~Kapitel 21~

Rückblick


,,Okay langsam. Was für eine innere Stimme? Die die einem immer sagt, dass man die Schokolade wieder weglegen soll, oder so eine gruselige Schizophrenie Stimme? Und überhaupt..Feinde?", fragte sie sofort. Ich seufzte und zog sie auf einen Findling am Straßenrand zu. ,,Setz dich!", befahl ich und ließ mich erschöpft neben sie fallen. Ich umschlang meine Knie mit meinen Armen und leise flossen Tränen meine Wangen hinunter. Konnte ich es ihr sagen? Konnte ich meiner besten Freundin sagen, wer ich wirklich war?

Rückblick Ende


„Beruhige dich erst einmal. Ist ja gut. Ganz langsam und von vorne. Okay?",flüsterte sie und streichelte mir sanft über den Rücken. Ich nickte und richtete mich auf.

„Das wird jetzt ein Schock für dich werden.", antwortete ich kraftlos. Soph brachte nur ein aufmunterndes Lächeln zustande, welches ebenfalls ihre Angst spiegelte. Angst vor dem was ich ihr erzählen würde.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Wie lange ich das alles schon in mich rein gefressen hatte. Ich hatte solche Furcht davor das die Malum mich finden und es in einem Krieg endet. Dieser würde nicht nur unsere Gesellschaft sondern auch die der normalen Menschen zerstören. Sophies, Piers, die der zahlreichen Studenten meiner Universität, aller Einwohner aus Los Angeles, jeder hier auf dieser Welt wäre davon betroffen.

Das konnte ich nicht zulassen, es lag an mir den Frieden zu hüten. Wie, wusste ich noch nicht und solange musste ich unerkannt bleiben. Versteckt vor den "Anderen" unter uns, welche die Ansicht teilten die normalen Menschen müssten ihnen dienen und das sie nur, weil sie keine besonderen Fähigkeiten hatten weniger wert wären.

Doch das stimmte nicht. Soph zum Beispiel war der liebenswürdigste Mensch den ich kante. Sie hörte mir immer zu und hielt immer zu mir. Lenkte mich ab wenn ich traurig war und schaffte es sogar mich aufzumuntern. Sie half mir wieder aufzustehen,als ich dachte ich würde in der Trauer, meine Eltern verloren zuhaben, ertrinken. Soph teilte diese Trauer und ließ sie somit in den Hintergrund meiner Gedanken treten. Sie gab mir wieder Gründe weiter zu machen und eben nicht aufzugeben. Ich würde es nicht zulassen das die Malum die Menschen unterjochen, niemals.. und wenn ich dafür mein Leben geben müsste. Auch meinen Eltern zu Ehre, sie hatten vor Jahren in diesem Krieg gelebt, Freunde sterben sehen und erlebt wie es wäre, wenn die Malum gewinnen würden.

Sie hatten für den Frieden gekämpft, ich würde es irgendwann zu Ende führen. Mit,oder ohne Krieg, ich würde meine Freunde und Familie nicht enttäuschen. Für manche Dinge lohnte es sich zu kämpfen. Ich unterdrückte ein Schluchzen und während ich lautlos weinte, vertraute ich mich endlich jemandem, außer meiner Schwester an. Und zwar dem Menschen dem ich am meisten vertraute. Soph.

*Freitag*

,,Und du bist sicher das du da morgen hin gehen willst?", rief Soph mir von meinem Bett aus zu. Ich stand schon mindestens eine Stunde im Bad meines Wohnheimzimmers und schminkte mich für die Party heute Abend.

Ich hatte Sophie gestern alles erzählt und darauf hatten wir die Uni geschwänzt und waren in die Stadt gefahren. Sie hatte es erschrocken aufgenommen und mich nicht einmal unterbrochen. Am Ende umarmte sie mich fest und ich heulte mich bei ihr aus. Soph wusste nun alles, von dem wirklichen Tod meiner Mutter, bis hin zu vorhin als Kayden mich um ein Date gebeten, oder eher gezwungen hatte. Auf die Frage, ob ich nun ein Freak war musste sie lachen, bejahte dies allerdings. Natoll.. meine einzige Freundin hielt mich für einen Freak.

,,Ich muss ja.", seufzte ich. ,,Du musst rein gar nichts. Und allein deshalb, weil der Typ es dir einfach befohlen hat, solltest du schon nicht hingehen. Wieder seufzte ich. ,,Ich weiß." ,,Warum gehst du dann hin?", fragte sie und zuckte mit den Augenbrauen. Ich verdrehte belustigt die Augen und musste grinsen. ,,Aha. Du bist verliebt!", kreischte sie aufgeregt und rannte weg, bevor ich nach ihr greifen konnte. ,,Soph bleib stehen!", rief ich ihr nach, doch sie war bereits aus meinem Wohnheimzimmer gestürmt. Wenn sie dachte ich würde ich jetzt nachrennen, dann hatte sie sich aber geschnitten. Ich setzte gerade meinen Maskara an mein linkes Auge, als ich von draußen hörte wie Sophies Stimme im Gang rum kreischte: ,,Leute! Meine Angel ist verliebt!" Nein! Das war doch nicht ihr ernst? Was war wenn sie Jemand hörte? ,,Und wisst ihr in wen? In niemand geringeren als..", ich ließ sofort meinen Maskara fallen und rannte ebenfalls aus dem Raum. Als ich sie sah stoppte sie gerade bei ,,Kay.." und grinste mich dreckig an.

