Kapitel 10: Toter Turm

Morter kam mit einem hölzernen Ding in der Hand zurück. Auf Ziaeäns Nachfrage hin nannte er es Korb.

In dem Korb befanden sich bunte Objekte, nach denen sie ebenfalls fragte.

Morter erklärte: "Das ist Obst und Gemüse."
Mit einem verwirrten Blick fragte er dann nach: "Gibt es das bei euch nicht?"

"Naja, es gibt schon Bäume und Wälder und dieses... Obst, aber wir haben es nie von den Bäumen genommen.", erzählte Ziaeän. Eta stimmte ihr zu, indem sie nickte.

"Wovon habt ihr denn gelebt? Musstet ihr nichts essen und trinken?"

Die beiden tauschten einen kurzen fragenden Blick, dann schüttelte Eta einfach den Kopf.
"Nein, ich glaube nicht."

"Ihr seid seltsam...", meinte Morter ebenfalls kopfschüttelnd, dann aber: "Wir sollten weiter. Man wartet schon auf uns."

"Wir haben wohl noch Einiges zu lernen, was?", lachte Eta.

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Während Eta noch darüber nachdachte - wie schon seit er wieder zu ihnen gestoßen war - Morter zu sagen, was Ziaeän und sie wirklich sind, schreckte sie diese mit einem WOW!-Ausruf auf.

Sie waren nur noch wenige Einheiten vom Turm entfernt und er bot einen beachtlichen Anblick: mehrere hunderte Einheiten erstreckte er sich in die Höhe. Gebaut war er ganz aus Stein und überraschend schmal, dafür, dass Leute darin wohnen sollen.

"Darf ich präsentieren.", sagte Morter stolz: "Der Turm!"

"Nett. Wie habt ihr das geschafft?", fragte Ziaeän neugierig und Morter meinte: "Erzähl' ich euch später. Kommt jetzt, das ist der Eingang."

Dann ging er auf eine Tür zu, öffnete sie nach innen und sie traten in den Turm ein.

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Von außen schien der Turm sehr dünn und ließ kaum große Räume vermuten, doch das Innere war um ein Vielfaches größer und weitläufiger.

Eta vermutete Raumenergie - oder Raummagie - und staunte, dass sie so etwas geschafft hatten.
Ziaeän hingegen konnte die Energien, die in den Wänden des Turms eingearbeitet waren genau spüren und fühlte sich sofort sicher - aus unerfindlichen Gründen.

Drinnen stellte ihr Führer den Korb in einen kleinen Raum neben der Tür,  dann folgten sie ihm über eine lange und steile ebenfalls steinerne Treppe in die unteren Ebenen des Turmes.

Später, vor einem Bogen in der Wand, hinter welchem Reine Schwärze lag, blieben sie stehen. Morter drehte sich zu seinen Begleiterinnen und meinte: "Das bringt uns zu einem der Hüter. Seid ihr bereit?"

"Wofür hältst du uns? Warum sonst wären wir dir durch die ganze Stadt hinterhergelaufen?", knurrte Ziaeän und unterdrückte ein Gefühl der Wut, wirklich ernst meinte sie es jedoch nicht.

Morter stimmte nickend zu und rief: "Death! Ich habe Besuch!"

Sofort nach Beendigung des Satzes bildete sich bereits dichter, weißer Nebel im Bogen, der zwischen den Steinen waberte. Er hielt sich genau im Bogen.

Morter drehte sich nochmal zu den anderen um und lächelte, trat dann auf den Nebel zu und verschwand darin. Eta und Ziaeän folgten ihm dennoch nur zögernd.

Auf der anderen Seite des Nebels befand sich ein weiterer sehr, sehr großer Raum.
In dessen Mitte stand ein hölzerner Tisch.

Dahinter saß ein alter Mann mit grau werdendem Haar in demselben schwarzen Umhang wie Morter und musterte die Ankömmlinge sorgfältig.

Während Eta und Ziaeän ihre Blicke noch überrascht durch den Raum schweifen ließen, erklärte Morter ihm sofort: "Das sind Eta Schatten und Ziaeän Flügelwolf. Sie kommen... aus dem Unbekannten."

Der Alte nickte wissend, wandte sich an die Beiden und meinte: "Willkommen, Elemente des Anfangs. Mein Name ist Death. Ich bin der Hüter des Elements des Todes."

Etas Blick war überrascht, Ziaeän legte ihre Flügel eng an.
Eta fragte: "W... woher wisst Ihr das?"

Death winkte ab, doch seine Augen blitzten: "Es ist besser, wenn nur wenige wissen, wer ihr seid, deshalb könnt ihr hier wohnen. Aber seid vorsichtig mit eurer Identität: die anderen werden sonst von eurer Ankunft erfahren."

"Andere?", fragte Ziaeän nach und Death erklärte: "Die Lichter auf der anderen Hälfte des Landes."
Sie nickte verstehend, dann bedankte sich Eta für sie beide und sie wurden von Morter ohne weitere Worte aus dem Raum geführt.

Zurück durch den Nebel folgten sie Morter die Treppe zurück in den Eingangsbereich und von dort noch einige mehr Treppen weiter nach oben.

Die ganze Zeit sprachen sie kein Wort. Ziaeän vermutete, dass Morter doch nicht soviel über sie wusste und Deaths Aussage, die sie als Elemente des Anfangs bezeichnete, ihn überraschte und er entweder wütend war oder nachdachte.

Irgendwann gelangten sie zu einem Zimmer. Morter öffnete die Tür und zeigte so, dass sie eintreten sollten.

"Hier könnt ihr wohnen. Falls es  Fragen gibt, könnt ihr mich jederzeit fragen. Ich hole euch morgen Früh ab.", sagte Morter.

Er drehte sich um, doch Eta hielt ihn an der Schulter fest: "Warte! Was ist los? Du bist so... still."

"Ich muss nur nachdenken. Bis morgen." Damit ließ sie ihn los und er verließ den Raum schnell und wortlos.

Puh... Internet ist wieder da. Sorry, dass es erst so spät kam.

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