Kapitel 24: Rückkehr des Lichts
"Luminea? Was machst du hier?", fragte Spatio deutlich überrascht und unterdrückte seine Panik.
Hatte sie nun vielleicht doch von dem Plan erfahren?
Doch er entspannte sich wieder als sie sagte: "Ich muss zu Munda. Da gibt es etwas, dass sie vielleicht wissen sollte."
"Na gut. Komm mit."
Damit führte er sie von ihrem geheimen Ankunftsort in einem der Wälder Richtung Munda's Werkstatt.
Dabei schwiegen beide.
Und dachten nach.
Zumindest Spatio.
Er dachte an Zeiten vor alldem hier. Vor dem Licht und der Dunkelheit als es nur sie vier und das Schicksal gab. Als er lange Gespräche mit Mortiss führte, sich mit ihr über die Bewohner der Welten unterhielt. Es ging alles gut, es gab keine Probleme zwischen ihnen - nun, zumindest bis auf den Zwischenfall zwischen ihm und der Zeit. War das vielleicht der Auslöser für alles was bis jetzt passiert ist? Hätte das Schicksal es verhindern können?
Spatio schüttelte den Kopf. Nein, das hätten sie nicht. Das Schicksal greift nur in den Welten ein, nicht bei ihnen.
"Was war das?", riss ihn Luminea aus seinen Gedanken.
"Was meinst du?"
"Du hast den Kopf geschüttelt. Das meine ich.", knurrte Luminea fast aggressiv.
"Ich habe nur nachgedacht. Was dagegen?"
Luminea griff ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich. Sie hielt plötzlich einen silbernen Gegenstand in der Hand. Er war länglich, schmal und glänzte im Licht.
Spatio starrte auf das Ding, in dem sich Luminea's hellblaue Augen spiegelten - und seine violetten.
"Versuch' nicht, mich zu hintergehen, verstanden!", sagte sie während sie das Ding auf seinen Hals zuhielt und ihm in die Augen sah.
Fast panisch nickte er schnell. Sie nahm das Ding wieder von ihm weg und er atmete auf.
"Komm!", befahl Luminea dem Raum und sah ihn wütend an. Doch bevor sie ihn weiter trieb flüsterte sie noch: "Denk' nicht mal dran, Munda irgendetwas zu sagen."
Spatio nickte nochmal, dann führte er sie weiter durch den Wald.
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Sie erreichten die Werkstatt, als sich die Welt bereits wieder verdunkelte.
Luminea schickte Spatio vor, der an die Tür klopfte und nach Munda rief.
Sie war ihrem Ziel jetzt so nah. Die Vernichtung der Dunkelheit und ihre Herrschaft. Alles konnte sie jetzt erreichen. Wenn nötig sogar...
Sie sah zu der Klinge in ihrer Hand, die sie jetzt unauffällig wieder zurück unter den Ärmel ihres Kleides schob. Sie hatte sie aus einer Welt gestohlen, die diese Waffen produzierte. Sie hatte sich am Anfang selbst geschnitten - und es so für ihren Plan als hilfreiches Werkzeug ausgemacht.
Wenn nötig, könnte sie damit sogar Munda, Spatio, Rema, Temporis und die Schicksale verletzen. Und natürlich töten.
Doch damit wollte sie noch warten. Erst sollten die Dunkelheit und das Gleichgewicht verschwinden.
Da kam bereits Munda aus der Werkstatt und kam mit Spatio zu ihr.
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Der Blick des Anfangs verriet nicht, was sie dachte, denn er war kalt und ohne Emotionen.
"Licht. Wie kommst du zurück?", fragte Munda und sah sie genau an.
"Es gibt Wege, die auch du nicht kennst, Munda.", entgegnete Luminea kalt, doch mit einem Seitenblick auf Spatio.
Dem folgte Munda und sah den Raum dann wütend an. Dann jedoch sofort wieder zurück zum Licht und fragte: "Und was willst du hier?"
"Dir etwas mitteilen."
"Und das wäre?" Langsam wurde Munda ungeduldig, doch Luminea wollte nicht sofort alles sagen.
Stattdessen grinste sie zu sich und schwieg.
"Licht! Sprich endlich, sonst verschwindest du besser sofort wieder!", brüllte Munda, als sie nicht mehr warten wollte.
Luminea zuckte aber nichtmal, sondern meinte dann einfach: "Wenn ich gehe wirst du es aber nie erfahren."
Mundas Blick verfinsterte sich weiter, Luminea hatte die Klinge gedanklich bereits in der Hand. So standen sie sich einen Moment gegenüber, bevor Luminea anfing zu lachen und so Munda wie auch Spatio sichtlich verwirrte.
Nachdem sie das Lachen beendet hatte, sagte sie: "Verzeih' mir. Das wollte ich nicht. Nun, lass' mich dir sagen, was ich gesehen habe."
Munda nickte kurz und erwartungsvoll, dann gab Luminea ihre Information preis: "Die Dunkelheit und das Gleichgewicht befinden sich in der selben Welt. In der gleichen Stadt."
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Mundas Blick verriet noch immer nichts. Doch kurz hatten ihre Augen aufgeblitzt.
Vielleicht war es Erschrecken.
Oder Erkenntnis.
Oder Enttäuschung.
Oder Wut.
Sie schwieg und überlegte.
Was sollte sie nun tun? Mit dieser Information anfangen?
Sollte sie die beiden kontaktieren? Oder direkt zu ihnen gehen und eine Erklärung verlangen?
Sie wusste es nicht, bis das Licht sie unterbrach: "Du solltest die Welt zerstören. Und die beiden gleich mit. Die Welten bleiben auch ohne sie stabil, glaub' mir."
Sie sah das Licht an. Es lächelte warm und freundlich. Sie konnte ihr vertrauen. Im Gegensatz zu gewissen anderen.
Dann nickte Munda kurz und sagte: "Ich denke darüber nach. Geh' jetzt. Falls es noch etwas gibt, lasse ich dich kommen. Aber erscheine hier nie wieder ohne meine Erlaubnis, verstanden?"
Luminea nickte verstehend, dann ging Munda unter den Blicken von Raum und Licht zurück in ihre Werkstatt.
Sorry für die (ganz gewaltige) Verspätung.
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