Geschenk

„Und du bist dir wirklich sicher Sev? Hier leben Harry Potters Verwandte?! Dieser Muggelabschaum!"

Die gänzlich in schwarz gehüllte Gestalt schritt voraus, durch das hölzerne Gartentor, auf die Eingangstür zu und antwortete leise, mit seiner so typisch schnarrenden Stimme, „... zweifelst du etwa an mir Barty?"

„Nein Severus. Wie könnte ich!"

Den Sarkasmus konnte der Mann jedoch nicht gänzlich aus seiner Stimme heraushalten, außerdem konnte man regelrecht das breite Grinsen heraushören. Severus Snape schnaubte, blieb vor der Tür stehen und klingelte.

„Schrecklich hier. Einfach nur schrecklich! Alles sieht gleich aus. Wie kann jemanden nur so leben ... grauenvoll!"

„Sei endlich still!", zischte der Hogwartsprofessor leise, als sich Schritte im Inneren des Hauses zu nähern schienen. Dem Getrampel nach ein Elefant. Snape verzog hinter seiner tiefsitzenden Kapuze angewidert das Gesicht und wappnete sich sowohl geistig als auch mit gezücktem, in seinem Ärmel verborgenen Zauberstab für das, was nun gleich passieren würde. Da wurde die Haustüre auch schon abrupt aufgezogen und gab nun die Sicht auf einen widerlich fetten Muggel mit leicht vor Wut rot angelaufenem runden Gesicht und Schnauzer frei.

„Wer sind sie und was fällt Ihnen ein zu so später Stunde noch an meiner Haustüre aufzutauchen!", blaffte das Walross. Der Blick wanderte über die zwei Todesser und augenblicklich gewann die rote Farbe im Gesicht des Mannes noch ein wenig an Intensität, „... noch dazu in solch einem Aufzug ... solche Freaks, wie ihr welche seid, will ich schon gar nicht auf meinem Grunds-...!"

Doch weiter kam er nicht, denn mit einer fließenden Bewegung glitt der Stab aus dem Ärmel des Schwarzhaarigen und wurde auf den Muggel gerichtet. „Imperio!", flüsterte Severus und Barty seufzte erleichtert. „Na endlich. Ich war kurz davor diesen Abschaum mit einem Avada zum Schweigen zu bringen."

Die Kerkerfledermaus rollte leicht mit den Augen und meinte mit sonst ausdrucksloser Miene, „... ob es dann bei einem einfachen Cruciatus unseres Herrn für dich geblieben wäre?! Eigentlich schade, dass wir das nun nicht mehr herausfinden werden ... nicht wahr?!"

Der zweite Todesser knurrte kaum hörbar, „... du bist ein verdammtes Arschloch Snape! Weißt du das eigentlich!"

Doch der Ältere ging nicht weiter auf die Aussage des anderen ein und richtete stattdessen seine Aufmerksamkeit wieder vollständig auf den immer noch erstarrt da stehenden Vernon Dursley und schnauzte, „willst du uns nicht endlich in dein Haus bitten! Was sollen denn die Nachbarn denken ...!?"

Der Fettwanst richtete seinen glasigen Blick auf den Todesser, trat zur Seite und meinte mit monotoner Stimme, „... da haben sie natürlich recht. Was sollen denn die Nachbarn denken. Treten Sie doch ein meine Herren!"

Snape trat mit immer noch ausdrucksloser Miene an dem Muggel vorbei in den Flur, dicht gefolgt von einem breit grinsenden Barty Crouch Junior.

„Vernischatz ... wer ist denn da?"

Augenblicklich verwandelte sich das Grinsen des einen Schwarzmagiers in eine verzerrte Grimasse, während er dem anderen Gefolgsmann des dunklen Lords weiterhin den langen Flur entlang in Richtung der grellen Frauenstimme folgte.

„Vernon nun antw-... Ahhh!!"

Petunia Dursley schrie erschrocken auf und sprang vom Sofa, als die zwei in schwarze Kutten gehüllte Gestalten in das Wohnzimmer traten.

„W~wer sind sie! Vernon ... was hat das zu bedeuten?", quietschte sie panisch weiter.

