Kapitel 5) Das wahre Wesen
Emil und Daniel merkten wie schwer es Siegfried hatte und kümmerten sich um ihn. Dave war vor kurzem aufgebrochen, um nach Maike zu suchen. Hin und wieder merkte Siegfried wie sehr er nach Blut dürstete, so dass er sofort den nächsten in seiner Nähe biss, was jedes Mal Emil oder Daniel erwischte. Die beiden merkten, wie abhängig Siegfried inzwischen vom Blut anderer geworden war.
„Du hältst dich wirklich nie zurück“, seufzte Emil. „Fällt es dir wirklich so schwer einen Tag ohne Blut auszukommen, Siegfried?“, fragte Daniel. „Leider ja… es war ja nie nötig, dass ihr euch um mich kümmert. Ich wusste, dass das hier passieren würde“, antwortete Siegfried.
Es herrschte eine Weile Stille, doch diese wurde von Helena, Luis, Fabio und Anton unterbrochen. In den letzten Tagen hatten sie sich nicht getraut nach Siegfried zu sehen. „Hey Leute…“, begann Helena. „Was wollt ihr denn?“, fragte Emil.
„Na ja, wir wollten eigentlich nur sichergehen, dass ihr zwei eh noch lebt“, antwortete Anton. „Wir sterben schon nicht an Blutmangel“, seufzte Daniel. „Gibt´s was Neues über Maike?“, fragte Emil. „Nein leider. Dave hat bisher noch nichts gefunden“, antwortete Luis.
„Und du willst wirklich nicht mehr als Geheimagent aktiv werden, Siegfried?“, fragte Helena. „Nein. Ich wäre euch in meinen momentanen Zustand nur im Weg“, antwortete Siegfried schnell.
„Siegfried… hängt es etwa damit zusammen, dass du damals…“, Daniel wollte gerade weiterreden als Siegfried in auf die linke Wange schlug. „Daniel… sei bitte still“, bat Siegfried Daniel seufzend. „Was ist damals vorgefallen?“, fragte Fabio erstaunt. „Wirklich toll gemacht, Daniel“, seufzte Emil sarkastisch.
„Ich wurde zu meiner Zeit schon einmal von den Black-Moon-Agents gefangen. Diese Organisation hat von meiner besonderen Macht gewusst und mir meine gesamte Energie entzogen, bis sie endlich an Josias herangekommen sind. Ich konnte noch knapp überleben“, antwortete Siegfried.
„Seitdem meidet er so gut es geht die Black-Moon-Agents, da er Angst davor hat, dass ihm dasselbe wieder ereilt“, erklärte Emil. „Emil, ich habe keine Angst. Ich bin nur vorsichtig. Letztens hat mich Josias gewarnt, dass ich so was nicht mehr zulassen soll, ansonsten wird er sauer“, seufzte Siegfried.
Nach einer Weile kam Dave zu den sieben. Er blutete stark im Gesicht. Sofort wandte Siegfried den Blick von Dave ab. „Was ist mit deinem Gesicht passiert, Dave?“, fragte Emil erschrocken.
„Es ist alles in Ordnung. Ich bin heute Morgen nur ausgerutscht und habe mir den Kopf an einem Felsen angehauen“, antwortete Dave lachend. „Dave… geh bitte… ich… ich kann mich sonst nicht mehr kontrollieren…“, keuchte Siegfried. „Hast du Hinweise über Maikes Aufenthaltsort gefunden, Bruder?“, fragte Daniel.
„Ja, als ich zurückgegangen bin, habe ich diesen Zettel hier gefunden“, antwortete Dave und nahm einen kleinen Zettel aus seiner Hosentasche. Emil und Daniel lasen sich den Zettel durch. Beide erschraken fürchterlich.
„Die Black-Moon-Agents wollen Siegfried?!“, erschrak Daniel. „Sicher wollen die Black-Moon-Agents das fortsetzen, was sie das letzte Mal nicht geschafft haben“, meinte Emil erschrocken. „Also echt… diese Entscheidung ist echt schwer“, seufzte Anton.
