Kapitel 6: Neue Welt
Die Tage flogen auf der Insel im Nichts dahin. Es war ruhig, bis plötzlich Deanys, die gerade ins Nichts starrte, aufgeregt rief: "Farben! Grün! Blau! Seht nur!"
Sofort kamen die anderen Elemente um den Tisch herum gelaufen und stellten sich so nah wie möglich an die Schutzhülle zwischen der Insel und dem Nichts.
"Ein Planet im Nichts? Ist das überhäupt möglich?", rief Alb und Ziaeän antwortete genauso: "Nein, aber es ist jetzt kein Nichts mehr, sondern eine neue Welt. Wir sind im Vakuum einer neuen Welt."
Freudig und staunend sahen die Elemente hinaus und jubelten.
Ziaeän quetschte sich nach ihrer Antwort noch durch die Reihen und rief vorne angekommen: "Ein Planet! Eta, da ist wirklich ein Planet! Danke, Mortessen!" Sie jaulte das Letzte.
"Moment. Wir fliegen direkt auf einen Planeten zu?!", rief Morter plötzlich panisch.
Sofort übertrug sich die Panik auf die anderen und sie versuchten den Energiefluss, der sie vorwärts zog, zu unterbrechen.
Doch obwohl ihnen das gelang, kamen sie immer schneller dem Planeten immer näher.
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"Harte Landung.", murmelte Darl, als sie nach Zittern und Hoffen nicht zu sterben auf dem Planeten aufgeschlagen waren.
Jetzt lagen sie durch den Ruck des Aufpralls teils übereinander auf dem Boden des Planeten. Nur Eta und Ziaeän hatten kurz vorher noch die Flügel ausgebreitet und so ihren eigenen Sturz stark abgebremst.
Langsam erhoben sich die anderen Elemente wieder, nur Ziaeän war direkt in den nahen Wald gerannt und verschwunden.
Eta sah zur großen Insel zurück, die jetzt ohne die Schutzhülle schief auf dem Boden lag. Lange Zeit war dies ihr Zuhause gewesen. Sie überlegte, ob sich hier nicht eine Siedlung gründen ließe, als ihr Blick auf den Kristall fiel.
Dieser lag wie fixiert immernoch auf dem Tisch, nun ohne zu leuchten.
Sie ging zur Insel, nahm den Schutzstein und setzte ihn in eine weitere Vertiefung des Stabs. Nur eine war noch zu füllen.
Jetzt konnte auch sie sich endlich umsehen. Die Bäume reichten hunderte von Einheiten in den strahlend blauen Himmel. Darunter wuchsen große grüne Sträucher und bunte Blumen und Pilze.
"Wo sind wir?", hörte sie Alb fragen.
"Wem gehört das hier?", fügte Diestrey an.
Gerade als Eta sie beruhigen wollte, kam Ziaeän aus dem Unterholz wieder und schlug vor: "Finden wir es raus."
Sie zeigte auf einen breiten Weg aus Erde und Stein hinter sich und erklärte: "Wege führen zu Siedlungsorten und an Siedlungsorten sind Leute. Zumindest habe ich das in den Kugeln gesehen. Und auch bei euch. Liege ich falsch?"
"Nein, aber wenn wirklich jemand hier lebt, was dann? Sollen wir uns als Elemente vorstellen?", hakte Havoc nach.
"Das müsst ihr selber wissen. Jetzt kommt, sonst gehe ich alleine.", entgegnete sie und lief den Weg entlang. Einen Moment des Zögerns später folgten ihr die anderen Elemente.
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Nach mehreren Wanderungen stellte sich heraus, dass sich Ziaeäns Vermutung bestätigte und vor ihnen ein kleines Dorf vor dem Horizont auftauchte.
Sie blieben einen Moment stehen und beobachteten die Rauchfahnen über den Dächern.
"Also...", wollte Diestrey anfangen, wurde aber von Eta unterbrochen: "Lasst uns weitergehen. Ich habe das Gefühl man wird sich über Gäste freuen."
Als sie kurz darauf die Umzäunung des Dorfes erreicht hatten, kamen ihnen bereits einige Männer entgegen.
So, wie diese von einem von ihnen angeführt wurden, stellten sich Eta sowie Morter und Ziaeän versetzt hinter ihr an die Spitze der Elemente.
Sie standen sich bald gegenüber und die Männer starrten die Elemente staunend - und irgendwie dankbar - an, bis der Vorderste leise flüsterte: "Endlich seid ihr hier...", um dann laut und deutlich anzufügen: "Bitte, seid unsere Gäste. Wir haben schon lange auf euch gewartet."
Du wusstest das, oder?, hörte Ziaeän ihre Schwester in Gedanken und antwortete geheimnisvoll mit: Vielleicht.
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