Die vor Schreck geweiteten Augen der pferdegesichtigen Frau richteten sich auf ihren Mann, der nach den zwei Neuankömmlingen ebenfalls den Raum betreten hatte, und verlor augenblicklich noch mehr ihrer natürlichen Gesichtsfarbe.

„Freaks!", kreischte sie, nachdem sie überraschend schnell den nicht mehr normalen Zustand ihres Gatten als solchen erfasst hatte. „Was habt ihr Freaks mit meinem Mann gemacht!" Severus seufzte genervt, schob die Kapuze nach hinten, richtete seinen Zauberstab auf das hysterische Weibsstück und schnarrte gefährlich leise mit einem angewiderten Ausdruck im Gesicht, „sei endlich still Petunia! Das ist ja nicht zum Aushalten!"

Die immer noch blasse Muggelfrau keuchte leise und trat erneut einen kleinen Schritt zurück, „... Snape!... was fällt dir ein unser Haus zu betreten!... Verschwindet! Jetzt sofort!!"

Barty gluckste, „... so ... das Muggelmiststück kennt dich also Sev ...

Das ist ja wirklich interessant!"

Genannter knurrte nur leise, während Petunia Dursley mit arrogant erhobenem Kinn meinte, „... wenn ihr den anderen Freak sucht ... der ist nicht hier! Also verschwindet endlich!"

Nun wurde aus Crouch Juniors Glucksen ein böses kichern, „... oh nein Weib! Wir sind nicht hier, weil wir den jungen Lord suchen ...", und deutete mit einem Finger zuerst auf den immer noch unter dem Imperius-Fluch stehenden Vernon und dann auf dessen Frau, „... wir sind doch tatsächlich wegen euch beschissenen Muggeln hier!", und zog seine Mundwinkel erneut zu einem Grinsen nach oben, als er noch hinten dran setzte, „... allerdings solltet ihr zu dritt sein! Wo ist denn dein fetter Sohn, Frau!?"

Petunia erblasste noch etwas mehr, wenn das überhaupt möglich war und stotterte, „Sohn? I~ich weiß nicht ... keine Ahnung, wen sie meinen!"

Der Meister der Tränke schnaubte und schnarrte nun seinerseits böse grinsend, „Crucio!" Fast augenblicklich fiel das Weib schrill kreischend und sich vor Schmerzen windend auf den Boden. Doch schon einen Sekundenbruchteil später, sehr zu Bartys sichtlichem Verdruss, löste der Spion den Fluch wieder und ging mit langsamen Schritten um die immer noch am Boden liegende, zuckende und wimmernde Gestalt herum. „Du solltest uns besser nicht anlügen Petunia. Denkst du wirklich, wir wissen nicht, dass du einen Sohn hast. Aber gut ... wenn du nicht auf diese einfache Frage antworten möchtest ...!", damit drehte er sich mit Schwung zu seinem Begleiter um, „... was hältst du von der Idee ihn holen zu gehen Barty ..."

Ein sadistisches Grinsen schlich sich in das Gesicht des Todessers und meinte daraufhin vergnügt, während er liebevoll mit seinen Fingern über das glatte Holz seines Zauberstabes strich, „... sehr gern Severus ... sehr gern. Ich kann das Zittern des fetten kleinen Jungen, der auf der Treppe steht und uns belauscht, ja schon fast bis hierher hören ...!"

Einen Moment lang betrachtete er noch seinen Zauberstab, dann drehte er sich um und rauschte aus dem Wohnzimmer.

Sekunden vergingen, in denen nichts weiter zu hören war, als Petunias klägliches Wimmern und flehen.

Schneller als gedacht folgte auf die Stille jedoch zuerst lautes Gepolter auf der Treppe und dann Geschrei im oberen Teil des Gebäudes, was dem Spion ein breites böses Grinsen ins Gesicht zauberte.

„So wie es sich anhört, hat Barty deinen Sohn wohl schon eingefangen.

Kreischt wie ein Mädchen und dem Getrampel nach zu urteilen kommt er nach deinem widerlich fetten Ehemann ...

