Kapitel 2

Es lief nicht ab, wie ein klischeehaftes Erwachen in einem kitschigen Roman, auch wenn er sich das so gewünscht hätte. Als David die Augen nach seinem tiefen, traumlosen Schlaf öffnete lastete die Erinnerung an den letzten Tag schon bleischwer auf seiner Brust. Die Diamanten über seinem Kopf waren verschwunden, hatten sich in das sanfte Blau des Himmels zurückgezogen, über den schon bald wieder die Sonne ziehen würde. Es war kurz vor der Dämmerung. Kurz spielte er mit dem Gedanken sich einfach umzudrehen und weiterzuschlafen, um nichts von dieser Wüste sehen zu müssen, um sich an nichts von dem letzten Tag zu erinnern, der ihm wie ein abstrakter Albtraum vorkam, doch aus irgendeinem Grund konnte er nicht. Etwas in ihm sträubte sich dagegen wieder die Augen zu schließen. David setze sich auf, rieb sich die Augen, fuhr sich über das von Asche, Staub und Sand bedeckte Gesicht. Warum konnte er nicht weiterschlafen? Er hörte das Pochen seines eigenen Herzens in seinen Ohren, fühlte es in seinen Fingerspitzen und dann erkannte er die Frage, die eigentlich eine Rolle spielte. Was hatte ihn geweckt?Davids Kopf fuhr aus reinem Instinkt hoch und dann lauschte er. Das Flüstern des schwachen, noch kühlen Windes erfüllte die Luft, Insekten und kleinere Tiere raschelten in dem Sand um ihn herum... und ein Kichern. Verwirrt runzelte der junge Mann die Stirn. Zum einen, weil diese Masse an Geräuschen, vor allen an feinen Geräuschen, die er plötzlich wahrnahm ihn in gewisser Art erschütterte und zum anderen, weil er dieses Kichern nicht zuordnen konnte. Zu hundert Prozent war er sich sicher, dass er es gehört hatte, ein heißeres Gelächter, nicht allzu weit entfernt. Es könnte ein weiterer Mensch sein, vielleicht jemand, den diese Wüste schon in den Wahnsinn getrieben hatte, aber wenigstens ein Mensch...Doch etwas hinderte David daran aufzuspringen und auf das Geräusch zuzugehen, welches so gar nicht in diese Umgebung zu passen vermochte. Lag es daran, dass dieses Kichern nicht ganz so menschlich klang, wie er es sich gewünscht hätte? Möglicherweise war es aber auch diese Art von Geräusch, welche man sich nur einbildet, wenn man in eine absolute Stille horcht. Vielleicht war da ja gar kein Kichern...David lauschte ein weiteres Mal. Da war es wieder, jetzt noch etwas näher.Sämtliche Härchen in seinem Nacken stellten sich auf und endlich erhob der junge Mann sich. Er hatte direkt zwischen zwei Dünen gelegen, die beide die stolze Höhe eines normalen Reihenhauses erreichten und war daher von seiner Sicht vor und hinter sich eingeschränkt. Das Kichern entstammte der Düne vor ihm. Zögernd machte David einen Schritt zurück. Seine Neugierde hätte ihn gerne nach vorne getrieben, seine Angst, sein Instinkt und die langsam aufsteigende Panik scheuchten ihn in die entgegengesetzte Richtung. Die Panik gewann schließlich, er machte auf dem Absatz kehrt und begann, in beträchtlicher Geschwindigkeit die Düne hinter ihm zu erklimmen. Er dankte der Nacht, die die Wüste beträchtlich hatte abkühlen lassen, sodass er sich seine Sohlen auf dem Sand nicht verbrannte und die Temperatur der Luft ihn nicht gleich außer Atem brachte, wenn er einen Muskel rührte, denn mit jedem Schritt, den er vorwärts machte rutschte er wieder um zwei zurück, bei dem Versuch zu, höchsten Punkt dieser, von den Launen des Windes erbauten, Sandburg zu erreichen.Trotz der angenehmen Kühle keuchte David, als er schließlich sein Ziel erreicht hatte