~Kapitel 63~

Bild: schwarzes Muster(an der Schläfe)

Kurzer Rückblick:

Michael wirkte bedrückt und tief enttäuscht. Sein bester Freund war ein Verräter, ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde. Michael wirkte total geknickt, ich sah sogar wie seine Augen einen leicht glasigen Schimmer annahmen, aber weinen würde er nicht. Nur einem Freund nachtrauern, der für ihn wahrscheinlich gerade genauso gestorben war, wie Kayden für mich.  

Rückblick Ende

Mein Körper schmerzte, ich spürte jetzt umso deutlicher die Verletzungen, die ich davon getragen hatte und genauso versuchte mich die Erschöpfung in einen tiefen Schlaf zu reißen, doch ich durfte diesem nicht nachgeben. Ich hatte Mason besiegt, er hatte mir gedroht mich umzubringen, es wurde ernst. Wir mussten Will finden und dann von hier fliehen. Als Felice mich hier her gebracht hatte, hätte ich nie damit gerechnet, das ich so lange hier bleiben würde. Wie lange war es schon her? Irgendwann am Anfang des Dezembers waren wir zu dem riesigen, gläsernen Bürogebäude der Malum gefahren. Ich, weil ich mich vergewissern wollte, auf der Seite der Guten der stehen. Obwohl Gut und Böse hier wohl nicht zuzuordnen sind. Jeder verfolgt seine Absichten, jeder muss individuell entscheiden, ob man die Ziele mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Was mich zu der Frage brachte, was Kayden wohl über die Malum dachte? Er blieb auf deren Seite, obwohl er gesehen hatte, was sie mit den Bonum wirklich taten. Vielleicht musste ich ihm mehr Zeit lassen?

Nein! Er hat dich verraten! Hör auf dich in seine Lage versetzen zu wollen. Die Würfel sind gefallen!

Ein Seufzen verließ meine Lippen, als Jordan mich in die weiche Matratze von Alex Zimmer gleiten ließ. ,,Ruh dich aus Sunshine, ich passe auf dich auf.", flüsterte Jordan in mein Ohr und ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Seine Lippen berührten meine Stirn und eine Welle von Gänsehaut überrollte mich. Was war das denn? Wieso reagierte mein Körper plötzlich so auf seine Berührungen, es war ein ganz normaler Kuss gewesen, wie er es immer tat. Von Bruder zu Schwester, nur dass wir das nicht waren. Ich war bestimmt nur verwirrt und verletzt von Kayden' Entscheidung. Ich würde Jordan nicht missbrauchen, um Kayden aus meinem Kopf zu schlagen, das käme gar nicht in Frage. Ich spürte, wie ich in meiner Traumwelt versank und erlaubte es mir ein wenig zu ruhen.

,,Angel! Angelin!!", schrie die Stimme meiner Schwester in meinem Kopf und sofort war ich wieder hellwach. Ich setzte mich auf, öffnete unter großer Anstrengung meine Augen und sah mich um. Alles war verschwommen und ein Fiepen ertönte in meinen Ohren. Ich hörte nur diesen unangenehmen Ton. Niemand war zu sehen, nur rote Farbe an der Wand, in Form eines Handabdruckes. Ich kletterte benommen zum Ende des Bettes, doch bevor ich einen Fuß auf den Boden setzen konnte, schrie ich. Jimmy, Jordan und Michael lagen in einer Blutlache, in ihrer eigenen Blutlache. Der Handabdruck war aus Blut, er war verschmiert.

Ihre Augen starrten ins Leere, sie sahen aus, als wären sie in ihrer Bewegung erstarrt. Es war ein Hinterhalt. Es war totenstill, ich hörte mein Herz weder schneller noch lauter schlagen. Wie konnte das sein? Ich hatte sie alle geliebt und doch weinte ich nicht. Ich schrie nicht, sogar meine Atmung war völlig normal. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Dort befand sich ein Spiegel, seit wann hing dieser denn dort? Ich betrachtete mich, blasses Gesicht, braune und kühle Augen. Kühle Augen? Eigentlich hatten meine Augen eher eine warme Farbgebung. Mein Spiegelbild zog seine Augenbrauen in die Höhe und lächelte amüsiert. Meine Wangenknochen stachen mir sofort danach in die Augen, sie waren höher und hervorgehobener als sonst. Doch das schlimmste war auf meinen Schläfen befand sich ein schwarzes, verranktes Muster, welches unter meinen Augen begann und an der Oberseite meiner Schläfe endete. Der Spiegel reflektierte eine komplett andere Frau, sie sah zwar aus wie ich, doch sie war es nicht. Es war eine Lüge.

