Urentenbibel: 27-29
Der Vertrag mit dem Teufel
Voll Langeweile gähnte Lord Ente, als er den bewucherten Weg zum Schloss der Menschenfressenden Göttin entlang ging. »Aaah, wieso nur bin ich überhaupt raus gegangen?« Er streckte sich und gähnte abermals. Müde wischte er sich die Tränen aus den Augen und kippte vornüber auf den Boden.
Verträumt öffnete er die Augen und sah sich um. Dunkel war es bereits, er war wohl vor Müdigkeit einfach umgefallen. Er schnipste, eine Flamme loderte in seiner Hand auf. Eine menschliche Fackel, wäre er ein Mensch. Er lachte.
»Hah!«, lachte die Menschenfressende Göttin, die gerade ihr ganzes Blatt auf den Tisch klatschte. »Sieg für mich!«
Der Mensch musterte die Karten. »Du hast geschummelt.«
»Schummeln?«, zuckte ihr Mundwinkel. »Als ob ich so was je nötig hätte! Hahah!« Es war ein durchsichtiges Lachen.
Der Mensch legte seine Karten auf den Stapel in der Mitte, stand wortlos auf und öffnete die Tür, da kam ihm schon der Lord entgegen, verdreckt und mit dunklen Augenringen. »Seid gegrüßt, o Herr.«
»Tag, Meister«, sagte die Menschenfressende, die ihre Frustration, die durch das Aufdecken ihres Betrugs entstanden worden war, gut verstecken konnte.
Der Lord hob kraftlos die Hand, nahm sich ein altes Buch aus dem Mund und warf es zum Menschen, schliff sich dann müde in den Keller.
»Seelenkunde: Basiswissen #1«, las der Mensch bezaubert vor und strich vorsichtig über den Einband. »Dass dies noch existiert, wo doch alle Exemplare verbrannt wurden um die Jahrhundertswende …« Hastig schlug er es auf und begann, sich den Inhalt haargenau einzuprägen.
»Ugh!«, stieß die Menschenfressende aus. »Bücher …« Sie machte eine sich übergebende Geste und ging die Treppen zum Keller hinunter, als plötzlich eine Gestalt hinter ihr aufkam. »Oh«, drehte sie sich um. »Ihr schon wieder.«
Ein aufrechter Körper, gehörnt, mit Klauen, Schwanz und Flügeln, blutgetränkt. »Gibt es bereits Fortschritt, meine Dienerin?«, fragte der Gefallene.
»Noch nicht, Herr, doch -« Da war er schon verschwunden.
»Menschenfressende?«, fragte die Stimme des Lords durch die stählerne Tür. »Ja, Meister?« Die Tür öffnete sich von innen. »Was wollt Ihr?«
»Euch fragen, ob Ihr einen Spaziergang bei später Nacht für angemessen haltet, o Meister.«
Das blasse Gesicht des Lords schien zu grübeln. »Warum nicht … Ich bin ja eh wach.«
Ein klarer Himmel, gepunktet von etlichen anderen Sternen und einem runden Ball im Zentrum. Kälte, doch nicht unangenehm. »Was soll das?«, gähnte der Lord.
»Was soll was?«, gähnte die Menschenfressende gekünstelt zurück.
»Was soll dieser Spaziergang? Was beabsichtigt Ihr, Menschenfressende?« Er kratzte sich am Schnabel.