Wirklich schade, dass uns von unserem Lord nicht erlaubt wurde, mit euch zu spielen ...", der Tränkemeister ging in die Hocke und packte die Frau grob am Kinn, damit sie seinem Blick unmöglich ausweichen konnte, „... ich wüsste so viele fantastische Möglichkeiten euch wie Vieh ab zu schlachten! Euch widerliche Muggel für das Bluten zu lassen, was ihr Harry all die Jahre angetan habt!

Diese Ehre gebührt jedoch zurecht ganz allein deinem Neffen ...!"














„Liebling ... aufwachen! Nun komm schon meine süße Schlafmütze ... du verpasst das Frühstück. Die wichtigste Mahlzeit des Tages!"

Harry grummelte und brummte unverständliche Laute in die Zudecke, die er sich währenddessen weiter über den Kopf zog und vergrub sich noch etwas tiefer in dem Berg aus Kissen.

Ganz nach dem Motto ... Wenn ich dich nicht sehe, dann siehst du mich auch nicht!

Der dunkle Lord kicherte dunkel und zog die Decke wieder langsam in die entgegengesetzte Richtung, was dem Grünäugigen klägliche Laute des Protestes entlockten. „Ich dachte, du bist der dunkle Lord ... Anführer einer ganzen verdammten Armee ...", nuschelte der jüngere Augen zukneifend gedämpft in das große Kopfkissen, nicht gewillt sich dem Weckversuch seines Gemahls zu ergeben, „... der Herr des Hauses ... wir können doch später frühstücken ...!"

Tom gluckste, verengte seine Augen etwas und schlich sich mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht unter die Bettdecke.

Die Reaktion darauf ließ auch nicht lange auf sich warten und der Lord wurde zuerst mit einem erschrockenen Quietschen belohnt, welches sich ziemlich rasch in ein dunkles lustvolles Stöhnen verwandelte, als der Rotäugige sich mit diesem geschickten Mund über seinen Körper in tiefere Regionen vor arbeitete.

Einen herrlichen morgendlichen Orgasmus später hätte er wirklich am liebsten einfach weiter geschlafen, doch nach einem Blick in das selbstgefällige Gesicht seines Gefährten warf er genervt schnaubend die Decke zur Seite, robbte aus dem Bett und schlenderte in Richtung Badezimmer davon.

Hielt jedoch noch einmal im Türstock inne und drehte sich breit grinsend zum Älteren um, „... wenn du nicht willst, dass ich mich selber um mein zweites Vergnügen an diesem sonnigen Morgen kümmere, würde ich mich an deiner Stelle langsam mal in Bewegung setzen."

„Ich habe ein Geschenk für dich Liebling."






Der junge Lord sah von seinem eigenen Tagespropheten auf und stoppte die Bewegungen seiner Hand, die gerade seine Kaffeetasse in Richtung Lippen führen wollte, mitten in der Luft. „Ein Geschenk?", Harrys Augen weiteten sich leicht überrascht.

Tom sah nun ebenfalls von seinem Propheten auf und zog eine Augenbraue Richtung Haaransatz, „... was überrascht dich an dieser Geste so?"

Doch der Jüngere zuckte nur mit den Schultern und setzte die Bewegung seiner Hand fort. Nachdem er die Tasse wieder abgestellt hatte, meinte er immer noch über die Frage nachdenkend, „... kann ich dir nicht sagen, nichts eigentlich. Es kommt nur etwas unerwartet ... ich habe nicht damit gerechnet. Das ist alles."

„Nun ... bist du mit dem Essen fertig?", Tom deutete auf den immer noch reichlich gefüllten Tisch und Harry nickte zur Bestätigung.

„Dann komm ..."

Sie standen zusammen auf und der junge Gryffindor verließ den kleinen Salon an der Seite des dunklen Lords.

Gespannt darauf was ihn erwarten würde.

Doch mit dem was er einige Minuten später nun in dem Raum erblickte, in den Tom ihn geführt hatte, hätte er nicht einmal im Traum gerechnet.

Und es zauberte ihm ein breites böses Grinsen ins Gesicht.

Der dunkle Lord gluckste leise, als er es sah, legte ihm eine Hand auf den Rücken und führte ihn auf die zwei Throne am anderen Ende des Raumes zu. Der junge Lord ließ sich auf seinen zu Voldemorts rechten nieder und betrachtete die acht auf dem Boden knienden und mit schweren Ketten gefesselten Personen mit fröhlicher Genugtuung.