und sich endlich umsehen konnte. Zu seinen Füßen erstreckte sich ein Meer mit meterhohen Wellen, dass nur aus diesem weißen Sand bestand, und sich bis zum Horizont erstreckte. Davids Mut, den er sich sorgsam zum Erklimmen der Düne zusammengekratzt hatte verpuffte, wie ein Wassertropfen auf einem heißen Stein. Aus dieser Hölle aus Sand würde er doch niemals einen Ausweg finden!Erst das Kichern hinter ihm riss David aus seinen Gedanken und er drehte sich um. Auf dem Dünenkamm hinter ihm erhob sich ein Tier. Trotz, dass sein Instinkt David anschrie, geradezu auf ihn einprügelte sofort die Flucht zu ergreifen, kramte er in seiner lückenhaften Erinnerung, versuchte den Namen des Tieres aus einem gewaltigen Knäul an Gedanken herauszufischen.Ein Bild aus einem Kinderlexikon blitze vor seinen Augen auf. Es zeigte ein Tier, etwa von der Größe und dem Körperbau eines Hundes, dessen Fell struppig und schmutzig wirkte. Seinen Hals zierte eine winzige Mähne, das Fell seiner Flanke war mit schwarzen Punkten übersät, die schwarzen Augen hatten selbst in der Zeichnung hungrig gewirkt. Ja, das Tier, was dort auf dem Kamm der hinteren Düne stand, welche nur knapp 50 Meter von David entfernt war erinnerte ihn unwillkürlich an eine Hyäne. Mit dem einzigen Unterschied, dass dieses Exemplar hinter ihm etwa die Größe eines Pferdes hatte, nicht die eines Hundes. Die schwarzen Augen waren genau auf ihn fixiert. Die Hyäne hob die Lefzen, zeigte dabei ihre gelben Reißzähne, und gab das unmenschliche Kichern von sich, welches David geweckte hatte. Als wäre das Lachen des Tieres ein Kommando gewesen tauchten vier weitere seiner Art hinter der Düne auf, Sand stürzte sich von der Spitze, wo ihre Pfoten die vom Wind erbaute Konstruktion zerstörten. Auch sie maßen, bis zu ihrem Rücken, eine gute Höhe von 1,80, ihr massiger Schädel mochte über zwei Meter von dem Boden entfernt sein. Die fünf Hyänen starrten den kleinen Menschen an, der ihnen nur knapp bis zur Kehle reichen mochte, zeigen ihre gelben Zähne und erst jetzt begann David zu rennen. Dass der Impuls, dem Instinkt zu rennen zu folgen, nicht die beste Idee war zeigte sich kaum eine viertel Stunde später, als der Himmel begann sich langsam zart rosa zu verfärben. David hatte gerade die zweite Düne zur Hälfte erklommen, als die Welt vor seinen Augen begann langsam zu verschwimmen, seine Hände zitterten vor Erschöpfung. Schnell sah er ein, dass es unmöglich war dieses Tempo in einer Wüste, egal welche Temperatur sie hatte, beizubehalten. Seine Füße sanken bei jedem Schritt fast knöcheltief ein und bei jedem zweiten Schritt lief er Gefahr das Gleichgewicht zu verlieren. Mit aller Kraft zwang David sich sein Tempo etwas herunterzuschrauben, konnte dem Drang aber nicht wiederstehen sich umzusehen. Durch seinen kurzen Sprint hatte er die fünf Hyänen auf gutem Abstand gehalten, doch im Gegensatz zu ihm zeigten sie kein Zeichen von Erschöpfung. Die Panik schnürte David die Kehle zu. Sie würden ihn einholen, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre gelben Reißzähne in sein warmes Fleisch graben würden. Er lief wieder etwas schneller. Langsam ging die Sonne auf, erhob sich über das Sandmeer und blickte mit ihrem hellen Gesicht auf die Welt hinunter. Das Letzte, was sie sich an diesem Tag ansehen würde, der sich immer weiter dem Mittag entgegenstreckte, war die äußerst ermüdende Verfolgungsjagd, die sich David mit den Raubtieren lieferte. Natürlich waren sie unermüdlich