Kapitel 7: Veränderungen
Turm entpuppte sich als Ansammlung steinerner Häuser mit Holzdächern, welche von einem Steinwall umschlossen wurden und in deren Mitte sich ein riesiger namensgebender Turm befand.
Dieser Anblick erinnerte Ziaeän an die Gedanken über die Welt und ihr wurde langsam wieder bewusst, wo sie sich jetzt befanden.
Deswegen staunte sie nun über das, was die Bewohner geschaffen hatten und meinte: "Das habe ich noch nie so nah gesehen."
"Was?"
"Euren Turm. Ich habe mich schon immer gefragt, wie ihr das geschafft habt."
"Aha.", kam es als knappe Antwort von Morter, während er eine steinerne Brücke überquerte und durch einen Steinbogen zwischen ein Reihe von Häusern lief.
"Willst du nicht wissen wovon ich rede?", hakte sie nach, aber Morter schüttelte nur den Kopf.
"Schon in Ordnung. Ich muss nicht alles verstehen.", murmelte sie verwirrt, aber akzeptierend.
Er führte sie auf einen großen Platz, auf dem mehrere Leute standen und gingen. Sie sahen ihnen nach, wenn sie vorbei liefen. Manche grüßten Morter noch, dann sahen sie Ziaeän, schwiegen und starrten sie an. Den Gefühlen nach, die sie auffing, waren sie erstaunt, verängstigt oder verwirrt.
"Was ist los mit ihnen?", flüsterte sie zu ihrem Begleiter und der meinte: "Sie haben noch nie etwas wie dich gesehen. Sie wundern sich."
"Aber du nicht..."
"Nein.", sagt er und lächelte sie an: "Ich wusste schon, dass es dich gibt."
Jetzt war sie wieder verwirrt.
Er führte sie am anderen Ende des Platzes wieder zwischen die Häuser, bis er vor einem derer stehen blieb, kurz zu ihr sagte, sie solle besser schweigen und dann rief : "Heiler! Ein Notfall!"
Die Tür öffnete sich und darin stand ein älterer Mann mit grauen Haaren.
Er blickte kurz auf Eta, dann auf Ziaeän, dann winkte er Morter schweigend hinein und Ziaeän folgte auf ein Kopfnicken von Morter.
"Hierhin.", meinte er und zeigte auf einen schmutzig-grauen Block.
Morter legte Eta ab und der Heiler sah sie sich schnell an. Kurz darauf fragte er nach ihrem Namen.
"Eta Schatten.", antwortete Ziaeän schneller, als ihr Begleiter überhaupt denken konnte.
Der Heiler sah kurz auch verwirrt und überrascht aus, dann nickte er und erklärte: "Sie schläft nur. Morgen ist sie wieder wach."
Er blickte kurz durch ein kopfgroßes Loch in der Wand in den Himmel und bot an: "Ihr könnt gerne hierbleiben."
Morter schüttelte den Kopf und sagte: "Ich kann nicht. Ich muss nach Hause. Ziaeän, willst du mit?"
Aber Ziaeän sprang sofort zu Eta und kauerte sich neben dem Block zusammen. "Ich lasse sich nicht allein!", knurrte sie.
"Nun gut. Ich komme morgen früh wieder. Schlaf gut, Heiler. Schlaf gut, Ziaeän."
Nachdem er sich verabschiedet hatte, verließ er das Haus. Bevor der Heiler den Raum über hölzerne Trittbretter verließ, fragte Ziaeän noch schnell: "Du heißt Heiler und bist Heiler?"
"Ja. Und jetzt gute Nacht, Hund."
"Ziaeän.", korrigierte sie, doch er reagierte nicht mehr.
Eigentlich sollte sie sich über die Bezeichnung aufregen, aber dafür verstand sie die Leute hier zu sehr. Sie fürchteten etwas, dass sagten ihre Gefühle, auch wenn der Flügelwolf nicht wusste was. Außerdem hatten sie offensichtlich noch nie einen Flügelwolf gesehen.
Ziaeän schloss neben Eta auf dem Boden liegend die Augen und schlief ein.
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Einige Wanderungen später - es war noch Nacht - wachte Eta endlich wieder auf.
Ziaeän hörte den Stoff rascheln und ein Knarzen und hob sofort den Kopf.
Eta hatte sich aufgesetzt und sah sich um. "Eta!", freute sich Ziaeän und sprang mit den Vorderpfoten auf den Block und begrüßte die Schwarze glücklich, indem sie ihre Nase an ihrem Arm drückte.
Diese begann aber sofort zu fragen: "Wie kommst du hierher? Nein, wie komme ich hierher? Und wo sind wir eigentlich? Und was ist passiert?"
Also beantwortete Ziaeän ihre Fragen, wobei jedoch immer wieder neue aufkamen, die sie so gut sie konnte beantwortete.
Als sie später geendet hatte, konnte sie ihre eigenen Fragen aber auch nicht mehr halten: "Was machen wir jetzt? Bleiben wir hier?"
Eta dachte kurz nach, stand auf, ging zu dem Loch in der Wand und sah hinaus Richtung Himmel. Dann antwortete sie lächelnd: "Ich soll ja auf dich aufpassen und hier scheint uns niemand gefährlich zu werden. Gut wir bleiben hier. Zumindest vorerst, bis wir uns überlegt haben, was wir dann machen."
Ziaeäns grüne Augen leuchteten vor Freude und sie hauchte ein Danke, während sie mit geschlossenen Augen den Kopf nach oben hob.
Dann sah sie zurück zu Eta und fragte nun endlich: "Was sollte das eigentlich mit den Flügeln?"
Ziaeän sah Eta erwartungsvoll an, die lachte aber nur und sagte: "Die hatte ich schon damals, bevor die Welten zerbrochen sind. Einer Erinnerung nach zumindest. Und vielleicht auch, damit du nicht allein in der Luft bist. Hast du etwas dagegen?"
Ziaeän war erstaunt, aber sie fragte nicht weiter nach, sondern wurde selbst von einer Gegenfrage überrascht: "Und warum sind deine Flügel jetzt weiß und dein Fell schwarz?"
Sie legte kurz fragend den Kopf schief, dann drehte sie ihn und sah sich an. Dann antwortete sie lachend: "Keine Ahnung. Muss nach dem Fall aus dem Tunnel passiert sein. Sieht..."
"...interessant aus. Und sehr schön.", ergänzte Eta lachend.
Dann ging Eta zu dem Block zurück, Ziaeän legte sich neben sie und beide schliefen noch ein paar Wanderungen.
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