Siegfried nahm Daniel den Zettel aus der Hand. „Wenn es der einzige Weg ist Maike zu retten, werde ich gehen“, beschloss er. „Nein! Du kannst dich ruhig in entscheidenden Kämpfen opfern, aber nicht, wenn es um deine Schwester geht! Maike würde das doch nicht wollen!“, schrie Emil. Siegfried sah Emil finster an und schlug ihn sofort.
„Das hier ist mein Leben, also entscheide ich auch, für wen ich es opfere. Halte dich also bitte da raus, Emil“, meinte Siegfried. „Du kannst echt gewalttätig werden…“, bemerkte Luis erschrocken. „Siegfried, bitte, überlege es dir nochmal! Du könntest dein Leben verlieren!“, bat Daniel. „Soll ich dich auch noch schlagen?“, fragte Siegfried drohend. „Siegfried… wir können doch alle zusammen gehen. Ich will dich auch nicht für Maike opfern. Denk an Violetta. Sie wäre sehr traurig, wenn du nicht mehr leben würdest“, meinte Dave.
„Nein. Ich werde mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Leute, ich werde Maike befreien, aber dafür müssen wir uns an die Bedingungen der Black-Moon-Agents halten“, erklärte Siegfried. „Du tust wirklich alles für Maike“, bemerkte Helena. „Das kann jeder verstehen, wenn man jemanden aufgezogen hat. Auch wenn mich Maike dafür hassen sollte, werde ich alles für sie tun“, antwortete Siegfried.
Siegfried nahm ein paar seiner Klingen mit. Auf dem Zettel war genau der Ort aufgezeichnet, wo das neue Versteck der Black-Moon-Agents war. Nach einer Stunde hatte er das Versteck gefunden. Der Boss der Black-Moon-Agents schien bereits auf den Meister des Feuers gewartet zu haben.
„Also, hier bin ich. Lasst jetzt meine kleine Schwester laufen!“, rief Siegfried. „Nicht so voreilig, Bursche. Zuerst müssen wir sichergehen, dass du eh bei uns bleibst“, antwortete der Boss der Black-Moon-Agents. „Na klasse, das hätte ich mir ja denken können“, dachte Siegfried. Einer der Black-Moon-Agents ging zu Siegfried und schnürte ihm mit einem Seil die Hände zu.
Im Versteck rannte Maike auf ihren großen Bruder zu und umarmte ihn. Siegfried freute sich, dass seine kleine Schwester wohlauf war. „Maike… ein Glück, dass es dir gut geht“, seufzte er erleichtert. „Es tut mir so leid, dass ich mich fangen lassen habe, großer Bruder“, entschuldigte sich Maike. „Es ist alles gut, Maike. Dir braucht es nicht leidtun“, verzieh Siegfried Maike. Maike wurde nun von jemanden der Black-Moon-Agents nach draußen geschoben.
Siegfried blickte seiner kleinen Schwester nach, doch er wurde sofort gegen die Wand gepresst. „Was… was habt ihr mit mir vor?“, fragte Siegfried. „Jetzt können wir endlich herausfinden, wieso du der Einzige bist, bei dem das Experiment nicht schiefgegangen ist“, antwortete der Boss der Black-Moon-Agents. „Ich werde dich nicht nochmal mit mir herumexperimentieren lassen!“, widersprach Siegfried. „Nicht doch. Wir brauchen nur dein Blut. Dein Glück ist es, dass deine kleine Schwester Blut von dir abgenommen hat, denn wir hätten dich sicherlich gefoltert“, antwortete der Boss der Black-Moon-Agents. „Du hast Maike erpresst?!“, fragte Siegfried erschrocken. „Tja, dafür hat sie das Heilmittel für dich bekommen. Das ist doch ein fairer Handel, findest du nicht?“, meinte der Boss der Black-Moon-Agents.
Auf einmal wurde Siegfried so fest geschlagen, so dass er sein Bewusstsein verlor. Als er wieder aufwachte wollte er sofort fliehen, doch sein Durst nach Blut war so stark, so dass er wieder hinfiel. Nach 10 Minuten erschien vor ihm der Boss der Black-Moon-Agents.