auf seiner Spur, verloren ihn nicht aus den Augen, und natürlich pochte Davids, mit Adrenalin angefülltes, Herz wie das eines Vogels, der in den Klauen einer Katze hängt, aber dieses Wettrennen, unter Einsatz von Davids Leben, war kein Sprint, im Gegenteil. Es drehte sich einzig und allein um die Ausdauer des Jägers und des Gejagten und, hätte David genug Zeit gehabt, um für einen kurzen Moment Luft zu holen, sich zu beruhigen und in sich hineinzuhorchen, so hätte er eine vage Ahnung gehabt, dass es um seine Kondition mehr als erbärmlich stehen musste. So lief David aber einfach unermüdlich vor seinem baldigen Tod davon, während die Sonne auf seine Haut brannte, wie schon an dem Vormittag des letzten Tages. Er spürte das leichte brennen ebenso wenig, wie er registrierte, dass die unbarmherzige Sonne bald wieder ihren Zenit erreichen würde. Wohl aber bemerkt wurde dies von Davids Verfolgern. Sie hielten abrupt inne, alle fünf, und hoben ihre Köpfe. Sie kicherten und bellten sich gegenseitig etwas entgegen, Widersprüche und Zustimmung in ihrer eigenen Sprache schienen zu folgen. Eine der Hyänen, die größte, welche in der Mitte des aufgereihten Rudels stand zog aggressiv seine Lefzen zurück und knurrte seine umstehenden Kameraden an, immer den Blick auf David gerichtet, der sich anschickte bereits hinter der nächsten Düne zu verschwinden. Ohne auf die Zustimmung seines Rudels zu warten schlug das riesige Tier sich einfach von ihnen weg, tiefer hinein in die Wüste, David hinterher.Die übrigen vier duckten sich erst vor seinem Knurren und dann vor dem hohen Stand der Sonne. Als ihr Anführer ging, trotz des nahenden Mittags, sahen sie sich gegenseitig unsicher an, mit ihren schwarzen, hungrigen Augen, drehten sich dann versammelt um, um sich in Sicherheit zu bringen. David hatte es registriert, dass er nur noch einen, statt fünf Verfolger hatte und dennoch hatte er seine Geschwindigkeit nicht verlangsamt. Überdeutlich spürte er den Schweiß auf seiner Haut, der den dünnen Stoff des verdreckten Krankenhausnachthemdes schon tränkte, als er die nächste Düne hinaufgeklettert war und etwas am Horizont erblickte, das nicht in das ihm gewohnte Bild der Wüste passte. Es war eine Gesteinsformation, die David aus der Ferne unwillkürlich an ein Labyrinth erinnerte, doch er hatte keine Zeit um innezuhalten, sich zu wundern oder darüber nachzudenken, was das wohl für ihn und seinen weiteren Weg heißen musste, denn hinter ihm hörte er das Hecheln der Hyäne und seine hastigen Schritte auf dem Sand. Er konnte nur daran denken, dass die Felsen vielleicht Schatten spenden könnte. Es war nicht länger nur ein Wettrennen zwischen dem Raubtier, von dessen Lefzen weißer Schaum troff, und David, der langsam aber sicher spürte, wie seine Muskeln schwach wurden, sondern auch zwischen den beiden Lebewesen dort unten in dem Sandmeer und der Sonne, die komplett desinteressiert ihren Weg über den Himmel fortsetzte, immer weiter auf ihren höchsten Punkt zu, an dem, wenn sie ihn erreichen würde, jede einzelne Kreatur unter ihrem Antlitz bei lebendigem Leibe verbrennen würde. So wanderte die Sonne also an ihrem blauen Himmel entlang, immer höher und höher, brannte immer stärker hinunter, sodass der Mann ihn mittlerweile wieder auf seiner blassen Haut spürte, den Schmerz, aber die Felsen waren nur noch zwei Dünen entfernt. Er kletterte die Sandberge hinauf, noch schneller als zuvor, auch wenn er das noch vor einer Stunde kaum für möglich