Kapitel 12: Die andere Seite
"Ihr könnt hier trotzdem nicht einfach reinkommen!", brüllte der Mann und schob die anderen hinter sich. Er wollte sie wohl beschützen.
Langsam stand Luminea wieder auf und ging auf ihn zu. Das vor dem Eintreten abgestellte Leuchten aktivierte sie wieder und stellte sich ganz dicht vor ihn.
Sie grinste wieder, packte ihn dann am Hals und hob ihn ohne Probleme hoch.
"Mal sehen, was du gleich noch sagst.", flüsterte sie, dann ließ sie lange dünne Lichtfäden aus ihren Fingern wachsen, die die Frau umschlagen. Sie hüllten sie in Licht ein und verhinderten so auch, dass sie schrie. Dazu reichte aber eigentlich schon die Überraschung - und der Schock.
Es dauerte nur einen Moment, dann verschwanden die Lichter wieder und die Frau war verschwunden. Nun, zumindest nichtmehr die Frau von zuvor.
Ihr helles Haar war orange geworden und das gelbe Kleid zu einer engen dunkelgrünen Kluft und braunen Hosen.
Luminea setzte den Mann wieder ab und fragte: "Na? Was sagst du?"
Der starrte auf die Frau, dann auf Luminea, dann wieder auf die Frau. Er zeigte keine weitere Reaktion.
"Töte sie.", befahl Luminea schulterzuckend und zeigte auf die Kinder.
Die Frau drehte sich zu diesen, griff nach ihnen und fasste sie am Hals, als sie wegrennen wollten. Mit einer kurzen Handbewegung brach sie den beiden den Hals und ließ die Körper zu Boden fallen.
Jetzt starrte der Mann auf die Toten. Dann fiel er vor Luminea auf die Knie. Er sagte zwar nichts, aber Luminea wusste, dass sie ihn jetzt kontrollierte.
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Am nächsten Morgen stieß Luminea den Mann an.
Er hatte die ganze Nacht in der Ecke gekauert und geweint. Vielleicht war er traurig über den Tod der Kinder oder den Verlust seiner Frau. Oder er verstand nicht was geschehen war.
Als sie ihn anstieß stand die andere zumindest neben ihr und er sah nicht Luminea sondern die Grüne an.
Sein Blick war reines Entsetzen. Und irgendwie freute sie sich darüber.
"Komm. Wir gehen.", sagte sie scharf und die Grüne zerrte ihn hoch.
"Anna...", hörte sie ihn dabei leise murmeln und musste sofort wieder grinsen.
"Nein, so heißt sie nicht mehr.", fügte sie noch schnell an, dann schubste ihn die Grüne nach vorne.
Er ging schon auf dem Weg zur Tür vor ihnen und wurde unsanft getrieben.
Draußen versetzte ihm Luminea sogar mehrmals starke Energiestöße in die Schulter, damit er nicht auf die Idee kam zu fliehen. Dabei hielt die Grüne ihn in einem festen Griff.
"Erzähl' mir von der Welt.", verlangte Luminea bald, wandte sich jedoch nicht an ihn sondern an ihre Begleiterin.
"Es gibt zehn Tempel. Jeder beherbergt ein Element des Lichts. Es ist verboten sie zu betreten. Auf der anderen Seite herrschen die Elemente der Finsternis. Sie sind ebenfalls zehn und sind auf zehn Städte verteilt. Es sind beide Seiten für das Gleichgewicht wichtig."
"Du verstehst es die richtigen Antworten zu geben, mein Liebe.", grinste Luminea böse und verpasste dem Mann noch eine Ladung Energie, bevor sie noch angefügte: "Nur leider ist Gleichgewicht nicht meine Absicht..."
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Sie gelangten an eine große Ansammlung Steine, die recht schnell von der Grünen als besagter Palast identifiziert wurde.
Luminea ging jetzt an die Spitze der kleinen Gruppe und klopfte wieder energisch an die große Tür.
Kaum, dass sich diese öffnete, stieß sie den anderen Mann dahinter mit der Energie zurück und betrat gefolgt von der Grünen, die den Mann nun hinter sich her zog, das Gebäude.
Sie eilten durch einen hellen, leeren Gang auf eine weitere Tür zu, doch bevor Luminea auch diese aufstieß, sagte sie noch: "Er ist jetzt nutzlos. Töte ihn."
Die Grüne nickte schnell, ging auf den Mann zu, zückte ein Messer und schnitt ihm den Hals durch. Er röchelte noch kurz. Sein entsetzter Blick blieb ihm auch im Tod, als er in einer größerwerdenden Pfütze aus Blut zusammensank.
Dann erst stieß Luminea die große Flügeltür auf und überraschte die neun Leute dahinter.
Die sprangen sofort von einem langen Tisch auf und der ihr direkt gegenüber schrie sofort: "Wachen! Ergreift sie!"
Direkt kamen aus angrenzenden Räumen jeweils sechs Leute in silbernen Rüstungen und stürmten auf die beiden Eindringlinge zu.
Luminea hob aber nur unbeeindruckt die Hände und warf ihnen Energiestöße entgegen, die alle zwölf zurück in die ursprünglichen Räume schleuderte.
Dann sah sie wieder zu den neun Übrigen, die deutlich zurückgewichen sind und teilweise sie und die Räume anstarrten.
Luminea sprach: "Wer von euch ist der Anführer? Ist auch egal. Ich brauche jetzt jedenfalls eine Armee und ihr helft mir."
"Vergesst es, wer auch immer Ihr seid! Von uns...", der Mann am Ende des Tisches kam nicht mehr dazu seinen Satz zu Ende zu sprechen, denn Luminea veränderte die Energie in seinem Körper und er fing an immer heller zu glühen. Die anderen wichen zwar zurück, doch als er explodierte wurden sie trotzdem von der Druckwelle erfasst und zu Boden geschleudert.
Von dem Mann blieb nur rosa Matsch.
Verteilt an den Wänden, dem Fußboden und Mobiliar und den anderen acht. Luminea und die Grüne waren verschont geblieben.
Dann ließ Luminea erneut die Lichtfäden aus ihren Fingern fließen. Sie hüllten die acht gleichzeitig ein und veränderten sie.
Sobald die Fäden wieder verschwunden waren befahl Luminea ihnen: "Schafft eine Armee. Wir werden die Dunkelheit vernichten!"
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