Geschöpfe
Wir sind alles arme Geschöpfe.
Straucheln, stolpern und fallen. Fangen uns selbst wieder auf, richten uns erdwärts, ziehen uns selbst wieder hinab. Halten alles und nichts von uns selbst, reißen und zerreißen uns um Würde. Prügeln die anderen nieder und erhöhen uns selbst, um uns innerlich festzutreten.
Wir kämpfen um Ruhm, um Freunde und Geld. Knüpfen uns selbst auf, ziehen uns ab und verscherbeln die Welt. Wir sind zerrissen und halten uns doch selbst zusammen, wollen Liebe und säen doch Hass. Machen dem Unmut dort Platz, wo der Glaube säße, und geben dem Neid mehr Raum als der Freundschaft.
Wir kriechen über den Boden, während wir behaupten zu fliegen, fälschen uns selbst, präsentieren der Welt
ein falsches Gesicht, falsche Gefühle, eine falsche Person, während dem wahren Ich die bitteren Tränen der Einsamkeit auf der Zunge zergehen und allein in einer Ecke sich selbst betrauert anstatt zu sehen, zu erkennen, dass um ihn herum noch so viele wahre Ichs in der Dunkelheit bangen, ungesehen, versteckt, ohne Makeup, ohne Filter, wie ein rostiger Schlüssel zu einer schöneren Welt, darauf warten zu lieben und geliebt zu werden. Doch uns fehlt dieser Blick, darum sitzen wir hier, in den dunklen Zimmern des staubigen Kellers der Selbstwertlosigkeit und haben vergessen wie es ist zu sein.
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