Erkenntnis, Angst und andere Emotionenen
Harry ging durch die Reihen seiner trainierenden DgA-Mitglieder, verbesserte den ein oder anderen freundlich und lobte sie für einen gut gelungenen Fluch.
Es waren schon wieder zwei Wochen vergangen, seitdem Draco die Kamine an das Flohnetzwerk angebunden hatte.
Es war ein Samstag und der junge Lord hatte sie alle zu einer erneuten Trainingseinheit in schwarzer Magie nach Gryffindor-Castle gerufen.
Harry hatte sich für diesen Abend den Screade - ein dunkler schwarzmagischer Schneidefluch, der fast alles durchschneiden kann - vorgenommen und ließ seine Armee gerade in einem magisch erweiterten Trainingsraum an Dummies üben.
Der Grünäugige hatte sich einige, für den Anfang nicht ganz so komplizierte Flüche markiert, die ihm jedoch nützlich erschienen. Wie diesen Schneidefluch, der sogar richtig angewandt, durch Basiliskenhaut schneiden sollte. Also war er definitiv nützlicher als der ‚Deffindo'.
Jedoch mussten sie auch sehr schnell feststellen, dass nicht jeder dazu in der Lage war schwarze Magie anzuwenden und so hatte Harry beschlossen seine Mitschüler in verschiedene Gruppen einzuteilen und abhängig von ihren Stärken und Schwächen zu trainieren.
Die DgA machte große Fortschritte, was die bereits anwendbare Bandbreite an Angriffs- und Schutzzauber aller Magiearten betraf und fand sich nicht zum ersten Mal in Gryffindor-Castle zusammen.
Seine Freunde waren regelrecht aus dem Häuschen gewesen, als sie das erste Mal in der großen Eingangshalle des Schlosses aus dem Kamin getreten waren ... einige etwas eleganter als andere ... as Harry jedes Mal wieder an sich selber erinnert hatte, und er konnte sich ein breites Grinsen deshalb einfach nicht verkneifen. Er selber hatte bereits etliche einsame Übungsstunden hinter sich, in denen er von einem Raum in einen anderen gefloht war, nur um sich nicht mehr zu blamieren, weil er aus dem Kamin stolperte. Dieses Training hatte sich in Harrys Augen auf jeden Fall ausgezahlt, denn es sah in der Tat unglaublich komisch aus, wenn jemand deswegen fast auf seinen Hintern fiel. Jetzt machte er dem Eisprinzen von Slytherin ernsthafte Konkurrenz, was ihn jedoch nicht weniger zum Schmunzeln brachte.
Nachdem jeder der Jugendlichen in der Eingangshalle gestanden hatte, hatte Harry ihnen die öffentlich zugänglichen Räume gezeigt und ihnen erklärt wie sie sich in dem kleinen Labyrinth zurechtfanden. Hermine hatte er zusätzlich noch erlaubt seine Bibliothek zu betreten, und musste sie seitdem regelrecht aus dem Raum fluchen, wobei er sich nicht sicher war, ob er einfach herzlich darüber lachen oder sich ärgern sollte, schließlich kamen sie nach Gryffindor-Castle um zu trainieren.
Was Harry's Mitschülern ab diesem Tag jedoch ebenso jedes Mal die Sprache zu verschlagen schien, wenn sie sich fast schon ehrfürchtig in Harrys Manor bewegten, war der Anblick des jungen Lords selber. Denn die Tränke, die der Grünäugige für sich braute, das Training für Fitness und Muskelaufbau, sowie das ausgewogene Essen, zahlten sich durchaus aus.
In Hogwarts fiel das natürlich nicht sofort auf, da er wie jeder andere auch Schulroben tragen musste ... in seinem Manor trug er jedoch seine private neue Kleidung und sorgte damit regelrecht für Gesabber und Stielaugen bei den Mädchen, jedoch schien es den ein oder anderen Jungen ebenso wenig kalt zu lassen, was er mit einem belustigen Funkeln in den Augen zur Kenntnis nahm.