„Wer sind denn die vier auf der linken Seite?", fragte Harry wenige Augenblicke später mit gerunzelter Stirn und drehte seinen Kopf, um Tom anblicken zu können.

„Zwei kürzlich enttarnte Spione aus meinen untersten Reihen und zwei furchtbar nervige Ministeriumsmitarbeiter, die mir im Laufe der nächsten Wochen nur Ärger bereiten würden.

Sie sind hier, um einfach zusätzlich für etwas Spaß zu sorgen ... die anderen vier jedoch ... sind mein Geschenk an dich Schatz."

Harry strahlte regelrecht, stand auf, schritt mit geschmeidigen Schritten auf seine Verwandten zu und ging vor seinem Onkel und dessen Frau in die Hocke, sich der Blicke seines Geliebten und aller derer die zu seinem inneren Kreis gehören und im Moment etwas abseits saßen, dabei vollkommen bewusst.

„Hallo Onkel Vernon ...", äußerte Harry leise und konnte sich ein leichtes Schmunzeln bei dessen bereits doch etwas ramponierten Äußeren nicht verkneifen, allerdings war es seine Tante Petunia, die mit ihrer immer noch zu schrillen hysterischen Stimme antwortete, weil das fette Walross keine Sätze zustande brachte die nicht nur aus Schimpfwörtern bestanden, „Harry! Was hat das zu bedeuten!? Wo sind wir? Was machst du hier überhaupt? Und was wollen diese Freaks von uns?!"

Der Grünäugige gluckste mit einem immer breiter werdenden Grinsen im Gesicht und gefährlich funkelnden Augen, zog mit einer fließenden Bewegung seinen Zauberstab und legte einen stumm ausgeführten ‚Silencio' auf die gänzlich in pink gekleidete krötenähnliche Frau zu Vernon Dursleys linken, welche bis jetzt laut geflucht, gekreischt und wüste Beleidigungen ausgesprochen hatte, bevor er Petunia antwortete, „... meine liebe Tante ... ihr seid hier auf Riddle Manor. Dem Anwesen von Dem- dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf, wie die Zauberer so gerne sagen, weil sie sich seinen Namen nicht aussprechen trauen. Dir dürfte er jedoch unter dem Namen Lord Voldemort bekannt sein!"

Die Muggelfrau zuckte augenblicklich erschrocken zusammen, was dem Grünäugigen ein Kichern entlockte, und winkte ab, „ jaa ... ich weiß. Der dunkle Lord sitzt übrigens auf dem beeindruckenden Thron hinter mir ...", der junge Lord zwinkerte und grinste noch etwas breiter, „...vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass genau dieser Mann nun mein Ehemann ist!"

Petunia Dursley keuchte erschrocken und flüsterte mit großen Augen, „ wa~wie?! Dei~dein Ehemann ... du Freak! Du widerlicher Freak ... dieses Ding ... dieses Monster hat deine Eltern getötet, meine Schwester! Und du ...!"

Harry kicherte und beobachtete das Grauen, welches im Gesicht der Frau von Sekunde zu Sekunde noch deutlicher zu lesen war. „Nun ja Tantchen,....

Sag ruhig, was du denkst! Denn egal was du äußerst ... nichts wird dein Leben oder das der anderen verschonen!

So wie es aussieht, hat mein Mann mir euer Leben zum Geschenk gemacht. Wirklich sehr aufmerksam von ihm ... findest du nicht auch liebe Tante?"

Harry sprach mit seidenweicher Stimme, was ebenso wie das Gesagte ein Zittern durch den Frauenkörper jagte, „... er mag den Gedanken daran, wie ich von euch allen behandelt wurde absolut nicht und auch ich möchte mit meiner Vergangenheit endlich vollständig abschließen!

Ist es nicht wirklich aufmerksam von ihm, trotz seiner eigenen Wut, mich über euer Schicksal entscheiden zu lassen, anstatt euch selber grauenvoll für alles leiden zu lassen, bevor er euch irgendwann schließlich töten würde?!"

„Du wirst doch nicht Harry ...! Wir sind deine Verwandten ... das kannst du nicht zulassen!", stotterte die pferdegesichtige Frau mit weit aufgerissenen Augen.

