Die Ruhe vor dem Sturm

Leise knarrten die Stufen, als Adrian sie wieder hinauf stieg. Es war Stockdunkel. Trotzdem war es für ihn kein Problem sich zurecht zu finden und mit der Sicherheit eines Schlafwandlers, fand er zurück zum Stall. Während er zurück zu seiner Schlafstatt huschte, verfolgt von den Schreien, sorgte er sich um Marlene und verwünschte die Umstände, welche es ihm nicht erlaubten einzugreifen.

An erholsamen Schlaf war nicht zu denken, aber das hatte er schon geahnt als er sich hinunter schlich, um mit angehaltenem Atem an der abgeschlossenen Kellertür zu lauschen. Obwohl er sich große Mühe gab, ruhig zu bleiben, gruben sich seine Fingernägel in seine Haut, als er sie zur Faust ballte. Er fluchte leise als er das Blut bemerkte und schalt sich dafür sich nicht die Nägel gekürzt zu haben. Ein kleiner Tropfen Blut fiel zu Boden, bevor er die Hand in die Tasche steckte, damit er nicht alles mit Blut besudelte.

Schnell nahm er einen Streifen schmuddeligen Stoff und versorgte seine Wunde. Seine Gedanke waren aber woanders. Er war nicht umhin gekommen, die Schönheit von Mavis zu bewundern. Nicht nur die äußere, wobei diese Zweifellos einmalig war, sondern auch ihre innere. Er war froh das er Mavis getroffen hatte. Das letzte Mal dass eine Frau ihn so beeindruckt hatte, lag lange Zeit zurück. Vielleicht war sie die nach der er so lange gesucht hatte. Er überlegte und kam zu dem Schluss, das er es herausfinden musste. Marlene war schließlich auch hier und da er sie nicht befreien konnte, ohne seine Mission zu gefährden, musste er herausfinden, ob sie dem Mädchen vielleicht etwas gesagt hatte. Dies würde alles viel einfacher machen.

Sein Herz hüpfte vor Vorfreude und Anspannung, obwohl sein Verstand es einen Narr schalt. Aber es war ihm egal. Er hatte lang genug gesucht. Er hätte es verdient, sein Ziel zu erreichen.

Mit diesen Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen, fand er einige Stunden später doch eine angenehme Nachtruhe.

Währenddessen ereignete sich drei Tagesreisen entfernt etwas sonderbares. Sieben schwarze Reiter, auf ebenso schwarzen Pferden und mit mächtiger, furchteinflößender Rüstung begegneten sich auf einer Kreuzung welche sieben Wege miteinander Verband. Sie waren sich noch nie begegnet, dennoch kannten sie einander beim Namen und hatten eine gemeinsame Aufgabe.

Wortlos ritten sie zusammen weiter und wer sie sah mied sie wie die Pest, den sie waren ebenso tödlich, wenn nicht noch tödlicher.

Ritten sie an Feldern vorbei, so fraßen die Heuschrecken alles was nicht an Ort und Stelle einging. Ritten sie an einer Stadt vorbei, so starben alle Neugeborenen und Alten. Die anderen steckten sich mit Wahnsinn an und richteten sich selbst zugrunde.

Ritten sie an einer Festung vorbei, entstand ein Beben, welches alles der Erde zurück gab, von wo es stammte.

Das einzige Mal wo die Ritter anhalten sollten war an unserem kleinen Städtchen. Und so ritten sie dahin und hinterließen Tod, Verwüstung und Wehklagen.

Die Tage der Verdammnis rücken an! Niemand weiß was passieren wird oder wann! Rennt um euer Leben, spürt ihr nicht das Beben? Nehmt eure Kinder in den Arm, haltet sie warm, denn die Tage der Verdammnis rücken an!

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Jetzt geht die Geschichte richtig los. Ich glaube die nächsten Kapitel dürften interessant werden.

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