XI. Von Kobolden und Trollen
"Was heißt das, wir können ihn nicht bekommen?" fragte Godric verwirrt. Der alte Mann zuckte mit den Schultern. "Nun, die Zeiten sind hart und ihr seht nicht so aus, als könntet ihr so einen seltenen Zauberstab bezahlen..." seine Augen funkelten gierig. "Na das werden wir noch sehen..." zischte Salazar schlecht gelaunt und holte sein letztes Gold heraus. "9 Goldstücke sollten doch genügen!" Sagte er und hielt Richard die Münzen hin, der rieb sich die Hände und seine Augen waren starr auf das Gold gerichtete, doch er schüttelte den Kopf. "Ich verlange...äh...das Doppelte! " "Das Doppelte?" meinte Salazar und seine Augen schienen den Mann zu durchbohren."Hmm, ja, das Doppelte!" wiederholte Richard und lehnte sich an einen Baum. "Das ist doch Wucher!" meinte Godric und plötzlich funkelte eine Idee in seinen Augen auf und er trat einen bedrohlichen Schritt näher an den alten Mann heran. Doch der lächelte nur gewitzt und deutete auf den Boden zwischen ihn und den Gefährten, dort, auf dem Boden, war eine feine bläuliche Linie zu erkennen und Rowena zog Godric sofort einen Schritt zurück. "Was? Was ist das?" fragte er. "Eine Schutzlinie, mein naiver kleiner Freund!" erklärte Richard selbstgefällig und rieb sich stolz über seine tolle Linie das Kinn. "Ist doch Schnickschnack." tat Godric die Bedenken mit einer weg werfenden Handbewegung ab und wollte grade einen Schritt über die blaue Linie gehen als Rowena ihn wieder nach hinten weg zog. "Es ist nicht nur etwas Pulver. Es ist ein Bann, solltest du darüber gehen würdest du dich in ein Häufchen Staub verwandeln!" Er knirschte laut mit den Zähnen und funkelte Richard an, der sich auf einem um gefallenen Baum niedergelassen hatte.
"Wir könnten weiter darüber diskutieren dass ihr einfach nicht genug Gold für das kleine Ding hier habt... oder aber, ihr erledigt eine klizekleine Aufgabe für mich und bekommt dann den Stab für die 9 Goldstücke, wie klingt das?" Salazar spuckte auf den Boden. "Ich sage wir holen uns eine dieser Muggelwaffen und stechen solange mit damit auf ihn ein bis er uns den Stab gibt!" Er wurde jedoch gänzlich ignoriert. "Was für eine Aufgabe soll das denn sein?" fragte Helga vorsichtig ohne unfreundlich zu sein. "Nur eine unbedeutende Kleinigkeit... Ihr müsst wissen, ich habe einige Kobolde im Nacken sitzen und..." er wurde von Helga unterbrochen. "Kobolde? Solche kleinen Männchen die am Ende von Regenbögen sitzen und einem einen Kessel vol Gold schenken?" Richard schaute sie aus großen Augen an und fing dann an zu lachen, er bekam sich für eine ganze Weile nicht wieder ein. "Wars das jetzt?" fragte Rowena ungeduldig, der alte Mann wischte sich einige Tränen aus den Augenwinkeln. "Nun, dieses Muggelmärchen könnte nicht falscher sein! Ein Kobold würde dir niemals freiwillig irgendwas geben ,schon garnicht Gold! Widerliche kleine Biester, gierig, verschlagen, genauso wie..." "wie Sie?" fragte Helga mit hochgezogenen Augenbrauen, Richard schmunzelte leicht. "Auf Gold aus zu sein ist keine Sünde, Schätzchen, aber zurück zum eigentlichem Thema. Da sind einige dieser fiesen kleinen Kerlchen und fälschlicherweise denken sie das ich ihnen etwas ... nun ja, ' entwendet ' habe! " "Lass mich raten, wir sollen diese Kobolde zum Schweigen bringen?" fragte Salazar. "Du lieber Gott, nein! Mit diesen Kobolden sollte man es sich nicht verscherzen! Ihr sollt lediglich besagten Gegenstand der ihnen fälschlicherweise entwendet wurde - natürlich nicht von mir - wieder beschaffen." Godric seufzte. "na dass kann doch nicht so schwer sein, ich hab schon das schlimmste befürchtet... Wer hat denn diesen Gegenstand?"
