Kapitel 9: Psychomädchen singt ein Lied über Blut

Laura

Als Nicole und ich die Garderobe erreichten, waren bereits alle anderen weg, was mich sehr überraschte, aber nicht wirklich kümmerte. Ausserdem, wenn sie weg waren, müsste ich mir keine Sorgen machen, erklären zu müssen, was gleich passieren könnte. Wir hatten die Schutzkleidung in Rekordzeit mit unserer Alltagskleidung ausgewechselt und falls ihr euch fragt, ob wir in unserer Schutzkleidung nicht besser geschützt wären, nein, wären wir nicht. Sie sind definitiv nicht dafür gemacht, Zähnen und Klauen zu widerstehen.

Ich packte meinen Rucksack und wir rannten aus der Garderobe und in Richtung der Treppe, als plötzlich die Frau vor uns auftauchte. Wir hielten abrupt an und ich zog mein Schwert aus meinem Rucksack. Sie sah jetzt wieder normal aus, aber ich wusste, dass das nur eine Täuschung war. Neben mir hatte Nicole ihr Klappmesser in die Hand genommen, aber sie zitterte wie verrückt und ihre Haut war beinahe so blass, wie die von der wahren Gestalt dieser Frau.

Die Frau, die bei näherer Betrachtung eher ein Mädchen war, die in den späten Teenagerjahren zu sein schien und braune Haare hatte, saugte überrascht die Luft ein und sagte: "Du bist es tatsächlich. Laura Deckers. Ich bin eine grosse Bewunderin von dir. Was du in Paris und Catania gemacht hast und wie du die USA so grossartig beim Juniorfechten vertrittst, finde ich einfach toll. Ich hätte liebend gerne eine Unterschrift." Sie näherte sich uns langsam und ich hob mein Schwert. "Stehen bleiben.", befahl ich und sie erwiderte: "Wieso? Ich will euch doch nichts tun." "Worauf warten wir?", fragte Nicole, während sie an meinem Arm zog. "Hauen wir durch den Hinterausgang ab."

Das Lächeln, dass das Mädchen gehabt hatte, verschwand und wurde durch Wut ersetzt. "Du blöde Göre ruinierst alles.", schrie sie und auf einmal sah sie wieder aus, wie ein weiblicher Teufel. Sie ging in die Knie und hechtete in unsere Richtung, während sie ein Geräusch ausstiess, dass man am ehesten als eine Mischung von Zischen und Brüllen erklären kann. Ich hob mein Schwert, doch sie stiess es zur Seite und warf mich zu Boden. Sie stürzte sich auf mich und öffnete ihren Mund, wobei sie ihre Scharfen Zähne entblösste.

Ich schwang mit dem Schwert nach ihr, doch sie zuckte zurück und es verfehlte knapp ihren Kopf. Sie packte mein Kinn und drückte es nach oben, wobei sie meinen Hals entblösste. Sie senkte ihren Kiefer und mir wurde bewusst, dass sie meine Kehle aufreissen wollte. Ich hob mein Schwert und hielt es zwischen meinen Hals und ihren Mund und mein Schwert landete wie ein Stock in ihrem Mund. Leider mit der breiten Seite und nicht mit der Klingenseite, sonst hätte sie sich geschnitten. Sie drückte nach unten und ich versuchte, dagegen zu halten, aber sie kam meinem Hals näher, als mir lieb war.

Ich musste versuchen, die Schwertklinge um 90 Grad zu drehen. Würde sie dann versuchen, weiterhin runterzudrücken, müsste sie den anderen Monstern erklären, wo sie die Narben herhat. Zwar müsste ich dann mit meiner linken Hand ebenfalls gegen die Klinge drücken, mit meiner rechten halte ich ja den Schwertgriff, aber das wäre immer noch besser, als beide Wangen aufgeschlitzt zu bekommen. Bevor ich das allerdings tun konnte, sprang Nicole auf das Feuermädchen drauf und und schlug mit der Handkante gegen ihren Hals. Diese zischte nur und schüttelte Nicole von sich herunter. Dann holte sie aus und verpasste Nicole mit ihrer Rückhand eine Backpfeife, die so kräftig war, dass Nicole gegen die Wand geschleudert wurde und zu Boden fiel.

