~Kapitel 15~

„Bist du bereit?, fragte mich meine Schwester und setzte sich mir gegenüber auf die Couch. Ich war total aufgeregt und nickte nur. „Womit fangen wir an?", platzte es aus mir heraus.
Celine hatte mich, gleich nach dem meine Universität aus war, abgeholt um mir heute die erste Lektion beizubringen. Sie sah mir starr in die Augen und ihre Worte formten sich in meinem Geist. Wie wir in Gedanken miteinander reden können.", ich grinste breit und nickte euphorisch. Celine lachte. „Ist ja gut. Ich zeigs dir!"

,, Für den Anfang schließe deine Augen und konzentriere dich auf dein inneres. Deine eigenen Gedanken, das was du mir sagen willst. Mit allen fünf Sinnen. Schmecke die Worte auf deiner Zunge, fühle die Worte auf deiner Haut, höre sie in deinen Gedanken, sehe sie vor deinem inneren Auge und nimm deine gesamte Umwelt in dich auf, auch die Gerüche."
Ich atmete tief durch und versuchte alles auf mich wirken zu lassen. Dabei stellte ich mir die Worte : „Ich habe dich mein ganzes Leben lang unbewusst immer vermisst." vor und wie ich sie in den Kopf meiner Schwester schieben könnte.

Ich sah sie auf meinen geschlossenen Augenlidern, wie sie schimmerten, mit all meinen Gefühlen die damit verbunden waren.

Der Schmerz, der Verlust, die Freude, meine Liebe zu ihr, obwohl sie erst vor kurzem in mein Leben getreten war. Ich atmete aus und öffnete langsam meine Augen.

Meine Schwester hatte glitzernde Augen, eine Träne stahl sich über ihre Wange und sie lächelte. Ich dich auch! Ich wollte immer eine kleine Schwester. Meine kleine Schwester."

Ich lächelte und zog sie in meine Arme. Es hatte also funktioniert. Wir hielten uns eine Weile fest, bis sie mir in die Augen sah und mich frech angrinste. „Ich habe dafür echt lange gebraucht. Aber anscheinend bist du ja ein Naturtalent." Wir mussten lachen.

„Ey ihr zwei, ich störe euch ja echt nicht gerne, aber naja wir haben unerfreulichen Besuch.", knurrte Jimmy und ich sah die anderen auch hinter ihm.

Alle waren angespannt. Was war los? „Wer?", fragte Celine. „Die Anführer des Malum Clans. Sie müssen deinem Auto hierher gefolgt sein. Wir sollten nachsehen was sie von uns wollen.", antwortete Jake sachlich.

Aber ich spürte seinen Zorn. Sie hatten ihr "Versteck" gefunden. „Mist!", fluchte Celine und stand auf. „Angel, sie dürfen dich nicht sehen! Sie wissen nochnicht das du eine von uns bist.", ich nickte nur knapp.

„Das mit dem Gedankenkram ist echt komisch, ich werde mich nie daran gewöhnen.", sagte der" Pudel" Will und verdrehte die Augen. „Celine, wissen sie was ihr für Fähigkeiten habt?", fragte ich für alle hörbar.

„Nein!", antwortete Will gehässig. „Natürlich nicht!"
Ich nickte und sah meiner Schwester fest in die Augen. „Wenn sie dich fragen. Sag das du das Feuer beherrschst.", schob ich meine Gedanken in ihren Kopf und sie fragte: Warum? Was ist passiert?". Ich zuckte nur mit den Schultern und gerade als sich die nächsten Worte in meinem Geist formten, klingelte es an der Tür.

Dann ein aufdringliches Klopfen und eine tiefe Stimme: „Sofort aufmachen, oder wir kommen von alleine rein.", ich kannte diese Stimme nur zu gut. Mist!

Meine Schwester ging auf die Tür zu und ich flüchtete in die offene Küche gleich nebenan. Sodass ich sie perfekt hören konnte. Nur leider nicht sehen.

Du weißt wie du theoretisch mit agieren könntest.

Ich grinste frech und schloss die Augen. Ich löste meinen Geist und drang in den von Jimmy ein, da ich das schonmal getan hatte kostete es mich nicht so viel Anstrengung.

Diesmal aber als Gast, sodass ich zwar durch seine Augen sehen konnte, aber er mich gar nicht mitbekam.

Jimmys'Sicht

Celine öffnete gerade die Tür, als ein neues klopfen, nein hämmern zu hören war.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und mein ganzer Körper war angespannt. In meiner vollen Größe war ich 1,90m groß und konnte ziemlich einschüchternd sein. Ich richtete mich also auf und musterte die mir gegenüber. Drei ebenfalls große Männer.

