Das Ende der Schlacht
Noch immer versuchen die Uruk-Hai die Türen einzureißen, aber noch sind sie nicht drinnen.
"Was machen wir jetzt?", frage ich Legolas und wir helfen wieder mit, die Tür zu verstärken.
"Ich weiß es nicht", antwortet er und wirft einen Blick zu Aragorn, der gerade mit König Théoden spricht. Irgendetwas planen die beiden, da kommt Aragorn auf uns zu.
"Kommt. Wir reiten hinaus", sagt er und zieht uns mit sich.
"Reiten?", frage ich nach, doch ich erhalte keine Antwort, stattdessen kommen wir zu den Ställen und ich bekomme die Zügel eines Pferdes in die Hand gedrückt.
"Aragorn!"
Doch der Mensch sitzt bereits auf und zieht sein Schwert. Legolas und ich sitzen ebenfalls auf, da ertönt der tiefe, laute Ton eines mächtigen Horns, der die Luft zum vibrieren bringt. Und mit diesem Ton brechen die Orks durch die Tür.
Théoden ruft irgendetwas, aber ich bin zu verwirrt um es zu verstehen, da ziehen alle schreiend ihre Schwerter und ich beeile mich hinterher zu kommen während wir auf die Orks zugaloppieren. Unter dem Banner Rohans brechen wir durch die Reihen der Orks und stürmen die Straßen der Hornburg entlang. Es ist bereits hell und die Sonne geht auf, aber die Uruk-Hai stört das nicht. Sie weichen vor den Pferden zurück, werden aber von den Schwertern der Reiter dennoch getötet. 'Das hier ist ein Verzweiflungsakt! Kein Plan!' Trotzdem kämpfe ich mit und folge dem König zum Tor hinunter. Auf dem Steinweg drängen wir die Orks zurück und viele stürzen hinab. Unten auf dem Schlachtfeld steche und schlage ich mit meinem Schwert um mich, aber ich muss zugeben dass das sehr effektiv ist.
Da höre ich ein einzelnes, helles Wiehern irgendwo über uns und schaue auf. Ein weißes Pferd mit einem weißen Reiter auf dem Rücken steht auf der Kuppe eines Berges und ich erkenne Gandalf. Er ist zurück, auch wenn ich gar nicht richtig mitbekommen habe dass er fort war. Ein zweiter Reiter in Rüstung taucht neben dem Zauberer auf, und ein Ruf ist zu hören:
"Rohirrim!"
Sofort kommen weitere Pferde über die Kuppe und die Orks brüllen vor Erwartung. Unter der Führung von Schattenfell galoppieren die Reiter den Berg hinunter, und ich erkenne wie viele es sind. Tausende müssen es sein.
Die Orks drehen um und bilden eine Front zu den Pferden hin, doch da kommt die Sonne hinter den Reitern hervor und blendet die Orks, sodass sie ihre Lanzen heben. Die Orks haben gegen die Reiter kaum eine Chance und werden quasi umgerannt.
Erleichtert sehe ich wie die ersten Orks davonlaufen und stoße einen Jubelschrei aus, dann presche ich auf meinem Pferd vor und kämpfe gegen die letzten Orks. Nun rennen alle Gegner davon unter dieser Übermacht und geradewegs auf einen Wald zu, der allerdings gestern noch nicht da gewesen ist. Ich bin nicht die Einzige die verwirrt ist, aber Éomer reitet vor uns her um uns am weitergehen zu hindern.
"Bleibt weg vom Wald und gebt Acht wegen der Bäume!", ruft er warnend und wir bleiben sehen. Die Orks rennen weiter, allesamt in den Wald hinein ohne auf eventuelle Verfolger zu achten. Kaum sind die letzten Orks unter den Wipfeln der Bäume verschwunden, beginnen diese sich zu bewegen. Der ganze Wald ist in Bewegung und man hört die Schreie der Orks, sowie das Knacken von Ästen und das Rauschen der Blätter. Schockiert starre ich auf den mörderischen Wald und mein Pferd weicht einige Schritte zurück, bis ich es anhalte.
