Kapitel 4) Die KHK

Es dauerte eine Weile, bis Maike zusammen mit Violetta Siegfried besuchen konnte. Als die beiden bei ihm waren wollte Maike ihren großen Bruder auch schon umarmen, doch die Krankenschwester hielt sie unsanft davon ab.
„Wie geht es dir, großer Bruder?“, fragte Maike gerade zu verletzt. „Keine Sorge Maike, mir geht es prima“, antwortete Siegfried. „Ein Glück. Ich war echt erschrocken als du plötzlich umgefallen bist, Siegfried“, seufzte Violetta erleichtert. „Tja, es war zumindest ein Besuch wert, da wir uns nicht sicher waren, wieso du andauernd solche Herzprobleme hattest“, lächelte Maike.
„Freut euch mal nicht zu früh. Ich warte nur noch auf die Diagnose, das ist alles“, mischte sich die Krankenschwester ein. „Aber wenn es Siegfried wieder besser geht ist doch alles gut“, widersprach Maike. „Maike, es ist nicht so, wie bei den anderen Krankheiten, die er vielleicht hatte. Dieses Problem ist ja immer wieder aufgetreten, also geht man davon aus, dass es erneut auftreten wird“, erklärte Violetta. „Oh, deswegen…“, murmelte Maike.
„Ich bin mir aber sicher, dass es nichts Schlimmes ist“, versicherte Siegfried seiner kleinen Schwester. „Wenn es vom Herz kommt ist es ganz sicher etwas Schlimmes!“, widersprach Maike ihren Bruder.
Siegfried allerdings schlief nach ein paar Minuten ein. Er wachte mitten in der Nacht wieder auf. Maike war neben Violetta eingeschlafen. Siegfried streichelte seine kleine Schwester sanft am Kopf. Als er wieder einschlafen wollte tauchte plötzlich der Boss der Secret-Night-Agents über ihn auf.
Siegfried erschrak und wollte ihn sofort angreifen, doch der Boss hielt Siegfried den Mund zu und drückte seine Handgelenke so fest aneinander, sodass er seine Fähigkeit nicht einsetzen konnte. Da beide Handgelenke seine Schwachpunkte waren, tat es ihm besonders weh und er würde am liebsten losschreien.
„Du wirst gefälligst den Anführer der Day-Agents töten, Siegfried“, flüsterte er in Siegfrieds rechtes Ohr. Erschrocken schüttelte er den Kopf, doch dann wurde der Griff des Bosses der Secret-Night-Agents fester. Der Griff war bereits so fest, sodass Siegfried keine Luft mehr bekam. „Du tust gefälligst was ich dir sage. Siegfried, du weißt, dass ich so etwas nicht dulde und du kennst die Strafe dafür“, flüsterte der Boss.
Verzweifelt versuchte Siegfried den Handgriff seines früheren Bosses zu lockern, doch er wurde immer fester. „Enttäusche mich nicht noch mal. Ich erwarte von dir, dass du den Meister des Stahls tötest. Das ist für dich sicher kein Problem, da er von den Herzensstücken der Schwächste ist und ich merke es sofort, wenn du versuchst die Day-Agents zu warnen. Wenn du irgendjemanden sagst, was heute Nacht passiert ist, werde ich höchstpersönlich deine kleine Schwester töten“, flüsterte sein damaliger Boss. Daraufhin war er wieder weg. Siegfried schnappte sofort Luft. „Er hätte mich beinahe erstickt“, dachte er keuchend. Es dauerte nicht lang, bis er wieder einschlief.
Siegfried wachte am späten Vormittag wieder auf. Maike und Violetta waren bereits wach und als sie sahen, dass Siegfried wach war, umarmten beide ihn.
„Guten Morgen, Siegfried“, murmelte Maike. „Guten Morgen, Maike und dir auch einen guten Morgen, Violetta“, flüsterte Siegfried. „Du Siegfried, du bist ja ganz blass. Ist alles in Ordnung?“, bemerkte Violetta. „Das kommt wahrscheinlich davon, dass er heute noch gar nichts getrunken hat“, antwortete Maike.
Maike ging zum Wasserhahn, füllte ein Glas mit Wasser und gab es ihren großen Bruder. „Hier, trink“, meinte Maike. „Danke, Maike“, bedankte sich Siegfried bei seiner kleinen Schwester. Er nahm das Glas und trank es schnell leer. „Wieso um alles in der Welt soll ich denn Dave töten? Ich bin ihm echt dankbar, dass er Maike in seinem Team aufgenommen hat und, dass er Emil, Daniel, Daniela und mir vergeben hat, obwohl wir viele seiner Mitstreiter getötet haben“, dachte Siegfried. Kaum eine Stunde später kam auch schon eine Krankenschwester herein.