gehalten hatte. Mit jedem Schritt sank er bis zu den Schienbeinen in dem heißen Sand sein, rutschte immer weiter rückwärts, stolperte und fiel ab und an immer wieder hin. Feiner Sand blieb an seinem frischen Blut kleben und rieb sich in seine Haut. Noch eine Düne. Hinter sich hörte er die Hyäne vor Schmerzen winseln. David warf einen Blick über die Schulter und sah ihr von Blut durchweichtes, graues Fell, ihre riesigen Pfoten hinterließen rot-braune Abdrücke im Sand, aber sie holte dennoch auf. War das Tier zuvor noch 200 Meter hinter ihm gewesen, hatte es nun ihren Abstand auf 100 Meter verringert und längst spürte David seine hungrigen, schwarzen Augen auf seiner blutenden Haut, als er bei der Hälfte der letzten Düne vor der Felsenformation angekommen war. Der Mann keuchte, sein Atem ging schwer und längst brannte seine Lunge ebenso wie seine Haut, das Blut in seinen Adern schien zu kochen und er musste, wie am letzten Tag, den Blick senken aus Angst die grelle Sonne könnte ihn blind machen, aber selbst der weiße Sand zu seinen Füßen war grell und schmerzte unvorstellbar. David war am Kamm der letzten Düne angekommen und ihm war eigentlich klar, dass das Letzte, was er tun sollte stehen bleiben war, aber als er aus dem Augenwinkel das Felsmassiv vor sich erahnte hielt er inne und starrte komplett überwältigt auf die Landschaft, die sich zu seinen Füßen erstreckte. Unzählige Felsnadeln und Felswände aus staubigem, braun-rotem Gestein ragten vor ihm in den Himmel und bildeten ein Gewirr aus Kluften, Schächten und Gängen, was sich bis zum Horizont erstreckte, vielleicht auch noch weiter, aber dort unten war Schatten. Kühler, rettender Schatten. Davids Knie waren weich vom vielen Rennen, die kurze Verschnaufpause hatte das nicht gerade besser gemacht, doch gerade als der Mann sich von dem Anblick der Felsen losgerissen hatte und nur schwer zurück in seine jetzige Situation fand, spürte er einen Atemzug in seinem Rücken, der noch heißer zu sein schien als die Sonne, die vom Himmel brannte. Die gelben Zähne schnappten schneller zu, als David reagieren konnte. Das Gebiss bohrte sich zentimetertief in sein Fleisch, von seiner Schulter bis knapp zu seiner Hüfte. David schrie auf, spürte Knochen brechen, roch den stinkenden Atem der Hyäne. Mit grausamer Sicherheit wurde ihm plötzlich klar, dass das Tier ihm den Arm abreißen würde und er, egal wie sehr er sich wand, nichts mehr daran ändern konnte. Die Zähne hatten sich in sein Fleisch verbissen, der Druck wurde stärker und stärker, die Schmerzen nahmen immer mehr zu, dennoch wehrte David sich weiter. Aus irgendeinem Grund war es ihm nicht möglich aufzugeben, nicht möglich still zu halten und es einfach geschehen zu lassen, zudem er nicht wusste was geschehen würde, wenn ihm der Arm komplett fehlte. Sein gebrochenes Bein war ebenso geheilt, wie seine verbrannte Haut. Konnte er denn an einem ausgerissenen Arm sterben? Er wusste es nicht.Mit seinem freien Arm schlug David nach der Schnauze der Hyäne, trat so stark er nur konnte, aber traf nichts als Luft, weil das dicke, verfilzte Fell ihm ins Gesicht hing.Dann traf er schließlich etwas mit seiner linken Hand, das Tier winselte, ließ aber nicht los, sondern verstärkte seinen Biss nur noch. David schlug ein zweites Mal auf dieselbe Stelle, kratzte in seiner Verzweiflung blind durch das Fell, spürte etwas klebriges, warmes unter den Fingernägeln, dann ließ das Tier ihn los. Ohne sich umzusehen, oder den