„... und mein Sohn ... mein Spätzchen ... und die anderen, was haben die anderen dir getan?!"

Harry gluckste leise und fuhr seiner Tante mit dem Rücken zweier Finger sanft über eine ihrer Wangen, „... das alles habt ihr euch wirklich selber zuzuschreiben! Findest du nicht? Wenn du etwas genauer darüber nachdenkst, wie ich all die Jahre bei euch leben musste ...

Und was deine andere Frage anbelangt ...

Das pinke Etwas dort ...", Harry deutete gelassen in Dolores Jane Umbridges Richtung, die immer noch unter dem Silencio stehend an den Ketten zerrte und ihre Wut heraus schrie, „... arbeitete bis jetzt im Zaubereiministerium und liebt es junge Menschen mit einer Blutfeder, einem schon seit langem verbotenen Foltergegenstand, zu foltern. Sie vergreift sich an unschuldigen und gehört für diese Taten bestraft." Der nächste Satz wurde von dem jungen Lord nur leise und ganz in Gedanken geflüstert, während er sich unbewusst über seinen Handrücken strich, „... die Worte, die durch das ständige schreiben mit dieser Blutfeder in meine Haut geritzt wurden, sind heute noch leicht sichtbar ... und das trotz der ganzen Tränke."

Der Gryffindor stand auf und trat einen Schritt zurück. Sah wieder von oben auf die Gefangenen herab, betrachtete sie alle mit einem eiskalten Blick und sprach mit fester Stimme weiter, „... die restlichen vier sind, wie der dunkle Lord schon erklärt hat, hier, weil er es so möchte, nicht weil sie etwas mit mir persönlich zu tun haben.

Aber ich will ja mal nicht so sein ...", die Stimme, die durch den Saal hallte, hätte Eisen schneiden können und sorgte für die ein oder andere Gänsehaut, nicht nur bei den acht angeketteten Personen. „Ihr bekommt von mir, so gnädig wie ich bin ...", Harry kicherte leise, ja, schnurrte seine nächsten Worte regelrecht „... schließlich bin ich ja Harry Potter, der Junge der lebt, der Auserwählte und Goldjunge der weißen Seite, der Gute, der versucht jeden zu retten, den er retten kann, egal was man ihm schon alles angetan hat ... diese eine Chance eure wertlose Haut zu retten. Ich rate euch allen mir nun wirklich gut zuzuhören! Anstatt dass ich euch alle bis zu eurem Tod foltere oder foltern lasse, wird eine Jagd stattfinden! Draußen auf dem Gelände des Anwesens und ihr werdet die Beute sein. Es gibt dort einen Wald, durch den ein kleiner Fluss fließt. Wenn ihr es schafft ihn zu überqueren, seid ihr frei und ihr werdet ohne weiteres nach Hause gebracht. Zwar ohne Erinnerungen ... aber immerhin lebend.

Ihr bekommt sogar ganze fünf Minuten Vorsprung, da ich heute einen ganz wundervollen Morgen hatte ..." Harry grinste breit in die Runde, während es hinter ihm leise kicherte und ausnahmslos allen Gefangenen lief es kalt den Rücken runter.

Die anderen unfreiwillig Anwesenden saßen bis zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht einfach still und teilnahmslos auf dem Boden und nahmen alles einfach so hin.

Einige baten den dunklen Lord um Gnade, flehten um Vergebung, wollten sich auf die ein oder andere Weise herausreden oder beteuerten sich von nun an, aus allen Angelegenheiten rauszuhalten. Andere wiederum sprachen wild durcheinander, riefen Beleidigungen und wünschten den Zauberern die Pest an den Hals.

Nach der eindeutigen Aussage des jungen Lords, wie es nun weitergehen würde, herrschte jedoch augenblicklich Stille im Raum. Pure Angst schwängerte die Luft und brachte den jungen Lord so wie Lord Voldemort zum zufrieden lächeln.

Harry wäre bis letztes Jahr nicht einmal im Traum darauf gekommen, dass ihm das fühlen der Angst und das Wissen um den Schmerz anderer, wohlige Schauer durch den Körper jagen könnte.

