Kapitel 3
David hielt nicht an, als die Sonne wieder hinter dem Horizont verschwunden war, obwohl seine verbrannte Haut schmerzte und die Abdrücke der Reißzähne in seiner Seite tief waren. Dieses Mal waren seine Verletzungen nicht geheilt, doch der junge Mann hatte dies über seine Verzweiflung und Müdigkeit kaum registriert.Er fühlte sich kraftlos und dieses Gefühl nahm mit jedem weiteren Schritt zu, ebenso wie seine trockene Kehle, aber David vermochte nicht anzuhalten, denn es war die Angst, das stärkste Gefühl, die ihn immer weitertrieb. Die Hyäne würde ihn einholen, wenn er stehen blieb, dachte er, auch wenn er sie schon seit dem Mittag nicht mehr gehört hatte, ihr wütendes und zugleich verzweifeltes Bellen war schon nach Minuten verhallt und trotzdem schleppte er sich weiter. Der silberne Mond zog über ihm hinweg wie ein Mann, der seine Geliebte suchte, ohne das David etwas davon bemerkte. Er lief einfach ohne es zu wagen anzuhalten oder hinter sich zu sehen.Nach dem Mond folgte die Sonne, die über den Himmel strich und dann wieder die silberne Scheibe, welche mit jeder Nacht etwas dünner würde, als würde nicht nur David hungern, sondern auch das kleine Gestirn am Himmel. Nicht nur die Tage zogen über ihm hinweg, sondern auch die Landschaft an ihm vorbei. Ab und an kam er auch an den Rand einer Stadt, doch David betrat keine davon. Er hatte zu viel Angst, selbst nach all der Tage, die verstrichen waren. Selbst wies er es dem Tier zu, das ihn angefallen hatte und der Angst, aber das war es nicht. Nicht in Wirklichkeit. Es war die Situation an sich, das Ungewohnte, das Neue, das Unerklärliche, vor dem er floh. Vor einem Tier, dass so groß nicht sein dürfte, einer Sonne, die so heiß nicht werden sollte und einer Fähigkeit von ihm selbst, einer Heilung, die so schnell nicht vonstattengehen sollte. Dies könnte ebenso ein Grund sein, warum er seit Tagen nicht stehen geblieben war, warum er sich nicht auf die Suche nach etwas Wasser, oder nach etwas Essbarem machte. Die Schmerzen schienen ihm vertraut, schienen normal, was ihn beruhigte, auf eine makabrere Art und Weise. Insgeheim hoffte David auch, je weiter er lief, dass er irgendwann wieder auf Normalität treffen musste. Irgendwo musste eine Sonne sein, die mittags nicht heißer als 30 Grad schien, irgendwo musste eine Wiese sein, die den ewigen Sand und Stein ablöste, doch egal wie weit und wie lang David auch lief, er fand nichts dergleichen.Ihm war nicht bewusst wie lange er schon gelaufen war, als er auf den ersten Landstrich traf, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog.Als es am Horizont auftauchte glaubte David erst es wäre ein Wald, denn es waren eindeutig Bäume, die sich dort aneinanderschmiegten, ihre Äste austreckten und somit Schatten spendeten, wie nur die Felsen es zuvor auf Davids Weg getan hatten. Jedoch begann der Wald ihm schon nach wenigen Metern sonderbar vorzukommen. Die Bäume erschienen starr, kein Blatt bewegte sich und auch auf nähere Distanz konnte David keine Farben erkennen. Kein Braun der Rinde, kein Grün der Blätter. Je näher der Wald kam, desto schwärzer, dunkler, abweisender und toter kam er David vor, ohne dass er sagen konnte weshalb. Das, was sich dort vor ihm erstreckte war sicher ein Wald... gewesen. Die Bäume waren durch und durch schwarz und streckten sich starr in den Himmel. David glaubte erst sie wären einfach verkohlt, vielleicht durch einen Waldbrand, oder einfach