Er hatte bereits nach dieser kurzen Zeit an den richtigen Stellen zugenommen und sah nun nicht mehr aus wie ein wandelnder Hungerknochen. An das Fehlen seiner allseits bekannten Brille und die damit unbehinderte Sicht auf die Avada Kedavra grünen Augen, hatten sich die meisten bereits gewöhnt. Jedoch war das wilde, schwarze Haar mittlerweile auch etwas länger geworden, eleganter, mehr wellig und weniger zerzaust. Seine Größe betrug nun stolze 1,80 Meter, denn die Tränke hatten auch seinen behinderten Wachstum durch die Mangelernährung korrigiert.
Seine Kleidung aber sorgte wohl jedes Mal für die meiste Aufregung und ihr Geglotzte. Denn die Robe, die er im Moment trug, schmiegte sich eng an den nun durchtrainierten Oberkörper. Sie hatte klare Linien, einen hohen Kragen und war ärmellos. Perfekt für die warmen Tage. Die schwarze Robe mit silbernen Nähten und Knöpfen, hing von seinen Hüften herunter, umfing ihn wie schwere Vorhänge und ging ihm bis zu den Knöcheln. Sie war von knapp unter seinem Kinn bis zu seiner Taille geschlossen, dann vorne den Rest des Weges nach unten offen und zeigte seine enganliegende schwarze Stoffhose und die eleganten Schuhe.
Es war moderne kostspielige Mode, die jedoch durch ihren figurbetonten Schnitt nicht oft getragen wurde, weil sie einfach nicht sehr viel der Fantasie übrig ließ. Er hatte sich einige Roben in diesem Stil, mit und ohne Ärmel und in verschiedenen Farben, wie schwarz, grau, dunkelblau, dunkelgrün und Anthrazit für sich schneidern lassen, da er sich mit dieser Kleidung am Körper einfach unglaublich wohl fühlte. Zusätzlich zu seiner normalen kostspieligen Kleidung, die er sich ja bereits hatte anfertigen lassen.
Jetzt da sein Körper sich so langsam von allem was ihm angetan wurde, erholt hatte und sich seines Standes entsprechend kleidete, sah er einfach zum Anbeißen aus.
Nur gut, dass die Trainingseinheiten genug Aufmerksamkeit und Konzentration der Mitglieder verlangte, sonst hätte Harry sich ernsthaft etwas überlegen müssen.
Es war schon wieder später Abend und die Mitglieder des ... Harry hatte ein schiefes Grinsen im Gesicht, grauen Ordens, wie seine Freunde irgendwie gemeinsam beschlossen hatten, ohne ihn auch nur einmal nach seiner Meinung zu fragen, waren bereits nach Hogwarts zurückgekehrt.
Schließlich würde es irgendwann Aufmerksamkeit erregen, wenn so viele Schüler auf einmal fehlten.
Harry jedoch saß in seinem bequemen Sessel, der in seiner Bibliothek vor dem Kamin stand und las entspannt in einem Buch. Ihm gegenüber saß seine beste Freundin Hermine und zu Harrys großer Verwunderung, Draco Malfoy. Der es doch tatsächlich vorgezogen hatte ihm und Mine Gesellschaft zu leisten, anstatt mit den anderen in die Schule zurückzukehren. Wenn der schwarzhaarige Gryffindor die Blicke des Malfoyerben richtig deutete, wusste er auch ganz genau warum.
Harry versuchte jedoch, sich nicht anmerken zu lassen, dass er es bemerkt hatte, und konzentrierte sich wieder auf sein Buch. Was jedoch gar nicht so einfach war.
Harry kicherte lautlos und versteckte sein Gesicht quasi zwischen den Buchseiten. Draco das Reinblut Malfoy und Hermine Granger ... na das konnte ja noch interessant werden.
Irgendwann seufzte Harry leise, fuhr sich mit einer Hand durch seine dichten, seidigen Haare und hielt die andere Hand vor seinen Mund, als er ein Gähnen nicht mehr verhindern konnte.
