossen, während die anderen die Reserve bildeten, falls Jemand nicht sofort sterben würde. Aber diese Sorge war unbegründet. Alle Pfeile trafen ihr Ziel und wir schlichen nun am Gehweg entlang. Wir kamen an einigen verfallenen Gebäuden vorbei und begegneten einzelnen Monstern, die aber auf der Stelle erledigt wurden. Wir kamen zum Höhleneingang, über dem sich ein Wasserfall teilte. Einige Wasserspritzer landeten auf meiner Haut und ich fühlte mich sofort besser. Die Nervosität nahm ab und mein Schwert zitterte nicht mehr in meiner Hand.

"Das kühle Nass ist sehr beruhigend, nicht wahr?", fragte Percy und Michael und ich nickten. "Wasser macht uns stärker. Es hilft unseren Reflexen beim Kampf. Jedenfalls bei mir, ich weiss nicht, ob es bei euch ebenfalls so sein wird." "Hoffen wir Mal, dass dem so ist.", sagte Michael. "Wir brauchen jeden Vorteil, den wir kriegen können." Wir begaben uns ins innere der Höhle. Jetzt, da kein Wasser mehr auf mich spritzte, wurde ich wieder nervös. Ich versuchte mir vorzustellen, dass ich mich einfach zu einem normalen Fechtturnier begab.

Wir entfernten uns vom normalen Touristenweg, um nicht so einfach entdeckt zu werden. Hazel tarnte uns ausserdem mit dem Nebel. Wir kamen nach einer Weile in eine grössere Höhle mit der grösse eines Festsaales.  Der Saal schien von den Steinsäulen am Rand gestützt zu werden. Ausserhalb des Saales war es ebenfalls offen, aber es war dort uneben und es hatte mehr Säulen. Wir schlichen langsam durch den Saal.

"Sollten wir nicht um den Saal herumgehen?", fragte Allison. "Das ist ein perfekter Ort für einen Hinterhalt. Wir stehen hier komplett ohne Deckung da. Und der Feind könnte uns von den Säulen aus mit Pfeilen beschiessen ohne selber gefährdet zu sein." "Keine Sorge.", sagte Percy. "Laura wird die Pfeile einfach vom Himmel pusten, so wie sie es mit euren gemacht hat." "Ich weiss nicht einmal, wie ich das gemacht habe.", wiedersprach ich. "Du hast es aus Instinkt gemacht.", sagte Percy. "Dann schaffst du es auch erneut." "Ich weiss aber nicht, ob ich es bewusst machen kann.", sagte ich mitlerweile etwas frustriert.

"Das können wir doch gleich testen, Laura Deckers.", erschallte eine Stimme und alle machten einen Sprung in die Luft, weil wir so erschrocken waren. Die Hälfte der Jägerinnen schoss ausversehen ihre Pfeile ab. Richard sah panisch an die Decke, als ob er einen Geist gesehen hätte und ihn jetzt suchen würde. Wieso reagierte er so? "Wer auch immer du bist, zeig dich.", rief Artemis in die Höhle. "Ts, ts, ts. Wer redet denn so mit ihrer Grossmutter?"

"Phoibe.", sagte Artemis und spannte den Bogen noch weiter an. "Phoebe?", fragten mehrere, der Jägerinnen. "Nein, das ist die Person, nach der Phoebe benannt wurde. Die Titanin Phoibe. Du bist also die Anführerin dieser Monster? Geht es dir immer noch darum, das Orakel von Apollo zurückzubekommen?" "Du bist ja so schlau. Und so törricht. Hast du wirklich geglaubt, dass die Tochter des Pluto in der Lage wäre, euch vor mir zu verstecken? Ihr könnt euch nicht vor mir verstecken. Aber meine Truppen können sich vor euch verstecken."

Als sie zu Ende gesprochen hatte, erschienen aus dem nichts duzende Dracaene in voller Rüstung und mit unterschiedlicher Bewaffnung. Sie waren einfach so aufgetaucht. Es ist nicht so, dass sie in den Saal gelaufen waren, sie schienen bereits hier gewesen zu sein. Sie waren getarnt gewesen und hatten auf uns gewartet.

"Ver-damm-t.", fluchte Percy. "Schist.", sagte Hazel. Was war Schist? "Wir sind am...", begann Richard, als die Dracaene ihre Bögen spannten und auf uns zielten. Sie würden jeden Augenblick schiessen und wir standen komplett offen.

"IN DECKUNG!", schrie Michael. "Raus aus dem Saal!"


22.12.18

Der grosse Kampf hat angefangen/steht kurz bevor. Ich liebe es. Die folgenden Kapitel werden ziemlich spannend werden. Hoffe ich jedenfalls.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top