Eine erschütternd lange Weile sagte Richard garnichts und kaute nur auf seinem Bart herum. "Hallo? Wer hat das was du willst?" fuhr ihn Salazar an. Erschrocken fuhr er aus seinem Tagtraum auf. "Einige Trolle die in den Bergen südlich von hier leben." "Wie bitte?" keuchte Rowena, sie hatte viel über Trolle gelesen, allerdings nichts gutes. "Trolle?" fragte Helga verwirrt. "Etwa solche die dir Nachts immer Socken klauen?" Diesmal stöhnte nicht nur Richard auf, Salazar verdrehte die Augen, Rowena versuchte ein Grinsen zu verbergen, Godric brach in Gekicher aus und Richard konnte sich vor Lachen kaum noch halten. "Nein, sie sind eher groß , dumm und vom gewalttätigem Schlag." Erklärte Salazar, Helga nickte wobei sie leicht rot wurde. "Außerdem weiß jedes Kind das man sich Trollen nicht nähern sollte, vor allem nicht wenn es mehrere sind!" Fügte er mit einem bösen Blick in Richtung Richard hinzu. Dieser zuckte nur die Schultern. "Besorgt den Gegenstand oder nicht, mir ist es gleich!" Rowena verdrehte die Augen. "Was soll das überhaupt für ein Gegenstand sein?" "Ein alter spitzer Hut..."
"Oh nein, das ist eine ganz schlechte Idee! Wir besorgen ihn das schäbige Teil und er haut ab. Mit dem Stab!" Godric schüttelte erneut den Kopf. Helga warf einen Blick über ihre Schulter, Richard stand immer noch hinter seiner blauen Linie und wartete auf die 4 Gefährten die sich nun schon seit 10 Minuten stritten. "Ich geb Gryffindor Recht, der Typ hat sicher nichts Gutes im Sinn." "Und was schlägst du vor?" fragte Rowena leicht angenervt. "Wir bringen ihn um und nehmen uns den Stab!" Dieser Vorschlag erntete zweifelnde Blicke. "Ihr müsst das wirklich nicht alles für mich tun." flüsterte Helga leise, alle schauten sie an, eine unangenehme Stille entstand. Salazar stöhnte laut auf. "Also doch die Trolle. Na ja, was sind schon ein paar Trolle für uns?" Godrics rechter Mundwinkel zog sich leicht nach oben. "Wir?!" Salazar räusperte sich. "Nun ja, für mich jedenfalls nicht, bei dir bin ich mir da nicht so sicher!" Doch Godric grinste nun breit. "Ist doch egal, holen wir uns jetzt den verdammten Hut oder nicht?" zischte Salazar, Rowena nickte ernst und zusammen gingen sie wieder rüber zu dem alten Mann.
"Fein, die Höhlen sind nicht weit entfernt, ich würde sagen, wenn ihr überlebt, kann ich euch bis morgen Mittag wieder mit dem Hut erwarten." "Wie sieht dieser Hut den aus?" fragte Helga, sie wurde immer nervöser. "Wie ein Hut, braun, spitz und noch ziemlich neu." Richard zuckte die Schultern. "Ach, und bringt denn Hut am besten gleich zu den Kobolden, sie sind nicht besonders gut auf mich zu sprechen!" "Und wo genau sind diese Kobolde?" fragte Rowena die mittlerweile ziemlich ungeduldig wirkte. "Oh, es wird nicht schwer sein sie zu finden! Sie wohnen irgendwo am Westlichem Teil des großen Zeltlagers." "WAS? Hast du dir mal angesehen wieviele Zelte auf diesem Platz stehen? Wie sollen wir da ein paar Kobolde finden?" "Keine Sorge, sie werden euch finden! Jetzt geht schon los, ihr habt nicht ewig Zeit!" Godric packte Salazar am Arm und zog ihn von der blauen Linie fort der er grade bedrohlich nah gekommen war. "Lass es, er ist es nicht wert!"
