~Kapitel 53~
Kurzer Rückblick:
Der Sauerstoff verließ meinen Körper und ich rang verzweifelt nach Luft. Ich sah wie Theresa aus ihrem Schock Zustand aufwachte und sich nun auf den Mann stürzte. Aber anders als wir benutzte sie ihre Fähigkeiten. Ihre Gestalt flimmerte und plötzlich gab es zwei Abbildungen von der Wache. Thris war eine Gestaltwandlerin?
Rückblick Ende
Der Mann erstarrte und während Thris ihn ausknockte, strömte endlich wieder Luft in meine Lungen. Das Brennen wurde weniger, weshalb ich mich hustend aufrappelte und meiner jüngeren Cousine dankend zu nickte. Wieder erhielt ich ein so typisches, strahlendes Lächeln von ihr. Doch bei dem Mann, dessen Gestalt sie noch trug, wirkte es eher gruselig. ,,Kannst du bitte wieder, naja du weißt schon, Theresa werden?", fragte Michael grinsend und Theresas Mundwinkel zuckten leicht, bevor sie eine empörte Miene aufsetzte: ,,Bin ich für dich wirklich nicht mehr, als mein Aussehen? Wirkliche Freunde sehen den Charakter, nicht wahr Angel?", antwortete sie gespielt entsetzt.
Darauf lachten Alex und ich leise. ,,Klar Cousinchen!", sagte ich und zwinkerte ihr amüsiert zu. ,,Warte mal. Angel? Du bist schon wieder in Kaydens Körper? Wo ist dein Körper, was ist mit dir passiert? Was wollte Mason von dir?", bombardierte Michael mich mit Fragen und ich zuckte als Antwort nur die Schultern. ,,Keine Zeit. Folgt mir. Ich weiß ungefähr wo der Schlüssel ist." Ich nahm im Augenwinkel wahr, wie Theresa wieder ihre eigene Gestalt annahm und lächelte in mich hinein.
Ich vernahm ein Nicken von den anderen und kniete mich vor jede Wache, legte meine Hand an ihre Wangen und löschte behutsam ihre Erinnerungen an uns. Ich spürte, wie die Bilder des Ersten aus seinen Gedanken entgleisten und auf mich zu flogen. Natürlich waren sie farblos und nur für mich sichtbar. Sie sahen aus, wie ein Filmband. Ich sah den Wachen, der vor mir lag in das Büro laufen und wie meine vier Begleiter, Masons Sachen durchwühlten. Ich spürte seine Gefühle, vor allem der Verrat machte ihn zornig. Mehr empfand er nicht. Nur Verrat, er und seine Kollegen nahmen meine Freunde fest und dann sah ich nur noch wie ich dem Ersten ins Gesicht schlug. Ich wandte meinen Blick ab, ich konnte Gewalt noch nie leiden und mir selbst dabei zu zu sehen, wie ich jemanden bewusstlos schlug grenzte an Eitelkeit und Stolz. Ich war darauf keineswegs stolz, ich empfand nur tiefe Reue.
Ich ließ die Erinnerung an mir vorbei ins Nichts ziehen und nahm mir die anderen vor.
,,Was machst du da?", fragte Thris zögernd und leise, sie hatte Angst mich zu stören. Ich lächelte sie liebevoll an und beantwortete ihr die Frage wahrheitsgemäß. Sie war ein Schatz, ich wollte sie nie wieder verlieren. Ein zweites Familienmitglied was ich zurück hatte. Nur sie und Celine waren mir geblieben, ich vermisste meine Eltern schrecklich, auch meinen Stiefvater vermisste ich langsam. Ja er war nervig, aber er hatte sich um mich gekümmert und ohne ihn wäre ich nicht hier. Man nenne es Fluch, oder Segen.
,,Okay wir können los.", sagte ich und wieder erhielt ich stummes Nicken.
Wir suchten schon eine ganze Weile, beziehungsweise die anderen suchten und ich versuchte mir das Bild des Schlüssels wieder ins Gedächtnis zu rufen. Durch Masons Abwehrsystem war ich zu abgelenkt, um mir das Bild genauer gemerkt zu haben. Ich ging auf und ab und hielt mir die Ohren zu, so konnte ich mich am besten konzentrieren. Ich ging zum dritten mal in meinen eigenen Kopf, in meine eigenen Gedanken, in mein eigenes Gedächtnis. Nur schnell das Bild finden und wieder raus, es birgt einige Risiken mit sich in den eigenen Kopf zu sehen, zum Beispiel könnte man sich selbst verlieren, was mir das erste mal fast passiert wäre.