"Nein.", schrie ich, drehte die Klinge um 90 Grad und drückte sie nach oben. Das Feuermädchen schrie auf und fuhr hoch, wobei sie ihren Mund bedeckte. Ich krabbelte nach hinten und stand auf. Das Feuermädchen nahm ihre Hände runter und ich sah, was mein Schwert angerichtet hatte. Ihre rechte Wange war bis zum Knochen, der dahinter kam, aufgeschlitzt und ihr Kiefer hing nun schief in ihrem Mund, während Blut aus der Wange herauslief. Ich stolperte zurück und musste mir Mühe geben, mein Frühstück nicht hochzuwürgen. Sie stiess wieder dieses Zisch-Gebrüll-Gemisch heraus und sprang auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte, prallte sie gegen mich und ich stürzte nach hinten.

Der erwartete Aufprall beim erreichen des rechten Winkel blieb aus und als ich begriff, was das bedeutete, knallte ich bereits gegen die Treppe und rutschte sie herunter. Ich war die Treppe zum Erdgeschoss runtergefallen. Ich hatte meinen Kopf dabei angeschlagen und mein Rücken fühlte sich an, als wäre eine Büffelherde drübergerannt. Es hatte mir praktisch alle Luft aus den Lungen gedrückt und ich versuchte, zu atem zu kommen. Das Feuermädchen stand gebückt am oberen Ende der Treppe und machte einen gewaltigen Satz direkt auf mich zu. Ich rollte mich zur Seite und sie krachte gegen die Ausgangstür, wobei sie gleich durch das Glas hindurchbrach und bis zur Hüfte aus der Tür herausragte. Ich sah mich panisch nach meinem Schwert um, konnte es aber nirgendwo entdecken. Mir kam ein unguter Gedacke und ich sah über das Treppengeländer nach unten. Und ich hatte recht, mein Schwert lag ganz unten im zweiten Untergeschoss.

Ich sah zum Feuermädchen und sah, wie sie sich langsam aus der Tür herauskämpfte. An der Wand befand sich ein Stuhl und ich erinnerte mich an einen Ratschlag, der Richard Michael und mir gegeben hatte. "Stühle sind verdammt stabil. Wenn ihr eure Waffe verloren habt und es einen in eurer Nähe hat, dann benutzt ihn." Ich packte den Stuhl an der Rückenlehne und liess ihn mit voller Wucht gegen das Feuermädchen knallen, die sich beinahe aus der Tür befreit hatte. Sie fiel wieder in das Loch in der Tür, packte dann aber beide Seiten des Loches und riss die Tür förmlich auseinander. Glasscherben und Holzsplitter flogen durch die Gegend und als sie mich anbrüllte, machte ich mir in die Hose.

Ich schwang den Stuhl noch einmal, doch sie packte ihn, riss ihn aus meiner Hand und warf ihn weg. Ich drehte mich um und hechtete die Treppe runter. Ich brauchte mein Schwert, sonst wäre ich tot. Als ich ihm ersten Untergeschoss war, machte das Feuermädchen einen Satz von dem einen Treppengang zur anderen, weshalb sie mir nun den Weg versperrte.

(Zur Erklärung, da es nicht einfach zu beschreiben ist, sie sprang von dem höheren Treppenteil zum tieferen Treppenteil. Stellt euch einfach vor, dass die Lücke dazwischen grösser ist)

Anstatt einen Weg an ihr vorbei zu suchen rannte ich durch eine Tür, die sich dort befand, stellte einen Stuhl, der sich gerade dort befand, unter den Türgriff und fand mich anscheinend in einer Sammelstelle für Müll und Schutt wieder. Es war ein sehr grosser Raum und er war vollgestellt mit Gerümpel. Ich sah zurück zur Tür und sah, wie sie wie verrückt gerüttelt wurde. Dann ging auf einmal eine Faust durch die Tür hindurch, die nach dem Stuhl tastete. "Ist diese blöde Tür aus Pappe?", fragte ich mich und sah mich nach einem Versteck um.

Unter einem Bett? Nein. In diesem Backofen? Zu klein. Mehrere grosse Wandschränke, die ungleichmässig im Raum verteilt waren? Die könnten gehen. Ich rannte zum nächsten, der sich an der Wand befand und öffnete ihn. Er war komplett leer. Ich kletterte hinein und verschloss ihn wieder. Im inneren befand sich ein Riegel, mit dem ich schnell die Tür von innen verschloss. In diesem Moment hörte ich ein lautes Zerbersten, was wohl das Ende der Tür bedeutete. Ich hielt meine Hand vor den Mund, um mein Atmengeräusch zu dämpfen. Ich spürte etwas warmes, dass meinen Nacken herablief und tastete mit der anderen Hand danach. Es war Blut. Ich fragte mich, wie schwer ich wohl verletzt war, aber ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, als ich Schritte hörte.

