Auf nach Hause!

Caty's/Annie's Pov:

Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon herum sitze, doch nach einiger Zeit, halte ich es einfach nicht mehr aus, alleine Stillschweigend in der Dunkelheit zu sitzen.Plötzlich und ohne zu wissen, was genau ich tue springe ich auf und renne hinaus in die Dunkelheit. Hier draußen ist es dunkel und grau, es scheint, als wäre die Welt gerade am untergehen.

 Eiskalter Wind peitscht gegen meine Ohren, während ich taumelnd einen Schritt vor den anderen Setzte, ich komme mir vor, als würde ich gerade versuchen möglichst schnell über eine Hängebrücke zu kommen, die kurz vorm reißen ist. Ich renne über die große Brücke hinunter zum Steinkreis. Plötzlich fühle ich mich so energiegeladen, als könnte ich einen kompletten Marathon laufen, schnell ziehe ich meine Hohen Schuhe aus und schmeiße sie einfach weg. In mir hat sich eine enorme Energie gestaut, die ich loswerden will. Demnach halte ich mich nicht lange beim Steinkreis auf und renne weiter. Ich renne zu all den Plätzen, an denen ich gemeinsam mit Comarc war, viele waren es nicht, die meiste Zeit hingen wir beim Quidditch Feld ab, wo ich ihm beim Spielen bewunderte. Dort angekommen laufe ich den Slytherinturm hinauf und wieder runter, was ich so oft wiederhole, bis meine Energiegeladen so langsam abnimmt, mein Weg führt mich danach aufs Spielfeld, dort lasse mich dann auf den Rasen fallen. Über mir brechen die Wolken und es beginnt in Strömen zu Regnen. Vermischt mit dem kalten Wind fühlt sich der Regen in meinem Gesicht an, als würde man mir ganz viele Nadeln in meine Haut stecken. Meine Haare hängen mir nass und strenig vor meinem Gesicht. Der regen nimmt zu und prasselt ohne Gnade auf mich ein. Mein Körper zittert vor Kälte und meine Kleidung ist schon völlig durchnässt. Mein Herz pocht noch immer, so als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen und ich beiße nervös auf meiner Unterlippe herum. Die Kälte lässt meine Hände und Füße zu Eis gefrieren, also naja es fühlt sich zumindest so an.

Ich denke an meinen Letzten Kuss mit Comarc, wie er sich an gefühlt hat und an seinen Duft. Wenn er meine Liebe nur mit einem Liebestrank erzwungen hat, wenn das was wir hatten alles nur eine lüge war, wieso tut die Gewissheit, ihn nicht mehr bei mir zu haben so verdammt weh?

 Weil es dir nicht um Comarc geht sondern um Draco schreit mein Unterbewusstsein mir zu, ich war in letzter Zeit so mit mir selbst beschäftigt, dass ich selbst mein Unterbewusstsein total ignoriert habe.

Ist das war, ist Draco der Grund? Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Glaube ich auch daran. Es ist alles irgendwie Kopfsache und wenn er sich so in mein Unterbewusstsein geschummelt hat, dann ist es wahrscheinlich wirklich Draco um den ich da Trauer und nicht Comarc, was irgendwie Ziemlich Hart ist, denn ich meine mit wem war ich den das Halbe Jahr zusammen mit Comarc oder mit Draco? Mittlerweile weiß ich einfach überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich will und was da überhaupt in meinem Kopf vor geht. Am Liebsten würde ich einfach einschlafen und Morgen mit einem totalem Gedächtnisverlust wieder aufwachen und einfach von vorne Anfangen.

 Als der Regen so langsam Nachlässt und die Dämmerung einsetzt, beschließe ich zurück zum Schloss zu laufen, der Zug nach Hause kommt auch schon Bald und ich will nicht mit meinem Nassen Kleid nach Hause fahren müssen. Nach Hause...allein schon der Gedanke daran das erste mal Weihnachten ohne meine Eltern und meinen Bruder feiern zu müssen macht mich Krank. Langsam richte ich mich auf und richte mein Kleid. Ich schaue hinauf in den Himmel während ich meine Füße langsam über den Boden bewege.