"Das war eine schlechte Idee, wir hätten ihn doch umlegen sollen!"flüsterte Salazar mürrisch und versuchte sich in eine etwas bequemere Position zu bewegen. Die 4 saßen alle zusammen gekauert zwischen einigen Büschen. Keine 100 Meter vor ihnen saßen 2 große Trolle. Nur in dreckigen Lendenschurzen und große Knüppel neben sich lehnend. Ihre einfältigen Gesichter zeigten sogar aus dieser Entfernung dass sie die Vier noch nicht bemerkt hatten. "Wie sollen wir überhaupt einen staubigen Hut finden?" Rowena schaute aufmerksam den beiden Trollen zu. "Und wie kommen wir überhaupt da rein?" fragte Godric und warf einen Blick auf den Höhleneingang der fast hinter den beiden Giganten verschwand. "Das dürfte kein allzu großes Problem da stellen! Trolle sind nicht besonders soziale Wesen, sie werden es nicht lange aushalten da zu stehen ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen!" erklärte Rowena einfach. Alle sahen sie staunend an. "Woher weißt du den all diese Dinge?" fragte Helga, Rowena lächelte Schwach. "Aus den Büchern meiner Mutter." Godric zuckte mit den Schultern und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Trollen zu. Die hatten, zu seiner Überraschung, schon angefangen sich gegenseitig weg zu schubsen.
"Das ging aber schnell!" stellte er fest. Der etwas größere stieß den Anderen grade so stark gegen einen Baum das es sicher eine große Beule geben würde. Nun holte der andere Troll im gleichen Moment wie der grössere mit seiner Keule aus und sie knockten sich fast gleichzeitig aus. "Wie hohl können Trolle den bitte sein?" fragte Godric und schaute mit großen Augen auf die beiden K.O. geschlagenen Trolle die über einander gefallen waren. "Sie sind in der Tat nicht besonders schlau, aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein, sie mögen es nicht wenn man sie bestiehlt." Schnell flitzten sie die kurze Strecke zum Höhleneingang.
"So, und was nun?" fragte Helga als sie sich zwischen einigen hohen Felsen hin kauerten um zu sehen ob noch weitere Trolle in der Höhle waren, es war nichts zu sehen. "Wir müssen gut Acht geben, Trolle sind schon allein gefährlich." fing Rowena an. "Wir sollten also.... Godric bleib stehen, wir gehen da zusammen rein!" Godric blieb schuldbewusst stehen und wartete bis die anderen sich zu ihm in den Eingang der Höhle . Die ziemlich kleine Höhle war sehr verwinkelt, so dass man nicht mit Sicherheit sagen konnte ob sie doch vielleicht größer war. "Hah!" Godric machte 2 Schritte zu einer dunklen Ecke hin. Als er sich umdrehte hielt er triumphierend einen spitzen Hut hoch.
"Was?! Das kann er nicht sein, das ist doch viel zu leicht!" meinte Salazar, Helga lächelte erleichtert. "Es muss nicht immer alles kompliziert sein, Salazar!" Sie drehten sich um , um die Höhle wieder zu verlassen da fing die Erde an zu beben. Helga stolperte, versuchte sich an Godric festzuhalten, doch sie landeten beide auf den Boden. "Was ist das?" fragte Godric als er sich wieder auf gerappelt hatte. "Trolle!" flüsterte Rowena leise. Sie sahen sich an, wie auf ein Kommando drehten sie sich um und rannten tiefer in die Höhle. "Kommt hier lang!" zischte Rowena und zog Helga mit sich in einen Gang der weiter in den Berg hinein führte. Unterwegs begegnete ihnen kein Troll, aber alle 200 Meter stand eine Fackel, das Beben entfernte sich wieder etwas von ihnen.
Irgendwann nach schier endloser Rennerei kamen sie in eine etwas größere Höhle als die ganz am Anfang. Doch das eigentlich seltsame an dieser Höhle war ein großer schlecht zusammen gekleisterter Käfig in dem eine Gestalt kauerte. "Was ist das denn?" fragte Godric und steckte jetzt erst den Hut unter seine Jacke. "Ich weiß nicht, Trolle sind nicht schlau genug um Gefangene zu nehmen und bauen können sie auch nichts...." Rowena musterte den Käfig äußerst interessiert. Die Gestalt im Inneren hatte sich aufgerichtet, sie war nicht besonders groß. "Entschuldigen sie wenn wir stören, aber wer sind sie?" fragte Helga. Ein abfälliges Schnauben war zu hören. "Bei was solltet ihr mich bitte stören und ich heiße Driphok, ich gehöre dem örtlichen Koboldverband inne!" Salazar verzog sein Gesicht. "Netter Plausch, aber lasst uns jetzt endlich mit dem Hut verschwinden!" Helga sah ihn geschockt an. "Nein, wir müssen ihn befreien, die Trolle werden ihn töten!" "Na und? Das ist doch nicht unser Problem!" Helga sah ihn stumm flehend an, Salazar schüttelte nur verständnislos den Kopf und zog dan einen kurzen Dolch aus einer seiner Taschen im Umhang. Mit diesem Dolch durchschnitt er kurzerhand den ziemlich kläglich angefertigten Käfig. Ganz langsam kam der Kobold heraus ans Licht, Helga schnappte nach Luft.