von Asche verdreckt, die sich auch über jede Stadt gelegt hatte, die er bis jetzt passiert hatte, doch als er seine Hand auf einen Stamm legte, erkannte er, dass die Bäume nicht nur von außen verkohlt waren, sondern komplett aus Kohle bestanden, als hätte das Mineral plötzlich Knospen und Triebe bekommen. David lief weiter, ohne sich großartige Gedanken über die merkwürdigen Pflanzen zu machen. Er hatte genug in den letzten Tagen gesehen, um sich nicht an so etwas aufzuhalten und dennoch hatte der steinerne Wald eine gewisse Faszination in sich, weshalb er seinen Schritt etwas verlangsamte. Je tiefer er also in den Wald kam, desto filigranere Formationen aus Kohle erblickte er. Das Mineral formte feingliedrige Blüten, dünne Äste, bedeckte Steine mit etwas, was wie Moos wirkte, aber so hart war, wie der Stein, der es bedeckte. Mittlerweile hatte David auch seinen Weg verloren, den er die letzte Zeit stur geradeaus gegangen war, sondern wanderte, gleichsam ziellos wie fasziniert, in dieser Abart der Natur umher. Ein halbnackter, verdreckter Mann mit verbrannter, blutbedeckter Haut und tiefen Bisswunden in der kompletten rechten Körperhälfte, in einem Wald aus Kohle. Das Sonnenlicht, welches zuvor so bedrohlich auf David gewirkt hatte, zeichnete das Muster des steinernen Blätterdaches über ihm auf den Boden. Er verlor sich in dieser Schönheit und irrte immer tiefer in den Wald hinein, als er plötzlich Stimmen hörte.David wurde übel und seine Beine schickten sich an wieder den entgegengesetzten Weg zu laufen, denn es musste der Wahnsinn sein, der an seine Tür klopfte, es musste Einbildung sein, denn wer sollte sich schon an solch einem Ort aufhalten? Doch da hörte er es ein zweites Mal. Das Gemurmel einer Stimme, zu klar, um es sich einzubilden. Da war jemand.Jemand mit Antworten. Ein Mensch. Da war ein Mensch. David ächzte vor Anstrengung, als er die Richtung wieder änderte und auf das Gemurmel zuging, was schon nach ein paar Schritten zu einer ausgewachsenen Stimme wurde. Nein, zu zwei Stimmen.„Ich schwöre dir..."„Ach, auf was willst du elender Atheist denn schwören?"„Als überzeugter Atheist könnte ich auf die Wissenschaft schwören, weißt du?"„Schwöre in meiner Gegenwart auf die Wissenschaft und ich springe dir augenblicklich an die Kehle, Brüderchen!"„Nenn' mich noch einmal ‚Brüderchen', Matt, und du kannst was erleben! Ich bin der ältere von uns, falls du das..."„3 läppische Minuten zählen wohl kaum als älter, Alan..."„... und außerdem was hast du jetzt schon wieder gegen die Wissenschaften?"„Pah! Die Wissenschaft! Ausgeburt des Teufels! Du siehst genau wohin sie uns gebracht haben, deine geliebten..."David betrat die Lichtung und augenblicklich verstummte das Gezeter, doch er konnte niemanden erkennen. Die Lichtung war leer. Verwirrt sah David sich um.„Der Wahnsinn klopft an deine Tür..." wieder musste er bei diesem Gedanken frösteln und sein Magen drehte sich um, ohne zu wissen weshalb. Plötzlich fühlte David sich schrecklich verwirrt, die Stille presste gegen seine Schläfen...„Matt, da ist ein Eindringling!" zischte plötzlich etwas über ihm.„Ja, du Idiot und genau deshalb solltest du deinen Mund halten!" Fauchte die zweite Stimme zurück. „Aber wir sind die Wachposten. Wir müssen etwas tun!"„Natürlich müssen wir etwas tun. Die Klappe halten, bis er verschwindet."„Aber... aber was ist, wenn er nicht verschwindet?"„Wie wäre es, wenn du das wenigstens abwarten würdest?"