Kopf zu seiner Verletzung zu senken taumelte er die Düne hinunter und jetzt war er es, der eine Blutspur in dem weißen Sand hinterließ und zwar eine beträchtliche. Es dauerte keine paar Schritte, dann hörte David auch schon wieder das Geräusch von Pfoten auf dem Sand. Die Hyäne gab nicht auf, obwohl nun auch sie nur schwerfällig vorankam und vor Schmerzen abwechselnd winselte und knurrte. Trotz der gleißenden Sonne begann dem Mann nach und nach schwarz vor Augen zu werden, sein ganzer Körper war mit Blut bedeckt und immer mehr Sand rieb sich in seine Wunden, als er auf alle viere fiel, doch David kroch weiter und betete zu, wer auch immer ihm hören mochte, dass die Hyäne ihn kein zweites Mal zu fassen bekam, denn dann würde er an Körperteilen verlieren, was auch immer sie zwischen den Kiefern hatte. Für einen zweiten Kampf hatte er keine Kraft.Noch immer brannte die Sonne auf sie hinab und für David fühlte es sich mittlerweile an, als würde man ihn der Länge nach nackt auf eine heiße Herdplatte pressen. Blut floss dem Mann in die Augen und nahm ihm kurzzeitig die Sicht, machte ihn blind, während die Schritte der Hyäne hinter ihm immer schneller wurden. Er hörte ihr Winseln, spürte ihren Atem näherkommen, glaubte ihn schon zum zweiten Mal auf der Haut zu spüren und dann war plötzlich der Untergrund über den er kroch nicht länger kochend heiß. Ja, er schien, im Gegensatz zu dem von der Mittagssonne aufgeheizten Sand, gerade zu eisig. Ohne in seiner Flucht innezuhalten wischte David sich mit seinem linken Handrücken das Blut aus den Augen und zum zweiten Mal siegte seine Neugierde über seinen Überlebensinstinkt und der Mann warf einen Blick zurück. Er war bei der Felsformation angekommen und war in einen Gang zwischen zwei Felsnadeln gekrochen, der nur knapp einen Meter breit war. Momentan saß er genau in ihrem Schatten, während er sah, wie das riesige Tier mit dem verfilzten Fell, das ihn verfolgte, durch den heißen Wüstensand auf ihn zu galoppiert kam, seine Schnauze war zerkratzt und blutig. Augenblicklich fuhr David wieder herum, kroch weiter in einem beinahe erbärmlichen Tempo, jetzt hatten ihn alle Kräfte verlassen. Doch wie auf Kommando hörte er unmittelbar hinter sich einen dumpfen Aufprall, der in wütendes Keifen und Fauchen überging. So stellte David sich darauf ein, dass es das letzte Bild wäre, was er sehen würde, wenn er diesen zweiten Blick über die Schulter warf, doch das war es offensichtlich nicht. Die Hyäne war mit ihren Schultern in dem Gang steckengeblieben und vermochte offensichtlich nicht weder vor noch zurück zu kommen, so sehr das Tier auch zeterte und mit den blutigen, verbrannten Pfoten auf dem glatten Boden kratzte. Von seinen Fängen tropfte weißer Schaum und auch sein Fell war von der Hetzjagd durch die Mittagssonne blutverkrustet und klebte an seiner Haut, unter der sich jeder einzelne Knochen des Tieres abzeichnete. Es musste die Verzweiflung und der Hunger gewesen sein, der die Hyäne dazu getrieben hatte ihn weiter zu verfolgen, als der Rest des Rudels die Jagd abgebrochen hatte, doch im Endeffekt war das David egal. Er ergriff nur die Chance, die er sah, raffte sich mit beinahe unmenschlicher Anstrengung auf, humpelte und stolperte in den Schatten des Felsgewirrs hinein, immer mit der Angst im Nacken das Tier könnte sich losreißen und ihn weiterverfolgen. Immer weiter und weiter, bis seine Beine nachgeben würden.

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