Kobolde sind von Natur aus nicht besonders ansehnlich, sie haben knubbelige Köpfe mit wenig Haaren, lange Nasen und lange spitze Ohren. Doch dieser sah noch hässlicher aus als die anderen. (Tut mir leid wenn ich denkt ich bin eine Rassistin, aber Kobolde sind nun mal nicht sehr ansehnlich, das gehört einfach dazu) Seine Nase war ein riesiger Hackennasenartiges Knubbelgebilde und seine Augen lagen unter tiefen Schatten versteckt. "Danke." sagte Driphok so leise das man es fast nicht gehört hätte. "Keine Ursache, aber wir sollten nun wirklich von hier ab hauen!" gab Salazar zu bedenken. "geht es ihnen gut?" fragte Helga besorgt und versuchte den Kobold anzusehen und festzustellen ob er verletzt war. "Mir geht es gut und er hat recht, wir sollten wirklich verschwinden, ich hörte wie die Trolle besprochen haben dass sie gleich wieder kommen würden." Sein Ton war so kalt wie der Ton von Kobolden nun mal war. "Dann lasst uns gehen!" flüsterte Godric gut gelaunt.
Sie schlichen sich ohne unangenehme Zwischenfälle durch die Gänge, doch an Eingang stellten sie fest das die beiden großen Kerle wieder aufgewacht waren und nun wieder mit den Rücken zu ihnen standen und sich am Hintern kratzten. "Was sollen wir jetzt machen?" fragte Helga, Godrics Augen bekamen einen merkwürdigen Glanz. "Ich lenk sie ab und wir treffen uns dann vor dem Zeltlagern!" Bevor noch jemand ein Wort sagen konnte war Godric schon los gerannt und brüllte den Trollen unflätige Dinge zu die hier nicht wiederholt werden wollen. "Gütiger Gott, er wird sich umbringen!" hauchte Rowena, Salazar nickte und zog an den Ärmeln der beiden Frauen um sie vorwärts zu bewegen. Der Kobold folgte ihnen mit etwas Abstand. Am Waldrand schauten sie sich um und ihnen blieb der Atem stehen.
Der größere Troll hatte Godric an einem Bein gepackt und nun hing er kopfüber dart und die beiden Trolle sahen sich ratlos an was sie nun mit dem kleinen Männchen machen sollten. "Verdammt!" fluchte Salazar und ehe noch jemand was sagen konnte war er schon los gestürmt und ehe sich die Trolle versehen konnten war der eine schon unter einem Körperklammerfluch zusammen gebrochen. Der andere ließ Godric fallen und stürmte mit großem Gebrüll auf Salazar zu. Dieser schoss noch einen weiteren Fluch ab, doch er verfehlte sein Ziel, außerdem hatten Trolle dicke haut an der die meisten Flüche ab prallten. Godric rappelte sich auf und riss seinen Zauberstab hoch. Im letzten Moment trafen 3 Schockzauber gleichzeitig den Troll der zur Seite kippte und sich nicht mehr regte. Salazar warf einen kurzen Blick zu Rowena und Helga rüber die immer noch ihre Zauberstäbe auf den Troll gerichtet hatten, dann ging er zu Godric rüber. "Bist du verletzt?" fragte er grimmig. Godric grinste breit. "hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?" Salazar funkelte ihn finster an. "Nein, du hast nur immer noch den Hut!" Damit wand er sich um und ließ Godric stehen. "bringen wir jetzt endlich den vermalledeiten Hut zu den Kobolden und holen uns den Zauberstab?" Alle nickten und schauten dan gleichzeitig auf den Kobold hinab der sich grade durch den Wald verdrücken wollte.
"wo wollen wir den hin, du Winzling?" fragte Godric spöttisch. aus den Augen des Kobolds schossen Blitz und wenn Blicke töten könnten währe Godric jetzt toter als tot. "Ich weiß nicht was ihr meinst!" knirschte der Kobold. "Wir haben dir das Leben gerettet, du schuldest uns was!" sagte Salazar und machte einen Schritt zwischen den Kobold und den Wald sodass er nicht mehr abhauen konnte. "Meinetwegen, was wollt ihr?!" zischte der Kobold missmutig. Salazar sah die anderen triumphierend an.
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