„Du müsstest dann wohl Siegfried Alois Emerald sein“, bemerkte sie. Siegfried nickte. „Und wer seid ihr zwei, wenn ich fragen darf?“, fragte die Krankenschwester Maike und Violetta. „Also ich bin Maike Victoria Emerald, Siegfrieds kleine Schwester“, antwortete Maike. „Dann müsste das Mädchen neben dir seine Freundin sein“, meinte die Krankenschwester.
Siegfried wollte gerade sagen, dass zwischen Violetta und ihm nichts lief, doch Maike hielt ihn sanft den Mund zu. „Wir haben gesagt, dass Violetta deine feste Freundin sei. Auch wenn sie uns hier reingelassen hätten, wenn wir gesagt hätten, dass ihr nur Freunde seid, sind wir eine Nummer sicher gegangen. Spiel einfach mit, Siegfried“, flüsterte Maike zu ihren Bruder. Siegfried nickte. „Ja, ich bin Violetta Violetlight“, stellte sich Violetta vor. „Und ihr zwei seid wirklich ein Paar?“, fragte die Krankenschwester. „Ja“, bestätigte Siegfried widerwillig. Er würde das, was da abging niemals vergessen. Schließlich hasste er es, wenn Maike ihm so etwas antat. „Na dann wollen wir das mal sein lassen. Das Ergebnis der Diagnose kommt erst morgen. Heute werden wir dich nochmal ganz genau am Herz untersuchen“, erklärte die Schwester. „Das heißt, morgen wissen wir endlich was da los ist?“, fragte Maike. „Genau. Ich werde nur als Betreuerin aushelfen. Der Arzt wird sicher gleich kommen“, antwortete die Krankenschwester.
Nach ein paar Minuten kam auch schon der Arzt herein. Er begann auch sofort den Puls von Siegfried zu überprüfen. Die Untersuchung dauerte bis zum späten Nachmittag. Am Abend brachte die Krankenschwester den drei etwas zu essen. So wie am Vortag schlief Siegfried wieder zuerst ein. Er wachte wieder mitten in der Nacht auf, doch dieses Mal waren seine Hände ans Bett gebunden.
Siegfried wollte sich losreisen, doch jemand hielt ihn den Mund zu und drückte ihn gewaltsam nieder. Siegfried konnte erkennen, dass sein früherer Boss und ein Teil der Secret-Night-Agents da waren. „Verdammt, ich bekomme keine Luft mehr. Also entweder drückt mich Saphira gerade so fest runter, oder Emilio ist gerade dafür verantwortlich“, dachte Siegfried.
„Emilio, lass das“, forderte der Boss den auf, der Siegfried gewaltsam runterdrückte. „Er wird aber sicher Hilfe holen!“, widersprach Emilio. „Das wird er nicht, lass ihn jetzt sofort los“, antwortete Siegfrieds damaliger Boss. Emilio ließ Siegfried widerwillig los. Daraufhin musste Siegfried heftig husten. „Was wollt ihr denn jetzt schon wieder von mir?“, fragte Siegfried. „Du hast noch immer nicht den Anführer der Day-Agents getötet, Siegfried“, antwortete der Boss der Secret-Night-Agents. „Erstens, wie hätte ich es bitte machen sollen und zweitens, ich habe keine Lust dazu, Dave zu töten!“, widersprach Siegfried.
Nun ging einer der Secret-Night-Agents zu schlafenden Maike und wollte gerade auf sie einstechen, als Siegfried seine linke Hand lösen konnte und die Klinge wegschlug. Allerdings nahm Emilio Siegfrieds linken Arm und drückte ihn brutal nieder. „Wieso zieht ihr Unschuldige mit hinein?!“, fragte Siegfried. „Dank deiner Schwester bist du nicht mehr in unserer Organisation und deswegen werden wir dich mit allen Mitteln zurückholen“, antwortete Emilio. „Ich habe es selbst so entschieden! Maike ist unschuldig!“, widersprach Siegfried.
„Wie immer nimmst du die Schuld auf dich, doch das funktioniert bei uns nicht“, seufzte Emilio. „Wie auch immer. Wir werden solange keine Ruhe geben, bis du den Anführer der Day-Agents endlich getötet hast“, seufzte Siegfrieds damaliger Boss. Daraufhin waren sie verschwunden. Siegfried löste sich von den Fesseln an seinem Handgelenk und schlief erneut ein.