"Es ist vorbei", flüstere ich mehr zu mir selbst und kann ein Lächeln nicht mehr zurückhalten.
Wir reiten zurück in die Hornburg und beginnen die Leichen der Orks zu sammeln, sowie nachzuschauen wer gestorben ist. Es sind viele Opfer zu beklagen, aber ich bin zu erleichtert um groß darüber nachzudenken. Ich gehe hinüber zu Legolas und Gimli, die gerade miteinander reden. Der Zwerg sitzt auf der Leiche eines Orks und Legolas besieht sich seinen Bogen während er mit ihm spricht.
"Mein letztes Ergebnis ist 42", sagt er und ich stutze.
"42? Oh, das ist nicht schlecht für ein spitzohriges elbisches Prinzlein. Ich dagegen sitze stolz auf Nummer 43", antwortet der Zwerg und zieht an seiner Pfeife. Da holt Legolas plötzlich einen Pfeil aus seinem Köcher und schießt in auf den toten Ork, sodass ich und Gimli zusammenzucken.
"43", meint Legolas daraufhin stolz und Gimli erwidert:
"Der war schon tot."
"Aber er hat noch gezuckt."
"Er hat noch gezuckt weil ich ihm meine Axt in seine Nervenstränge gesteckt habe!"
Zum Beweis rüttelt Gimli an seiner Waffe und die Arme und Beine des Orks zucken wieder.
"Na was wird das denn?", frage ich lachend nach und trete zu den beiden.
"Och nur ein kleiner Wettbewerb unter Freunden", meint Legolas lächelnd zu mir und legt mir einen Arm um die Taille.
"Legolas, Gimli, Jedwiga, kommt! Wir statten Saruman einen Besuch ab", ruft Aragorn uns da zu und wir folgen ihm nach oben zur Halle. Dort sehe ich Haldir, der lächelt als er mich sieht.
"Frau Jedwiga, es ist schön euch unverletzt zu sehen."
Ich lächle erfreut.
"Ebenfalls Haldir."
"Ich wollte mich noch bedanken dass ihr mein Leben gerettet habt. Ich stehe tief in eurer Schuld."
Er neigt den Kopf und grüßt mich, da räuspert Legolas sich neben mir und ich schaue ihn an. Er sieht irgendwie verkniffen aus und runzelt die Stirn. 'Was ist denn mit dem los?'
"Verzeiht, aber wir müssen los", sage ich noch, dann werde ich von meinem Verlobten mitgezogen. Erst als wir außer Hörweite sind spreche ich ihn an.
"Legolas, Liebster, was ist denn los?"
Er schaut mich an und ich sehe eine seltsame Verletztheit in seinem Blick. Sofort ist meine Euphorie über unseren Sieg vorüber und ich mustere ihn besorgt, doch er spricht bevor ich weiter nachhaken kann.
"Wenn es etwas gibt was du mir sagen willst, dann tu es lieber jetzt."
Perplex trete ich einen kleinen Schritt zurück. Sein Blick ist kalt und er schluckt, dann senkt er den Blick und wendet sich von mir ab, aber ich merke dass er die Tränen zurückhält.
"Legolas... ich... ich weiß nicht was du meinst-"
"Ach wirklich? Und was ist mit dir und Haldir?", gibt er heftig zurück und schaut mich kalt an. Aber gleichzeitig ist sein Blick traurig und er sieht verzweifelt aus.
"Haldir? Zwischen ihm und mir ist nichts."
"Und was hat er dir dann vor der Schlacht gesagt? Du sahst ziemlich überrascht aus, zusammen mit seiner Reaktion als er dich gerade gesehen hat und-"
Doch ich lege ihm einen Finger auf die Lippen und bringe ihn so zum schweigen.