Kaum hatte er seine Hand wieder sinken lassen, bemerkte er, dass es seinen beiden Freunden wohl nicht anders ging.
„... wollt ihr heute hierbleiben?", fragte Harry leise und legte sein Buch, das er fast zu Ende gelesen hatte, beiseite. „Hier gibt es genug Gästezimmer und es würde mich nicht stören."
Hermine nickte mit kaum noch offenen Augen und stand auf. Draco tat es ihr gleich und als die Hexe, kaum noch wach, anfing zu schwanken, legte ihr der Blonde doch tatsächlich eine Hand halt spendend um die Taille.
Was Harry mit einer hochgezogenen Augenbraue zur Kenntnis nahm, jedoch keinen Laut von sich gab, sondern einfach nur erstaunt seinen Mundwinkel nach oben zog und gleichzeitig die Lippen kräuselte. Wenn ihm jemand das erzählen würde, wovon er gerade selber Zeuge wurde, würde er denjenigen einfach lauthals auslachen und es als lustigen Scherz abtun ... doch er war live dabei ... das würde ihm niemand glauben.
Harry schüttelte leise glucksend den Kopf und führte die beiden aus der Bibliothek und in Richtung Gästezimmer.
„Weiß eventuell jemand Näheres über den Verbleib unseres Ministers? Er sollte schon seit etlichen Minuten anwesend sein, es ist ungewöhnlich, dass er sich dermaßen verspätet!", sprach Emilia Clarke in die stille Runde.
Der Minister hatte eine Versammlung für diesen Tag angesetzt, und alle hochrangigen Vertreter der einzelnen Abteilungen saßen leicht ungeduldig an ihrem Versammlungstisch und warteten fast schon mit den Fingern auf den Tisch trommelnd.
Doch auch nach weiteren 5 Minuten Wartezeit trat kein Minister mit einem verärgerten Gesichtsausdruck, wegen seiner Verspätung, in den Konferenzraum. Sondern eine vermummte Gestalt ganz in Schwarz.
Augenblicklich war es mucksmäuschenstill und es schien fast so, als würden die Anwesenden nicht einmal wagen zu atmen. Der großgewachsenen Gestalt folgten acht weitere und blieben hinter ihr stehen, als diese das Kopfende des Tisches erreicht hatte. Mit einer beiläufigen Geste strich sie sich die Kapuze vom Kopf und sofort brach ein Tumult aus, als sie erkannten, wer da vor ihnen stand. Jedoch hatten die acht Gefolgsleute augenblicklich wieder für Ruhe gesorgt und die großgewachsene Gestalt lächelte triumphierend in die Runde.
„Meine lieben Abgeordneten und Vertreter des magischen Britanniens, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass ich, Lord Voldemort gerade die Macht an mich gerissen habe und von nun an über die Bevölkerung Britanniens herrschen werde ...", Tom sprach hoheitsvoll in den Raum und genoss die angespannte Stille.
Es war schon wieder Montag. Harry saß gerade lachen und scherzend am Tisch der Gryffindors in der großen Halle und verspeiste genüsslich sein Abendessen, als gefühlt hunderte Eulen hereingeflogen kamen, Briefe brachten und Tagespropheten fallen ließen.
Harry runzelte die Stirn. Dieser geballte Aufmarsch war leicht ungewöhnlich. Also musste etwas Gravierendes in der Zaubererwelt passiert sein.
„Heee Harry ...", kam es von Seamus, der sich mal wieder den Platz neben dem jungen Lord gesichert hatte, als dieser ihm den Propheten einfach so unter der Nase wegschnappte.
Er besah sich die erste Seite, überflog die Schlagzeilen und wusste sofort, um was es ging.
- Minister erklärt seinen Rücktritt.
-Der- dessen- Name- nicht- genannt- werden darf, übernimmt das Ministerium
- Spekulationen über die Neubesetzung des Ministerposten- wird das magische Britannien bald von einem Todesser repräsentiert?
