Geheimnisse
„Du wirst das jetzt unterschreiben!" Jack erstarrte. Das war doch Henry. Er hatte Wut in der Stimme. Doch...da schwang noch etwas anderes mit. War das... Unsicherheit? Weshalb sollte er so unsicher klingen? Doch wer sollte was unterschreiben? „Mit Sicherheit nicht!" ertönte da Felis Stimme. Jack erschrak. Henry hatte sie also wirklich entführt. „Ich werde das nie unterschreiben!" rief sie nochmals. Wieder einmal bewunderte er,wie gut sie ihre Angst verbergen konnte. Doch inzwischen kannte er sie gut genug, um herauszuhören,dass sie ebenso große Angst wie er selbst hatte.Als er plötzlich ein schmerzvolles aufkeuchen von Feli hörte,konnte er sich nicht mehr beherrschen. Mit einer ruckartigen Bewegung stieß er die Tür auf. Feli saß,an einen Stuhl gefesselt,in der Mitte des Raumes. Henry stand hinter ihr. Sie hatte den Blick gesenkt gehabt,doch als Jack herein gestürmt war, hatte sie ihn hochgerissen und sag ihn nun mit einer Mischung aus Erstaunen und Erschrocken an. „Henry! Bist du verrückt? Lass Feli sofort los!" schrie Jack außer sich vor Wut. Er wollte auf ihn zustürmte,doch stoppte sofort,als Henry hinter Feli trat und sein Taschenmesser hervorzog. Jack brodelte vor Wut. Niemand hatte das Recht Feli,seine Feli so zu behandeln. Das Wissen,das er völlig hilflos war,er ihr nicht helfen konnte vertrug er nicht. Am liebsten hätte er sich auf ihn gestürzt,ihm das Gesicht mit den Fingernägeln zerkratzt,doch er hätte den kürzeren gezogen und außerdem durfte er Feli nicht in Gefahr bringen. „Warum machst du das?" schrie er verzweifelt. „Ganz einfach" Felis Stimme war rau. „Er versteckt sich hinter seiner perfekten Fassade,hinter einer Mauer. Ja nicht zeigen,wie dreckig es ihm geht! Alle sollen Angst vor ihm haben,ihm ja nicht zu nahe kommen. Und Hilfe darf er nicht annehmen! Dabei ist er doch nur ein verletzter ,kleiner Junge." Henry war zu einer Salzsäule erstarrt. Und Jack sah zum ersten Mal ein Stück hinter die Maske. Henry war nicht so stark. Er war verletzlich,vielleicht mehr als er selbst und versuchte das mit allen Mitteln zu verstecken.
Den Kopf gesenkt sah Henry auf seine Schuhspitzen. „Ich... es tut mir leid. Ehrlich. Ich muss es tun es gibt keinen anderen Weg. Ich möchte doch nur..." Tränen liefen ihm über sein Gesicht. Langsam beugte er sich zu Feli herunter und wollte sie los binden. Da hörten sie Schritte,die immer näher kamen. Blitzartig richtete Henry sich auf, stürzte sich auf Jack und zog ihn in einen kleinen Raum hinter der Halle. Er schob einen kleinen Schrank vor die Tür die zu diesem führte und rannte wieder zu Feli. Das letzte was Jack hörte war ein tränenersticktes „Bitte,hol Hilfe! Bitte!" von Henry.
Schockerstarrt stand er in dem kleinen Raum und lauschte.
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