Kapitel 12) Einmal ein Team, immer ein Team

Maike bemerkte auch die Veränderung ihres Bruders. Allerdings wollte sie ihn aufheitern, indem sie ihm zeigte, was sie mittlerweile konnte. Maike wusste, dass sich Siegfried darüber freuen würde.
Doch das musste warten, da sich Dave eingebildet hatte dafür zu sorgen, dass Siegfried für zwei Tage in ein geheimes Wissenschaftslabor, das sich im Keller befand, gehen sollte, damit er so schnell wie möglich wieder zu einem normalen Menschen werden konnte. Maike wollte ihren Bruder begleiten, doch Dave hatte es ihr verboten.
„Mann Dave, das ist so gemein“, murmelte Maike. „Es tut mir leid Maike, aber wir wollen nicht, dass er dich verletzt. Außerdem wird deinem Bruder dort unten nichts schlimmes widerfahren“, seufzte Dave. „Trotzdem ist es gemein. Siegfried wird bei so vielen Menschen noch wahnsinnig“, mischte sich Violetta ein.
„Da gebe ich Violetta ausnahmsweise mal recht. Findest du nicht auch, dass es ein wenig zu streng ist, Dave?“, stimmte Daniela Violetta zu. „Sicherheit geht vor. Wir wissen nicht, ob er sich gegen die Verwandlung wehrt, oder nicht“, antwortete Dave.
„Oder du willst ihm einfach nur mal eins auswischen, weil er dich und die anderen früher jedes Mal verdroschen hat. Egal, ob er verletzt war, oder nicht“, lachte Daniel. „Er hat mich nicht verdroschen“, widersprach Dave erschrocken.
„Da habe ich aber was anderes in Erinnerung. Siegfried hat dir einmal so eine arge Lektion erteilt, sodass du einen Monat lang bewusstlos warst“, meinte Emil.
„Ja, das stimmt. Dave hat ihn damals auch ziemlich arg beschimpft“, erinnerte sich Violetta. „Was hat er gesagt?“, fragte Maike. „Das ist doch egal“, mischte sich Dave ein. „Also ich finde es interessant. Vor allem möchte ich wissen, was du von meinem Bruder gehalten hast“, antwortete Maike.
„Ich habe da so einiges in Erinnerung. ‚Dieses Arschgesicht kann was erleben.‘ ‚Eines Tages schnappe ich mir diesen Mistkerl und zerschlage ihn zu Brei.‘ Solche Sachen hat er ziemlich oft gesagt“, erzählte Violetta.
„Siegfried hätte dich zu Brei zerschlagen, bevor du es getan hättest, Bruder“, lachte Daniela. „Wir waren eben ziemlich gleichstark, wenn ich darüber nachdenke“, meinte Dave. „Wobei einmal wäre Siegfried beinahe draufgegangen“, erinnerte sich Emil.
„Ja, der Grund dafür war, dass er schreckliches Fieber hatte und mal wieder so ‚klug‘ war und es geheim gehalten hat“, seufzte Daniel.
Nach zwei Tagen durfte Maike endlich ihren großen Bruder wiedersehen und umarmte ihn auch sofort. Ihr war seine eiskalte Körpertemperatur egal, obwohl Maike es lieber gehabt hatte, wenn er noch ganz warm gewesen war. Siegfried streichelte seine kleine Schwester sofort an ihrem Kopf und umarmte sie ebenfalls. Maike fiel wieder ein, dass sie ihrem Bruder was zeigen wollte.
„Siegfried, ich möchte dir etwas ganz tolles zeigen“, lächelte sie. „Wenn du mich wieder zusammenschlägst, schlage ich hin, Maike“, drohte Siegfried. „Keine Sorge, dieses Mal passe ich auf“, antwortete Maike lächelnd.
Sicherheitshalber hielt er zu Maike Abstand, die sofort einen Eiskristall erschuf. Maike ging zu ihrem Bruder und zeigte ihm den Kristall. „Du hast deine Fähigkeit wirklich weit ausgebaut, Maike“, bemerkte Siegfried. „Ja, ich bin auch total stolz darauf“, lächelte Maike.
Maike legte den Eiskristall in Siegfrieds Hände. Allerdings schmolz der Kristall sofort, als er in Siegfrieds Händen lag. „Wie es aussieht gibt Josias sein Bestes, um dich mit Wärme zu versorgen“, bemerkte Maike. „Da hast du wohl recht“, antwortete Siegfried. „Keine Sorge, du wirst bald wieder ein normaler Mensch sein“, versprach Maike ihren Bruder. „Das hoffe ich sehr“, antwortete Siegfried.
Nun kam auch Violetta zu den zwei Geschwistern und umarmte sofort ihren Freund. Sie war genauso wie Maike glücklich, dass es ihm gutging. „Du scheinst Siegfried wirklich sehr zu lieben, Violetta“, bemerkte Maike kichernd.
„Natürlich, er ist der Erste, der mich mehr als jeder andere versteht“, antwortete Violetta. „Wir haben auch dasselbe erlebt“, meinte Siegfried lächelnd.
„Du… du hast endlich wieder gelächelt, Siegfried!“, rief Maike glücklich. „Das ist das erste Mal, dass du automatisch gelächelt hast“, lächelte Violetta. „Genau. Du hast das letzte Mal vor 15 Jahren gelächelt“, stimmte Maike Violetta zu.
„Wie es aussieht, scheint dir Liebe echt zu helfen“, bemerkte Emil, der neben Maike stand. „Emil… hör auf damit“, seufzte Maike. „Womit denn?“, fragte Emil. „Du hast mich echt erschreckt“, antwortete Maike. „Ach so Maike, sorry“, entschuldigte sich Emil lachend. „Siegfried, ich kann dir gerade nur eines sagen, was dir hoffentlich helfen wird“, begann Maike. „Ich glaube ich weiß, was du meinst“, lachte Violetta. „Sag schon“, seufzte Siegfried.
„Für all die eins-a Dinge, die es gibt, ist nicht mal Platz in einem drei Minuten Lied. Das kommt zumindest in einem Song vor“, lächelte Maike. „Ich versteh es ehrlich nicht“, meinte Siegfried. „Keine Sorge, eines Tages wirst du es verstehen, Kumpel“, antwortete Emil. „Und sobald du es verstehst, wirst du auch verstehen, dass das Leben nicht immer dramatisch ist“, warf Maike ein. „Ja, das Leben hat auch seine hellen und strahlenden Momente. Das wirst du eines Tages verstehen“, stimmte Violetta Maike zu.

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