Kapitel 12) Nicht alleine
Siegfried wurde immer wieder von den Polizisten von Ewigen Stadt attackiert, doch er wehrte sich so gut es ging. Dieses Mal ging er mit Maike und Violetta im Ewigen-Wald spazieren. Da Violetta noch nicht wusste, wie es im Wald ablief zeigten die beiden ihr alles. Schließlich würde sie in Zukunft dort leben.
Es war für die drei ein angenehmer Spaziergang für die drei, bis sich erneut die Polizei von Ewigen Stadt einmischte. Dieses Mal war auch der Polizeichef dabei, der immer noch schwer verletzt war.
„Sag Siegfried, hast du den Kerl so arg verletzt?", fragte Maike flüsternd. „Ja, aber das ist schon eine längere Zeit her", antwortete Siegfried. „Das ist wahr. Du Mistkerl hast mir mehrere Knochen gebrochen und viele meiner engsten Mitstreiter getötet! Jetzt geht's dir an den Kragen!", schrie der Polizeichef. „Du denkst wirklich im allen Ernstes, dass ich mich von einem Feigling wie dir umbringen lasse?", fragte Siegfried. „Sei nicht so selbstsicher, Siegfried", flüsterte Violetta zu ihrem Freund.
„Kaum zu glauben, dass zwei der Day-Agents mit einem dreckigen Blutsauger unterwegs sind!", schrie einer. „Ist das Wort ‚Blutsauger' eine Art Beschimpfung für Vampire?", fragte Maike. „Also ich finde den Ausdruck nicht einmal so gemein, wie er vielleicht wirken soll", meinte Siegfried.
„Na du bist ja ein witziger Vampir. Findest einfach den Begriff Blutsauger nett, obwohl alle Vampire bei dem sofort auszucken würden", lachte der Polizeichef. „Ich bin eben nicht so wie die anderen Vampire, die es vielleicht gibt. Seht endlich ein, dass ich anders bin", meinte Siegfried.
Die Polizisten attackierten die drei sofort, doch Siegfried wehrte den Angriff mit seiner Fähigkeit ab. Allerdings wurde er vom Polizeichef sofort angegriffen. Siegfried wich aus, doch wurde von einem anderen auf den Boden gepresst. „Finger weg von meinem Freund!", schrie Violetta und trat den Polizisten von Siegfried runter. Maike half ihren großen Bruder schnell auf die Beine. „Alles in Ordnung?", fragte sie. Siegfried nickte.
Maike wurde vom Polizeichef attackiert, doch Siegfried stellte sich schützend vor seine kleine Schwester und schlug den Polizeichef so fest wie er nur konnte in den Bauch. Siegfrieds Faust durchbohrte den Bauch des Polizeichefs. Erst nach einigen Sekunden merkte Siegfried, was er getan hatte, und versuchte seinen Arm aus den Bauch des Polizeichefs herauszuziehen, doch es funktionierte nicht.
„Verdammt, ich kann meine Hand nicht aus ihn herausziehen", dachte Siegfried erschrocken. „Du dreckiger Vampir wirst mit mir sterben!", schrie der Polizeichef mit letzter Kraft und zielte mit einer Pistole auf Siegfried. Bevor er abschießen konnte, schaffte es Siegfried seine Hand aus den Körpers seines Gegners zu ziehen und konnte ausweichen.
Siegfried starrte erschrocken den tödlich verletzten Polizeichef an. Er merkte, wie sehr er nach dem Blut, das er gesehen hatte, dürstete, doch wehrte sich gegen das Verlangen. Siegfried wollte so wenige Menschen wie möglich beißen. „Verflucht, ich muss mich irgendwie meinem Durst widersetzen können! Ich will nicht zu einer wilden Bestie werden!", schrie Siegfried in Gedanken.
Es kostete ihm seine gesamte Kraft, um gegen den Durst anzukämpfen. Nach einer Weile konnte Siegfried nicht mehr und fiel bewusstlos um.