Ein Schritt klang so, als wäre er von einem Huftier, der andere klang metallisch. Es gab auch zahlreiche Tropfgeräusche, dass wohl das Blut war, dass ihr von ihrer Wange tropfte. Die Schritte kamen näher und ich versuchte, so leise wie möglich zu atmen. Plötzlich ertönte ein schabendes Geräusch, dass wohl dadurch ausgelöst wurde, dass sie mit ihren Klauen über die Gegenstände fuhr, an denen sie vorbeilief. Als sie beim Schrank ankam, hörten die Schritte und das Schaben auf. Dann legte sie ihre Hand anscheinend an die Schranktür und liess die Finger einzeln und nacheinander gegen das Holz tippen.

"Wooo, biiist duuu?", fragte sie leise und langsam und sicherlich mit einem leichten sadistischen Unterton. "Bist du etwa hier drin?", fragte sie erneut. Ich weitete meine Augen und hätte beinahe laut geschluckt. Sie wusste, dass ich hier drin war. Sie spielte lediglich mit mir. Oder vermutete sie es einfach und erhoffte sich eine Reaktion? Dann machte sie ein Geräusch, dass wahrscheinlich ein Schnuppern war. "Ich rieche dein Blut. Und es riecht gut.", sagte sie und schlug gegen den Schrank. Ich sprang beinahe hoch, aber ich gab keinen Ton von mir und sie schien weiterzugehen.

Dann begann sie zu summen. Ich erkannte die Melodie. Es war 'Never gonna give you up'. Als sie beim Refrain ankam, begann sie zu singen, aber langsamer, als es im Lied eigentlich war und sie hatte den Text geändert. "Ich bring euch beide um. Ich reiss eure Kehlen a-auf. Ich trinke euer Blut. Das wird ganz to-oll." Sie summte weiter und schien sich nun anderswo im Raum umzusehen. Auf einmal ertönte ein Krachen und sie schien etwas auseinanderzureissen oder so ähnlich. Danach gab es einen lauten Aufprall. Sie hatte etwas schweres durch den Raum geworfen. Vermutlich eine Mikrowelle. Es hörte sich jedenfalls nach so etwas an.

Was sollte ich nur tun? Soll ich hier sitzen bleiben bis sie mich findet oder ihr Interesse verliert? Oder soll ich etwas unternehmen? Ich erinnerte mich an einen weiteren Tipp von Richard. "Wenn du dich versteckst und nach dir gesucht wird, dann wirst du gefunden werden. Bleibe in Bewegung und versuche, so schnell wie möglich, eine so grosse Distanz wie möglich zwischen dir und den Suchern zu bringen." Der Tipp an sich war nicht schlecht, aber ich bezweifle, dass er an so ein Szenario gedacht hat, wie an das, in dem ich mich momentan befinde.

'Ich bin die Tochter von Okeanos', dachte ich mir. Wasser. Ich brauche Wasser. Dad hatte uns einige Wassertricks beigebracht und die brauchte ich jetzt. Ich hatte vorhin gesehen, dass an der Decke mehrere Rohre verliefen. Hoffentlich war eine davon eine Wasserleitung. Ich schloss die Augen, nicht dass es einen Unterschied gemacht hätte, und versuchte, meine Sinne auszuweiten und Wasser zu finden. Tatsächlich. Ein Rohr war eine Wasserleitung. Sie war etwas alt und morsch und sie tropfte, aber das würde vermutlich sogar helfen.

Bevor ich mir überlegen konnte, was ich mit dem Wasser tun sollte, redete das Feuermädchen wieder. "Komm ruhig aus deinem Versteck heraus. Ich werde dir nichts antun." Als sie das sagte, entspannte ich mich und atmete erleichtert aus und wollte gerade den Riegel zurückschieben, als ich erstarrte. Wieso machte ich das? "Du musst dich nicht vor mir verstecken. Dir wird nichts passieren." Ich zog den Riegel zurück öffnete die Schranktür und trat heraus.

Ich sah mich im Raum um, aber ich sah sie nirgendwo. Wo war sie auf einmal hin? Dann sah ich auf der anderen Seite des Raumes eine Bewegung. Es war ein Spiegel und im Spiegel sah ich mich und sie. Sie war hinter mir, an der Decke und sie liess sich gerade mit nur einem Arm an einem der Deckenrohre auf den Boden hinunter. (Michael Myers in Halloween H20)

Sie landete lautlos hinter mir und ich drehte mich um. Sie sah jetzt wieder wie ein Mensch aus und sah mich verführerisch an. "Na Bitte. Geht doch.", sagte sie und kam mir langsam näher. Jetzt, da ich sie in Ruhe betrachten konnte, sah sie eigentlich ziemlich attraktiv aus. Als sie direkt vor mir war, legte sie ihre Arme um meine Schultern und zog mich näher zu ihr ran. Ihre Augen waren voller Zuneigung und dann berührten sich unsere Lippen. (Oh man, das ist so Cringe. Wenigsten gibt es eine Erklärung, wieso dass so passiert.)

