Kapitel 14: Gefahr durch das Licht
Mortiss stand über der Kopie des Altars, der eigentlich in der Obhut der anderen Elemente ist. Die Weltenkugeln die in der Tischplatte schwammen beobachtete sie schon eine ganze Weile, als plötzlich Destiny in die Haupthalle kam und sie aus ihren Gedanken riss.
"Hey, Mortiss. Was wird das?", fragte diese sofort und kam näher. Auch sie beobachtete jetzt die Kugeln im Tisch und erkannte sofort, was ihre Schwester interessierte.
"Du beobachtest die drei!", rief Destiny aus und stieß Mortiss vom Altar weg. Sie war entrüstet, dass diese ihre Aufgabe so missbrauchte.
"Ja gut, ich habe sie beobachtet.", räumte die grünhaarige ein, verteidigte sich aber sofort: "Aber ich habe auch einen Grund dafür."
"Und welchen? Ich hoffe für dich, es ist ein wirklich guter Grund."
Mortiss verdrehte die Augen und fing dann an: "Ich beobachte nur Luminea. Sie..."
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"...versucht einen Weg zu finden die beiden anderen zu vernichten."
Rema versuchte schon seit einer Weile ihrem Brüder die Gefahr die sie gesehen hatte zu erklären, hatte aber noch keinen Erfolg und wurde langsam verzweifelt.
"Du weißt doch selbst, dass das Unsinn ist. Wieso sollte sie so etwas überhaupt in Erwägung ziehen.", warf Spatio kopfschüttelnd ein.
Temporis schloss sich an: "Stimmt. Außerdem kann sie ihnen gar nichts tun. Wir können einander nicht verletzen."
"Aber ich habe es gesehen!"
Temporis schüttelte den Kopf. Auch Spatio machte noch einmal deutlich, dass er Rema nicht glaubt.
Sie machen sich schon daran, wieder von Rema wegzugehen. Da fiel ihr noch eine Möglichkeit ein und sie rief ihnen hinterher: "Es stimmt! Fragt Myranda, Destiny oder Mortiss!"
Zeit und Raum hielten inne. Langsam drehte sich Temporis wieder um und fragte: "Das Schicksal soll das bestätigen?"
"Ja. Ich wurde auch erst von Myranda darauf aufmerksam gemacht, aber dann habe ich es selbst gesehen. Wir müssen etwas tun."
Jetzt hatte sich auch Spatio wieder zurück gedreht. Er sah sie an, dann meinte er: "Wenn das Schicksal nicht eingreifen kann, was solltet ihr dann ausrichten können?"
Damit ging er wieder.
Zurück in den Wald und ließ Rema und Temporis allein auf der Lichtung zurück.
"Wir müssen ihnen irgendwie helfen.", meinte Rema dann wieder verzweifelt und bittend.
Die Zeit tat erst nichts, dann nickte er. "Gut. Du hast recht. Wir helfen ihnen. Aber wie?"
"Wir müssen Eta und Ziaeän irgendwie kontaktieren. Sie warnen. Myranda hat damals gesagt, Ziaeän stünde - wie wir - nicht mehr unter ihrer Kontrolle."
"Du meinst, sie könnten sie erreichen...", folgerte Temporis und sie nickte.
"Dann sollten wir uns mit ihnen unterhalten."
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Ein paar Wanderungen später befanden sich Temporis und Rema in der Haupthalle der Mortessen.
Es dauerte jedoch noch einen Moment, bis Myranda und Mortiss aus den Schatten traten und sich ihnen gegenüber aufstellten.
"Was ist nun schon wieder?", fragte Mortiss offensichtlich genervt, aber die drei überhörten das und Myranda sagte: "Ihr wollt, dass wir das Gleichgewicht oder die Dunkelheit vor Lumineas Plänen warnen."
Rema nickte schnell, fügte aber noch an: "Am Besten beide."
Myranda nickte verstehend. Doch dann musste sie die beiden enttäuschen und erklärte: "Das geht nicht. Für euch, seid ihr selbst verantwortlich."
"Ihr... IHR KÖNNT DOCH NICHT EINFACH DIE VERANTWORTUNG ABTRETEN!", schrie Temporis los, doch die beiden Schicksale reagierten nicht.
Stattdessen sagte Mortiss: "Wir können und werden ihnen nicht helfen. Auch wir haben unsere Regeln."
"Aber...", begann Rema noch, wurde jedoch von Myranda mit traurigem Blick unterbrochen. Sie sagte: "Es tut mir Leid. Ihr müsstet vielleicht eine Stufe über uns um Hilfe bitten."
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"Du weißt, dass wir ihnen nicht helfen dürfen.", erinnerte Myranda, die jetzt mit Destiny um den Altar stand.
"Ich weiß, aber vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit."
"Möglichkeit?", fragte Myranda nach und Destiny erklärte: "Wir können vielleicht nicht mit ihnen reden, aber wir können zumindest Ziaeän einen Hinweis geben."
"Du meinst..."
"Ganz genau. Das Schlupfloch."
Myranda schüttelte den Kopf.
"Wir können nicht ständig die Regeln umgehen. ER wird das irgendwann auch nicht mehr unterstützen."
"Bitte. Du weißt, was passiert, wenn das Licht gewinnt." Destiny klang verzweifelt.
Also seufzte Myranda, schnappte sich zwei Nadeln, die in der Luft schwebten und meinte: "Schön. Was zeigen wir ihr?"
Destiny grinste, dann fiel sie der anderen glücklich um den Hals. Sie löste sich wieder und schlug dann vor: "Zwei Bilder. Von Luminea und ihrem Plan."
"Na gut.", bestätigt Myranda, ließ einen kurzen Faden zwischen den Spitzen der Nadeln erscheinen, der danach auf die Platte des Altars fiel. Sie schob den Faden über eine der Weltenkugeln. Der Faden wurde sofort in die Kugel gezogen und Myranda sagte: "Gut. Erledigt. Jetzt dürfen wir uns aber nicht mehr einmischen."
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Ziaeän wachte fast erschrocken auf. Sie hatte von Luminea geträumt. Und von weißen Leuten aus Stein, die hinter ihr standen.
Sie sah sich um, aber Eta schlief ihr gegenüber noch ganz ruhig.
Ziaeän legte ihren Kopf wieder auf die Pfoten, doch einschlafen konnte sie noch nicht wieder. Sie dachte an den Traum. Vermutlich war es eine Warnung, aber Munda hatte gesagt, dass Licht und Dunkelheit sich nicht treffen dürften. Doch vielleicht hat sich etwas verändert, als sie selbst mit Eta hergekommen ist. Vielleicht hat das Mundas Entscheidung beeinflusst.
Noch während sie darüber nachdachte, fielen ihr die Augen müde zu und sie sank wieder in einem diesmal traumlosen Schlaf.
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