Doch seit er über diese gewaltige Macht verfügte, konnte er alles um ein so Vielfaches intensiver wahrnehmen und Verstand nun auch, weshalb der Cruciatus-Fluch zu Lord Voldemorts Lieblingsflüchen gehörte. Die Magie, die man daraufhin um sich fühlen konnte, war regelrecht berauschend. Obwohl dieses Gefühl nicht wirklich an das Gefühl herankam, wenn Tom seiner eigenen Magie freien Lauf ließ.

Er hatte zwar nicht vor von nun an wie sein Gefährte mit dem Folterfluch nur so um sich zu werfen, dennoch ließ sich wohl gegen diese Reaktion seines Körpers darauf auch nicht viel machen. Und da es ihn ja auch nicht erregte, wie Toms Magie, sondern ihm nur ein Gefühl der Überlegenheit bescherte, konnte er sich einfach nicht dazu durchringen sich schuldig zu fühlen.

Ein zufriedenes leises Seufzen kam ihm über die Lippen, genoss bei geschlossenen Augen noch einen Moment lang die Magie um sich herum, dann drehte er sich um und ging wieder auf seinen Thron zu.

Als er dabei dem Blick seines Gefährten begegnete, konnte er sich jedoch ein ausgeprägtes Augenrollen nicht verkneifen.

Dieser selbstgefällige wissende Mistkerl!

Harry knurrte für die übrigen Anwesenden nicht hörbar und ließ sich auf seinen Platz plumpsen, dem anderen dabei einen bitterbösen vernichtenden Blick aus dem Augenwinkel zuwerfend.

Tief durchatmend und den bissigen Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, wieder hinunterschluckend, schenkte der Schüler seine Aufmerksamkeit anschließend das erste Mal den Mitgliedern des inneren Kreises und ignorierte das leise Glucksen des anderen dabei vollkommen.

„Fenrir ..."

Der Werwolf neigte respektvoll seinen Kopf, „... Mylord ..."

Harry schenkte dem Mann ein kleines Lächeln, „... ich möchte, dass die anwesenden Mitglieder deines Rudels die Gefangenen nach draußen begleiten.

Sie sollen Ihnen die Fesseln lösen und den Weg Richtung Wald deuten. Ich will jedoch nicht, dass sie von den Werwölfen verletzt werden! Hast du verstanden?"

Der Wolf stand auf und verneigte sich erneut, „... natürlich junger Herr. Ich werde sie holen und eure Anweisungen genauestens weitergeben!"

Der Schwarzhaarige nickte, zufrieden mit dieser Antwort und folgte dem bestimmt zwei Meter großen Mann mit seinem Blick aus Avada Kedavra grünen Augen, bis die Tür hinter diesem wieder mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel.

„Interessante Wahl was die Bestrafung betrifft Darling. Ich bin positiv überrascht."

Harry zog beide Augenbrauen nach oben und warf seinem Seelengefährten einen fragenden Blick zu. „Mit welcher Entscheidung von mir hast du denn gerechnet Tom?", der junge Lord schmunzelte, „... doch nicht etwa damit, dass ich sie einfach so wieder laufen lasse? Ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr der naive kleine unschuldige Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Das müsstest du wirklich wissen."

Tom lächelte und strich Nagini, die sich währenddessen mit ihrem langen Körper über die Rückenlehne geschlängelt und mit dem Kopf nun in Lord Voldemort Schoß lag, sanft über diesen. Kraulte sie leicht und entlockte der Basiliskendame damit gezischte Laute des Wohlwollens.

„Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, mit welcher Entscheidung ich von dir rechnen kann. Aber wie gesagt, dein Entschluss gefällt mir. Es gab schon lange keine Jagd mehr auf meinem Grundstück." Bevor Harry darauf etwas erwidern konnte, ging die Tür erneut auf und der Alpha kam in Begleitung weiterer sechs Männer in den Raum, die sich nach einer kurzen formellen Begrüßung ohne Umschweife daran machten die störrischen Gefangenen aus dem Raum zu schaffen.

Kaum war wieder Stille eingekehrt, wandte sich der Gryffindor erneut lächelnd an die anwesenden Todesser, „... wer von euch möchte denn mit mir zusammen an dem Spiel teilnehmen?"

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