,,Wen haben wir denn da? Unser Dornröschen hat sich also endlich entschlossen uns mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Ich habe da noch so einen roten Apfel für dich, vielleicht kippst du ja vorher um und bekommst gar nicht mehr mit, wie ich jetzt zu ihm rennen werde und ihm sage das du in ihn verknallt bist." Ich sprintete auf sie zu und Sophie rannte kreischend den Flur entlang. Während sie die Stufen doppelt nahm kicherte sie nervös. Ich blieb oben stehen und überlegte kurz wie ich sie einholen konnte. Nimm das Geländer neben der Treppe! Keine so schlechte Idee, ein wenig lebensmüde, da die Treppe in der Mitte einen Knick hatte, aber ich wäre definitiv schneller unten als Soph. Also gesagt getan. Ich sprang auf das Geländer und rutschte runter. Schneller als ich bis drei zählen konnte, war ich schon unten angekommen und fiel genau vor Sophie auf die Füße. Sie war so erschrocken das ihr Schrei in ihrem Hals stecken blieb. ,,Und übrigens Schneewittchen und nicht Dornröschen.", sagte ich und als ich ihr verwirrtes Gesicht sah prustete ich los. Soph musterte mich erst belustigt und musste dann plötzlich auch lachen. Vermutlich war ihr eingefallen das Schneewittchen den Apfel gegessen hatte und nicht Dornröschen. Mit Märchen hatte sie es anscheinend nicht so. Meine Sicht wurde glasig und ich bekam kaum noch Luft vom Lachen. Meine beste Freundin saß bereits auf dem Boden und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Ich setzte mich neben sie und schloss schmunzeln meine Augen. ,,Jetzt kann ich mein Make Up nochmal machen.", sagte ich gespielt traurig und zog einen Schmollmund. Soph konnte nicht anders als über mich zu lachen. ,,Für mich bist du immer noch wunderschön.", flüsterte sie und lächelte mich herzzerreißend an. Mein Herz schmolz. Wie hatte ich nur so einen tollen Menschen verdient. Ich zog sie an mich und küsste sie auf die Wange. ,,Danke das du immer für mich da bist.", antwortete ich und grinste sie dreckig an. ,,So und jetzt ab.", sagte ich streng. ,,Ich werde dich jetzt richtig schminken, immerhin triffst du ja vielleicht deinen Traumboy! Außerdem habe ich da noch etwas Kleines für dich!" Sie schob ihre Unterlippe vor, nickte und wir liefen kichernd wie zwei kleine Kinder den Flur zu meinem Zimmer zurück.

,,So! Fertig!", sagte ich zufrieden und Sophie öffnete ihre Augen. Ich hatte ihre schulterlangen, braunen Haare zu einem Fischgräten Zopf geflochten und ihre eisblauen Augen mit silbernen Partikeln verziert. Sie sah jetzt so erwachsen aus, total anders als das kleine, schüchterne Mädchen hinter dem sie sich sonst versteckte. Jetzt sah sie tatsächlich aus wie die 19 Jahre die sie war.

(Sophies Augen Make-up, das Bild ist aus dem Internet)

,,Wow!", kreischte Soph begeistert. ,,Ich sehe so.. anders aus." Ich nickte stolz und frischte mein Make Up nur noch einmal auf. ,,Jetzt nur noch schnell irgendetwas anziehen.", stellte Soph fest und zog mich zu meinem Kleiderschrank. ,,Genau da kommt das "Kleine" was ich dir noch geben wollte ins Spiel.", antwortete ich und zog ein schwarzes spitzen Kleid aus einer Ecke des Kleiderschranks. ,,Das leihe ich dir für heute Nacht, ich dachte es könnte dir super stehen." Ich drückte Soph das kurze Kleid in die Hand und schob sie ins Bad. Derweil schlüpfte ich in ein olivfarbenes Cocktailkleid und fasste meine Haare zu einem Dutt zusammen. Als Sophie aus dem Bad raus kam musste ich bei ihrem Anblick lachen. Sie sah so glücklich, strahlend und vor allem anders aus. ,,Was denn? Neidisch?", neckte sie mich und klimperte mit ihren langen Wimpern. ,,Nein du siehst nur so unfassbar toll aus.", gab ich zu und zog sie mit einem: ,,Ich will jetzt endlich los!" aus meinem Zimmer und wir bestellten uns ein Taxi.

Sooooo heute mal ein extra langer Text!!!!

Nicht ganz so spannend, ich weiß, aber ich wollte die Vorfreude auf das Date noch ein wenig steigern! :D

Angel hat es Soph also gesagt!

Im nächsten Kapitel geht es schon um das Date. Das Kapitel kommt noch dieses Wochenende ;)

~Ronja

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top