Sie blieb stehen und ließ den Lord weitergehen. »Ich habe jemanden gefunden, mit dessen Hilfe es ein Kinderspiel sein wird, Gott zu vernichten.«
Der Lord schaute kurz verwirrt, schnaubte dann aber wütend: »Als ob ich, der Unsterbliche Gott, zukünftiger Herrscher aller Reiche, Hilfe brauche, um einen einzigen Feind zu töten! Wie könnt Ihr es nur wagen?«
»Meister, wenn Ihr mir nur zuhö-«
Mit Hass im Blick ging er näher an sie heran. »Ich brauche keine Hilfe.« Noch etwas lag in seinem Blick. Unscheinbar noch, doch ohne jede Frage unheilvoll und gefährlich. Ohne noch ein weiteres Wort zu wechseln, ging der Lord zurück. Er hatte es seit Tagen nicht zu Schlaf gebracht, doch heute Nacht wäre er bereit. Mehr oder weniger. Kaum waren seine Augen geschlossen, krachte etwas neben ihm in den Boden. Genervt hob er die Hand und ließ den gesamten Raum von zischenden Feuersäulen erfüllen, ehe er nachsah, was seine Ruhe unterbrochen hatte. Aus den Flammen kam jemand heraus. »Man nennt mich den -«
»Wer bist du Affe?«
»- Teufel.« »Ugh. Du meinst diesen einen, der einzig und allein Schuld daran trägt, dass Gott nun eine materielle Form hat?«
Der Gefallene wurde rot im Gesicht, was man jedoch wegen all des Blutes nicht bemerken konnte. »Höchstpersönlich!«
Sekunden vergingen, in denen der Lord den Gefallenen nur ansah. Ohne jede Vorwarnung stürzte er sich schnatternd und ratternd auf den Gehörnten und pickte gnadenlos auf ihn ein.
»Au! Was soll das?!«
»NUR WEGEN DIR DRECK BIN ICH NOCH NICHT DER HERRSCHER DER WELT!«, schrie er und spuckte ein wenig Fleisch aus, das er dem Gefallenen entrissen hatte. »DAS IST JA WIDERLICH!«
Herzlich lachte der Teufel, ließ den Lord durch die Luft wirbeln und stand unversehrt wieder auf. »Ich könnte dir behilflich sein, dir dein Problem zu lösen. Doch dazu erwarte ich eine Gegenleistung.«
»Du Widerling bist mein Drecksproblem!«
Er blinzelte. »Nicht Gott?«
»Zur Hölle, nein! Den könnte ich jeder Zeit auslöschen, würde dieser Feigling sich nur zeigen!«
Die Augen des Gefallenen blitzten auf. »Ah … Also ist dein Problem, dass du ihn nicht finden ka-«
»Nein!«, unterbrach der Lord ihn.
»Aber du hast mir doch gar nicht mal bis zum Ende -«
»Nein!«
»Na dann! Dann gehe ich eben! Deine Schuld, dass ich dir nicht helfe, wenn du Hilfe brauchst!«
»Ich brauche keine Hilfe!«
»Und wie du Hilfe brauchst. Ich wette, du kennst nicht einmal seine Schwachstelle!« Gelächter.
»Schwachstelle?«, musterte der Lord sein Gegenüber misstrauisch.
»O ja. Denn Gott hat nur eine einzige Schwäche. Und diese wirst du nicht herausfinden können ohne mich.«
»Wogegen? Wogegen ist er machtlos?«
»Schön, dein Interesse entfacht zu haben!«
»Sprich endlich!«
»Ich werde es dir verraten. Doch zuvor …« Mit einem Schnipsen erschien ein Papier in seiner klauenartigen Hand. »… musst du hier unterschreiben.«
Morsches Papier. Seltsame Glyphen, Chiffren einer seltsamen Sprache, die die eine Hälfte des Blattes füllten. Unten eine gerade Linie. Mit einem weiteren Schnipsen erschienen eine Feder und ein Glas Tinte in der Luft. »Deine Unterschrift …«
»Das ist so was von durchschaubar«, gähnte der Lord. Unmerklich zuckte der Teufel zusammen. »Das ist doch ein Monatsabo für so einen Dreck wie die Höllenpost, die sie stets höllisch spät ankommt.«
»Du warst bereits in der Hölle, du?«, blaffte der Gehörnte.
»Nein, ich bin nur gelangweilt und rede irgendeinen Stuss. Also … wenn ich hier unterschreibe … wirst du mir sagen, wie ich Gott herauslocke aus seinem Versteck?«
Die Zahnräder ratterten wie wild im Kopf des Gefallenen. »Wenn du hier unterschreibst, werde ich dir helfen, ja …«
»Das war keine direkte Antwort auf meine Frage.«
Der Teufel zuckte. »Doch … Doch, das war es. Und nun unterschreib!«
»Wenn du mir hilfst und mir deinen Dienst bedingungslos gewährst, solange Gott noch existiert.« Was hat der nur vor, der mit der Seele, so stark wie nichts anderes?
