Kapitel 8) Siegfried und Maike

„Für was wurden wir denn eigentlich hergeholt?“, fragte Daniel. „Ich habe nicht den blassesten Schimmer“, antwortete Siegfried mit ruhiger Stimme. „Ich dachte, dass der Boss dir solche Sachen sagt!“, erschrak Emil.
Siegfried verdrehte seinem Teammitglied sofort den Arm. Als Gruppenführer durfte er, wenn es nötig war Gewalt anwenden. Siegfried war zwar momentan auf der Seite der Secret-Night-Agents, doch trotzdem hoffte er, dass es nichts Schlimmes bedeutete. Es kam nur selten vor, dass der Boss der Secret-Night-Agents alle Gruppen zu sich rief.
„Vielleicht bringt ein Team einen Gefangenen mit“, vermutete Siegfried. „Das kann durchaus sein. Für gewöhnlich schließen sich die Gefangenen uns dann an“, meinte Daniel. „Oder der Boss will, dass du wieder mal so ´ne krasse Show ablieferst, Siegfried“, lachte Emil. „Keine Chance, heute hab ich null Bock drauf, ehrlich“, seufzte Siegfried.
Es dauerte auch nicht lange bis das Team hereinkam. Es war Danielas Team. „Die haben…!“, erschrak Emil. „Unmöglich!“, erschrak Daniel. „Wieso um alles in der Welt ausgerechnet Maike?“, dachte Siegfried geschockt.
„Wie zur verdammten Hölle konntet ihr dieses Mädchen fangen!?“, schrie Emil. „Emil, halt die Klappe“, seufzte Siegfried. „Nicht einmal unser Gruppenführer konnte dieses gottverdammte Weib fangen!“, schrie Daniel.
„Tja, ihr mögt zwar die stärkste Gruppe von uns sein, aber ihr seid bloß auf das Töten spezialisiert. Da ist es doch klar, dass ihr es nicht zusammenbringt ein Einfaches, wehrloses Mädchen zu fangen“, lachte Daniela.
„Ich würde diese Fotze am liebsten so schnell es geht umbringen“, seufzte Siegfried verärgert. „Könnt ihr euren Streit auf später verschieben?“, fragte der Boss. „Ja, Verzeihung“, entschuldigte sich Siegfried schnell. „Mir tut es auch leid“, warf Daniela ein.
„Wegen was bin ich hierhergebracht worden?“, fragte Maike. „Tja, du bist die Meisterin des Wassers. Nach dir haben wir auch schon gesucht, da wir den Meister des Feuers in unserem Team haben“, antwortete der Boss. „Das weiß ich!“, schrie Maike.
„Was? Sie hat gewusst, dass ich ihr Gegner bin? Aber wie hat sie es herausgefunden…?“, dachte Siegfried erschrocken. „Woher hast du das gewusst?“, fragte der Boss ernst. „Mir… mir hat es jemand aus meinem Team erzählt…“, antwortete Maike widerwillig. „Das erklärt einiges“, dachte Siegfried. 
„Na dann wollen wir ja mal testen, wie gut du im Gegensatz zu unserem stärksten Mitglied bist“, lachte der Boss. „Nein! Ich kämpfe auf keinen Fall gegen sie!“, schrie Siegfried und gab seine wahre Identität preis. „Siegfried!“, rief Maike glücklich. „Ihr kennt euch?“, fragte Daniela überrascht.
„Ich habe nie etwas dagegen gehabt gegen andere zu kämpfen, aber gegen Maike, kann mich niemand zwingen zu kämpfen!“, rief Siegfried. „Ich hätte nicht gedacht, dass du ablehnst und dazu noch deine wahre Identität preisgibst, Siegfried“, lachte der Boss.
Siegfried ging zu seine Schwester, die ihn auch sofort umarmte. „Man sieht, wie es aussieht nicht, dass Maike und ich Geschwister sind!“, schrie er. „Na das ist ja interessant. Das hast du uns ja noch nie gesagt und noch dazu, dass du so eine schöne Schwester hast“, antwortete Daniela. Siegfried sah Daniela giftig an.
