Kapitel 15: Der Widerstand

"War überraschend nett, bei den Kleinen. Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich nicht der einzige Unsterbliche bin.", meinte Daras glücklich.
"Mara ist nicht unsterblich. Sie kann nur ihr Alter anpassen. Das ist ein Unterschied. Du steckst für den Rest deines Lebens im Körper eines 29-jährigen, Mara kann älter oder jünger werden wie sie will.", erklärte Rose ernst, bat ihn dann jedoch um Ruhe. Zur Zustimmung nickte er, legte dafür aber den Arm um ihre Schultern.
Vorwurfsvoll sah sie ihn an, also flüsterte er: "Es soll doch keiner Verdacht schöpfen, oder?"
"Verrückter.", hauchte sie, konnte das kichern jedoch nicht unterdrücken.

Sie folgten den Gassen zum Marktplatz, bon fort liefen sie zu einer der zwölf weißen Säulen. Sie steuerten jene an, in deren Nähe der Blumenhändler am Tag seine Waren verkauft hatte.
Unschlüssig sah Daras sich um, als sie die Säule erreicht hatten und konnte auf der Spitze wage die Flügel einer Wolkennymphe erkennen.

"Da.", machte ihn Rose aufmerksam und deutete auf drei junge Männer etwa im Alter von 20 Jahren.
"Sicher?", fragte er unsicher und versuchte die Männer einzuschätzen. Sie saßen zwar um ein kleines Feuer, doch wirklich erkennen konnte er nichts.
"Ja. Komm' mit.", entgegnete sie und zog ihn hinter sich her zu dem Feuer und den drei.

"Hallo. Ist das nicht eine friedliche Nacht? Königstod blüht um diese Zeit.", begann Rose freundlich lächelnd, worauf die drei Männer schnell aufsahen.

"Stimmt. Eine schöne Nacht.", entgegnete einer der drei. Dann rückte er ein Stück zur Seite und gab einen Platz auf einem Stein frei. Der Mann auf der anderen Seite des freien Platzes tat das selbe, dann setzten Rose und Daras sich.

"Die Zeiten sind dunkel, aber die Nächte sind hell.", flüsterte der dritte Mann, worauf Rose nickte und schweigsam ins Feuer sah. "Doch die Dunkelheit muss zurückkehren.", ergänzte sie leise und schlug den Blick zu ihm auf.

Der zweite Mann, neben den Daras sich gesetzt hatte, stand plötzlich auf, trat um das Feuer und kniete sich vor das Element. "Ihr seid die Rose, nicht wahr?"

Rose bemerkte, wie Daras schnell die Hand an den Griff seines Dolches gelegt hatte und schüttelte leicht den Kopf. Sie zeigte ihm so, dass von dem Mann keine Gefahr ausging. Seine Muskeln entspannten sich wieder, doch er blieb in Alarmbereitschaft. "Ja, bin ich. Und ich benötige die Unterstützung des Widerstandes bei der Befreiung der Dunkelheit und ihrer Elemente."

Die Männer tauschten kurze Blicke. Der dritte, gegenüber Rose, warf dann einen kurzen Blick hinter sich und im Kreis um die Runde. Dann nickte er. "Ihr bekommt gerne Hilfe. Doch entscheiden muss das unser Anführer. Wir bringen Euch gleich zu ihm."
"Dann los.", verlangte Daras und schien noch immer angespannt, aber der Wortführer brach ihn sofort ab. "Die Rose kommt mit. Ihr nicht, Soldat."

"Aber..." Daras sprang auf. "Warte Daras.", hauchte Rose und legte ihre Hand auf seine Schulter, dann wandte sie sich an den Wortführer: "Er darf mit. Ich... er ist mein persönlicher Beschützer."

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Stille. Nur Feuer in einem steinernen Kamin knisterte. Rose und Daras standen zwischen zwei der drei Männer, die sie in das Versteck geführt hatten. Der Wortführer war kurz nach ihrer Ankunft durch eine alte Holztür verschwunden.

Daras sah sich neugierig um, doch außer dem Kamin, einem Schreibtisch und drei einfachen Holzstühlen war der Raum leer. Nur auf dem Schreibtisch lagen einige Seiten Papier, eine Feder mit Tinte und dazwischen sein Dolch. Die Männer hatten ihm diesen vor dem Betreten des Hauses abgenommen. 

"Worauf warten wir eigentlich?", flüsterte Daras und sah vorsichtig zu dem Mann neben ihm.
"Geduld. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben.", ermahnte sie ihn leise.
"Ich."
"Bitte?"
"Ich darf mir keine Fehler erlauben. Wenn du stirbst sind wir sowieso alle tot." Rose unterdrückte schlecht ein Kichern, was sofort wieder verstummte als sich die Tür öffnete.

Ein Mann gefolgt von dem Wortführer betrat den Raum. Er setzte sich an den Schreibtisch, während der andere einen Posten neben der Tür bezog. Dann begann er zu sprechen: "Rose. Es ist eine Weile her, nicht wahr? Rük hat mir schon gesagt, was ihr wollt. Nur erschließt sich nicht ganz, warum das Leben die Dunkelheit befreien will."

"Das ist eine Sache zwischen den Elementen. Wir müssen sie nur befreien und dann Illus absetzen. Das ist der Plan. Um die Feinheiten hatte ich gehofft, würdest du dich kümmern.", erklärte das Leben und trat dann einen Schritt nach vorn. "Wenn ihr uns unterstützt natürlich." Daras sah erwartungsvoll zu dem Mann. Rose strahlte eine Art von Ruhe aus, die er beneidete.

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