Der Teufel stellte sich kerzengerade hin und kritzelte was durch.
»Gut.« Und so unterschrieb Lord Ente den Vertrag, der dem Teufel seine Seele versprach.
Ein nettes Pläuschchen mit dem Teufel
»Dreck! Dreck! Dreck!«, hallte es im Kopf des Teufels wieder. Wieso nur hatte es nicht schon früher gewusst! Lord Ente hatte ihn seit Anfang zum Narren gehalten! Und jetzt war er obendrein noch dazu verpflichtet, ihm zu dienen, bis Gott Geschichte war!
»Also?«, fragte Lord Ente und reckte sich. »Was ist nun die Schwachstelle Gottes?« Schweiß tropfte dem Teufel die Stirn hinunter.
»Er … äh … Göttlichkeit …«
»Göttlichkeit?« Sein Ton schlug plötzlich um. »WILLST MICH DU AUF DEN ARM NEHMEN, EH?«
»Göttlichkeit …« fuhr er mit geweiteten Augen fort. »Seine Göttlichkeit auszulöschen, das w-wird nichts bringen g-gegen ihn!«
Das gefährliche Glänzen in den Augen des Lords verschwand. »Tatsache? Wieso denn das, wenn ich fragen darf?«
»Göttlichkeit bringt nur gegen niedere Wesen, andere Götter und Geheiligte etwas!«
»Hö? Du willst mir also klarmachen, GOTT sei kein tatsächlicher Gott?«
Erstarrt nickte der Gefallene. »J-ja … Er ist kein Gott. Zumindest nicht das, was du unter ›Gott‹ verstehst …«
Der Lord starrte ihn an, als würde er genau durch ihn hindurch sehen. »Wie sollte ich das verstehen?«
»Er ist kein Gott, kein höheres Wesen, kein Geheiligter. Er ist das höchste Wesen, Gott ist Gott, Herrscher von allem.« Er umspielte mit dem Finger seine Hörner, in der Hoffnung, dass es von seinem Gesicht ablenken würde, so dass es seine Lüge nicht sofort aufdecken würde.
»Moment mal. Gott ist also Gott? Nicht irgendeiner, sondern der?«
»Ja«, nickte der Teufel unsicher und schob sich langsam weg.
»Was ist jetzt seine Schwäche?«, fragte der Lord.
»Im Kampf von Dingsda, da wurde er von einem meiner Diener verletzt. Nicht schwer, doch konnte man es spüren. Er hieß … Irgendetwas mit einem J am Anfang.«
»Irgendetwas?«, rückte der Lord mit unschuldiger Stimme drohend näher.
»Ah! J-ja, ja! Er h-hieß …« Er schaute durch den Raum. »Javamoul! Hah! Ja! Javamoul war es, der Gott verletzt hat! Inzwischen ist er … untergetaucht, sagt man.«
»Javamoul …« Klick machte es im Kopf des Lords. »Danke dir«, sagte er und machte Anstalten, zu gehen wollen, doch blieb er kurz vor der Tür stehen und blickte zum Teufel, der sofort zusammenzuckte. »Eines noch. Wenn du mich hier anlügst …«
Panisch schluckte der Gefallene.
»Dann wirst du zahlen mit mehr als nur deinem Leben.« Diese Worte waren mit solchem Selbstbewusstsein gesprochen, es wäre nicht möglich, dass der Lord seine Worte nicht in die Tat umsetzen würde.
»H-hahahahah! N-natürlich nicht!«, stammelte er. »Ich würde doch nnie lügen!«
«Na, wenn das so ist …«, grinste der Lord und ging die Treppen hoch, um Quakhardt zu suchen.
Erleichtert atmete der Teufel auf.
