Kapitel 27: Dreizehn
"Was hat sie?", rief Morter, der einige Schritte hinter Eta war und sie antwortete: "Ich weiß es nicht. Vermutlich hat es aber etwas mit den Erschütterungen zu tun."
"Das Beben? Ja, vielleicht ist es ungewöhnlich, aber kein Grund gleich in Panik zu verfallen und wie ein Blitz los zu rennen."
Schlitternd hielt Eta an und wich Morter aus, der ansonsten in sie hinein gerast wäre. Auch er blieb so stehen und war nun ihrem Blick ausgeliefert.
In ihren roten Augen loderte ein Feuer. Sie war wütend und ließ das ihren Freund auch genau mit ihren Worten spüren: "Wenn es solch heftige Erschütterungen in einer Welt gibt, dann bedeutet es große Gefahr. Nicht nur für wenige Gebiete, sondern für alle und alles. Wenn man oft genug diese Vorboten gesehen hat, dann reagiert man anders."
Zum Ende hin wurde das Feuer der Wut in ihren Augen kleiner, ihre Stimme leiser und das heiße Glühen verschwand und wich etwas Kühlerem. Wie bei einem Feuer, das herunterbrennt, wurden auch ihre Augen dunkler. Wo eben noch ein rotes Inferno tobte da waren nun nur noch die verkohlten Überreste zu sehen. Eta's Augen waren nun dunkel, fast schwarz und ohne das Glühen. Es war, als wäre die Pupille nun riesig und hätte die Iris verschluckt. Nur ein leichter Farbunterschied war noch als Trennung aus zu machen.
"Eta? Was ist los?", fragte Morter besorgt nach und trat einen Schritt näher. Als sie nicht antwortete fuhr er leiser dennoch fort: "Du hast das schon mal gesehen, nicht wahr." Es war keine Frage, aber sie nickte.
Vorsichtig griff er nach ihren Händen und nahm sie in seine. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, die er nun umschloss. Dann sah er ihr in die Augen.
Die blaue Farbe seiner spiegelte sich in ihren dunklen wieder.
"Was auch immer passiert ist...", begann er und hielt ihre Hände fester: "...das geschieht nie wieder, hörst du? Wir verhindern das. Wir b... alle."
Eta hob den Kopf langsam wieder. Ihre Fäuste lösten sich und Morter ließ ihre Hände wieder los.
Dann nickte sie. Zwar nur leicht, doch es genügte damit Morter lächelte.
Er wollte schon wieder einen Schritt zurücktreten, da hielt sie ihn am Arm fest. Sie zog ihn sanft zu sich zurück, bis sie sich fast berührten.
"Danke.", hauchte sie und sah ihn dankbar an. Das Dunkle in ihren Augen war wieder dem Feuer gewichen und warme, rote Augen strahlten ihn an.
Dann ließ sie unvermittelt seinen Arm los und trat nun ihrerseits einen Schritt zurück. Dabei schüttelte sie den Kopf und murmelte etwas Unverständliches.
Morter sah sie irritiert an bis sie sagte: "Wir... müssen weiter... schnell..."
Sie machte sich wieder vor ihm daran dem Weg weiter zu folgen. Doch nun lief sie langsamer und schweigsam, während ihr Morter folgte.
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Ohne weitere Unterbrechungen erreichten die beiden kurz nach Ziaeän die Versammlung.
Sie wurden offensichtlich bereits von den Hütern erwartet.
Genau zehn Personen in derselben schwarzen Kleidung saßen um einen Tisch im Wald.
Einige beäugten Ziaeän sehr interessiert, das Interesse anderer galt deutlich mehr Eta, die aus dem Wald trat.
Nur Death, der älteste der Anwesenden saß weiter ungerührt an seinem Platz und beobachte im Stillen die anderen Hüter.
Kaum war Eta auf die Lichtung getreten verstummten schon die wenigen Gespräche und alle Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet.
Eine junge Hüterin, die vielleicht nur wenige Jahre älter war als Morter, durchbrach bald das Schweigen und begrüßte sie: "Willkommen, ich bin Carinea, Hüterin des Elements der Nacht und dies...", sie deute auf die anderen neun um den Tisch: "...ist die Versammlung. Death und eure Freundin haben uns bereits alles über euch erzählt, deshalb sollten wir sofort beginnen."
Sie saß am Eta und Morter genau gegenüber liegenden Ende des Tisches, der sich nun erst auf dem zweiten Blick als großer, einfacher Baumstumpf entpuppte um welchen ebenso einfache Holzstühle verteilt waren, zwischen einen etwa gleichalten und deutlich älteren Hüter, dessen Haare bereits einen grauen Schimmer angesetzt hatten.
Nach ihrer kurzen Vorstellung fuhr sie fort: "Wie ihr sicher schon wisst, wurde nicht nur Deaths Turm angegriffen, sondern auch unsere. Diese sind aber an die Tempelwächter gefallen. Unsere Leute konnten sie... nicht halten." Sie klang sehr gefasst, dafür, dass sie an ihr verlorenes Zuhause dachte und die vermutlich tausenden Toten.
"Es wird noch viel gefährlicher.", unterbrach da der Flügelwolf: "Nicht nur die Türme werdet ihr verlieren, sondern auch eure Welt und euer Leben."
Einer der Hüter - Warof, Hüter des Krieges - der zwei Plätze links von Carinea saß, verlangte eine Erklärung, während die anderen vor allem verschreckte und verwirrte Blicke tauschten.
"Ziaeän spürt, dass Munda diese Welt vernichten will. Das Licht hat uns gesehen also wird Munda es auch erfahren. Damit hat sie uns sogar gedroht. Es hat schon begonnen.", erklärte Eta knapp ihre Vermutung. Zustimmend, aber unauffällig nickte Ziaeän ihr zu.
Ein weiterer Anwesender wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da bebte wieder die Erde und mehrere Äste der Bäume über ihnen fielen zu Boden.
Ziaeän spürte eine gewaltige Wut, aber auch Angst, sah nach oben und jaulte - vor Schmerz, eigener Angst und den Gefühlen, die sie erreichten.
"RUNTER!", brüllte irgendjemand panisch.
In diesem Moment explodierte der Himmel...
"Schau mal, der Autor." *klopft an Scheibe*
Vielen Dank fürs bis hierhin mitverfolgen. Kommentare sind sind gern gesehen und...
Nein, dafür ist es zu spät. Außerdem bettel ich nicht.
Trotzdem Danke und ich hoffe die Geschichte hat euch gebannt. Der Wahrheitsgehalt entspricht nebenbei dem der Bibel.
Obwohl... nee, doch nicht.
Ciao,
eure Ziaeän.
PS: das ist nebenbei noch das Ende.
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