Ich ging zügig durch die langen Korridore meines Verstandes und suchte nach meinen Erinnerungen der letzten Stunde. Ich fand sie ziemlich schnell und nach kurzer Zeit auch das Bild des Schlüssels. Er lag in einer Schublade mit doppeltem Boden. Nicht schlecht Mason, darauf wäre ich nie gekommen. Ich verließ augenblicklich meinen eigenen Verstand und sah das Michael mit seiner Hand vor meiner Nase herum wedelte. Ich zuckte erschrocken zusammen und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
,,Angel, wir haben jetzt alles durchsucht, alle Schränke, alle Schublade, alle Unterlagen, wir haben jedes Staubkorn umgedreht. Wenn es einen Schlüssel gibt, dann ist er nicht in diesem Büro.", verkündete er mir und wirkte sogar eine Spur traurig. Vermutlich weil so sein Abenteuer endete, ich schob es auf seine sterbende Neugier, er war ein Malum. Ich musste aufpassen, dass er und Alex uns nicht verrieten.
Ich reckte mein Kinn. ,,Fast jede Schublade sagtest du?", fragte ich gespielt nachdenklich und ging selbstsicher auf Masons Schreibtisch zu, dann öffnete ich eine der Schubladen und zerrte an dem Boden, nichts passierte. Ich versuchte das bei den nächsten beiden auch, bevor es bei der vierten und letzten Schublade klappte. War ja klar, warum hatte ich nicht auf dieser Seite angefangen, dann hätte ich viel Zeit gespart. Ich hob den doppelten Boden heraus und da lag er. Ein silberner, verzierter Schlüssel. Ich nahm ihn heraus und schloss die Schublade mit einem Ruck. Dann ließ ich mich dramatisch auf Masons Drehstuhl fallen und drehte mich mit diesem zu den anderen dreien.
,,Wie wäre es mit diesem Schlüssel hier Mr. Rivers?", fragte ich mit verstellter Stimme und hob spöttisch die Augenbrauen. Alex tarnte sein Lachen mit einem Hustenanfall und Thris hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte leise. Michael jedoch verzog grimmig seinen Mund und ich stand auf. ,,Naja, kann ja nicht jeder so gut sein wie ich. Kopf hoch, beim nächsten mal schaffst du es bestimmt.", damit brach meine Cousine dann doch in Gelächter aus und Alex verschluckte sich an seinem gefakten Husten. Michael folgte mir grimmig und als ich vor die Stelle trat an der die Tür zum Keller sein sollte, runzelte ich fragend meine Stirn. Da war keine Tür.
Ich war mir eigentlich sicher, dass hier diese Tür sein müsste, doch stattdessen stand da ein riesiger Aktenschrank. ,,Hier müsste eigentlich die Tür sein. Aber so wie es aussieht, ist da keine.", sagte ich grübelnd.
Was spricht denn dagegen? Nur weil du sie nicht siehst, ist sie nicht gleich nicht da.
Was sollte das denn heißen? ,,Vielleicht ist die Tür ja hinter dem Schrank.", sagte Thris nachdenklich und Alex und Michael nickten zustimmend. Beide gingen an die Seite des Schrankes und stemmten sich dagegen. Nur langsam und ächzend machte dieser Platz, aber tatsächlich kam eine kleine Holztür zum Vorschein. ,,Volltreffer.", hauchte ich und ging hindurch. Die anderen folgten mir leise.
,,Wartet. Der Letzte schließt die Tür zu Masons Büro ab, somit haben wir mehr Zeit.", sagte ich und hörte wie jemand zurück ging und nach kurzer Zeit wieder durch die kleine Tür trat und diese ebenfalls schloss. Finsternis umfing uns.
Soooo! Cut! Das war's erstmal für heute!
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr freut euch auf das nächste Kapitel! Hoffentlich finden sie endlich Celine und können sie und die Jungs endlich aus diesem Albtraum befreien!
Sind sie überhaupt noch dort? ;) *grinst*
Freut euch drauf!
Stay Freshhh!
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