„Du warst fünf Tage lang bewusstlos und hast kein Blut zu dir genommen. Wenn du weiterleben willst, musst du nur mein Blut trinken“, erklärte der Boss der Black-Moon-Agents. Siegfried sah den Boss der Black-Moon-Agents überrascht an. Der Blick vom Meister des Feuers sah aus, als würde er flehen. „Aber um mein Blut zu erhalten, musst du meiner Organisation beitreten“, lachte der Boss der Black-Moon-Agents. Sofort wandte Siegfried seinen Blick vom Boss der Black-Moon-Agents ab.
Der Boss der Black-Moon-Agents wollte Siegfried gerade dazu zwingen ihn anzusehen, doch er wurde von einem schnellen Angriff attackiert und getroffen. Siegfried sah hinter sich und entdeckte Maike und die anderen Day-Agents.
„Hör auf meinen Bruder zu quälen! Ich bin die Einzige, die ihn quälen darf!“, schrie Maike. „Außerdem wird sich Siegfried niemals euch Black-Moon-Agents anschließen!“, warf Violetta schreiend ein. „Ihr wollt es also mit mir aufnehmen? Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wen ihr vor euch habt?“, fragte der Boss der Black-Moon-Agent.
„Einen Feigling, das merkt doch jeder!“, antwortete Daniela. „Nein, ich gehöre zu einer der berühmtesten Geheimagentenfamilien. Allerdings wurde meine Familie vor 15 Jahren beinahe ausgerottet“, erklärte der Boss der Black-Moon-Agents. „Mir fällt keine Familie außer die Familie Emerald ein, die von uns damals beinahe ausgerottet wurde“, meinte Daniela.
„Vielleicht hat es der Boss für sich behalten“, antwortete Daniel. „Nein… das hätte ich ansonsten gewusst…“, antwortete Siegfried mit all seiner Kraft.
„Ich gehöre zur Familie Emerald! Ist das denn so schwer?!“, schrie der Boss der Black-Moon-Agents. „Nein! Siegfried und ich sind die einzigen Überlebenden von uns Emeralds! Du kannst unmöglich in diese Familie hineingeboren worden sein!“, schrie Maike erschrocken.
„Doch. Meine Eltern sind, oder waren Louna und Keno Emerald. Meine Mutter wurde als 58. Oberhaupt in diese Familie geboren. Tja, und mein großer Bruder Enrico ist dann der erste Junge in dieser Familie gewesen. Er ist das 59. Oberhaupt. Ich hingegen bin nur in eine ‚Nebenfamilie‘ hineingeboren worden“, erklärte der Boss der Black-Moon-Agents.
„Unser Vater… er… er war… dein Bruder?!“, erschrak Maike. „So, so… ihr zwei seit also die teuflische Brut von ihm und Felica. Irgendwie kommt ihr beide eher nach eurer Mutter, was den Charakter angeht und dabei hatte mein Bruder den besseren Charakter“, meinte der Boss der Black-Moon-Agents seufzend. Siegfried sah zu seiner kleinen Schwester die bereits Tränen in ihren Augen hatte.
„Hör auf so über unsere Eltern zu reden!“, schrie Siegfried. „Ich kann es einfach nicht verstehen… wieso… wieso muss ausgerechnet das 60. Oberhaupt unserer Familie… von Geburt an ein Vampir sein!“, schrie der Boss der Black-Moon-Agents.
„Siegfried ist nicht von Geburt an ein Vampir! Er wurde nur durch euer dämliches Experiment zu einem vampirähnlichen Wesen!“, widersprach Violetta dem Boss der Black-Moon-Agents.
„Sein wahres Wesen wurde vor 15 Jahren versiegelt. Deswegen hat niemand was davon gemerkt. Nicht einmal er selbst“, antwortete der Boss der Black-Moon-Agents. „Hör auf so etwas gemeines über meinen Bruder zu sagen!“, schrie Maike. Siegfried wollte gerade aufstehen, als er erneut sein Bewusstsein verlor.
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