 Im schloss angekommen, werde ich von einer Besorgten Ginny und einer Besorgten Hermine empfangen, es braucht nicht viele Worte, bis sie verstehen, was los ist. Die Sache mit Draco jedoch verschweige ich ihnen. Stützend tragen sie mich Hinauf in den Gemeinschaftsraum der Gryffindores.

 Dann setzen sie mich vor den Kamin damit ich mich aufwärmen kann. Die wärme brennt auf meiner kalten haut, leise vernehme ich ihre Stimmen. ,,Wir müssen es ihr sagen!“, flüstert Hermine.

,,Nein nicht jetzt, siehst du nicht, wie fertig sie ist? Wir müssen damit warten. Ich geh jetzt meinen Bruder wecken“, antwortet Ginny rasch und ich höre wie sie die Treppen hinauf schleicht.

Bis Ginny mit dem verschlafenen Ron auftaucht, mache ich rein gar nichts. Hermine hat sich mittlerweile zu mir gesetzt und mich in den Arm genommen.

 ,,Was ist los?“, fragt ein Ziemlich verschlafener Ron. Ginny Schildert ihm alles, was ich ihr kurz und knapp erzählt habe. Er setzt sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Wir sitzen ziemlich lange, stillschweigend so da, bis sich die ersten aus dem Betten quälen und uns neugierige, schon fast gaffende Blicke zu werfen, während sie an uns vorbei zum Frückstücksaal begeben. Ich drücke mich an ihn und vergrabe mein Gesicht in seinem Shirt. Es ist einfach so unsere Art, dass wir uns in schweren Zeiten so halt geben. Ich liebe sie dafür alle, so als wären sie meine Geschwister. Nach einer Weile beschließt Ginny Frühstücken zu gehen und nach einer Weile tut Hermine es ihr gleich.

So kommt es, dass wir nur noch zu zweit in dem großen Gemeinschaftsraum sitzen. Irgendwann beginne ich in Ron's shirt hinein zu schluchzen. Behutsam streicht er mir über den Rücken.

,,Es wird schon alles gut werden“, flüstert er. Daraufhin kralle ich mich fester an ihn, wie ein kleines Hilfsbedürftiges Kätzchen. ,,Glaubst du, dass es dir so langsam etwas besser geht?“, durchricht Ron mit einem mal die Stille. ,,Ich weiß nicht, ich glaube nicht.“ ,,Die Dinge laufen nicht immer so wie wir uns das vorstellen. Du musst dich einfach wieder aufrappeln und dir eine neue Richtung suchen"

Benommen nicke ich, wenn das so einfach wäre... Als ich seinen Magen brummen höre, setze ich mich ruckartig auf. ,,Du hast hunger“, stelle ich fest. Ron schüttelt den Kopf, doch seine Augen verraten ihn. Ich stehe auf und ziehe ihn hoch:,,Komm geh ruhig was essen.“

 ,,Du brauchst aber auch was“, stellt Ron fest.

,,Ich habe keinen Hunger, antworte ich kurz und knapp.

 ,,Ich gehe hier nicht ohne dich“, wütend verschränkt er die Arme vor seiner Brust.

,,Hei, ich weiß du machst dir sorgen, aber ich brauche nichts zu essen, wirklich“, ich setzte den besten alles ist gut Blick auf, der mir in meiner Momentanen Situation gelinkt. Und erkenne aus dem Augenwinkel heraus, wie Ron sich ein wenig entspannt

,,Ist ja gut“, lacht Ron und ich merke, wie ihm bereits das Wasser im Mund zusammen läuft, ,,Aber wenn etwas ist, sag mir sofort Bescheid!“

Ich nicke ihm kurz zu und laufe dann schnell die Treppen hinauf in mein Zimmer. Wo ich mich dann mein Kleid ausziehe und mich dann einfach so in Unterwäsche in mein Bett lege. Ich will einfach nichts mehr tun, außer in meinem Bett liegen und mein Gesicht in meinem Kissen vergraben.

