Kapitel 33: Terra Tenebrae
"Ah, meine Lin-Freundin. Schön das zu zurück bist, Rose.", sagte die Stimme und schien von den Wänden wieder zu hallen.
"Edles Platäa.", antwortete Rose, deutete eine Verbeugung an und blieb endlich stehen. Zuvor schon hatte sie langsam ihr Tempo immer weiter verringert.
"Du bist nicht allein. Doch deine Begleitung ist kein Dar, wie du versprochen hast.", fuhr die Stimme fort. Nachdem es ausgesprochen war blieb es eine Weile still.
Dann brach Ziaeän das Schweigen: "Ich weiß nicht, was ein Dar ist, oder was Rose dir versprochen hat, doch ich bin Ziaeän, Element des Gleichgewichts. Und du?"
Die Stimme brach in schallendes Gelächter aus, worauf Rose dem Flügelwolf einen tadelnden Blick zu warf, doch anders als vom Leben angenommen war das Platäa nicht wütend. "Das Gleichgewicht. Es ist mir eine große Ehre. Xen habe ich noch nie gesehen und noch dazu bist du nicht die einzige eurer Art hier."
Das Gelächter verstummte abrupt und dafür erleuchteten sich an den Wänden vereinzelt Kristalle.
Sie markierten einen Weg zu einen großen Stein in der Mitte der Decke, der ebenfalls zu leuchten begann. Sein Licht erhellte einen Felsen und ließ eine darauf sitzende Figur Gestalt annehmen.
Es war augenscheinlich eine Frau. Ihre Haut war schroff und brüchig und gelbbraun wie Stein, ihr mattes leicht struppiges und verfilztes Haar, das das schmale Gesicht einrahmte und zu beiden Seiten des Halses etwa bis zur Körpermitte hinabfiel, war in dunkelgrüne Farbe getaucht, ging zu den Spitzen jedoch in einen sanften Rosaton über. Statt Kleidung hatte sie lediglich bläulich leuchtende Muster über ihren Körper verteilt. Wie beide erst langsam bemerkten war ihre Haut mit tiefen Furchen überzogen, durch die eine klare Flüssigkeit unbekannten Ursprungs lief und die Muster in Bereiche aufteilte.
"Ihr seid verwundert über mein Aussehen.", sagte sie ohne sich sie bewegen. Nur kurz blinzelte sie und es klang wie ein Steinschlag. "Das ist normal. Alle reagieren so, wenn sie uns das erste mal sehen.", sprach sie weiter, als niemand antwortete.
Dann erst stellte sie sich vor: "Ich bin Terra, Platäa Terra Tenebraes. Ich werde von nun an den Planeten wieder am Leben erhalten. Sagt den Dar, solange ich hier bin wird der Planet leben und solange der Planet lebt werde ich hier sein. Ich sorge für alles und setze ihn wieder in Bewegung. Ich werde einen Stern wählen und für Monde sorgen, so viele wie nötig."
"Danke, Terra.", dankte Ziaeän, die als erste die Sprache wiedergefunden hatte. Doch es gab noch eine Frage die sie brennend interessierte: "Aber was sind Dar? Und Lin?"
"Dar sind die dunklen Elemente, Lin die des Lichts. Und Xen sind jene, die vor uns allen bereits existierten. Ihr, Gleichgewicht, die Dunkelheit, das Licht und jene, die vor euch kamen."
"Moment: Dar... so heißt doch ein Gebirge hier, richtig? So hat Rose es mir erzählt.", warf Ziaeän ein und sah verwirrt zwischen Rose und Terra hin und her.
"Das stimmt. Doch die Namen haben immer eine Bedeutung. Sieh her..." Das Platäa streckte einen Arm aus und ließ Ziaeäns Blick auf eine dunkle, erhobene Stelle ihres Körpers fallen. "Das Gebirge trägt seinen Namen aufgrund der steten Finsternis. Bisher ist es mir noch nicht gelungen das Licht unseres ehemaligen Sterns in dieses Gebiet zu leiten. Daher nannte ich es Dar, wie die Elemente der Finsternis."
"Und es gibt auch ein Gebiet namens Lin, um das Gleichgewicht zu bewahren.", ergänzte Rose: "Es ist eine Wüste, in der es nie Nacht wurde, als der Planet noch seinen Stern hatte."
Terra nickte zur Bestätigung von Roses Ausführung. Wieder klang es wie ein Steinschlag.
Die neuen Erkenntnisse brachten Ziaeän dazu, eine weitere Frage klären zu wollen. "Terra... aus was bestehst du? Das ist offenbar weder Haut noch Stein, oder?"
Der ebenfalls gelbbraune Mund des Platäa verzog sich zu einem freundlichen Lächeln und leicht blitzten die dunkelblauen pupillenlosen Augen im Licht des Kristalls auf. "Diese Frage wurde mir noch nie gestellt, edles Xen, aber ich beantwortete sie dir gerne. Wir nennen es Tar, ein Material, das sich an den Planeten anpasst, zu dem wir gehören. Wir wissen nicht, wie wir geschaffen wurden, aber Tar... das ist unser ganzer Körper. Je nach dem wie es dem Planeten geht, so sehen wir aus. Ohne den Stern und außerhalb der Welt hat der Planet gelitten - und so auch ich. Aber das regeneriert sich wieder. Es dauert nur ein paar hundert oder tausend Jahre."
"Schön etwas über dich und... deine Art erfahren zu haben.", dankte Ziaeän, doch Terra warf ein: "Rasse. Wir, Platäa, sind eine Rasse. Genau wie die Nymphen in meinen Wäldern, den Drachen hinter dem Meer oder den Galaxieaugen zwischen den Sternen."
"Öhm... gut, verstanden. Nochmals Danke, Terra. Wir erzählen den anderen, was du uns gesagt hast.", endete der Flügelwolf. Länger wollte sie nicht hierbleiben, auch wenn das Platäa sicher noch viel weiß. Sie war ihr in unterbewusster Weise unheimlich.
Rose deutete noch einmal eine Verbeugung an, dann nickte das Platäa nur noch kurz zum Abschied.
Eine fliegende ENTSCHULDIGUNG zum Update - ich habs die letzten Wochen einfach immer verpennt... wortwörtlich. Die Arbeit ist zur Zeit wirklich anstrengend, da fall ich jeden Tag ab 10 ins Bett - gute Nacht.
Warum 10? ganz einfach: meine Serien lasse ich mir nicht nehmen - aber offenbar wp.
Na dann, bis ähm.. hoffentlich demnächst.
Mögen die Sterne euren Pfad erhellen,
Ziaeaen.
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