Am nächsten Tag wachte er erst zu Mittag wieder auf. Violetta bemerkte zuerst, dass Siegfried wieder wach war und umarmte ihn sofort. „V-Violetta… was…?“, fragte Siegfried erschrocken. „Oh, sorry Siegfried. Ich habe nicht nachgedacht“, entschuldigte sich Violetta rasch.
„Du bist ja ganz rot im Gesicht, Siegfried“, kicherte Maike. „Das müsste sicher an der Hitze liegen“, antwortete Siegfried. „Vielleicht hast du recht“, seufzte Maike. „Du bist ja total verschwitzt, Siegfried“, bemerkte Violetta. „Was ist in der Nacht vorgefallen?“, fragte Maike. „Gar nichts, ich… ich hatte nur einen schlechten Traum“, log Siegfried.
Es dauerte auch nicht lang, bis die Krankenschwester wieder zu den drei kam. Sie sah, dass Siegfried verschwitzt war. „Die Diagnose wäre endlich fertig“, begann sie. „Ich hoffe, dass er nur Fieber hat“, meinte Maike.
„Wenn man Fieber hat, hat man keine Herzprobleme, Maike“, seufzte Siegfried. „Ich hoffe, dass es nichts schlimmes ist“, hoffte Violetta. „Das kann ich leider nicht mehr garantieren“, meinte die Krankenschwester. „Was ist jetzt mit meinem Bruder?“, fragte Maike.
„Er hat die KHK“, antwortete die Krankenschwester. „Nein, oder?!“, erschrak Violetta. „Wieso ausgerechnet ich!?“, erschrak Siegfried. „KHK? Was ist das?“, fragte Maike verwundert. „Eine Krankheit die lebensbedrohlich werden kann, wenn man sie nicht behandeln lässt“, antwortete Siegfried. „Ich verstehe aber nur Bahnhof. Von so einer Krankheit habe ich noch nie was gehört“, meinte Maike. „Könnten Sie es bitte Maike erklären?“, bat Violetta die Krankenschwester. Die Schwester nickte.
„Also gut. KHK ist die Abkürzung für koronare Herzkrankheit. Bei einer KHK sind die Blutgefäße, die das Herz versorgen, verengt und die Durchblutung ist gemindert. Das Herz bekommt dann nicht mehr genug Sauerstoff, was schwerwiegende Folgen haben kann. Die Verengung entsteht durch Fett- und Kalkablagerungen an den Innenwänden der Blutgefäße. Die Gefäßverengung wird Arteriosklerose genannt. Die arteriosklerotischen Engstellen führen dazu, dass das Herz nicht mehr mit genug Sauerstoff versorgt wird. Dann kann das Herz, besonders bei Belastung, nicht mehr genug Blut durch den Körper transportieren und es treten Beschwerden wie Schmerzen hinter dem Brustbein, Engegefühl in der Brust oder Luftnot auf. Wenn diese Beschwerden auch in Ruhephasen auftreten, besteht dringender Handlungsbedarf. Eine KHK kann lebensbedrohliche Folgen haben wie einen Herzinfarkt, eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und einen plötzlichen Herztod. Eine KHK ist nicht heilbar, aber mit einer guten Behandlung können Betroffene ein weitestgehend normales Leben führen. Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren gehören rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, zu hohe Blutfettwerte, Diabetes, Bluthochdruck, psychosoziale Belastungen oder Erkrankungen wie Stress und Depressionen. Durch einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf Rauchen, kann der Betroffene also viel dafür tun, sein Risiko für eine KHK und schwerwiegende Folgen wie einen Herzinfarkt zu senken. Bei einer KHK treten nicht ständig Beschwerden auf. Im Verlauf der Erkrankung kann es aber immer wieder zu unterschiedlich starken Symptomen kommen. Zunächst treten diese vor allem bei Belastungen und Stress auf, später allerdings auch schon in Ruhe. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen oder Druckgefühl hinter dem Brustbein, die häufig in Hals, Nacken, Kiefer, Arme und Oberbauch ausstrahlen, Engegefühl in der Brust, Luft- und Atemnot, Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche, Übelkeit oder das Gefühl der Lebensbedrohung. Eine KHK kann schwerwiegende Folgen haben und lebensbedrohlich verlaufen, zum Beispiel wenn es zu einem Herzinfarkt kommt. KHK und Herzinfarkt gehören zu den häufigsten Todesursachen. Eine KHK kann vielfältige Folgen nach sich ziehen: den Herzinfarkt, die Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, ein plötzlicher Herztod. Die lebensbedrohlichen Folgen einer KHK werden auch als akutes Koronarsyndrom bezeichnet. Dazu zählen eine instabile Angina pectoris, ein Herzinfarkt sowie der plötzliche Herztod. Eine koronare Herzkrankheit behandelt man am besten mit Medikamenten. Es gibt Medikamente, die sich für diese Krankheit eignen, zum Beispiel Clopidogrel“, erklärte die Krankenschwester.