 Das ich irgendwann eingeschlafen bin, bemerke ich erst, als ich von einer ziemlich aufgebrachten Hermine unsanft aus meinem Traum gerissen werde.

,,Caty du musst aufstehen!“, ihre Hände packen mich an meinen Schultern und rütteln an mir. Murmelnd, total verschlafen und noch überhaupt nicht richtig anwesend antworte ich ihr:,,Ich will schlafen“

 ,,Schlafen ist nicht, du musst dich so langsam Fertig machen, wenn du vor der Heimreise noch was essen willst“, sie klingt irgendwie besorgt.

 ,,Ich habe keinen Hunger“, ist das einzige, was ich heraus bringe. Immer noch an mir rüttelnd sagt sie:,,Du musst aber was essen! Los afstehen oder willst du den Zug nach Hause verpassen.“

 Der Gedanke daran, die nächsten zwei Wochen weder Draco noch Comarc sehen zu müssen, wenn ich dann bei meinem Onkel bin, gefällt mir irgendwie extrem Gut, vielleicht tut es mir ja gut, erst mal eine Auszeit von allem zu nehmen. Mühsam quäle ich mich aus meinem Bett. Hermine, die sich bei meinem Anblick das Grinsen unterdrücken muss erhebt stolz ihren Daumen:,,So ist es gut Caty, ich warte unten im Gemeinschaftsraum auf dich“ irgendwie kann ich sie verstehen, ich muss verdammt scheiße aussehen.

 Nach dem ich so langsam ihre Worte aufgenommen habe, komme ich mir vor wie ein kleines Kind, welches gerade in der Erziehungsphase ist, vor.

Aus meinem Koffer, den ich schon für die anstehenden Weinachtsferien bei meinem Onkel gepackt habe. Ziehe ich ein pfirsichfarbenes Top, welches am Auschschnitt mit Spitze Verziert ist und eine enge zerrissene Röhrenjeans, heraus. Weswegen auch immer, habe ich total das Bedürfnis danach, mich hübsch zu machen. Wie tot, schleife ich mich ins Badezimmer und schaue mich im großen Spiegel an. Unter meinen Augen zeichnen sich dunkle Schatten ab und meine Augen selbst sind ziemlich Rot und verquollen.

 Ich habe mich geirrt. Ich dachte ich könnte einfach ein Lächeln aufsetzen und mir vorgaukeln, das wäre alles in Ordnung, und das alles schon wieder wird. Aber ich habe mich geirrt. Die Schmerzen holen mich einfach wieder ein. Sie verfolgen mich, und ich kann ihnen nicht entkommen, so sehr ich mich auch anstrenge. Irgendwie komme ich mir verarscht vor, denn immer wenn ich für einen Augenblick wieder Glücklich bin, dann passiert schon gleich wieder etwas schlimmes.

 Langsam drehe ich den Wasserhahn auf, ziehe mich aus und stelle mich dann unter die Dusche. Schön angenehm warmes Wasser prasselt auf mich hinab und löst meine angespannten Muskeln. Das prickeln der Wassertropfen auf meiner Haut bringen mich in eine entspannte Lage. Ich führe mir noch einmal das Geschehene der letzten Nacht vor meinem Augen und fühle wie ich verkrampfe, schnell schüttle ich diese Bilder ab. Ich sollte echt mal aufhören an die Dinge dich mich runter ziehen festzuhalten.

