Kapitel 7) Die Entführung

Am nächsten Tag trainierten Maike und Violetta wieder gemeinsam. Seitdem beide gesehen hatten, wie stark Siegfried war, wollten sie einfach nur stärker werden. Maike zeigte Violetta ein paar Tricks, die sie von ihrem Bruder gelernt hatte.
„Wow, Maike, Siegfried scheint dich aber sehr gut trainiert zu haben“, bemerkte Violetta. „Ich weiß. Er sagt immer: ‚Angriff ist die beste Verteidigung. ‘  Ich glaube da hatte er recht“, antwortete Maike. Violetta nickte.
Die zwei Mädchen kämpften so lange weiter, bis Violetta plötzlich nach hinten geschleudert wurde. „Violetta, alles in Ordnung?“, fragte Maike erschrocken. „Ja“, antwortete Violetta.
Violetta war am gesamten Oberkörper nass, als sie aufstand. Maike bemerkte dies sofort. „Sag Mal, bist du in eine Wasserpfütze gefallen, oder wieso bist du denn nass?“, fragte sie. „Oh, ich glaube du hast deine Fähigkeit erweckt, Maike“, lächelte Violetta.
„Denkst du das im Ernst?“, fragte Maike. „Ja, Enya hat doch gesagt, dass du die Meisterin des Wassers bist und Wasser ist nun mal nass“, antwortete Violetta kichernd.
Als Dave zu dem Team stieß verkündeten Violetta und Maike ihm gleich die Neuigkeit. Dave schien erfreut zu sein. „Das ist ja echt toll. Jetzt ist Maike nicht mehr zu unterschätzen“, freute er sich.
„Tja, jetzt können sich die Secret-Night-Agents auf was gefasst machen!“, rief Erika. „Violetta, geh du dir was Neues anziehen. Du wirst noch krank“, meinte Dave.
Während sich Violetta umzog, übte Maike das Zielen mit ihrer Kraft. Allerdings traf sie nie die Zielscheibe. Entweder schoss sie daneben, oder sie traf versehentlich jemanden in ihrem Team.
Selbst Dave bekam ungewollt eine eiskalte Dusche. Er sah, dass Maike Schwierigkeiten hatte zu zielen. Dave ging zu Maike und schlug vor, dass sie draußen üben konnte. Den Ratschlag lehnte Maike natürlich nicht ab. In dieser Hinsicht war sie genau wie Siegfried. Maike wollte niemanden verletzen. 
Sie und Dave gingen nach draußen. Im Garten der Polizeiwache stellte er ein Paar Zielscheiben auf, wo Maike draufschießen sollte und falls sie danebenschoss, würde niemand eine eiskalte Dusche abbekommen.
Drei Tage später wurde Maike von einem Angriff überrascht. Noch im letzten Augenblick konnte sie dem Angriff ausweichen indem sie nach hinten sprang, doch dann hielt ihr ein Fremder den Mund zu und hielt sie fest. Maike trat den Fremden auf die Füße und konnte sich befreien.
Als die anderen drei angriffen wehrte sie sich mit ihrer Fähigkeit. Maike bemerkte sofort, dass sie von vier Leuten der Secret-Night-Agents attackiert wurde.
Sie wollte Hilfe holen, doch dann wurde sie von einem der Secret-Night-Agents geschlagen. Maike fiel auf den Boden und richtete sich mühsam wieder auf. Daraufhin blutete sie stark im Gesicht. Allerdings wurde sie erneut geschlagen und fiel wieder auf den Boden. Mit letzter Kraft konnte sie sich hinsetzen.
„Was… was wollt ihr von mir?“, fragte Maike keuchend. „Wir haben den Auftrag bekommen, dich zu unserem Boss zu bringen. Wenn du jetzt brav mitkommst, werden wir deine Familie und Freunde verschonen“, antwortete derjenige, der sie geschlagen hatte.
„Ich… ich kann euch nicht trauen!“, schrie Maike. „Tja, dann werden wir deine Freunde und deine Familie alle töten. Überlege es dir gut, Kleine“, meinte er. „Wenn wegen mir Dave und die anderen getötet werden werde ich wohl mitkommen müssen…“, dachte Maike.
