~Kapitel 57~
Ihr solltet die letzten Kapitel kennen, um dieses zu verstehen.
Kurzer Rückblick:
Ich öffnete meine Augen und kniff sie sofort wieder zu. Das Licht war zu grell. Ich bewegte leicht meine Fingerspitzen auf dem kühlen Untergrund. Ein Bettlaken. Es war weich und zart. Ich ließ meine Hände darüber gleiten und schließlich breitete ich meine Arme aus und drehte mein Gesicht in die Laken. Müdigkeit überkam mich und ich gab mich der süßen Versuchung hin.
Rückblick Ende
Ich schreckte aus meinem Schlaf hoch und sah mich panisch im Raum um. Mason stand im Türrahmen und musterte mich amüsiert. ,,Guten Morgen." Ich räusperte mich und erwiderte sein >Guten Morgen< zögerlich. Immerhin wollte er mich vergiften. Ich blinzelte und rieb mir mit dem Handrücken über meine Augen, dann kletterte ich aus dem Bett und während ich Mason nach dem Bad fragte, nahm ich mir selbstbewusst die frischen Klamotten von dem Stuhl. Sie wären ohnehin für mich bestimmt gewesen, Mason würde in diese Skinny Jeans gar nicht herein passen. Verdutzt führte Mason mich zum Bad und ich schloss hinter mir die Tür zu.
,,Celine?", fragte ich in ihrem Kopf und ließ mich auf den geschlossenen Toilettendeckel fallen. Sofort kam eine Antwort. ,,Oh Gott du lebst! Wo bist du?"
,,Haltet euch bereit, ich sende euch ein Zeichen, wenn ihr kommen könnt. Ich bin bei Mason im Zimmer."
,,Geht klar, wir sind bei Alexander im Zimmer, allen geht es soweit gut, nur wir haben noch nicht heraus gefunden wo sie Will hingebracht haben. Kayden will es nicht sagen. Weißt du wie wir ihn dazu bringen können es uns zu sagen?", hörte ich wieder Celine in meinem Kopf, sie klang verzweifelt. Kayden. Warum wollte er immer noch nicht mit uns kooperieren? ,,Ich werde mit ihm reden, versucht es trotzdem weiterhin. Ich beeile mich.", damit ließ ich meine Gedanken ruhen und zog mich aus.
Das kalte Wasser brachte mich auf andere Gedanken, dieser Traum. Diese Schaukel, dieses Mädchen, diese Melodie. Das alles hatte mich total fertig gemacht, aber vor allem diese innere Leere hatte mich aus dem Konzept gebracht, wenn man nicht mal mehr weiß, wer man selbst ist, oder wer einem mal nahe gestanden hatte. Ich hatte meine eigene Schwester nicht erkannt, als sie vor mir gestanden hatte. Eine Träne vermischte sich mit dem kalten Wasser und ich unterdrückte ein frustriertes Stöhnen. Jetzt mussten wir auch noch Will suchen, warum konnte es nicht einmal glatt laufen? Nur noch er und dann ist das hier alles vorbei. Nur noch er und wir fliehen von hier. Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Ein paar Tage? Ein paar Wochen? Was war mit der Uni?
Schöpfe Kraft! - Das war bis jetzt doch alles noch das Vorspiel, es hatte noch nicht einmal richtig begonnen, aber das wird es, wenn wir von hier fliehen werden. Hoffentlich macht sich das alles irgendwann bezahlt.
Ich hüllte mich in meine frischen Sachen, eine normale, schwarze Skinny-Jeans und ein schwarzes Top. Ich drehte den Schlüssel langsam im Schloss um und verließ leise das Bad. Ich stand im Flur, vor mir war ein Kleiderbügel und ich sah eine schwarze, weite Strickjacke. Ohne zu Zögern nahm ich sie mir und zog sie an. Es war bestimmt nicht in Masons Sinne, dass ich fror. Gerade als ich zur Tür weiter schleichen wollte, hörte ich sein Räuspern und zuckte innerlich zusammen. Mist! Ich drehte mich genervt um und sah ihn wieder an den Türrahmen angelehnt stehen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste mich an. Ich stöhnte. ,,Du willst, dass ich mich dir anschließe? Bitte, was muss ich machen, dass du mir glaubst, dass ich das schon längst getan habe?", fragte ich und zog meine Augenbrauen hoch. Er antwortete nicht. Was war nur los mit diesem Mann? Er sagte mir, dass er mir mein ganzes Schauspiel hier nicht abkaufte, wollte das ich mich ihm wirklich anschloss und versuchte mich danach mit dem Tee zu vergiften. Jetzt sagte er keinen Ton.
