Kapitel 1) Hilfe aus dem Jenseits
Um nicht aufzufallen hatte sich Siegfried komplett von der Gesellschaft zurückgezogen. Violetta wollte nicht, dass Siegfried andauernd alleine war und beschloss zu ihm zu ziehen. Maike kam ab und dann vorbei und verbrachte einen Tag mit den beiden.
Auch sie wollte, dass man so schnell wie möglich ein Heilmittel fand oder herstellte. Deswegen unterstützte Maike die Forscher und nahm jedes Mal von Siegfried ein wenig Blut ab. Immer wenn sie Violetta und Siegfried besuchte, klärte sie die beiden darüber auf, wie lange es wohlmöglich noch dauerte, bis das Heilmittel fertiggestellt war.
Ab und dann musste Violetta ihren Freund alleine lassen, da Dave sie für eine Mission benötigte. Allerdings häuften sich die Missionen, wo Violetta und Maike benötigt wurden. Der Grund dafür waren die Morde, die sich in Ewigen Stadt ereigneten. Außerdem blieb Siegfried nicht mehr viel Raum, um sich vor der Polizei aus Ewigen Stadt zu verstecken, da alle vermuteten, dass er dafür verantwortlich gewesen war.
An einem heißen Frühlingstag im Mai hatten die Polizisten Siegfrieds Haus entdeckt und drangen sofort ein. Violetta war am Vortag von ihrer Mission zurückgekehrt und kümmerte sich um das Essen. Natürlich bemerkte sie sofort die Polizisten.
„Ich hoffe für euch, dass ihr einen Durchsuchungsbefehl habt“, meinte sie. „Wir haben die Erlaubnis jedes Haus gründlich zu durchsuchen, da wir nach der rechten Hand vom Boss der Secret-Night-Agents suchen“, antwortete einer der Polizisten.
„Ja und? Ich gehöre zu den Day-Agents. Bei mir werdet ihr die rechte Hand des Bosses der Secret-Night-Agents niemals finden“, erklärte Violetta.
Die Polizisten ignorierten Violetta und durchsuchten das Haus. Violetta dachte schon, dass sie Siegfried finden würden, doch er war weg.
Violetta lief in die Küche, schnappte sich ihr Telefon und wollte Dave berichten, dass Siegfried weg war, doch zu diesem Zeitpunkt kam er wieder zurück. Sie erblickte ihn und umarmte ihn sofort. Allerdings merkte Siegfried auch sofort was los war.
„Hey, raus mit euch!“, rief er, als er die Polizisten erblickte. „Von wo kommst du auf einmal her?“, fragte einer der drei Polizisten. „Das geht euch einen Dreck was an! Raus mit euch!“, antwortete Siegfried.
„Du weißt schon, dass du dich gerade verdächtig machst?“, meinte ein zweiter. „Das ist mir egal. In andere Häuser einzudringen, ist illegal“, antwortete Siegfried.
„Siegfried, schalt mal einen Gang runter! Du weißt, dass du dich nicht so aufregen sollst!“, erschrak Violetta. „Wie niedlich, jemand von den Day-Agents ist mit jemanden von den Secret-Night-Agents zusammen“, lacht ein dritter. „Hey, Siegfried nie ist ein Mitglied der Secret-Night-Agents gewesen!“, rief Violetta. „Ach ja? Wieso haben wir ihn dann nicht bemerkt, als er gekommen ist?“, fragte der erste. „Siegfried gehört auch zu den Day-Agents“, antwortete Violetta.
Einer der Polizisten wollte gerade etwas sagen, als er plötzlich bewusstlos wurde. Erschrocken sahen die zwei anderen hinter sich und entdeckten Siegfried, der den ersten bewusstlos geschlagen hatte. Daraufhin flüchteten sie mit dem bewusstlosen Polizisten. „Du weißt hoffentlich eh, dass du dich bei denen mehr als verdächtig gemacht hast“, seufzte Violetta. „Ich konnte es nicht mehr ertragen, dass diese Typen auf dich losgehen, Violetta“, antwortete Siegfried.
Daraufhin musste Violetta lächeln. „Auf dich kann ich einfach nicht böse sein“, seufzte sich lächelnd. „Das macht mich auch aus“, antwortete er. Violetta umarmte ihren Freund. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer es hatte, da er die damalige rechte Hand vom Boss der Secret-Night-Agents war. Allerdings wurde Siegfried nach ein paar Minuten schwindelig. Violetta bemerkte es sofort und begleitete ihn zum Bett, wo sich Siegfried auch sofort hinsetzte.
„Das ist schon das sechzigste Mal, dass dir in nur zwei Tagen schwindelig wird“, stellte Violetta fest. „Ich weiß, einfach nicht was mit meinem Körper los ist…“, seufzte Siegfried. „Kannst du noch Menschennahrung vertragen, oder nicht?“, fragte Violetta. „Ich denke schon“, antwortete Siegfried.
Auf einmal öffnete sich die Türe und Maike kam herein. Ihre Haare waren wieder ein wenig länger geworden, was Siegfried total freute. Sie umarmte ihren großen Bruder sofort. Siegfried konnte sich darauf nicht mehr einstellen und erschrak sich so sehr, so dass ihm sein Herz wehtat.
„Maike, ich freue mich echt dich zu sehen, aber würdest du bitte von mir runtergehen“, keuchte Siegfried. „Sorry, dass ich dich erschreckt habe“, entschuldigte sich Maike lachend. Nach einer Weile hatte sich Siegfried vom Schock erholt. Maike nahm Siegfried ein wenig Blut ab, während er sich wieder beruhigte. „Deine Verwandlung ist echt weit fortgeschritten, großer Bruder“, bemerkte sie. „Wehrst du dich überhaupt, Siegfried?“, fragte Violetta. „Violetta, er verwandelt sich viel langsamer, als es andere tun würden. Das heißt, dass sich Siegfried mit ganzer Kraft dagegen wehrt“, antwortete Maike.