Die Anführer der Malum in Los Angeles. Michael, Alexander und Kayden. Ziemliche Badboys auf der Universität, auf die auch unsere Kleine geht. Ihr Motto lautete, wie ich mal gehört hatte: Einmal Ficken, weiter schicken! Ich verdrehte meine Augen.

Angel war unser Schützling, aber auf gar keinen Fall schutzlos. Das was sie mit mir gemacht hatte, war echt beeindruckend. Sogar Will hatte das aus dem Konzept gebracht.

„Warum seid ihr nach LA gekommen? Verzieht euch gefälligst wieder aus unserem Gebiet!", sagte Alexander, er war der Sohn des Direktors der Universität.

Aber dieser war nicht so verbissen, früher war er wohl auch eng mit den Bonum befreundet, daher hielt er sich aus den Streitereien raus. Mehr wusste ich über ihn nicht.

Alexander selbst hasste die Bonum. Er hatte hochgekämmte, braune Haare und seine ebenfalls braunen Augen funkelten uns kalt an.

Michael hatte blondes Haar und grau-blaue Augen.
Kaydens schwarze Locken hingen ihm vereinzelt in die Stirn, seine grünen Augen suchten irgendetwas. Oder eher jemanden.

Sie musterten uns genau so intensiv wie wir sie. Alle drei waren muskulös, aber Kayden stach besonders hervor. Er war breiter und seine Lederjacke betonte das, jedes Mädchen würde ihm zu Füßen liegen, nur unsere Celine nicht. Sie starrte die drei unbeeindruckt an und antwortete lässig. „Ach nur ein bisschen Urlaub, LA ist wirklich eine schöne Stadt. Keine Angst wir kommen euch noch nicht in die Quere.", dabei betonte sie das noch sehr ironisch.

Alexander kniff seine Augen wütend zusammen, wurde aber von Kayden unterbrochen. „Wir suchen eigentlich jemand Bestimmtes. Aber da ihr ja alle eher unscheinbar seit.", er drehte sich um, steckte seine Hände in die Jackentasche, seiner schwarzen Lederjacke und wollte gehen, aber ich hielt ihn auf.

„Was genau sucht ihr denn?" Kayden hielt inne und sah mir genau in die Augen.
„Ach naja uns ist zu Ohren gekommen, dass es Jemanden mit einer besonderen Gabe geben soll und außerdem zwei Telepaten." Er streifte Celine und grinste dann als sie sich versteifte. Michael hatte es ebenfalls gesehen und grinste dreckig.
„Ja, von dir wissen wir schon das du eine Telepatin bist, aber du bist nicht die die wir suchen.", zwinkerte er Celine zu und grinste noch breiter.

Sie starrte ihm finster in die Augen. Sein Grinsen erstarb. Ich wusste was sie vor hatte und legte ihr meine Hand beruhigend auf die Schulter. Nach kurzer Zeit lächelte sie Michael dann ironisch an.

„Nun, dann können wir euch nicht helfen. Viel Erfolg bei eurer Suche.", sagte sie zuckersüß und knallte die Tür zu.

Dann sank sie erschöpft mit dem Rücken an der Tür auf den Boden.

Angelin's Sicht

Ich wurde zurück in meinen Körper gezogen. So lange hatte ich das noch nie durchgehalten, ich hatte Kopfschmerzen und war total erschöpft.

Sie wussten von der Gabe. Sie wussten von mir. Was sollte ich tun?Ich brachte meine Schwester und die Jungs alle in Gefahr!

Beruhige dich. Sie wissen noch nicht zu wem die Gabe gehört.

Genau. Ich musste mich erst einmal beruhigen und mich in der Uni so normal wie möglich verhalten. Sie durften keinen Verdacht schöpfen.

Ich stand zittrig auf und ging zu den anderen. Jimmy hatte Celine auf dem Arm und legte sie behutsam auf die Couch. „Was ist mit ihr?", fragte ich besorgt. „Sie wollte Michaels Gedanken lesen und beeinflussen.", antwortete Jimmy mir, während Rafe Celine zudeckte.

Sie mochten meine Schwester alle sehr. Ich musste lächeln, wie fürsorglich sie doch sein konnten. Sogar Will. Er stellte ihr ein Glas Wasser auf den kleinen Couchtisch.

Ich kniete mich vor die Couch und küsste meiner Schwester auf die Stirn. Sie schenkte mir ein Lächeln. „Sie wissen nicht das du es bist. Sie suchen jetzt nach einem großen, kräftigen Mann." Celine zwinkerte mir zu und ich kicherte. „Hast du gut gemacht! Wenn die wüssten." Ich musste kichern. Die anderen fingen an zu lachen.

Meine Schwester schloss die Augen und schlief sofort ein. Ja, ich kannte diese Erschöpfung.