- Harry Potter, der- Junge- der- lebt und Erbe des Gründers Godric Gryffindor
Alles Weitere dazu ab Seite 2.
Harry runzelte die Stirn, schlug die Seite um und überflog den Artikel.
In den frühen Morgenstunden an diesem wundervollen Montagmorgen geschah etwas, womit wohl niemand gerechnet hatte.
Er- dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf und gefürchtetste Schwarzmagier dieser Zeit nach Grindelwald, spazierte einfach so mit seinen Anhängern, auch Todesser genannt, in das Ministerium und verkündete, dass er nun offiziell die Macht an sich gerissen habe.
Wie sich kurz darauf herausstellte, befand sich Cornelius Oswald Fudge zu dieser Zeit bereits in der Gewalt der Schwarzmagier und verkündete vor allen Abgeordneten und Angestellten öffentlich in der allseits bekannten Vorhalle die Kapitulation des Ministeriums, seinen Rücktritt als Minister und kompletten Rückzug aus der Politik.
Zur großen Verwunderung aller sind bei dieser wohl schon sehr leicht vonstattengegangenen Übernahme, keine Todesopfer zu beklagen.
Lediglich ein paar mutige Auroren die sich dem- dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf in den Weg gestellt haben, liegen nun mit leichten Verletzungen im St. Mungo Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen und werden dort behandelt.
- was hat er- dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf wohl als Nächstes vor?
- was bedeutet diese Machtübernahme für die magische Bevölkerung?
- und wer könnte unser nächster Minister werden?
Noch sind keine weiteren Einzelheiten bekannt, doch der Tagesprophet bleibt für sie weiter am Ball und hält sie, die magische Bevölkerung Großbritanniens auf dem Laufenden.
Rita Kimmkorn, für den Tagespropheten
- Augenzeugenberichte Seite 3-4
- Spekulationen über mögliche Kandidaten des Ministerpostens Seite 5.
- Die Geschichte Grindelwalds Seite 6-7
- Die Geschichte des Harry Potter-Gryffindor
Hat er überhaupt eine reelle Chance gegen den- dessen- Namen- Nicht- genannt- werden- darf Seite 8- 11
Harry klappte den Tagespropheten zu und schmiss ihn genervt auf den Tisch. Warum ärgerte er sich eigentlich noch darüber, dass sein Leben sogar nach so einer Nachricht noch breitgetreten wurde. Als wäre über seinen Stammbaum, sein Vermögen und seine Besitztümer und sein Leben vor dem Erhalt des Lordtitels nicht schon genug spekuliert und diskutiert worden, seit der Prophet von den neuesten Ereignissen in seinem Leben Wind bekommen hatte.
So ... jetzt hatte Voldemort also offiziell das Ministerium eingenommen. Er musste zugeben ... er war gespannt darauf, was der dunkle Lord wohl als nächstes gedachte zu tun.
Schließlich nahm man nicht einfach ein Ministerium ein, ohne Veränderungen vornehmen zu wollen. Also würde auf jeden Fall jemand den Ministerposten besetzen, den Voldemort für geeignet hielt ...
Harry Potter wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als Dumbledore vorne an seinem Rednerpult mit dem Sonorus um Ruhe bat.
Denn natürlich war der Geräuschpegel in der Halle von Minute zu Minute immer weiter angeschwollen und der Schulleiter begann eine seiner ätzenden Reden, die Harry dazu veranlasste ein Buch aus seiner Tasche zu holen, den Privatsphärezauber über sich zu legen und zu lesen.
Dieses Geschwafel wollte er sich absolut nicht antun.
Und so begann eine neue Woche in Hogwarts mit einem einzigen Gesprächsthema, über das sich alle ihre eigenen Gedanken machten und wann es nur ging, kreuz und quer darüber diskutierten.
Die Einzigen, die es anscheinend absolut nicht interessierte war er selber, Professor Snape und Thomas Grey ... was dem Grünäugigen natürlich keinesfalls entging.