Die vierte Waffe der Alten Göttertöter
Lord Ente betrachtete im Kerzenschein das Messer des Menschen, das Schwert Gottes - oder viel mehr das des einen Entenmenschen - und den Dolch des Urmenschen. Sie alle leuchteten auf. Das Messer golden, das Schwert orange, der Dolch rot. Erst jetzt nahm er sie wirklich wahr und bemerkte unzählige Details auf den Griffen und an den Schneiden.
Er fuhr mit dem Finger über die eingekerbten Wappen und Gravuren. »Wahrhaftig sind es die Artefakte der Göttertöter aus vergangenen Zeiten.« Der Lord erschauderte vor Ehrfurcht. Behutsam legte er sie in den Beutel zurück und stopfte diesen in ein kleines Loch im Boden, bevor er eine Platte aus Stein darüber legte.
»Drei der vier Waffen der Alten Göttertöter …«, schlürfte der Lord seinen Tee, als die Kerze erlosch. »Wo nur ist die Letzte?«
Der Morgen graute. Lord Ente erwachte auf dem Boden, er war wohl einfach umgekippt. Ein langes Gähnen. Achselzuckend ging er die Treppen hinauf, um sein Frühstück einzunehmen. Er schmiss sich auf einen Stuhl, nickte nicht kurz danach wieder ein und schreckte auf, als Quakhardt ihn anstupste. »Was zur -?! Ah. Nur du.« Seine Stimme klang irgendwie enttäuscht.
»Hier Euer Essen, Meister«, stellte die Ente ihm ein Silbertablett, überfüllt von Schokolade, hin.
»Hm.« Der Lord besah den Haufen und kratzte sich am Hals. »Na dann …«, streckte er sich und stopfte seinen Schnabel voll.
»Wohin des Weges?«, fragte der Mensch, als er den Lord ausgehen sah. Er drehte sich leicht um und antwortete ohne viel zu sagen: »Spazieren.« So ging der Unsterbliche Gott durchs Entenreich zur Grenze vom Zentrum der Welt. Irrte er nicht, so war die letzte verbliebene Waffe der Alten Göttertöter irgendwo hier vergraben worden, vor langer Zeit, damals.
Er schlenderte gemütlich über den heißen Sand, bis hin zu einer der zahlreichen Ruinen, die hervortraten aus dem Boden. »Witzig«, dachte er. »Hier habe ich doch mal diesen einen Dunklen getötet, der nicht verstand, dass das Licht nun stärker ist als die Schatten, die es wirft.« Er strich sich das Gefieder glatt und setzte sich in die Mitte des schiefen und schrägen Raumes, mit seiner Hand berührte er die Stirn. Ein blauer Schleier umhüllte sie. Anschließend führte er sie zu Boden.
Die Zeit stand still. Nein, das war es nicht. Sonne und Mond blitzten beide abwechselnd durch das Fenster, der Turm aus Stein begann, zu beben, knickte um, lose Steine verfestigten sich, Schatten huschten vorbei an ihm, der Sand, der Sand nahm ab, wurde weniger, verschwand, grünes Gras blühte auf, Wasserquellen sprossen aus dem Boden hervor.
»So«, schniefte der Lord und stand wieder auf, »das sollte genug gewesen sein.« Er schaute aus einem der rechteckigen Fenster hinunter. »Ziemlich tief«, hielt er sich fest und lachte dabei. Er sah nach links, zur Sonne. »Zu früh …« Ein Seufzen.
Noch einmal setzte er sich. Mit rotem Schleier um der Hand berührte er den Grund. Tage passierten, Schemen kamen und gingen, die Sonne wurde immer rötlicher, ebenso der Mond.
»Uuund … Stopp.« Morgen war es. Blutrot hing die Sonne am Himmel und hüllte das Zentrum der Welt in seinen Schein. »Scheint die richtige Zeit zu sein.«
Der Lord fühlte sich schwach. Er reckte sich und stürzte in die Tiefen, bevor er seine Flügel ausbreitete und in der Luft flatterte. Er landete neben einem prächtigen Brunnen und sah sich um. Straßen führten von überall her in verschiedenste Richtungen. Er drehte sich im Kreis und blieb nach ein paar Umdrehungen stehen. Da lang sollte es gehen!