Mein Spiegelbild grinste nun breit und als ich mir erschrocken an die Lippen fasste, spürte ich das ich wirklich grinste. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Was war das? Ich hatte nicht wirklich Kontrolle über meinen eigenen Körper, ich war nur ein Zuschauer. Auf einmal ging mir ein Licht auf, das war eine Vision. Eine Zukunftsvision. Doch anstatt erschrocken die Augen aufzureißen, wie ich es eigentlich getan hätte, stand ich auf und stolzierte über die Leichen. Genau in dem Moment tauchte Kayden in der Tür auf. Ich spürte wie ich auf ihn zu rannte und ich seine Arme sprang. ,,Mein wunderschöner Engel, mein wunderschöner Racheengel! Hast du es vollbracht?", hauchte Kayden an meine Stirn und ich schnurrte ungewollt. ,,Ja, jetzt können wir endlich frei sein, zusammen frei sein.", hörte ich meine eigene Stimme, aber sie klang so fremd, dass ich niemals gedacht hätte, sie gehöre zu mir. Kayden sah mir über die Schulter und als er mir wieder in die Augen sah, sah ich sein stolzes Lächeln. Auf seinen Schläfen befand sich ebenfalls ein schwarzes Muster, es war wunderschön. Kayden senkte er seine Lippen auf meine und wir küssten uns leidenschaftlich. Kayden steuerte auf das Bett zu. Als wir über den am Boden liegenden Michael stolperten, kicherte ich nur und drückte Kayden auf das Bett. Genau als wir in die weiche Matratze sanken, schreckte ich auf. Schweißgebadet strampelte ich die Bettdecke von meinen Füßen und sprang aus dem Bett. Am Boden war kein Blut mehr und weder Michael, noch Jimmy, oder Jordan lagen tot auf dem Fußboden. Ich brach aus Erleichterung zusammen und Freudentränen flossen mir die Wangen herunter. Sie waren noch am Leben, es war nur ein Traum gewesen!

Eine Vision-.

Eine Vision. Aber das hieß, dass dies eine mögliche Zukunft war. Meine Zukunft. Das durfte nicht passieren, was auch immer das war, dass da meinen Körper übernommen hatte, war jetzt noch nicht da. Und wenn es kommen würde, wäre ich vorbereitet. Als erstes musste ich erst einmal die anderen finden. Ich erhob mich, immer noch Müde, wenn nicht sogar noch ein Stück mehr, als vor der Vision. Ging das überhaupt? Ich ging zur Tür und kurz darauf sprang diese auch schon auf und Jimmy stand vor mir. ,,Angel, du bist wach? Gut!", er nahm meine Hand und riss mich hinter sich her. ,,Was ist denn los Jimmy?", fragte ich gehetzt und rannte ihm weiter hinterher. ,,Kayden, er dreht vollkommen durch!", rief er mir zu und öffnete die nächste Tür. Michael's Zimmer. Dort standen Michael und Jordan in Angriffsposition vor Kayden, der auf dem Bett stand und jedem von ihnen mordlustige Blicke zu warf. Sein Blick war zornig und seine Augen hatten sich komplett schwarz verfärbt. Bei genauerem Hinsehen konnte ich feine, schwarze Linien an seinen Schläfen erkennen. Er sah fast genauso aus, wie in meiner Vision vor ein paar Minuten. ,,Angel, wenn ihm jemand helfen kann, dann du!"



Soooo CUT!

Ich befinde mich gerade im Wintersport in Österreich, ich hoffe ich kann täglich uploaden, aber ich verspreche nichts!

Eine neue Vision! Eine gefährliche Vision!

Kayden dreht durch? Hat das was mit seinem vorherigen Verhalten zu tun?!

Ein schwarzes Muster auf ihren Schläfen?

Kann Angel ihm helfen, ohne sich selbst mit hinab zu stürzen?!

Stay Fresh, bis morgen!!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top