Es war erst, oder schon wieder ... je nachdem wie man es betrachtete, Donnerstag Abend, aber Harry hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Immer, egal wo und zu welcher Zeit, wurden die Schlagzeilen aus dem Tagespropheten diskutiert ... er konnte es einfach nicht mehr hören und war mehr oder weniger regelrecht nach Gryffindor-Castle geflüchtet.
Und das gleich nach seiner letzten Stunde für diesen Tag. Nun saß er frisch geduscht bei leiser Musik in seinem kleinen gemütlichen Kaminzimmer vor einem prasselnden Kaminfeuer und genoss einfach diese wohltuende Ruhe. Zuvor hatte ihm Kibby noch ein leckeres Abendessen zubereitet und Harry war einfach nur froh so gehandelt zu haben. Der junge Lord saß mit geschlossenen Augen in seinem Sessel, lauschte dem Lied und überlegte gerade, ob er nach einem Glas Whisky verlangen sollte, als ihn regelrecht ein elektrischer Schlag traf.
Sein Panther fing an zu toben. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter, sein Herzschlag und Atmung beschleunigte sich und aus irgendeinem Grund fühlte er plötzlich eine Angst, die er nicht begründen konnte. Schon nach wenigen Augenblicken konnte er nicht mehr anders als seinen Instinkten zu folgen, sprang aus dem Sessel, rannte aus dem Kaminzimmer und auf den Eingang des Manors zu.
Kaum hatte er die Freitreppe erreicht, verwandelte er sich noch im Sprung in den Nachtschattenpanther um sich erst gar nicht mit den Stufen aufzuhalten, und stürmte, so schnell ihn seine Pfoten trugen auf das entgegengesetzte Ende seines Anwesens und den dahinterliegenden Wald zu.
~ca. eine Stunde zuvor an einem völlig anderen Ort~
Lord Voldemort betrachtete nachdenklich die Todesser, die in ihre Kutten gehüllt vor ihm standen.
Bis er nach einigen Minuten schließlich anfing, „... Macnair ... Avery Sr. ... Alecto Carrow ... Travers ... Pyrites ...
Ihr fünf werdet die Ehre haben mich heute auf eine Mission zu begleiten.
In 10 Minuten werden wir apparieren ... bereitet euch vor. Damit ist die Versammlung aufgelöst."
Nachdem die 10 Minuten um waren, trat der dunkle Lord auf seine Untergebenen zu, die bereits vollständig in der Eingangshalle von Riddle Manor auf ihren Meister warteten, und reichte jedem von ihnen ein Stück Pergament mit Koordinaten. „Dorthin werden wir apparieren! Hat sich jeder von euch die Koordinaten eingeprägt!", nachdem jeder der Todesser dies bejaht hatte, nickte der Lord, „... dann los!", und die sechs Schwarzmagier verschwanden mit einem ‚Plopp' aus dem Manor, nur um auf einer großen Lichtung in einem Wald nur Sekunden später wieder aufzutauchen.
Sie wurden anscheinend schon erwartet, denn die Schwarzmagier hatten noch nicht ganz verarbeitet, wo sie überhaupt gelandet waren, als schon ein Rudel ausgewachsener Wölfe die Lichtung betrat und auf sie zukam.
„Mylord ...?!", kam es leise von Walden Macnair, der neben seinem Lord stand und die Werwölfe nicht aus den Augen ließ. Doch dieser zischte nur, „... sei still Macnair!", und schenkte seine volle Aufmerksamkeit den Wölfen vor sich. Das Unterfangen hier konnte sich nämlich innerhalb von Sekunden in ein Himmelfahrtskommando entwickeln.
