6. Lebenslust und Kletterlaune
Eines Tages, vielleicht ein halbes Jahr nach Ausbruch ihrer Krankheit, war sie aufgedrehter als nie zuvor.
Sie kletterte und rannte und kreischte und lebte, als wär' es ihr letzter Tag. Ihr Partner kam garnicht mehr mit ihrer Lebenslust mit, er war zu alt und zu gebrechlich, als dass er ihr hätte Stand halten können.
Er war absolut überfordert.
Er war 11, aber für ihn ist das schon seeehr alt.
Sie war 15, steiiiiinalt, 5 Jahre über der Lebenserwartung.
5 Jahre mögen nicht viel erscheinen bei unseren 70 bis 80 Jahren, aber für sie wurde ihr Leben um die Hälfte verlängert!
Sie überforderte an diesem Tag jedoch jeden aus ihrer Familie: Sie war extrem laut und ist jedem echt tierisch auf die Nerven gegangen. Sie war mega mobil. Sie probierte sogar ihre Arme, samt dem Linken, zu heben! Leider musste sie wegen ihrer Aufgedrehtheit etwas isoliert werden.
Sie wurde von ihrem Partner nur so weit weggetan, dass sie noch immer mit ihm reden konnte und ihn auch sah, sie ihn jedoch nicht direkt zu einem Herzkollaps bringen konnte.
Der Rest der Familie kam immer mal rein, sorgte für Verpflegung, konnte aber auch nicht ständig dort bleiben.
Es war an einem Wochenende, weshalb alle daheim waren.
Sie versuchte zu klettern, zu hämmern, selbst zu zerstören, nur um ihre vollen Bewegungsfreiheiten auszzukosten.
Sie brach immer mal aus an jenem Tag, wurde aber sogleich wieder zurückgeschickt. Sie sollte sich nicht noch ernsthaft verletzen, so unachtsam, wie sie zu diesem Zeitpunkt war. Sie hatte ja fast nur Unfug im Schädel.
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Irgendwann legte sich ihre Aufregung dann aber auch wieder. Sie legte sich so langsam zum Schlafen hin. Sie schlummert tief und fest und ruhig.
Aber es gab eine Sache, die nicht erfreulich daran war:
Sie ruhte mit offenen Augen...
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Ruhe in Frieden, Resi.
✝
Ich liebe dich, auch wenn ich es nicht gezeigt habe, selbst, wenn du mich nicht mochtest. ❤️
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