„Ach Maike, ich will mich einfach nicht vom Blut anderer ernähren müssen. Ich meine, es wäre so oder so widerlich“, seufzte Siegfried. „Keine Sorge, in drei Monaten wird das Heilmittel fertig sein. Bis dahin halte bitte noch durch“, versicherte Maike ihrem großen Bruder. „Drei Monate? Das ist ja echt lang“, bemerkte Violetta.
„Ich weiß, aber da sich Siegfried immer mehr verändert, dauert es leider so lange. Wenn er sich in drei Monaten noch nicht vollständig verwandelt hat, kann ich ihm das Heilmittel geben, aber wenn er sich bis dahin vollständig verwandeln sollte, wird es viel länger dauern“, erklärte Maike. „Du redest ja so, als wäre ich nicht anwesend, Maike“, seufzte Siegfried. „Und du bist heute ziemlich schlecht gelaunt. Bist du heute mit dem linken Fuß aufgestanden?“, kicherte Maike. „Nein, er hat nur ein paar Polizisten in die Flucht geschlagen und sich bei denen verdächtig gemacht“, antwortete Violetta. „Ach Mensch, Siegfried“, seufzte Maike.
In den nächsten Tagen verschlechterte sich Siegfrieds Zustand. Violetta fing an sich schreckliche Sorgen, um ihn zu machen, da er mittlerweile nicht mehr aus dem Bett konnte. Als sie eines Tages aufwachte spürte sie an ihrer linken Hand etwas Kaltes.
„Siegfrieds Hand… sie ist viel kälter geworden“, bemerkte sie in Gedanken. Sie sah zu ihren Freund. Violetta erkannte sofort die Situation und weckte ihn panisch auf. „Violetta, was ist denn los?“, fragte er erschrocken. „Siegfried… du musst sofort ins Krankenhaus!“, antwortete sie panisch. „Mir geht es gut“, widersprach Siegfried.
Allerdings schmerzte ihm sofort das Herz. „Siegfried… ich will dich nicht wegen der koronaren Herzkrankheit verlieren! Bitte, lass es dir ansehen!“, flehte sie ihn an. Siegfried sah Violetta an und gab widerwillig nach. „Na gut“, gab er seufzend nach. Siegfried stand auf, aber seine Beine konnten ihn nicht halten, so dass er zusammenbrach. Es dauerte mehrere Stunden, bis die beiden beim Krankenhaus angekommen waren. Allerdings verlor Siegfried beim Warten im Warteraum sein Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam war eine Krankenschwester gerade dabei ihn zu untersuchen. Violetta war neben ihrem Freund und bemerkte sofort, dass er wieder zu sich gekommen war. „Siegfried, wie geht es dir?“, fragte sie. „Es geht so“, antwortete Siegfried schwach. „Ich fürchte, dass du nicht mehr lange zu leben hast“, erklärte die Krankenschwester.
Für Violetta schien es ein großer Schock zu sein. Sie wollte nicht, dass Siegfried wegen seiner Erkrankung starb. „Sind Sie sich da auch sicher?!“, fragte sie panisch. Die Krankenschwester nickte. „Kann man Siegfrieds Tot nicht ein wenig aufschieben?!“, fragte Violetta panisch. „Nein, seine Krankheit lässt es nicht zu“, antwortete die Krankenschwester. „Violetta… ich bin froh überhaupt gelebt zu haben“, seufzte Siegfried. „Aber ich will, dass du länger lebst! So jung zu sterben ist doch mehr als blöd!“, widersprach Violetta panisch. „Du bist wirklich dumm! Man kann dem Tod nicht entkommen!“, schrie die Krankenschwester Violetta an und wollte sie gerade schlagen, als Siegfried sie davon abhielt.
In der Nacht träumte er zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder. Siegfried rechnete damit, dass das seine letzte Nacht auf Erden war, da er von seinen Eltern träumte.
Als er am nächsten Tag aufwachte, spürte Siegfried eine Träne an seiner rechten Wange. Zuerst dachte er, dass die Träne von Violetta stammte, doch er stellte fest, dass er geweint hatte. Violetta bemerkte, dass Siegfried wieder wach war und umarmte ihn sofort. Allerdings fing sie sofort zu weinen an.
„Ein Glück… du bist aufgewacht!“, weinte sie. „Ja… das kann man wohl Glück nennen“, antwortete Siegfried. Nach einer Weile kam die Krankenschwester mit einem Arzt herein. Der Arzt untersuchte Siegfried gründlich. „Er steht nicht kurz vor dem Tod. Ich weiß, dass du Menschen hasst, die an der KHK erkrankt sind, doch ich schicke nicht ohne Grund jemanden in den Tod“, seufzte der Arzt. „A-aber gestern war sein Herzschlag noch ganz schwach!“, erschrak die Krankenschwester. „Das stimmt“, stimmte Siegfried der Krankenschwester zu.
„Nun ja, mir scheint es so, als ob die Menschen vom Jenseits dich unterstützen. So etwas sehe ich wirklich zum ersten Mal“, antwortete der Arzt. „Heißt das etwa, dass Siegfried weiterleben kann?“, fragte Violetta glücklich. „Das wird wohl so sein“, antwortete der Arzt.
Glücklich umarmte Violetta Siegfried. „Hast du das gehört?! Du wirst nicht sterben!“, freute sie sich. „Ja, Violetta… ich habe es gehört“, antwortete Siegfried.
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