Er kannte nämlich niemand, der auch nur eine reelle Chance gegen ein aufgebrachtes Rudel ausgewachsener Werwölfe hatte ... nicht mal er selber, sollte er sie gegen sich aufbringen. Gegen einen konnte man eventuell noch etwas ausrichten ... ein ganzes Rudel sah da schon anders aus. Werwölfe gehörten einfach nicht auf die weiße Seite, er wollte sie auf der richtigen Seite wissen und dazu musste er sich nun mal einem Rudel stellen, auch wenn er sich ihnen womöglich selber auslieferte. Das war auch der Grund, warum er insgeheim unglaublich froh war Fenrir Greyback auf seiner Seite und im inneren Kreis zu wissen ... auch wenn dieser das Dunkle Mal nicht trug, oder tragen wollte, was er auch anstandslos akzeptierte. Man legte sich nicht mit diesen Wesen an, punkt.
Ein einziges Rudel gegen sich zu haben war schon eines zu viel.
Tom Riddle wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Alphawolf seine menschliche Gestalt annahm und vor ihm stehen blieb.
„Es ist sehr mutig von euch hier in meinem Revier aufzutauchen Lord Voldemort. Ich habe bereits eurem Schoßhund mitgeteilt, dass ich kein Interesse an einer Allianz mit euch habe ... außerdem würde ich mich gerne einem Menschen gegenüber stehen, sehen ... und keinem Monster! Wärt ihr also so freundlich ...!"
Der dunkle Lord verzog seinen lippenlosen Mund zu einem kleinen Lächeln und ließ seine schlangenähnliche Illusion fallen, was ihm 5 weit aufgerissene Augenpaare seiner Anhänger einbrachte. Denn sie hielten die Schlangenfratze, sowie alle aus dem äußeren Kreis für das wahre Aussehen ihres Herrn, sagten jedoch kein Wort.
„Fenrir Greyback hat mir natürlich von dem Zusammentreffen mit eurem Rudel berichtet. Und eurer Entscheidung. Ich bin allerdings zu dem Entschluss gekommen, dass es euch eventuell umstimmen könnte, wenn ich euch einen persönlichen Besuch abstatte. Schließlich standen die Wölfe schon immer auf der schwarzmagischen Seite ... ich will verhindern, dass Dumbledore euch etwas verspricht, was er nicht halten kann."
Der Alpha verzog das Gesicht, „... und ihr gedenkt alle Versprechen einzuhalten?"
Der Lord lächelte, „... in der Tat, ja!"
Der Wolf nickte leicht und betrachtete das Gras, als wäre dort etwas Interessantes zu sehen, bevor er schließlich sagte, „... ich muss euch leider enttäuschen Lord Voldemort ... ich bin dummerweise vor langer Zeit einen Schwur eingegangen und habe versprochen es zu Ende zu bringen, solltet ihr wirklich so töricht sein und hier auftauchen..!"
Der Alpha sah auf, richtete seinen Blick aus gelben Augen auf Tom und bleckte die Zähne. Im nächsten Moment verwandelte er sich in den großen Wolf und griff mit seinem Rudel an.
Der Nachtschattenpanther sprintete durch den Wald. Er spürte, dass es noch nicht zu spät war ... für was auch immer, denn das hatte er nämlich immer noch nicht begriffen ... allerdings konnte er das Blut bereits riechen und durch sein sensibles Gehör auch die Schreie hören.
Irgendwo vor ihm tobte ein Kampf und mit jedem Meter, dem er sich diesem Kampf näherte, konnte er den Blutgeruch eines Menschen wahrnehmen, der ihn vor Wut fauchen, knurren und vor Kampfeslust toben ließ.
Und dann traf ihn die Erkenntnis ... sein Gefährte kämpfte dort um sein Leben ... dieser Duft gehörte seinem Gefährten ... sein Gefährte der bereits verletzt war.
Darum tobte sein Panther und nur Sekunden später stürmte er auf die Lichtung.
Nur am Rande nahm er war, dass über dieser Lichtung ein Apparierschutz lag und stürmte einfach fauchend auf die kämpfenden Wölfe zu.
Sein Verstand registrierte bereits vier tote Menschen in schwarzer Kleidung auf dem Boden verstreut liegen und stürzte sich voller Wut auf den ersten Wolf, der ihn angriff.