„Natürlich, natürlich, doch für den Fall sollten wir wissen, was wir tun sollen!"David runzelte die Stirn und hob den Kopf. In den steinernen Ästen über ihm saßen zwei junge Männer. Beide hatten braun-schwarze Locken und fahle, blaue Augen, ebenso annähernd gleiche Gesichter, ohne Zweifel Zwillinge auch, wenn der, der auf dem unteren Ast saß, recht füllig aussah, während der auf dem oberen Ast geradezu mager zu sein schien. Sie beide sahen ihm direkt in die blassgrünen Augen. „Matt! Matt, ich glaube er hat uns gesehen!" flüsterte der magere von ihnen, ohne seinen Blick von Davids Gesicht abzuwenden. „Ach, du glaubst also er hat uns gesehen? Woran liegt das wohl?"„Willst du etwa damit sagen es wäre meine Schuld?"„Nein, nein, Alan. Ich will dich nur freundlich darauf hinweisen wer es war, der seine Klappe nicht halten konnte!"„Oh, und du bist an dieser Situation ja komplett unschuldig, wie?"„Jetzt mach doch mal 'nen Punkt. Du hast genauso gequatscht, wie ich und außerdem hast du um einiges lauter geredet, als ich!"„Also das ist ja wohl die Höhe! Du weißt doch, dass ich eine kräftige Stimme habe. Natürlich war ich lauter, als du! Aber sicher nur minimal."Irritiert blinzelte David. Die Beiden schienen ihn komplett vergessen zu haben. Er räusperte sich. „Entschuldigt, dass ich euch unterbrechen muss, doch..." Die beiden fuhren so abrupt zu ihm herum, dass David zusammenzuckte, doch sie ließen ihn gar nicht ausreden.„Diese Stimme... Matt gehört diese Stimme zu dem, für den ich ihn halte?"„Nun, Alan, ich glaube es ist genau der, für den ich ihn halte."Die beiden kraxelten äußerst ungelenk von dem Baum herunter und ehe David es sich versah hing der schlanke junge Mann, Alan, plötzlich an seinem Hals. Vollkommen perplex starrte er ihn an, der ihn aus heiterem Himmel umarmt hatte. „David! Ich wusste, dass du lebst! So jemanden wie dich können selbst die verdammten Wissenschaftler nicht umbringen, ich wusste es!"Auch der andere, Alan, kam auf ihn zu, lächelte plötzlich so warmherzig, dass es nicht auf sein so grimmiges Gesicht passen wollte.David wagte es nicht sich aus der Umarmung zu winden, merkwürdigerweise kam es ihm tröstlich vor, dieser Mensch so nah an ihm, aber was redeten die beiden da? Woher kannte Alan seinen Namen? „E-es freut mich ja, dass ihr euch offensichtlich freut mich zu sehen, aber... wer seid ihr?"Der junge Mann löste sich von ihm. „Mann... Die müssen dir wirklich böse mitgespielt haben, was? Wir sind Matt und Alan, waren ein paar Monate in Fabians Lager während des Widerstandes, als er dann gefangengenommen wurde sind wir zu deinem Lager weitergezogen, das war 2020. Kannst du dich nicht erinnern?"David schluckte schwer und bewegte sich keinen Zentimeter.Matt runzelte besorgt die Stirn und, als Alan gerade begann sich zu seinem Bruder zu beugen, um etwas zu sagen fiel er ihm schon ins Wort. „Kannst du dich etwa nicht mehr erinnern wie viele Menschen dort waren, Alan? Beinahe 60 Menschen haben zu der besten Zeit in seinem Lager Unterschlupf gesucht, da können wir doch nicht allen Ernstes erwarten, dass er sich an so zwei Vollpfosten wie uns erinnert!" Zögernd nickte sein Bruder und David wagte es nicht ihnen zu widersprechen, obwohl er nicht die geringste Ahnung von einem Widerstand hatte, einem Lager, das er wohl einmal geleitet hatte, oder den beiden jungen Männern, die von einem Jahr sprachen, als wäre es für sie schon längst vergangen, während es sich für David wie eine entfernte Zukunft anhörte. Erst jetzt begannen die Zwillinge ihn wirklich zu mustern, offensichtlich, denn ein Aufschrei kam von Alan, als er erkannte, dass das was Davids Körper bedeckte nicht nur Dreck war, sondern Blut. „Bist... bist du durch die Mittagssonne gelaufen? Und... woher kommen diese Wunden? Sind das Bisse?"