Wir starrten uns eiskalt in die Augen, keiner blinzelte, doch ich würde verlieren. Meine Augen begannen zu zucken und als sie brannten schloss ich sie. Ich hörte sein tiefes Lachen, es war mehr wie ein "böses" Kichern. Sollte es ihm doch im Halse stecken bleiben. ,,Deine Feuer- Fähigkeit ist wirklich erstaunlich Angelin. Aber du kannst sie nicht kontrollieren, lass mich dich unterrichten.", raunte er auffordernd und endlich wusste ich was er wollte. Ich öffnete meine Augen wieder und sah gespielt betreten auf meine Füße. Von wegen er hatte mich durchschaut, er glaubte also immer noch daran, dass das Feuer meine Fähigkeit wäre.
,,Schließe dich den Malum an und ich zeige dir was wirkliche Macht ist. Ich bringe dir alles bei, was ich über das Feuer weiß und dann vernichten wir die Bonum zusammen." Ich nickte langsam und hörte wie Mason näher kam. Seine Hand legte sich unter mein Kinn und er hob es an, sodass ich ihm in die Augen blicken musste. Seine kalten, braunen Augen bohrten sich in meine und Kälte breitete sich aus. Ich sah wie machthungrig sein Blick war, arrogant und siegessicher. Es ekelte mich an, aber wenn ich nicht zusagte, wüsste er das ich es nicht ernst meinte mit den Malum. Ich sah ihm also tief in die Augen und sagte seinen Trainingsstunden zu. Innerlich schluckte ich gegen den Kloß in meinem Hals an. Das würde an Jimmys Kräften ziehen, da ich das Feuer ja aus seiner Fähigkeit zog.
,,Gut, in einer Stunde, im Trainingssaal. Lass dich von Kayden und Alex begleiten.", mit diesen Worten ließ Mason mein Kinn los und richtete sich auf. ,,Am besten du suchst sie gleich.", ergänzte er und ich verließ sein Zimmer. Auf dem Flur atmete ich einmal tief durch und machte mich auf den Weg zu Alex Zimmer.
Ich fiel wortwörtlich mit der Tür ins Haus. Meine Schwester kam sofort auf mich zu gerannt und umarmte mich fest. Wie ich sie vermisst hatte! Ich zog sie noch enger an mich und presste mein Gesicht in ihren Nacken. Dann sahen wir uns an, uns beiden liefen die Tränen über die Wangen und wir grinsten wie verrückt. Ich umarmte auch Thris, meine jüngere Cousine. Dann kamen auch Jimmy, Jordan und Rafe auf mich zu gestürmt. Alle drei zogen mich an sich. ,,Ich bin so froh, dass es euch gut geht!", kreischte ich und ließ mich von ihnen zerquetschen. ,,Wie konntest du nur dein Leben so dermaßen aufs Spiel setzen? Unser aller Leben hängt an deinem! Du weißt welche Bürde du trägst!", sagte Jimmy und hob mahnend den Zeigefinger. ,,Ich weiß,-", antwortete ich, doch weiter kam ich nicht, denn Jordan fiel mir ins Wort. ,,Und dann schuldest du uns noch ein paar Antworten, wie bist du überhaupt bei den Malum rein gekommen und die Wichtigste, was hast du mit diesen Malum da zu schaffen?", er zeigte auf Alex, Michael und Kayden, die zu dritt auf Alex's Bett saßen und geduldig hier her sahen. Gut Kayden knirschte eher mit den Zähnen, aber naja. ,,Ich war schon vorher hier. Unabhängig von euch.", beantwortete ich die Erste kleinlaut und sah hoffnungsvoll zu Rafe. Er war immer der Vernünftigste. Bitte, O bitte Rafe hol mich jetzt hier raus!
,,Das ist jetzt nicht-", fing Jimmy an, doch tatsächlich rettete Rafe mich. ,,Jungs, das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist, dass sie hier bei uns ist. Gesund und munter und ohne sie wären wir jetzt nicht ebenso gesund und einigermaßen munter hier.", sagte Rafe laut und deutlich und ich fiel ihm noch einmal um den Hals. Ich murmelte ein kleines >Danke< an sein Ohr und ließ ihn los. Er schenkte mir ein Lächeln und ich drehte mich wieder zu Jordan und Jimmy um. Meine keifenden Brüder, so sollte ich sie wirklich nennen. Das passte einfach zu gut.