"Ich kann nicht glauben dass du das wirklich denkst, aber ich würde dich niemals, niemals betrügen. Nicht in einer Million Jahren", sage ich leise und küsse ihn sanft auf den Mund. Erst erwidert er den Kuss, doch dann schiebt er mich weg.
"Dann sag mir was mit euch los ist."
Ich seufze.
"Legolas, ich habe Haldir das Leben gerettet. Er wäre ohne mich gestorben, da ist das normal dass man dankbar ist. Und vor der Schlacht überbrachte er mir lediglich ein paar kryptische Nachrichten von meinem Vater und Frau Galadriel, mehr nicht. Du siehst, kein Grund gleich so aufgebracht zu sein", antworte ich und ziehe ihn erneut in einen Kuss, und dieses Mal stößt er mich nicht weg, stattdessen zieht er mich enger an sich.
"Und ich dachte... ich befürchtete dass du... dich ihn ihn verliebt hättest", sagt Legolas leise und ich muss lachen.
"Oh Mann, Legolas! Manchmal bist du einfach nur... ach ich weiß nicht. Und jetzt komm, die anderen warten nicht ewig auf uns."
Kurzerhand ziehe ich ihn mit mir und wir gehen zu den Pferden, die nun versorgt und gepflegt wurden, und steigen auf. Aragorn, Gandalf, Éomer, Théoden Legolas, Gimli und ich reiten aus Helms Klamm und weiter nach Fangorn um nach Isengard zu gelangen. Im Fangorn-Wald ist es dieses Mal nicht ganz so bedrohlich, aber wir müssen unter der Führung von Gandalf uns einen Weg zwischen den Wurzeln hindurch suchen. Doch schon bevor wir aus dem Wald hinaus sind sehe ich, dass Rauch aufsteigt und ein riesiges Loch in der Mauer von Isengard prangt. 'Was ist dort geschehen?' Da kommen wir endlich unter den Bäumen hervor und sehen das ganze Ausmaß der Zerstörung: ganz Isengard steht unter Wasser, die Mauer ist an einigen Stellen eingerissen und kein Ork oder Bilwiss lebt mehr.
"Bei den Valar, was...?", stoße ich aus, da höre ich Gelächter. Mir bekanntes Gelächter. Wir reiten weiter auf die Mauer zu und sehen nun zwei uns wohlbekannte Hobbits auf der Mauer sitzen und Pfeife rauchen. Kaum dass sie uns sehen, stößt Pippin Freudenschreie aus und Merry steht auf.
"Willkommen, meine Herren in Isendgard!", heißt er uns willkommen und ich muss grinsen.
"Die ganze Zeit rennen wir euch hinterher um euch zu retten, und dann finden wir euch hier, rauchend und schmausend!", ruft Gimli zurück und ich muss lachen.
"Wir sitzen hier, auf dem Schlachtfeld und erfreuen uns ein paar wohlverdienter Annehmlichkeiten", antwortet Pippin und isst ein weiteres Stück Schinken.
"Dieses Pökelfleich ist unwahrscheinlich schmackhaft", empfiehlt der Hobbit und Gimli bleibt der Mund offen stehen.
"Pökelfleisch..."
"Was Gimli eigentlich damit sagen will ist, dass es schön ist euch wohlbehalten hier zu finden", meine ich grinsend und Merry deutet nach Isengard.
"Wir sind hier auf Befehl von Baumbart, dem neuen Verwalter von Isengard. Aber es ist auch schön euch wiederzusehen."
Ich grinse wieder und wir reiten langsam weiter nach Isengard hinein.
Hallo ihr ^^
Danke für die 5,5K reads und 500 votes :3 Ich hätte niemals gedacht dass so viele mein Buch lesen, und eure Kommentare machen mich jedes Mal wieder glücklich *-*
Mit diesem Kapitel habe ich den zweiten Film abgeschlossen, Haldir gerettet und eine Einleitung zum dritten Teil der Herr der Ringe Trilogie geschaffen, ich hoffe ihr freut euch. Ansonsten, viel Spaß noch beim lesen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top