Im Nachinein muss ich sagen, für die Tatsache, dass mein erster Kuss mit einem Monster war, war er gar nicht so schlecht. Er wurde ziemlich schnell ziemlich leidenschaftlich und sie schien gefallen an meiner Halsregion zu haben, was mich eigentlich nicht zu sehr störte, aber es machte mich etwas unwohl. Auf einmal ertönte Nicoles Stimme. "Laura, wo bist du?" Ich wollte schon antworten, als sie mir ihren Finger auf die Lippen legte und sagte: "Ich mache das." Sie drehte sich in Richtung der Tür und rief, mit einer perfekten Immitation meiner Stimme: "Ich bin im ersten Untergeschoss. Es ist tot, aber ich könnte hier unten schnell Hilfe gebrauchen."

Ich war beeindruck. Als sie sich wieder zu mir drehte, sagte sie: "Ich werde mich gleich um sie kümmern, aber zuerst werde ich das hier beenden." Sie leckte erwartungsvoll ihre Lippen. Und in genau dem Moment fiel ein Wassertropfen aus dem Rohr über mir auf mich. Als das passierte, geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Mein Kopf wurde wieder klar, meine und ihre Augen weiteten sich, ich schrie und ich stiess sie so fest wie ich konnte von mir weg. Ohne das ich es überhaupt gewollt hatte, barst die Wasserleitung über mir und sie wurde von einem Speer aus Wasser gegen die Wand geschleudert und drangenagelt. Ihre echte Gestalt wurde wieder offenbart, als sie vor Schmerz aufschrie und am Wasserspeer zog, um sich irgendwie zu befreien.

Ich war überrascht von meiner Reaktion und vom Wasserspeer, aber dachte nicht näher daran und konzentrierte mich darauf, den Wasserspeer stabil zu halten. Nicole stürmte in den Raum und blieb erstaunt stehen, als sie die Szene, die sich gerade vor ihr abspielte, sah. Das Feuermädchen wand sich, warf sich hin und her und schrie. Ihre Feuerhaare wurden intensiver und ich konnte die Hitze aus zehn Meter Entfernung spüren. Die Wand und die Decke hinter, beziehungsweise über ihr, begannen zu brennen.

"Nicole, du hattest recht.", sagte ich zu ihr. "Wir sollten von hier abhauen. Unten ist mein Schwert. Kannst du das holen? Ich halte das Ding solange hier fest." Sie nickte und rannte los. Ich betrachtete das Feuer und fragte mich, ob ich es wohl löschen könnte. Während ich mit meiner rechten Hand den Wasserspeer stabil hielt, jedenfalls in meiner Vorstellung, nahm ich weiteres Wasser aus der Wasserleitung mit meiner linken Hand und als ich genug hatte, schleuderte ich es gegen die Wand. Das Feuer wurde auf der Stelle gelöscht, doch ich hielt das Wasser an Ort und Stelle. Vielleicht könnte ich das Feuermädchen gleich damit ertränken. So wie es aussah, wurde sie immer noch mit dem Speer gegen die Wand gehalten, obwohl der Wasserspeer von anderem Wasser umgeben war. Blut aus ihrer Wunde an der Wange und dem Oberkörper, wo der Speer sie getoffen hatte, floss in die Wasserblase und formte einige interessante Strukturen. Allerdings wurde ich schnell erschöpft und ich vergass diesen Teil des Plans. Ich liess die Wasserblase deshalb auf den Boden fallen und fokussierte mich auf den Speer.

"Ich habe es.", rief Nicole vom Türrahmen und ich lief langsam in diese Richtung. Ich verlor auf einmal den Halt, rutschte auf irgendetwas aus und fiel auf den Boden. Das Feuermädchen fiel zu Boden und stand langsam und etwas zittrig auf. Sie atmete schwer und als sie begann, auf mich zuzulaufen, zog sie ein Bein nach. Ich stand ebenfalls auf und bewegte mich Richtung Ausgang, doch sie war schneller und holte mich ein. Bevor sie allerdings etwas tun konnte, tauchte Nicole mit dem Schwert auf und schwang es gegen das andere Bein. Das Feuermädchen schrie auf und Nicole schwang das Schwert erneut. Sie zielte auf den Kopf, traf ihn aber mit der flachen Seite und das Feuermädchen fiel lediglich auf den Boden. Nicole sah sie mit wutverzerrtem Gesicht an und für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass ihre Augen glühten.

