Kapitel 12: An dunklen Orten

Schnell näherte sie sich dem Gitter. Die Wachen hatten sie bereits bemerkt und den Durchgang blockiert.
"Lasst mich rein. Ich muss mit den Aufständern reden.", verlangte Rose sofort, kaum hielt sie vor den Soldaten.
"Kein Zutritt. Befehl des Herrschers.", entgegnete die rechte Wache kalt und sie kreuzten ihre Lanzen.

"Na hör' mal, weißt du eigentlich wer ich bin?" Rose erhob ihre Stimme und den Kopf ein Stück. Die Kapuze des braunen Umhangs rutschte ein Stück nach hinten und offenbarte ihre leuchtend hellgrünen Augen, darüber eine Strähne roten Haares.

"Oh, ähm...", stotterte die Wache und drehte den Kopf erschrocken zu seinem Kollegen.
"Ich seid... Verzeiht, hohes Element.", ergänzte der andere genauso panisch.
Schnell tauschten sie noch Blicke, dann meinte die erste Wache, die sich zuerst beruhigt hatte: "Bitte, tretet ein." Sie zogen die Lanzen zurück, der linke schloss die Tür auf und Rose zwinkerte ihnen beim durchgehen kurz zu.
"Das bleibt unter uns, verstanden.", murmelte sie mit ruhiger, zuckersüßer Stimme und die Wachen nickten schnell. Dann verschwand sie durch den vergitterten Eingang.

Das Gefängnis war düster, feucht und kalt. Doch darüber dachte Rose nur wenig nach. Mehr versuchte sie ihr Gewissen zu beruhigen, die Wachen vor dem Eingang beeinflusst zu haben. Sie tat so etwas für gewöhnlich nicht und nutzte ihre Kräfte nur um Leben zu retten, zu verlängern oder zu erhalten. Nun waren ihre Kräfte denen Lumineas geglichen, die das Leben aus den Wesen raubten. Im Unterbewussten wussten die Wachen nun, dass ihnen die Lebenskraft genommen wurde. Sie würden nicht mehr so lange leben wie jene gleichen Alters.

"Wen haben wir denn da?", riss sie eine tiefe Stimme aus den Gedanken und sie sah auf. Ein Mann in brauner Lederrüstung stand vor ihr und blockierte den Weg.
"Ich muss mit den Aufständern sprechen.", offenbarte sie ihr Anliegen erneut und durchbohrte ihn mit ihren leuchtenden Augen.
Der Mann musterte sie kurz, dann fing er an zu grinsen. "Natürlich, hohes Element." Er deutete eine kleine Verbeugung an, dann jedoch machte er einen Satz nach vorn, packte Rose am Hals und drückte sie gegen die Wand.

Die war so überrascht, dass sie sich nicht wehrte, während der Mann ihrem Gesicht gefährlich nahe kam.
"Aber zuerst haben wir unseren Spaß, was, Leben." er sprach es abfällig aus und Rose strampelte. Sie wollte, dass der Mann sie los und weitergehen ließ, doch der machte keinerlei Anstalten seinen Griff zu lockern.
"Lass. Mich. Los.", bat sie abgehackt, als der Mann begann an ihrem Kleid zu ziehen.
"Lass. Mich. Los.", wiederholte sie und in ihren Augen sammelten sie Tränen. Sie wollte ihn nicht töten. Nicht einmal jetzt.
Doch der Mann riss weiter.
Das Kleid ist Teil ihrer selbst. Mit jedem Zug trägt sie Wunden ihrer Haut davon. Die Wunden schmerzen, mit jedem Zug mehr.
Blut ronn langsam ihren Körper entlang und die Tränen ließen die Umgebung verschwimmen, als ein plötzlicher Krach die Szene unterbrach.

Der Mann drückte und zerrte nicht mehr und Rose rutschte die Wand hinunter. Instinktiv legte sie einen Heilzauber um sich, dann vergrub sie das Gesicht in den Blättern aus denen ihr Kleid besteht.

Sie wusste nicht wie lang sie dort saß, doch sie schreckte sofort hoch, als sie jemand an der Schulter berührte.
"Rose? Wie geht es dir?", flüsterte die Stimme ruhig.
Die Stimme kam von einem jungen Soldaten. Die braunen Haare reichten ihm gerade bis zur Schulter, sein Gesicht war rundlich und es strahlten grüne Augen hervor.
"D... Daras?", hauchte sie und versuchte gegen das verzweifelte Schluchzen anzukämpfen.
"Ja. Keine Sorge. Er tut dir nichts mehr. Sitzt jetzt selber in einer der Zellen."
"Er ist nicht..."
"Nein. Ich weiß doch, wie du darüber denkst. Er lebt. Er wird hier drin verrotten. Und jetzt komm'. Ich bringe dich in die Burg zurück."
Rose ließ sich von ihm hochhelfen, doch als sie stand und er sie schon in die andere Richtung zog schüttelte sie den Kopf.
"Ich muss zu ihnen.", murmelte sie und nickte in Richtung der schweren Holztür, die in den nächsten Zellenblock führt.

"Morgen. Versprochen. Dann begleite ich dich auch."
Rose nickte. "Danke, Daras."
Gemeinsam verließen sie das Gefängnis.

Hallo, liebste Leserschaft,
ich weiß nicht, ob nächste Woche ein Kapitel kommt, weil ich da im Urlaub bin. Falls nicht gibt es in der folgenden Woche zwei (ob beide Donnerstag kA), falls doch bleibt es regulär.
Und dann möchte ich euch noch bitten, mir vielleicht zu schreiben, was ihr gut an der Story findet, was schlecht, was verbesserungswürdig, etc. Natürlich nur um meine Neugier zu befriedigen.

Mögen die Sterne euren Pfad erhellen,
Ziaeaen.

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