Als er sich wiederfand war sein Durst so groß, sodass er gleich die nächste Person biss und sofort Blut trank. Erst nachdem sein Durst gestillt war, merkte er wen er gebissen hatte. Dieses Mal war Sven seiner Gier nach Blut zum Opfer gefallen.
„Meine Fresse Siegfried, du beißt echt schnell hin", meinte Sven. „Verzeih mir Sven, ich wollte dich nicht beißen", entschuldigte sich Siegfried schuldbewusst. „Ist schon gut, Siegfried. Schließlich hat dich deine Gier überwältigt. Es ist schon in Ordnung. Du kannst eben nichts dafür", antwortete Sven. „Wo sind Violetta und Maike?", fragte Siegfried. „Maike und Violetta besprechen nur etwas mit Dave", antwortete Sven. „Über was sie wohl reden? Wahrscheinlich über den Vorfall", dachte Siegfried.
Nach einer Weile kam Dave zu den beiden. Er schien sich um Siegfried furchtbare Sorgen zu machen. „Siegfried... es ist zwar schön und gut, dass du versuchst dich deiner Gier nach Blut zu widersetzen, doch es bedeutet für dich einfach nur den Tod", seufzte er. „Dave! Ich kann meinen Bruder heilen!", schrie Maike.
„Es ist Maike gerade wieder eingefallen, dass sie einen Heiltrank besitzt", seufzte Violetta. „Das heißt wohl, dass das endlich ein Ende nimmt", bemerkte Dave. Maike nickte.
Sie leerte die rote Flüssigkeit in ein Glas und hielt es ihren großen Bruder entgegen. Siegfried sah die Flüssigkeit skeptisch an und schlug Maike das Glas aus ihrer Hand. „Wieso... wieso...? Das war die einzige Möglichkeit dich wieder zu einen Menschen zu machen, Siegfried!", schrie Maike erschrocken. „Du hättest mich mit dieser Flüssigkeit nur umgebracht, Maike. Der Vampir in mir wäre verbrannt und ich somit auch", antwortete Siegfried keuchend. „Das wusste ich nicht", murmelte Maike.
Auf einmal kam jemand Fremdes zu den Day-Agents. Sven schien sie sofort zu erkennen. „Melanie?!", erschrak er. „Oh, hey Sven. Weißt du zufälligerweise, wo mein kleiner idiotischer Bruder ist?", fragte Melanie lächelnd. „Nun ja, Emil müsste gerade bei Daniel sein", antwortete Sven. „Du bist also Emils große Schwester", bemerkte Siegfried.
„Und wenn mich nicht alles täuscht, müsstest du Emils damaliger Gruppenführer sein", meinte Melanie. „Genau, ich habe dich damals verdroschen", antwortete Siegfried. „Ich weiß. Das war so bescheuert, ehrlich. Niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet, der, der am treusten von uns war, uns hintergeht", meinte Melanie. „Ihr kennt euch?", fragte Violetta.
„Ja, damals habe ich sie verdroschen, weil Melanie mir auf die Nerven gegangen ist. Soviel ich weiß, war sie in Canyons Gruppe", antwortete Siegfried. „Nicht nur das. Melli war sogar in den wahnsinnigen Typen verknallt", warf jemand lachend ein. „Na warte du kleine Nervensäge...", murmelte Melanie genervt. Sie schlug sofort Emil so fest sie konnte auf seinem Kopf. „Was, das ist eben die Wahrheit!", schrie Emil. „Halte deine Klappe, wenn du dein Leben liebst!", schrie Melanie. „Wieso musstest du ausgerechnet jetzt hierherkommen?!", schrie Emil.
„Wieso auch nicht?! Meckere nicht so rum, wenn sich jemand Sorgen um dich macht, Emilian!", schrie Melanie. „Emilian?", fragte Maike erstaunt. „Ja, mein kleiner Bruder heißt eigentlich Emilian, aber er will Emil genannt werden", antwortete Melanie.