Ich zuckte schuldbewusst mit den Schultern und Jimmy seufzte theatralisch, dann lächelte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Auch Jordan grinste breit und schüttelte den Kopf. Vermutlich wurde er sich gerade bewusst, wie erwachsen er doch geworden war. Celine zog mich noch einmal an sich und ich drückte sie ebenfalls fest. Dann sah ich mich um und fragte nach Jake. ,,Der ist duschen. Müsste gleich fertig sein.", antwortete Rafe gerade, als die Bad Tür aufsprang und Jake heraustrat. Er sah müde aus, extrem müde und erschöpft. ,,Jake.", flüsterte ich und sein Kopf drehte sich ruckartig in meine Richtung. ,,Prinzessin!", schrie er und sein Gesicht hellte sich auf. ,,Endlich!", auch er zog mich eng an sich. Was bei ihm ein wenig komisch war, denn er trug nur ein Handtuch um die Hüfte.
Ich grinste und atmete seinen Duft ein. Jake war mir am meisten ans Herz gewachsen, er hatte mir alles anvertraut. Den damaligen Krieg hatte er mir geschildert, er hatte mich nicht für zu klein und unerfahren gehalten, um mich damals im Haus wieder an die Oberfläche zu bringen, wo ich dann auch in Felice Raymons Körper geschlüpft war. Eine kleine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel und ich löste mich langsam von ihm. Auch er hatte schimmernde Augen und ich grinste. ,,Will würde jetzt sagen ihr seid alle verweichlicht.", sagte ich und sofort drang raues, tiefes Gelächter an mein Ohr. Jake gab mir noch einen Kuss auf den Haaransatz und ging dann mit einem frischen Shirt und einer Jeans wieder ins Bad. ,,Wir werden ihn finden.", sagte meine Schwester hinter mir und ich nickte ihr zu. Ich hatte neue Kraft getankt, durch ihre Anwesenheit, durch die Anwesenheit meiner Familie.
,,Muss sich ja toll anfühlen, so viele Männer um sich zu haben.", hörte ich Kaydens verabscheuende Stimme hinter mir und ich drehte mich seufzend um. Dann ging ich auf ihn zu, während er weiterhin irgendetwas sagte wie, wie glücklich ich doch sein müsste und das ich jeden Tag einen anderen knallen könnte, so wie sie mich vergötterten. Doch ich hörte nicht hin, ich wusste was zu tun war. Als ich vor dem Bett stand, kletterte ich ohne zu zögern darauf und weiter auf Kayden zu. Er fing gerade an aufzuzählen, wie ich ihn behandelte wenn ich ihn mit einer Frau sah und das er jetzt auch so reagieren könnte. Ich überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns und legte meine Lippen fest auf seine. Endlich.
Alle Gefühle stoppten, alle Nervositäten verschwanden, alle Bedenken und Zwänge fielen einfach von mir ab. Ich fühlte mich zum ersten mal seit Tagen wieder frei. Frei von allen Bedenken. Ich verschränkte meine Hände in Kaydens Nacken und endlich spürte ich auch wie er ebenfalls losließ. Ich spürte nun auch seine Gefühle. Die guten und die schlechten. Aber das viel bedeutendere war, das er meinen Kuss sobald sich unsere Lippen berührten erwiderte. Mein Bauch kribbelte und unsere elektrische Verbindung kehrte zurück. Sie baute sich um uns herum auf, wie unser eigenes Kraftfeld. Ich löste mich langsam von ihm und sah tief in das Grün, in das ich mich so verliebt hatte. Das Grün seiner Schlangenaugen.
Sooooo und Cut!
Ja ich weiß lange nichts mehr gekommen, aber ich hatte diese Woche Grippe und lag total ausgeknockt im Bett, ohne eine Einzige Idee... naja hoffe jetzt kommt wieder mehr, kann aber nichts versprechen :D
Ich hoffe euch gefällt das heutige Kapitel!
Mason will unsere Angel also trainieren... na wenn das nichts wird..
War Kayden da etwa eifersüchtig auf die Jungs?
Endlich wieder ein #Angeyden Moment!
Danke für 2K!!! Und zwischendrin war mein Buch auf Platz 36 im Genre Fantasy, das ist der Waaaaahnsinn!! Danke danke danke!!!
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