„Ein Biss." Murmelte David abwesend. „Vor ein paar Tagen hat mich ein Rudel verfolgt... ich glaube es waren Hyänen, aber so groß wie Pferde!"Es war die Überraschung in seiner Stimme, die die besorgten Blicke der beiden noch etwas besorgter machte. „Das kannst du alles später erzählen, David. Ich denke jetzt sollten wir uns erst Mal darum kümmern, dass du ein bisschen was zwischen die Zähne bekommst und, dass wir deine Verletzungen versorgen." Jetzt war es Matt, der sich zu seinem Bruder beugte und mit unüberhörbarem Ernst und gesenkter Stimme sagte „Du bleibst hier, Alan, nur für den Fall, verstehst du? Ich bringe ihn zu Jack und, wenn deine Schicht vorbei ist, bevor ich wieder zurück bin, dann verlierst du kein Wort darüber, dass David heute hier aufgekreuzt ist..."Alan nickte nur und bedeutet ihnen mit einer Handbewegung, dass sie sich auf den Weg machen sollten. Matt führte ihn wortlos einen kurzen, verschlungenen Weg durch den Kohlewald und obwohl David nun endlich erreicht hatte, was er so lange gewollt hatte, menschliche Gesellschaft, die ihm die Lage erklären konnten, blieb ihm jede Frage im Hals stecken. Die Tatsache, dass er die Jahreszahl 2023 auf einem Stapel Papier gelesen hatte, der wohl auch schon etwas älter zu sein schien, hatte er zu diesem Zeitpunkt schon vollständig verdrängt und jetzt begann sich diese unangenehme Erinnerung wieder in seinen Verstand zu schieben. Da war, hinter der Sorge, Enttäuschung in den Augen der Zwillinge gewesen. „Matt... kann ich dir eine Frage stellen, die vielleicht etwas merkwürdig erscheinen mag... auf den ersten Blick..." Der junge Mann blieb so abrupt stehen, dass David beinahe in ihn hineinlief. Seine fahlen, blauen Augen fixierten ihn, nicht ohne eine Spur Angst darin. „Frag ruhig." Sagte der fülligere der beiden Zwillinge mit scheinbarer Gleichgültigkeit in der Stimme. „Es gibt in solchen Zeiten keine merkwürdigen Fragen."„Ich wollte Fragen, ob du weißt welches Jahr wir haben."Matt sah ihn auf diese Frage sehr lange und nachdenklich an, ohne sich auch nur einen Schritt zu bewegen. „Im Moment müsste 2070, oder so, sein, keine Garantie darauf. Niemand zählt in dieser Lage gerne Tage... Ist alles in Ordnung, David? Du bist so blass."Hastig nickte er. „Ja, es ist alles gut..."Matt sah aus, als wollte er etwas sagen, aber als hätte er es sich in der letzten Sekunde anders überlegt, machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand wortlos in dem Zwischenraum von zwei schwarzen, Kohlewurzeln auf dem Boden. Zögernd folgte David ihm. Der Tunnel war eng und schmutzig, es schmerzte als die Kohle an seiner verbrannten Haut kratzte, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, bis die beiden Männer auf einem langen, unterirdischen Gang standen, der nur von spärlichem Licht erleuchtet wurde. An einem blanken Kabel hing alle 100 Meter eine nackte, schon beinahe ausgebrannte Glühbirne. Manche von ihnen flackerten, sodass David sich vorkam, wie die Hauptrolle in einem Horrorfilm. Die blonde, vollbusige Hauptrolle, die immer zuerst dran glauben musste. Bei der fünften flackernden Lampe wanderte sein Blick unwillkürlich an sich herunter und plötzlich war er unsäglich froh weder Brüste, noch eine weibliche Taille zu sehen.