Jordan hatte Celine in ihr Zimmer getragen und jetzt saßen wir sechs vor der Couch und zockten ein Autorennen- Spiel.

Es sah gut für mich aus. Ich war Zweiter. Direkt nach Will. Rafe war der Letzte und meckerte ständig das es unfair war, weil er das langsamste Auto hatte.

„Gleich habe ich dich!", raunte ich Will zu, der neben mir auf der Couch saß und angespannt auf den Bildschirm starrte.

„Vergiss es.", schnaubte er. Ich nutzte alle Abkürzungen und driftete in den Kurven sehr nah am Abgrund, sodass ich ihm immer näher kam.

„Sie macht dich platt!", rief Jake belustigt, der mir ebenfalls dicht an den Fersen klebte.

Das Ziel kam in Sicht. Ich nahm die nächste Kurve noch enger und bekam dadurch einen Boost. Kurz vor der Ziellinie überholte ich Will und war nur ein paar Zentimeter vor dem Lockenkopf im Ziel.
Ich kreischte erfreut auf und kurz darauf Finishten auch Jake, Jordan, Jimmy und Rafe.

Will schmiss wütend seinen Kontroller auf den Boden und stand fluchend auf. Wir musste lachen und Will warf jedem einen hasserfüllten Blick zu.

„Tja unsere Angel ist halt einfach besser als du William.", rief Jimmy ihm hinterher, als dieser in die Küche verschwand und legte lässig einen Arm um meine Schulter.

„Sieh es ein.", stichelte Jordan und zwinkerte mir verführerisch zu.

Ich grinste ihn frech an und folgte dem begossenen Pudel in die Küche.

Er stand vor dem Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Ich lehnte mich an die Wand und sah ihm aufmerksam zu. Als er mich sah funkelte er mich wütend an.

„Verpiss dich!", raunte er zornig. Ich kam noch näher auf ihn zu. „Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?", fragte ich ihn und sah ihm direkt in die Augen, allerdings war seine Mauer undurchdringlich und ich konnte nicht in seinen Geist eindringen.

„Was ich für ein Problem mit dir habe?", fragte er rau und kam schnell auf mich zu.

Ich hielt den Atem an als er seine Hände rechts und links neben meinen Kopf an der Wand abstützte. Ich konnte mich nicht bewegen, ohne ihn berühren zu müssen.

„Die Sorte Mädchen die du bist, verachte ich! Du hältst dich für was Besseres und scheust nicht davor mit jedem zu spielen, damit du das bekommst was du willst.", zischte er voller Verachtung. Wut flammte in mir auf.

Das stimmte doch gar nicht? Was bildete der sich denn ein!

„Jetzt komm mal zurück auf den Boden! Ich habe dir rein gar nichts getan und ich weiß echt nicht was dein scheiß Problem ist!", keifte ich ihn an. „Du bist so eingebildet! Du hast gar kein Respekt vor Frauen! Für dich sind wir alle schwach und nur weil ich dir gezeigt habe das ich nicht wehrlos bin, bildest du dir jetzt ein über mich Bescheid zu wissen?", ich schnaubte.

Er hielt mir plötzlich mit der Hand den Mund zu. Seine eiskalten blauen Augen starrten mich verwirrt an. Bis er schließlich seufzte.
„Du bist unerträglich.", flüsterte er und nahm seine Hand weg.

Erst jetzt wurde ich der Nähe zwischen uns bewusst. Er offensichtlich auch da er sich durch die langen Locken fuhr und zum Kühlschrank ging. „Willst du auch was essen?"

Was war denn jetzt los? Er verwirrte mich. „Ich..äh.. habt ihr Pizza?", stotterte ich und er nickte.

Celine war inzwischen wieder zu uns ins Wohnzimmer gekommen und während wir alle zusammen Pizza aßen schauten wir auf Netflix eine Serie.
Will hielt zwar immer noch Abstand zu mir, allerdings war er nicht mehr so feindlich mir gegenüber. Einmal hatte er sogar gelächelt.

Ich freute mich darüber, da ich mich mit allen gut verstehen wollte. Irgendwann würde ich vermutlich in einen Krieg geraten und sie wären die einzigen denen ich vertrauen könnte.

Kayden würde zu meinen Feinden zählen.

Kayden.

Ob er den Kuss bereute? Warum hatte er mich überhaupt geküsst? Wohin musste er wohl? Ich hatte ihn heute garnicht in der Uni gesehen...

Und wieder galten meine Gedanken nur ihm. Ätzend.

Sooo geschaffft!!! Endlich wieder ein neues Kapitel😍🤗 Hoffe es gefällt euch!
Das ist meine letzte Ferien Soche🙄
Aber ich versuche noch so viel wie möglich hochzuladen!
Viel Spaß mit diesem kapitel! 🤗❤️

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