„Aber dafür nenne ich Melanie immer Melli", lachte Emil. „Emil hat nur ein Problem damit, dass du ihn vor der Person, die er liebt, schlecht machst", lachte Sven. „Ach so", lachte Melanie und sah Maike an. „Sven, sei leise!", erschrak Emil.
„Ach es ist doch nicht peinlich Emil. Ich finde es echt schön, dass du Gefühle für mich hast", lächelte Maike. Siegfried sah seine kleine Schwester an. Er hatte sich schon gedacht, dass Maike für jemanden etwas empfand. „Lass mich raten, du hast das gesagt, weil du auf Emil stehst", riet Siegfried. Maike zuckte erschrocken zusammen. Panisch sah sie ihren Bruder an. „Na dann, ich verschwinde mal", meinte er seufzend. „Er hat sich wirklich nicht verändert. Als er noch ein Mitglied der Secret-Night-Agents war, war er auch so abwesend", kicherte Melanie.
Siegfried sah Melanie finster an. Allerdings zog er sofort Violetta nach draußen. „Siegfried, du tust mir weh", meinte sie. Erschrocken sah Siegfried zu Violetta und lies sie los. „Wieso benimmst du dich so abweisend gegenüber Melanie? Sie ist doch total nett!", fragte Violetta ihren Freund. „Wenn du bloß wüsstest, wie sie wirklich ist, würdest du so etwas nicht mehr von ihr behaupten", antwortete Siegfried und fasste seinen Hals an.
„Mann Siegfried, du weißt, dass ich keine Ahnung von dem habe, was in der Vergangenheit passiert ist, und außerdem hast du Athena gesagt, dass du eher der Typ bist, der die Vergangenheit ruhen lässt und dem nur die Gegenwart wichtig ist", seufzte Violetta. „Das habe ich nur gesagt, weil ich nicht wollte, dass die Wahrheit über meine Vergangenheit ans Licht kommt", antwortete Siegfried. „Aber du willst deine Erinnerungen doch unbedingt zurück!", schrie Violetta. „Ich will sie mir alleine zurückholen, Violetta", antwortete Siegfried.
„Wie ist denn Melanie so?", wechselte Violetta das Thema. „Melanie ist genauso wie ich ein Vampir, deswegen hat sie die ganze Zeit über Blut benötigt. In Wahrheit lebt sie schon 10.000 Jahre lang. Das ist auch der Grund, wieso ich sie verachte. Sie ist an mir, wie eine Klette geklebt und hat mich kaum in Ruhe gelassen, bis ich sie verdroschen habe", antwortete Siegfried.
„Heißt das etwa, dass sie nur Emils große Schwester spielt?", fragte Violetta. Siegfried nickte. „Davon darf Emil aber niemals Wind bekommen", seufzte Siegfried.
„Ansonsten wäre er am Boden zerstört, oder?", fragte Violetta. Siegfried nickte. „Gut. Es ist auch schön zu wissen, dass es mehrere so wie dich gibt. Siegfried, es gibt mehrere Vampire auf dieser Welt, was doch toll ist. Zumindest bist du dann, was deine Art angeht, nicht alleine", meinte Violetta. „Da hast du wohl recht, Violetta", antwortete Siegfried leise. Violetta umarmte ihn. „Ach Siegfried, dich kann man einfach nur lieben", murmelte sie. Siegfried sah Violetta an. „Ich war nie alleine. Schließlich hatte ich dich immer in meinem Herzen", meinte er.
Siegfried näherte sich Violetta langsam. „Willst du etwa Blut von mir?", fragte sie. „Nein, mein Durst ist vorläufig gestillt", antwortete Siegfried leise. Violetta wollte ihn gerade fragen, was los war, als Siegfried sie zum ersten Mal küsste.
Ende
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