 Daher sollte ich möglichst schnell die Gedanken verdrängen und mich darauf Konzentrieren, mein Inneres zu stärken. Das warme Wasser bildet einen leichten Nebel um mich herum und ich frage mich wie lange ich jetzt schon unter der Dusche stehe, schnell wasche ich meinen Körper und meine Haare. Aus der Dusche gestiegen greife ich ein weißes großes Handtuch, welches ich direkt neben meine Schminke gelegt habe und laufe nur mit einem Handtuch bekleidet in mein Zimmer. Ich hole mir frische Unterwäsche aus meinem Koffer und ziehe diese an. Dann fange an, meine Make-Up Reste zu entfernen und trage dann ein wenig Schminke auf. Binde mir ein wenig Schmuck um und schlüpfe dann in meine Klamotten. Stelle aber fest, dass mein Outfit für diese Jahreszeit viel zu kalt ist und laufe schnell ins Zimmer und krame mir dann noch einen weißen xxl-stoff Cardigan aus meinem Koffer und ziehe diesen an. Der Stoff ist so traumhaft weich, dass es sich so anfühlt als würde ich eine kuschelige Wolldecke spazieren Tragen. Dann Schnappe ich mir meine Bürste und mein Zahnputzzeug und begebe mich erneut ins Bad. Schnell putze ich meine Zähne um den widerlichen Geschmack aus meinem Mund loszuwerden. Dann widme ich mich meinen Haaren zu, die ich Gedankenverloren Föhne um dann nach einiger Zeit geschockt festzustellen, dass ich gerade dabei bin sie total zu verwuscheln Es braucht lange um sie wieder einigermaßen in Form zu bringen. Ich entscheide mich dazu, sie einfach zu einem losen, seitlichen Fischgrätenzopf zu flechten. Zum Schluss Schlüpfe ich noch in ein Paar Schwarze Stiefel, die vorne mit Schnürsenkeln verziert sind und mir bis knapp unter die Waden gehen.

 Unten im Gemeinschaftsraum wartete schon Hermine auf mich. Gemeinsam begeben wir uns dann zum Frühstück.

In der Großen Halle herrscht lautes Stimmengewirr. Aus den Gesprächsfetzen die ich beim Durchschreiten der Halle, hier und da aufnehme, lässt sich schließen, dass alle schon ziemlich gespannt darauf warten, endlich nach Hause zu kommen und freudig erzählen was sie in den Ferien so tun. Das komplette gegen teil von mir. Zwar ist abgeklärt, dass ich die Ferien bei meinem Onkel und meinen Cousinen verbringe, doch irgendetwas geplant oder vorgenommen habe ich nicht, ich schätze ich werde die Ferien wohl damit verbringen in meinem Zimmer zu liegen und einfach nichts zu tun, das sind doch echt super Voraussetzungen, für zwei schöne Wochen...nicht, wenigstens muss ich da aber niemanden sehen, den ich jetzt echt nicht sehen will.

 Wir setzen uns an einen Freien Platz am Gryffindortisch. Sofort nimmt Hermine sich einen Apfel und deutet mit einer Handbewegung an, dass ich mir auch einen nehmen solle.

 ,,Nein danke, ich sagte doch, ich habe keinen Hunger“ Hermine lässt das aber nicht auf sich sitzen und redet so lange auf mich ein, bis ich mir dann ein Toast schnappe, nur damit sie endlich aufhört.

 ,,Geht doch“, triumphierend beißt sie in ihren Apfel.

Ich sitze einfach nur da, knabbere lustlos auf meinem Toast herum und denke nach. Und wie es auch nicht anders hätte kommen können, trifft mein Blick genau in dem Moment wo er die große Halle betritt, genau den Blick von Draco. Wenn ich mich nicht für schon völlig verrückt erklärt hätte, dann würde ich vermutlich glauben, dass er mich so ansehen würde, als würde es ihm Leid tun. Aber nein, das würde nie eintreten. Gestern Nacht, wurde alles gesagt, was gesagt werden musste. Draco würde nie etwas anderes für mich empfinden als Hass. Erneut spüre ich, wie die tränen in mir aufsteigen, balle aber meine Hände zu fäusten um meine Emotionen unter Kontrolle zu halten.

 Nach einiger Zeit, machen Hermine und ich uns dann auf dem Weg zum Zug unser Gepäck haben die Jungs schon mit genommen. Ich bin irgendwie nicht in der Stimmung schnell zu laufen, also schleiche ich mehr oder weniger Hermine hinter her.

Hermine erzählt mir in Dauerschleife, dass ich schneller laufen soll weil wir sonst den Zug verpassen würden und fast hätte sie Recht behalten. In letzter Sekunde kommen wir am Bahnhof an und Springen in den Zug, der sich keine drei Sekunden später auch schon in Bewegung setzt.

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