Auf einmal spürte Siegfried etwas Nasses. Er sah zu Maike und entdeckte ihre blutige Wunde in ihrem Gesicht. „Daniela, hast du Maike etwa so verletzt?“, fragte Siegfried wütend.
„Am Anfang wollte sie ja nicht mitkommen. Deshalb haben wir sie ein wenig geschlagen“, antwortete Daniela. „Daniela, dein Auftrag war es, sie unverletzt herzubringen!“, schrie der Boss.
„Siegfried, eines Tages bringe ich dich um, verlass dich darauf“, murmelte Daniela wütend. „Versuch es ruhig“, meinte Siegfried. „Das Treffen ist beendet. Alle bis auf Siegfrieds Team und Danielas Team dürfen gehen“, beschloss der Boss.
Als alle gegangen waren, wandte sich der Boss an die beiden Gruppenführer. Er sah sauer aus. „Was sollte das Theater von vorhin?“, fragte er. „Tja, ich habe nur meinen Auftrag erledigt“, antwortete Daniela. „Ihr erwartet euch doch nicht etwa, dass ich meine Schwester verletze?“, fragte Siegfried. „Du hättest uns nur sagen brauchen, dass das deine kleine Schwester ist“, antwortete der Boss. Siegfried hätte nur zu gerne seine eigene Meinung gesagt, doch er wusste, dass er das nicht durfte. 
„Mein Bruder ist für das von vorhin nicht verantwortlich!“, mischte sich Maike ein. Daraufhin musste Daniela lachen. „Ach, wie niedlich. Sie verteidigt dich, Siegfried! Dass du das überhaupt nötig hast, hätte ich niemals gedacht“, lachte sie.
Siegfried seufzte und brachte Daniela zum Hinfallen. „Willst du Stress!?“, schrie einer von Danielas Team Siegfried an. „Ach David, du weißt doch hoffentlich eh noch, wie ich dich damals fertig gemacht habe. Leg dich nicht unnötig mit mir an, ansonsten verlierst du noch dein Leben“, seufzte Siegfried.
Der Boss wollte Maike gerade anfassen, als diese seine Hand wegschlug. „Lass deine dreckigen Finger von mir!“, rief sie. „Na warte, das geht mir zu weit!“, schrie Daniela und wollte Maike gerade eine verpassen, als Siegfried ihre Hand festhielt und sie sofort verdrehte.
„Siegfried, sorge dafür, dass deine Schwester nicht mehr so ungezogen ist. Da du sie aufgezogen hast, ist das deine Aufgabe“, meinte der Boss. „Ich habe verstanden“, antwortete Siegfried widerwillig. Damit beendete der Boss das Gespräch.
In der Nacht weckte Siegfried seine kleine Schwester auf. „Siegfried, was ist denn los?“, fragte sie murmelnd. „Komm Maike, du musst von hier verschwinden“, flüsterte er. Siegfried hob seine müde Schwester hoch, zog sich seinen Umhang mit der Kapuze an und trug sie nach draußen.
„Du musst das nicht tun, Siegfried“, flüsterte Maike. „Doch, ich will nicht, dass dir etwas Schlimmes widerfährt. Jetzt sei kurz still“, antwortete Siegfried leise. Siegfried schaffte es Maike an den Wachen vorbeizuschmuggeln. „Den Weg kann ich alleine gehen. Danke, Siegfried“, bedankte sich Maike.
„Maike, nimm bitte das mit“, bat Siegfried seine Schwester und gab ihr einen USB-Stick. „Was ist das?“, fragte sie. „Das sind alle Daten, über das Vorhaben und der vielen Opfer der Secret-Night-Agents. Mehr konnte ich leider nicht entwenden. Dazu fehlte mir die Zeit“, antwortete Siegfried.
„Wieso kommst du nicht mit?“, fragte Maike. „Maike, unser Boss, kann mich kontrollieren. Ich kann nicht mitkommen, weil ich dich nur in Gefahr bringe. Maike, ich weiß, dass du mich retten kannst“, antwortete Siegfried. „Tschüss, Siegfried“, verabschiedete sich Maike.
„Tschüss Maike, pass auf dich auf“, flüsterte Siegfried und umarmte seine Schwester. „Ich werde dich retten, das verspreche ich dir“, weinte Maike.

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