Ein wilder Kampf entbrannte. Klauen flogen, schnitten durch Haut und Reißzähne bohrten sich in Fleisch. Schnell waren zwei weitere Wölfe dem ersten zu Hilfe geeilt und stürzten sich auf den knurrenden Panther, der nun den ersten Werwolf im Genick gepackt hielt. Dieser knurrte, winselte und versuchte sich zu befreien, bis es laut knackte und der Wolf mit gebrochenem Genick vor die Pfoten des Nachtschattenpanthers fiel. Die Werwölfe heulten, warfen sich wütend auf den Kleinpferd großen Panther und versuchten ihn zu Fall zu bringen. Doch Harry war schnell, wendig, stark und eins mit seinem Wesen. Den nächsten Wolf hatte er nur wenige Augenblicke nach dem ersten quasi in der Luft zerrissen, als er den Todesschrei des nächsten Menschen hörte und sein Herz einen Aussetzer machte.
Doch dann sah er sie ... die roten Augen des letzten Zauberers, der noch stand. Harry stockte der Atem ... das konnte doch nicht sein ... Voldemort!
Und während sich ihre Blicke kreuzten, smaragdgrün auf Rubinrot traf, drehte sich der Wind ...
Und dann gab es keinen Zweifel mehr ... Lord Voldemort war sein Gefährte. Doch viel Zeit diese Erkenntnis zu verdauen blieb Harry nicht, denn in diesem Moment stürzte sich der Alphawolf auf den abgelenkten und bereits stark verwundeten und geschwächten Schwarzmagier.
Harry überlegte nicht lange, brach dem nächsten Wolf der sich ihm in den Weg stellte mit einem gezielten Biss das Genick und fing den Alphawolf im Flug ab, der bereits zum tödlichen Sprung auf seinen Gefährten angesetzt hatte.
Sie schlugen beide unsanft auf dem Boden auf und der Nachtschattenpanther stellte sich schützend und kampfbereit zwischen den Alpha, der sich wie er selber bereits wieder aufgerappelt hatte und Tom Riddle, der den Panther nur mit weit aufgerissenen Augen betrachtete und mit seinem Gleichgewicht kämpfte. Doch Harry hatte keine Zeit durchzuatmen und nach seinem Partner zu schauen, denn schon stürzte sich der braune Wolf auf ihn und dieser war definitiv ein stärkerer Gegner als die anderen. Er schaffte es, dem Panther ein paar tiefe Wunden zuzufügen. Doch es waren keine, worüber sich Harry im Moment ernsthafte Sorgen machte und letztendlich hatte auch kein Alphawolf eine Chance gegen einen Nachtschattenpanther, der seinen Gefährten beschützte.
Nachdem auch dieser Gegner seinen letzten Atemzug getan hatte und die verbliebenen Wölfe das Weite gesucht hatten, drehte sich Harry langsam zu seinem ehemaligen Feind um, nur um festzustellen, dass dieser bereits schwer atmend auf dem Boden kniete und fast nicht einmal mehr imstande war seinen Zauberstab zu halten. Harry gefror das Blut in den Adern. Er musste etwas tun! Langsam ging er auf den Rotäugigen zu und legte sich schließlich ein paar Meter vor diesem auf den Bauch, um ihm keine Angst zu machen. Robbte langsam nach vorne und blieb schließlich neben ihm liegen. Stupste ihn ganz sanft an und ließ es zu, dass Tom ihn zaghaft am Kopf berührte. Harry brummte zufrieden als er ein leises Geflüstertes, „... ich danke dir mein Schöner ...", hörte.
Voldemort konnte kaum noch die Augen offen halten und so rückte der Panther mit seinem Rücken noch etwas näher an seinen Gefährten und schob ihn einfach mit dem Kopf auf seinen Rücken. Tom keuchte erschrocken auf und quietschte schon fast vor Schreck, was Harry innerlich grinsen ließ und erhob sich langsam, als er sich sicher war, dass Tom nicht einfach auf der anderen Seite wieder runterrutschen würde, sondern sich brav festhielt.
