Kapitel 19: Dunkelheit gegen Licht

Hinter Eta wurde gerade ein weiterer der Weißen unter einem Flügel zu Staub, als sie ihren Namen rufen hörte.
Sie erkannte Ziaeän's Stimme und die Angst darin. Auch erreichte sie derselbe Hilferuf an Morter.
Ziaeän war wohl wirklich in großer Gefahr, wenn sie schon nach beiden rief.

Sofort begann sie durch die Reihen der Weißen zu rennen um zu dem Flügelwolf zu gelangen.
Auf dem Weg vernichtete sie weitere Weiße mit Stab und Flügeln.

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"Eta! Morter! Hilfe! Schnell!" Ziaeän schrie.
Sie kannte die Person vor sich, denn sie hatte die kurzen weißen Haare und eiskalten Augen schon gesehen, die sie zwar überrascht anstarrten, doch eigentlich genau das erwartet hatten. Als hätte ihr Gegenüber von ihrer Anwesenheit gewusst.
Ihr weißes Kleid hatte schon eine rötliche Färbung angenommen - Blut, nahm der Flügelwolf an, aber nicht von ihr - und in ihren Händen hielt sie eine Art längeres, hellsilbernes Messer.
In beiden.

"Eta!", rief sie wieder und drehte die Ohren in alle Richtungen, ohne die Weiße aus den Augen zu lassen.
Sie hatte vielleicht wirklich gewusst, dass sich der Flügelwolf genau hier aufhielt, zumindest ihren folgenden Worten nach.

"So sieht man sich also wieder, Tier.", grinste sie. Es war ein kaltes Grinsen. Sie wusste, ihr würde nichts passieren. Ziaeän duckte sich leicht weg und knurrte, behielt sie aber weiter im Blick.
So verharrten beide in der jeweiligen Pose.
Ziaeän im Angriffssprung, die andere grinsend aufrecht und auf den Flügelwolf hinabsehend.

Dann endlich hörte sie zwei Leute auf sich zukommen, woraufhin sie nochmals die Zähne fletschte und knurrte: "Was willst du?"

Die Gegenüber lachte noch, als Eta und Morter auch endlich stehenblieben.

"Luminea! Verschwinde! Wir wurden hierher geschickt!", brüllte Eta sie fast an, versuchte nicht einmal ihre Wut zu unterdrücken und hielt den Stab noch abwehrend erhoben.

"Ich auch." Luminea grinste. Sie grinste weiter, auch als Eta nun auf sie zu trat, mit dem Stab ausholte und zuschlug.

Aber Luminea trat lediglich einen Schritt zur Seite, wodurch sie sie doch verfehlte.

Sie grinste weiter, während Eta weiter wutentbrannt auf sie einschlug. Sie traf sie jedoch nie.

Nach drei Schlägen hatten sich auch Ziaeän und Morter eingeschaltet und zusammen attackierten sie das Licht von allen Seiten. Von fern sah es aus wie ein Kampf drei gegen eine, und, dass letztere unterlegen war, doch dem war nicht so.

Luminea beobachtete von einem Teil der Mauer um die Stadt den Versuch ihrer Feinde, ihr Schaden zuzufügen und lachte. Ihr sinnloser Haufen von Versuchen amüsierte sie.

Sie wollte sie noch wütender machen. So sehr, dass jeder sehen musste, welche Gefahr die Dunkelheit war.

Luminea bündelte ihre Energie. Sie stellte sich genau vor, was passieren sollte und so kam es dann auch: Drei weitere Luminea positionierten sich um die beiden Elemente und ihren Helfer.

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Ziaeän knurrte laute, als Luminea nun hinter ihr erschien. Ein Teil von ihr wusste, dass es nicht die Echte war, doch ihre Instinkte übernahmen die Oberhand und sie sprang knurrend die zweite Luminea an.

Sie war wütend, weil sie die Stadt angegriffen hatte. Weil sie Leute getötet hatte. Weil sie gegen Eta kämpfte, obwohl Munda das als Gefahr gesehen hatte - oder genau deswegen.

Jetzt erkannte sie es. Es war Luminea nicht möglich sie und Eta zu verletzen, aber dafür andere. Ihre Freunde. Die Bewohner.

"Eta!", rief sie: "Hör' auf zu kämpfen! Genau das will sie! Das sind Abbilder aus Luft und Licht!"

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Kaum hatte Eta den Ruf von Ziaeän gehört, sah sie genauer hin. Jetzt fiel ihr auch auf, dass Luminea nicht auswich, sondern ihr Stab lediglich durch das Bild glitt ohne auf Widerstand zu treffen.

"Morter! Sie sind keine Gefahr! Nur Illusionen!"

Jetzt hielt auch Morter inne. Er kämpfte nicht mehr gegen zwei der vier Abbilder, sondern trat einen Schritt zurück. Genau wie Eta bis sie Rücken an Rücken standen.

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Luminea hatte das beobachtet und wurde wütend. Erneut konzentrierte sie ihre Energie und löste drei der Kopien auf.

Nur die Letzte blieb stehen und grinste.

Dann begann auch sie sich langsam aufzulösen. Sie verschwand aber nicht, ohne noch zu murmeln: "Wenn Munda erfährt, dass ihr immer noch zusammen seid..."

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Ziaeän sprang instinktiv erneut auf sie zu und wollte sie ins Bein beißen, traf aber nichts mehr. Wieso auch, immerhin war sie nur eine Illusion.

Gleichzeitig mit dem Verschwinden der letzten Kopie, machten auch die Weißen plötzlich kehrt und verließen schnell und fast fluchtartig die Stadt.

Ich sagte doch, es kommt raus.
Guten Morgen, allerseits. Ich bin grade erst heim gekommen. Also eigentlich: Gute Nacht!
Nee, es ist schon Morgen...

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