„Hier... ähm... essen wir meistens." Matt schreckte ihn aus seinen höchst skurrilen Gedanken und deutete auf einen Raum, der grob in das Gestein geschlagen war. „Ich glaube wir haben von heute Morgen noch etwas trockenes Brot übrig, ich kann dir die Scheiben gerne geben, aber ich weiß leider nicht, was ich dir sonst noch geben kann. Das Essen wird von Jack streng rationiert und wir können dir sicher etwas mehr geben, wenn er erst mal hier ist..." Es war David nicht entgangen, dass, sobald Matt den Raum verließ, er viel kopfloser und unsicherer war, als noch zuvor unter freiem Himmel. Kaum hatte David den Raum betreten und zwei Scheiben Brot in die Hand gedrückt bekommen, war der junge Mann auch schon durch den türlosen Eingang verschwunden, als wäre er auf der Flucht.Vollkommen perplex stand er da und hörte noch lange, wie Matts Schritte sich entfernten, von den steinernen Gängen wiederhallten. Skeptisch sah er auf das trockene Brot hinunter, das er in der Hand hielt, doch seine Kehle war so trocken, dass er wirklich bezweifelte es essen zu können. Außerdem hatte er gerade andere Sorgen, als seinen leeren Magen, oder das verkrustete Blut auf seiner Haut. Eigentlich hatte er das Alles schon beinahe vergessen, oder es war ihm einfach egal, aber das Jahr... Die Zahl 2070 dröhnte in seinem Kopf und David ließ sich an einen der einzigen zwei Tische im Raum sinken. Sie waren schmutzig, aus Plastik, an manchen Stellen notdürftig zusammengeklebt und wackelten, aber wenigstens hielt der Gartenstuhl, auf den er sich setzte, trotz der abgebrochenen Lehne.Sein Körper wurde schwer, schließlich saß er zum ersten Mal, seit er von dem Op-Tisch aufgestanden war, auf dem er aufgewacht war, doch David kämpfte krampfhaft gegen die Müdigkeit an, stützte den Kopf auf seine Handfläche und versuchte durchzugehen, an was er sich erinnerte. Wer war er gewesen? Also als was hatte er gearbeitet, wo hatte er gelebt, wen hatte er gekannt, wer waren seine Freunde gewesen... seine Familie?Mit zitternden Händen kniff er die Augen zusammen, versuchte sich zu erinnern, begann mit seiner Arbeit, aber da war nichts. Weiter zu seiner Wohnung, er versuchte sich an den Namen der Stadt zu erinnern, in der er gelebt hatte, oder zumindest den Blick aus seinem Fenster, doch auch da streikte sein Kopf. Aber Freunde, Familie. An das musste er sich einfach erinnern. Da musste doch etwas sein!David versuchte sich ein Bild seiner Freunde in den Verstand zu rufen. Nichts. David versuchte sich ein Bild seiner Geschwister in den Verstand zu rufen. Nichts. David versuchte sich ein Bild seines Vaters in den Verstand zu rufen. Nichts.David versuchte sich ein Bild seiner Mutter in den Verstand zu rufen. Schweiß trat ihm auf die Stirn, doch vor seinem inneren Auge war nichts, als ein verschwommenes Bild, wie die Erinnerung an ein altes Foto.Er konnte sich nicht an seine Familie erinnern, nicht an seine Eltern...Sein Kopf sank auf die schmutzige, von Krümeln bedeckte Tischplatte. Warum konnte er sich nicht an die Menschen erinnern, die ihm am nächsten gestanden hatten, aber welches Jahr zuletzt gewesen war? ... oder zumindest zuletzt gewesen sein sollte.Wenn er das alles also vergessen hatte... was entzog sich noch alles seiner Erinnerung?
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