Dann machte er sich auf den Weg zurück nach Gryffindor-Castle. Fast bei seinem Grundstück angekommen merkte Harry, wie der Griff in seinem Fell nachließ und Tom wohl das Bewusstsein verloren hatte.
Die Hauselfen jedoch hatten seine Ankunft natürlich mitbekommen und öffneten dem Panther schnell die große Eingangstüre. Harry beeilte sich und steuerte das in Slytherinfarben gehaltene Zimmer, gegenüber seinem an. Dobby ließ Tom von Harrys Rücken schweben und legte ihn vorsichtig auf dem Bett ab. Augenblicklich verwandelte Harry sich zurück, schwankte leicht und keuchte erst einmal unter Schmerzen auf. Nachdem er sich wieder gefangen hatte richtete er seinen Blick auf den bewusstlosen Lord Voldemort in seinem Gästebett und schluckte, während sein Panther zufrieden schnurrte ... schließlich hatte er seinen Gefährten erfolgreich verteidigt.
Dann richtete er sich an Dobby, Minky und Trixie, die neben ihm standen und auf Anweisungen warteten.
Harry atmete einmal tief durch, „ Dobby ... auf einer Lichtung im Wald vor meinem Anwesen liegen fünf männliche Leichen ... bringt sie hierher, bahrt sie in einem separaten Raum auf und legt einen Konservierungszauber über sie ...", Dobby nickte heftig und verschwand mit einem ‚Plopp', „... Minky ... geh bitte in mein Labor und hole alle Heiltränke, die ich dort habe, ja." Auch die kleine Hauselfe nickte und war kurz darauf nach einem ‚natürlich Herr ... Minky ist sofort wieder da', verschwunden. Harry lief in der Zwischenzeit unruhig vor dem großen Himmelbett auf und ab und seufzte ... was sollte er denn jetzt bitteschön tun?! Lord Voldemort lag bewusstlos in seinem Bett auf Gryffindor-Castle. Schöne Scheiße. Doch lange konnte er nicht über diese Frage nachdenken, denn da erschien auch schon Minky mit allen Heilmitteln, die sie finden konnte. Harry nahm ihr die Tränke ab und wandte sich nun an beide weiblichen Elfen, „... besorgt ihm bitte alles an Kleidung, was ihm stehen könnte, in der gleichen Qualität wie meine Kleidung natürlich und bestückt das Badezimmer."
Die Hauselfen nickten und verschwanden mit einem ‚Plopp' , dann schnappte sich Harry die erste Phiole der Heiltränke und flößte sie dem Lord ein. Es war ein Wunder, dass er überhaupt so lange bei Bewusstsein geblieben ist, dachte Harry, ließ gleich den Inhalt der zweiten Phiole der ersten folgen und schluckte den Inhalt der dritten und letzten selber. Augenblicklich ging es ihm besser, jedoch war ihm auch klar, dass zwei bei Tom nicht reichen würden.
Noch während er überlegte, was er denn noch tun sollte, schließlich fehlte ihm bei Toms schlechten Zustand einfach die Zeit um neue zu brauen, erschien Dobby mit einem breiten zufriedenen Grinsen im Gesicht.
„Dobby hat alles so erledigt, wie der junge Lord es Dobby aufgetragen hat Sir ..."
Harry lächelte seinen Freund an, „... sehr gut Dobby, danke. Ich habe allerdings gleich die nächste Bitte an dich ..."
Der Elf nickte freudig, „... alles, was Master Potter-Gryffindor von Dobby möchte ...", Harry überlegte noch kurz wie er seine Bitte formulieren sollte, „... geh bitte nach Hogwarts und bring Professor Severus Snape hierher ...!
Zwing ihn wenn nötigt dazu ... aber du musst ihn unbedingt herbringen! Machst du das für mich Dobby?"
Der Elf nickte ernst und meinte, „... natürlich Sir ... Dobby bringt Master Snape nach Gryffindor-Castle", und damit war er auch schon in der nächsten Sekunde verschwunden.
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