Kapitel 20: Vertrauen

"Vifána!", rief Rose und die Widerständer zogen ihre Waffen. Sofort gingen sie auf die Soldaten los, während die Echse auf Roses Rücken hervorsprang, plötzlich auf die vierfache von Roses Größe wuchs und mit dem Schwanz die meisten der näheren Soldaten vom Boden fegte. Dann brüllte sie mit einem lauten, tiefen Geräusch den Herrscher an, machte einige Sätze durch den Saal und positionierte sich vor der Tür, da gegen diese bereits von außen gehämmert wurde. Die Aufgabe der Echse war es, die Tür zu verbarrikadieren, was sie auch perfekt erledigte. Solange das Tier vor der Tür saß bewegte sie sich nicht und Verstärkungen konnten nicht hereinkommen.

Die Soldaten, die von Vifána an die Wände verteilt wurden, hatten sich aber bereits zum Teil wieder aufgerichtet und unterstützten nun die restlichen ihrer Leute beim Kampf gegen die acht Widerständler.

"Hierher!", rief Rose da, hechtete vom Thron weg um Illus Dolch zu entgehen und winkte die Elemente zu sich. Noch deutlich verwirrt eilten diese zu ihr und versammelten sich. "Wie können wir helfen?", fragte Carinea, die die Situation als erstes erfasst hatte.
"Gar nicht.", sagte Rose kopfschüttelnd: "Lasst uns das machen. Lasst euch nur nicht töten."

Damit rannte Rose zu den Widerständern, stach im Lauf einem Soldaten einen langen Dorn ihres Kleides in den Hals und einem anderen, der gerade Daras von hinten attackieren wollte, einen von unten durch das Kinn.
"Guter Stich.", lobte Daras und stieß seinem Gegner das Schwert in den Bauch. Doch dann schien er den Fehler zu bemerken und entschuldigte sich sofort: "Oh, das habe ich fast ver..."

"Egal.", entgegnete das Leben grinsend, schnappte sich noch einen Dorn und parierte den Schlag eines neuen Gegners. Sie stieß sein Schwert ab, wehrte den nächsten Schlag mit ihrem rankenumschlungenen Unterarm ab und durchbohrte den Angreifer dann mit dem Dorn.

Es waren bereits drei der Widerständer gefallen, doch auch Illus Soldaten waren auf fünf geschrumpft. Vier, abzüglich dem, dem Rose gerade die Brust durchbohrte.

Der Tumult um den Thron war ihr entgangen. Erst das Geschrei aus selbiger Richtung ließ sie aufmerken und sie sah zu Illus. Dieser wurde gerade von der Nacht und der Dunkelheit auf den Boden gedrückt und schrie wütend, sie sollten ihn los lassen, während der Krieg sich von den Toten ein Schwert besorgte und zu den drei eilte.

"Ruhe!", brüllte er durch den Raum und sofort verstummte das Klirren von Metall. Rose sah, wie die Soldaten und Widerständer in den Bewegungen inne hielten und simultan den Blick auf die Elemente richteten. Dann spürte sie Daras neben sich.
"Was soll das?", fragte er und sie zuckte leicht mit den Schultern. Doch die Frage wurde beantwortet, als der Krieg, das Schwert erhoben, zu sprechen begann: "Wir wissen nicht was das wird, aber ihr solltet aufhören. Legt alle die Waffen runter, dann unterhalten wir uns in Ruhe."

"Sonst was?", rief einer der Soldaten zurück, hatte es danach jedoch zu bereuen. Er hielt sich plötzlich unter Schmerzensschreien den Kopf und kippte gekrümmt zusammen.
Vor Schreck fielen sieben Schwerter zu Boden, nur Rose und Daras behielten ihre Waffen.
"Danke.", meinte der Krieg. Leicht nickte er in Richtung des Todes der die Bewegung wiederholte.

"Wir wollten euch befreien.", rechtfertigte Rose sofort: "Und Illus absetzen. Das ist geschafft."
"Wie? Befreien?", fragte Illus überrascht, dann leuchtete es ihm ein und er schrie: "Verrat! Verrat! Wachen! Verräter!"
"Klappe. Du bist gerade in einer schlechten Position.", entgegnete die Dunkelheit wütend. Ein kurzer Blick zur Nacht, dann ließ sie den Herrscher los, erhob sich und trat zum Krieg. Dann setzte sie fort: "Ja, ihr habt es geschafft. Trotzdem muss ich eurem Herrscher zustimmen: das ist Verrat."

"Alles ist besser als Illus!", unterbrach sie ein Widerständer: "Dafür riskieren wir den Tod." Zustimmende Rufe der anderen.
"Stop. Wartet.", gebot ihnen Dist Einhalt: "Sie hat Recht. Es ist Verrat. Wir sperren uns selbst weg, einverstanden?" Er sah erst über seine Leute, dann zu den Elementen.
Doch da trat die Trauer zu den beiden nach vorn und flüsterte es etwas. Krieg und Dunkelheit nickten verstehend, dann sprach der Krieg weiter: "Nein, das werdet ihr nicht. Selna hat uns gerade erinnert, dass wir dem Leben etwas versprochen haben. Versprechen werden gehalten. Carinea, lass ihn los."
Die Nacht ließ den Herrscher frei, der sofort - sofern möglich - zu seinem Thron eilte und sich dahinter versteckte.

"Wenn ihr ihn absetzen wollt dann tut es. Soll Rose seinen Platz einnehmen. Aber wir wollten nur die Aufhebung des Gesetzes erwirken, nicht den Herrscher aufheben.", erklärte die Dunkelheit, dann trat sie noch einen Schritt nach vorn und fuhr fort: "Wir wollen nur in Ruhe leben."

Rose war überrascht. Sie spürte die Blicke der Anwesenden auf ihr lasten.
Sie legte sich ihre nächsten Worte sorgfältig zurecht, dann antwortete sie: "Ich werde nicht regieren." Überraschung bei den anderen, also erklärte sie: "Erneut ein Herrscher unter der Kontrolle des Lichts wäre nicht gut. Ihr bekommt Thron und Titel, Dunkelheit."
"Ich habe keine Erfahrung in solchen Dingen. Du hast das Volk und das Land kennen gelernt, Rose.", argumentierte die Dunkelheit und lächelte.

"Warte, Eta.", hielt sie das Schwarz auf und fuhr laut, aber an sie gewandt fort: "Nimm es an. Du musst nicht allein herrschen. Wir helfen dir. Und Rose und ihr Kommandant bestimmt auch."
"Ein Rat. Ein Beraterkreis.", fasste der Tod zusammen und nickte. "Das ist eine gute Idee, Deanys."
Die Dunkelheit hatte geschwiegen, dann wandte sie sich an Rose: "Wärt ihr damit einverstanden? Rose? Kommandant Dist?"
Kurz sah das Leben zum Anführer der Soldaten, dann nickte sie. "Das wäre die perfekte Lösung. Vielen Dank für euer..." Sie stoppte kurz, dann ergänzte sie lächelnd: "Vertrauen."

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