„Meine Fresse, das war aber viel“, meinte Maike. „Dir raucht der Kopf, nicht wahr?“, lachte Siegfried. „Ja und wie“, antwortete Maike. „Kurzgesagt ist eine koronare Herzkrankheit nicht zu heilen. Man kann an dieser Krankheit sterben, aber mit der richtigen Behandlung kann man sein Leben unbeschwert weiterführen. Man kann sich diese Krankheit nur mit Medikamenten behandeln lassen“, erklärte Violetta. „Heißt das etwa, dass die Gefahr besteht, dass Siegfrieds Herz jederzeit versagen könnte?!“, erschrak Maike. „Du hast es erfasst“, antwortete Siegfried.
Maike schüttelte panisch ihren Bruder. „Ich will nicht, dass du so einer Krankheit erlegen bist! Hörst du?!“, schrie sie panisch. „Ich kann es doch auch nicht ändern und deine Panikattacke macht es auch nicht besser“, antwortete Siegfried seufzend. „Deswegen ist Siegfried auch so verschwitzt aufgewacht! Das war einer der Symptome“, bemerkte Violetta.
„Genau. Ich habe zuerst auch gedacht, dass da ein Fehler sei, aber als ich ihn heute gesehen habe, bin ich der Überzeugung, dass es kein Fehler war“, antwortete die Krankenschwester. „Er hatte auch sehr oft Probleme mit der Atmung“, erinnerte sich Maike.
„Wir werden ihn morgen entlassen“, beschloss die Krankenschwester. „Okay, dann bleiben wir noch eine Nacht hier“, lächelte Maike. Violetta nickte. „Ich habe also die koronare Herzkrankheit. Verdammt, dass so etwas ausgerechnet mir passieren muss“, dachte Siegfried.
Als Siegfried am nächsten Tag aufwachte spürte er auch gleich etwas Nasses. Siegfried sah zu seiner rechten Seite und entdeckte Violetta, die sich neben ihn gelegt hatte. Sie schlief zwar noch, aber ihr rannen Tränen aus den Augen. Siegfried legte sanft seine warme Hand auf ihren Kopf. Da er der Meister des Feuers war, war seine Körpertemperatur immer fast bei 40 Grad. Es waren weder Maike noch Violetta wach, sodass sich Siegfried dazu entschied weiterzuschlafen.
Er wachte dieses Mal gleichzeitig mit Violetta auf. Violetta merkte sofort, dass Siegfried wach war und umarmte ihn sofort. Für Siegfried kam das sehr überraschend, sodass er sich darauf nicht mehr einstellen konnte.
„Violetta…“, murmelte er erschrocken. „Oh, hallo Siegfried. Ich freue mich so, dass du wach bist“, freute sich Maike und umarmte ihren großen Bruder. „Violetta, Maike, hört bitte auf damit. Ihr habt mich echt erschreckt mit euren Reaktionen“, meinte Siegfried.
„Sorry Siegfried. Jetzt wo wir wissen, dass du an einer unheilbaren lebensgefährlichen Krankheit erkrankt bist, lässt uns das keine Ruhe mehr“, entschuldigte sich Violetta. „Keine Sorge, ihr zwei. Ich werde an so etwas nicht sterben“, versicherte er den zwei Mädchen.
Bevor Siegfried endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde schaute nochmal ein Arzt vorbei und erklärte Siegfried, wie er mit der Krankheit umgehen sollte. Dann wurde er endlich entlassen. Die drei wurden sofort von Daniel entdeckt, der es auch den anderen sagte. „Hey, Violetta, Maike, Siegfried!“, rief Dave. „Dave!“, freute sich Maike.
„Na, geht es dir wieder gut?“, fragte Dave Siegfried. „Wie man´s nimmt“, antwortete Siegfried. „Was war da immer das Problem, Siegfried?“, fragte Daniel. „Der Grund für diese Herzanfälle… ich… ich bin an der KHK erkrankt“, antwortete Siegfried widerwillig.
„Du meinst die koronare Herzkrankheit?“, fragte Emil. „Genau“, antwortete Siegfried. „Ah, das ist ärgerlich“, meinte Dave. „Ja, dagegen kann man eben nichts machen“, antwortete Siegfried.
„Na ja, Hauptsache, du kannst damit umgehen“, meinte Daniel. „Ich sterbe an dieser Krankheit schon nicht. Auch wenn sie lebensgefährlich ist, werde ich mich nicht so schnell unterkriegen lassen“, antwortete Siegfried.

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