„Maike!“, schrie Dave. Maike sah erschrocken hinter sich und entdeckte das gesamte Team. „Leute…!“, erschrak Maike. „Lasst sofort Maike in Frieden!“, schrie Violetta.
„Ihr kommt wohl, um eure Freundin zu retten“, bemerkte der Vorderste der Vierergruppe. „Sie ist unsere Teamkollegin! Es reicht doch schon, dass ihr die Meisterin der Telekinese in eurem gottverdammten Team habt!“, antwortete Erika schreiend.
Die Secret-Night-Agents und Maikes Team griffen sich sofort an. Dieses Mal war die Meisterin der Telekinese Daniela dabei. Dave griff diese auch sofort an, da er anscheinend spürte, wer Daniela war.
Es sah generell schlecht für Maikes Team aus, da dieses Team womöglich etwas stärker als das andere, das sie immer wieder attackiert war. „Ich… ich kann doch nicht zulassen, dass meine Freunde, diejenigen, die mir immer helfen, wegen mir ihr Leben verlieren“, dachte Maike.
Sie ging rasch mit ihrer Fähigkeit dazwischen und erschuf eine Wand aus Wasser, die, die beiden Teams trennte. „War Maike das?!“, erschrak Erik. „Ja, du Dummkopf“, antwortete Erika.
„Bitte, ich flehe euch an, tötet meine Freunde nicht“, bat Maike die Secret-Night-Agents. „Du kommst also freiwillig mit. Habe ich das richtig verstanden?“, bemerkte der Vorderste. Maike nickte. „Maike, wieso gehst du freiwillig mit denen mit!?“, erschrak Dave. „Ich will nicht, dass euch etwas passiert“, antwortete Maike. „Du bist meine beste Freundin, Maike! Ich kann dich nicht mit denen mitgehen lassen!“, schrie Violetta. „Violetta, du bist auch meine beste Freundin. Deswegen kann ich den Gedanken nicht ertragen, dass du wegen mir dein Leben verlierst“, antwortete Maike.
Daniela schnürte mit einem Seil Maikes Hände zu, um zu verhindern, dass sie ihre Fähigkeit einsetzte. Allerdings waren ihre Handgelenke ihr Schwachpunkt. Auch Siegfrieds Schwachpunkt waren die Handgelenke.
Es dauerte eine Weile, bis sie bei dem Versteck der Secret-Night-Agents ankamen. „Was will euer Boss eigentlich von mir?“, fragte Maike. „Das wissen wir nicht. Wir haben nicht die Erlaubnis bekommen, ihn zu fragen“, antwortete Daniela. „Welcher Unmensch braucht eine Erlaubnis, um jemanden etwas zu fragen?“, fragte sich Maike verwundert.
Auf einmal wurde Maike beinahe von einem vorbeifliegenden Messer getroffen, doch im letzten Augenblick konnte sie sich ducken. „Ihr habt wohl das Zielen verlernt!“, schrie Daniela zu den anderen. „Es tut uns leid, aber wir waren zu sehr aufs Training fokussiert“, entschuldigte sich ein anderer. Maike war noch immer von der Attacke geschockt. Hätte sie das Messer nicht bemerkt, hätte sie draufgehen können und das bezeichneten die als Training.
Als sie vor einem kleinen Häuschen waren, wurden sie von einem anderen angehalten. Es war einer der Wachen des Bosses. „Ihr dürft hier nicht durch!“, sagte er. Daniela verdrehte ihm allerdings sofort den Arm. „Okay, okay, ihr dürft durch!“, gab er nach. Maike war sprachlos. Wie Daniela mit den anderen Leuten umging, war nur grausam.
Bevor sie das Haus vom Boss betraten, löste Daniela auch Maikes Fesseln. „Du löst meine Fesseln?“, fragte Maike verwundert. „Ja, unser Boss mag es nicht, wenn Gefangene gefesselt sind und außerdem kann das deine Durchblutung stoppen. Er hat uns aufgetragen, dich nicht allzu sehr zu verletzen“, antwortete Daniela. „Mich habt ihr bereits zum Bluten gebracht, also das könnte dann so oder so wieder egal sein“, seufzte Maike. „Ich hätte dich getötet, wenn uns nicht aufgetragen wurde dich zu verschonen“, meinte Daniela.

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