Ich packte sie am Arm und zog sie hinter mir her. Als wir aus dem Raum waren, rief das Feuermädchen mir noch etwas hinterher. "Wieso bist du in ihrer Gesellschaft? Weisst du überhaupt, wozu sie in der Lage ist?" Ich drehte mich um und sah sie an. "Ja, dessen bin ich mir durchaus bewusst."

Ein paar Minuten später waren wir endlich in der U-Bahn und unterwegs nach Hause. Wir waren alleine, was zwar ungewöhnlich, aber mir nur recht war. Ich war völlig in Gedanken versunken. Wieso war ich aus dem Schrank herausgegangen? Sie hatte nur mit mir geredet. Ich versuchte, mit meinem begrenzten Wissen über die griechische Mythologie eine Antwort zu finden. Dann fiel es mir ein. Piper. Charmsprech. Das musste es wohl gewesen sein. So wie es aussah, hatten einige Monster das anscheinend auch. Vielleicht hatte Richard letztes Jahr doch recht gehabt. Er war zwar ein hervorragender Kämpfer, aber er ging trotzdem ins Camp. Um etwas über die Kreaturen und Geschichten zu lernen. Ohne dieses Wissen, können Situationen wie diese Heute sicher wieder vorkommen. Vielleicht wäre das Camp doch nicht allzuschlecht. Darüber würde ich in Ruhe nachdenken müssen.

Ich sah zu Nicole, die wiederum zu mir sah. Ich seufzte und massierte meinen Hinterkopf, der ziemlich wehtat. "Ich denke, ich schulde dir eine Erklärung.", sagte ich. Sie schüttelte den Kopf. "Die griechische Mythologie ist echt, du bist die Tochter des Titanen Okeanos und in Long Island gibt es ein Camp, in das Halbblute, wie ihr gehen könnt." Ich starrte sie an. "Woher weisst du das?". fragte ich sie. "Ich höre dich, Richard und Michael immer darüber reden, wenn ihr bei uns seid. Ihr dämpft eure Stimmen ja nicht einmal. Also ich bin überrascht, dass Mum und Dad es noch nicht wissen. Und... ich sehe Dinge. Dinge, die andere nicht sehen können. So wie dieses Ding, was auch immer es war oder deine Wassertricks." Ich nickte. "Weisst du, es gibt da einen magischen Schleier. So hat man es mir jedenfalls erklärt. Er wird Nebel genannt und die meisten Menschen können nicht hindurch sehen. Aber es gibt Ausnahmen. Du scheinst eine zu sein. Halbblute können zwar auch durch den Nebel sehen, aber nicht immer und weniger gut. Deshalb erkannte ich dieses Ding auch nicht sofort." Nun nickte sie. "Verstehe.", sagte sie. Danach schwiegen wir, bis wir zur Station kamen, bei der wir austeigen mussten.


10.10.19

Huh, was für ein Kapitel. War nicht einfach, es zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch. Ja, ich habe einige Fragen in diesem Kapitel offen gelassen, aber die werden alle mit der Zeit beantwortet werden. Was denkt ihr von dem Feuermädchen? Und der Kampfszene? Ist es gelungen? Ich hoffe es.

Ursprünglich hatte ich geplant, zuerst ein Kapitel im Camp zu schreiben und euch etwas länger mit dem Cliffhanger vom letzten Kapitel warten zu lassen, aber da das nächste Kapitel im Camp ein kleiner Zeitsprung sein wird, würde das nicht viel Sinn machen. Deshalb habe ich dieses Kapitel als nächstes gemacht. Ich habe diesem Kapitel auch noch einen Titel und nicht nur eine Nummer gegeben. Ich hoffe er ist gut.

Nächstes Mal wird es im Camp spannend werden. Hoffe ich. Falls ich es gut umsetzen kann.


Noch andere Neuigkeiten. Ich denke, ich werde ein Buch beginnen, in dem ich über Filme, Serien und Bücher schreiben werde. Ich werde dann einfach, wenn ich gerade Lust habe, ein Kapitel über eines dieser Themen schreiben und es dann veröffentlichen. Das spezielle wird sein, dass ich es auf Deutsch und Englisch machen werde. (Ist jedenfalls so geplant.) Ich schreibe ein Kapitel auf Deutsch und dann noch eines auf Englisch. Ich weiss nicht genau, wann ich damit anfangen werde, aber da ich bei diesem Buch keinen Zeitdruck haben werde, spielt das auch nicht wirklich eine Rolle

Bis zum nächsten Mal

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