»Tag«, grüßte er eine Gruppe verhüllter Dunkler, die ahnte von der Katastrophe, die sie bald heimsuchen würde.
Verwirrt starrten sie ihn an, der er so sorglos wirkte und fehl am Platz. »Vermag der Herr sich auszuweisen?«, fragte einer von ihnen und nahm den Lord genauer unter die Lupe.
»Man nennt mich Lord Ente, ich bin ein Gott und bin interessiert an einer Sache, die sich hier in der Nähe aufhalten soll«, stellte er sich vor und verfiel unwillig einem Gähnen. »Hm. Ich suche nämlich nach einer der Waffen der Alten Göttertöter. Sagt, wo könne ich fündig werden?«
»Die Waffen der Alten Göttertöter?«, spottete ein anderer dunkler Hexer. »Die bringen nichts gegen das Unvermeidliche. Wir alle werden verbrennen in den Flammen des Zorns Gottes, egal was auch geschehen mag.«
»Ah ja? Dann macht es doch nichts aus, wenn ich sie mir mal ansehen würde, hm?«
Die Gruppe sah sich gegenseitig an. »Das Zentrum. Die Waffen der Alten Göttertöter sind im Absoluten Zentrum, im größten der sieben Türme unseres größten Gottkönigs Javamoul.«
»Im größten Turm des Javamoul, eh?«, kratzte sich der Lord. »Danke für die nette Auskunft«, wandte er sich um und fing an loszumarschieren, als einer der Dunklen ihn aufhielt: »Es ist zwecklos gegen ihn.«
»Glaubt ihr nur, was ihr glaubt, am Ende werde ich ihn eh noch töten.« Lachend gingen die Dunklen fort und überließen den Lord sich selbst. »Javamoul, hm?«, murmelte er vor sich, als er den Hügel hinauf zu dem riesigen Schloss mit den sieben Türmen hoch ging. Er lief durch einen gewaltigen Torbogen, ließ zahllose Dunkle hinter sich umherwuseln und ging ungehindert hinauf zum Höchsten.
»Eine Art Waffenkammer …«, ließ er seinen Blick über die gefüllten Regale wandern, die alle Wände bedeckten. »Irgendwie dämlich, wo sie doch nur mit ihren Zaubern kämpfen. Na ja.« Er durchsuchte die etlichen Schubladen, fand jedoch nichts darin, was einer Waffe der Alten Göttertöter auch nur ähnelte. Da bemerkte er seine ungeheure Müdigkeit. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich an ein Regal an, das überraschenderweise vornüber fiel und den Lord unter den herausfallenden Waffen begrub. Binnen Sekunden schmolzen Waffen im gesamten Raum, die Regale fackelten zu Asche. »Was haben wir denn da?«
An vier Wänden des fünfeckigen Raumes hingen sie, die Waffen der Alten Göttertöter: Das Messer des Menschen, das Schwert des einen entenmenschlichen Kriegers, der Dolch des toten Urmenschen … und die Sense des Todes persönlich. Begutachtend starrte der Lord auf das Überbleibsel des Schnitters. Sie sah aus, als wäre sie aus Knochen hergestellt.
»Irgendwie witzig, dass der Tod selbst gestorben ist. Nun denn …«, legte er seine Hände an sie und hob sie hoch. Sie war leicht, wie eine simple Verlängerung des Armes, mit dem man eben Seelen trennte von Körpern. Einige Dunkle kamen hoch. »So möge ich heimkehren …« Der Lord verschlang die Sense und ließ seine Hand erneut rot aufleuchten. Er fasste an den Boden, und die Zeit spulte vor. Er sah, wie die Dunklen, die soeben die Treppe hochgekommen waren, verbrannten in einem siedenden Licht, das alles zerriss und dem Erdboden gleichmachte.
Die Quellen verdunsteten, das Gras verwelkte, Sand, Sand begann über die einstige Oase im Zentrum allens zu wehen, es zu begraben unter sich.
Wieder war er zurück im Jetzt. Er gähnte und ging zurück zum Schloss der Menschenfressenden Göttin, bevor er tief und fest zu schlummern begann.
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