~18~

Pov Wichtiger

Ich fühlte mich nur noch kraftlos, jede Bewegung schien schwerer und mein Körper wollte nicht mehr. Ich war doch erst 18, niemand hatte dieses Leid verdient, oder stellte ich mich nur an. Ich grenzte daran verrückt zu werden, meine fröhliche, überdrehte Art war verschwunden. Jedes Mal wenn ich die Augen schloss sah ich Hugo vor mir, wie auf den Boden sinkt und in meinen Armen stirbt. Seine letzten Worte, das Leid in seinen Augen, so sehr ich es auch wollte ich konnte es nicht vergessen. Es hatte lange gedauert bis ich es geschafft hatte wieder in der Realität zu sein, bestimmt stundenlang war ich in Trance und spielte das Ereignis vor meinem inneren Auge ab.

Hugo, Tod. Ich, allein.
An nichts anderes konnte ich mehr denken. Es hier raus zu schaffen war möglich, die Chance zu Leben bestand. Die Frage die ich mir eher stellte war ob ich jemals wieder normal leben könnte. Wollte ich hier überhaupt noch hier raus? Hugo war meine Sicherheit, der letzte Anker den ich noch gehabt hatte um nicht von Anfang an aufzugeben. Für ihn musste ich es schaffen redete ich mir immer wieder ein. Ich würde einen Ausweg suchen und zwar so wie Hugo es gewollt hatte. Ich lief zum Rand der Arena, meine letzte Hoffnung. Töten würde ich nicht, das schwor ich mir selbst. Keiner meiner Freunde würde durch meine Hand sterben, wenn sie sich bekriegen werde ich nicht dabei sein. In dieser Sache war ich mir sicher und doch hatte ich Angst vor dem Tod.

Noch nie zu vor hatte ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Gab es den Himmel? Würde ich dort Hugo wieder sehen und den anderen zu schauen wie sie starben, Würde ich sehen wie meine Familie um mich weint? Ich wusste nicht ob ich das wollte und doch konnte ich mir nicht vorstellen das es einfach so vorbei wäre. Tod, nichts, Ende. Wie sollte man sich das auch vorstellen können. Im Leben gab es immer etwas, ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Gefühl und immer wieder von neuem gab es etwas Neues. Atmen, denken und so viel mehr war kostbarer und besonderer als ich es je gedacht hätte. Zu leben, das sowas möglich ist ist wenn man drüber nachdenkt garnicht greifbar, das Leben war unvorstellbar und wahrscheinlich das wertvollste was es gab und doch wird es uns hier genommen.

Ich wollte nur noch Hugos Idee umsetzen, es musste einfach funktionieren, für ihn. Zu zweit waren wir schon weit gekommen und nun lief ich auch alleine schon einen Tag lang in die selbe Richtung. Was auch immer das Ende war, ich würde es bald herausfinden. War es ein Zaun? Eine Mauer? Oder vielleicht eine tiefe Schlucht?

In mir gab es noch ein Funken Hoffnung, denn mein naives Ich sagte mir ich würde einfach so hier rauskommen. Leider erlosch diese Hoffnung sofort als ich schon von weitem eine riesige, kahle Beton Wand erblickte und auch als ich näher kam sah es nicht so aus als gäbe es einen Weg zu entkommen.

Am Ende meiner Kräfte ließ ich mich am Beton der Wand herunterrutschen. Es war um sonst, von Anfang an hätte es nicht funktioniert. Frustriert schloss ich meine Augen, was sollte ich jetzt tun? Kämpfen wollte ich nicht, aber was gab es für andere Möglichkeiten? Basti, Nqrman und Veni waren hier, alle drei waren meine Freunde und hatten getötet. Würden sie auch mich umbringen, wenn sie mich sehen? Ich wollte es mir nicht vorstellen und doch wusste ich das die Antwort ,Ja' war.

Ich würde sterben, dann konnte ich es auch gleich hinter mich bringen und einen meiner Freunden das Leid ersparen mich zu töten. Vorsichtig holte ich ein kleines Messer hervor, ursprünglich war es zum schnitzen gedacht, aber es würde ausreichen. Ich drehte den Gegenstand in meinen Händen, die Klinge funkelte im Sonnenlicht und ich sah mein blasses Spiegelbild daran. Meine Haare waren fettig und mir stand der Schweiß auf der Stirn. Mit Angst in den Augen blickte ich zwischen Messer und meiner Pulsader hin und her.

Ich wollte nicht sterben.

Fieberhaft überlegte ich ob es nicht einen anderen Weg gibt, bis ich ein letztes Mal durchatmete und kräftig zu schnitt. Ich unterdrücke ein Schreien, Tränen stiegen in meine Augen und Panik machte sich breit. So würde es also enden. Mein Handgelenk brannte und mir wurde schlecht als ich sah wie das Blut daraus floss, mit jedem Pulsschlag entstand eine neue Welle an Blut die heraus schoss. Schon nach wenigen Minuten merkte ich wie mein Kopf schmerzte, mir schwindlig wurde. Ich war auf einmal unfassbar erschöpft und auch wenn ich versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen wurde mein Sichtfeld immer verschwommener. Mein Körper versuchte sich zu wären und doch war diese Stille die mich auf einmal umgab großartig. Immer mehr schwand meine Energie, bis ich endgültig in mich zusammen sackte.

Pov ???

Was ein tragisches Ende für ein so junges Leben. Der Todeskampf war zwar nicht wie ich es erwartet hatte durch jemand anderen, aber dennoch sehr interessant. Es gab nun anscheinend nicht mehr viele, mein Spiel würde schon bald ein Ende finden und die Polizei hatte immer noch keine Ahnung wer ich war. Was ein Jammer, das die Familien nie erfahren werden was mit ihren Kindern, oder Geschwistern passiert ist. Wer würde schon jemanden glauben der sagt er habe gegen sie um Leben und Tod gekämpft?

Mein Plan war perfekt, nahezu genial. Ich war genial, jeder der 30 Leute spielte nach meinen Regeln, man könnte schon fast denken sie wären meine Marionetten und ich der Puppenspieler.

Nie hätte ich erwartet welche Wendungen es gibt. Wer würde gewinnen? Veni, der seine Freunde anlog und fast schon Spaß daran hatte zu töten? Heiko oder Basti, die sich bis zum Ende beistehen? Vielleicht Stegi, der seine Freunde verraten hat? Kevin, der noch nicht weiß welche Gefahren sich hinter Veni verbergen? Oder doch eher Nqrman oder Norisk, das bis jetzt unauffällige Duo? Eins war klar es würde spannend bleiben.

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Es wird wahrscheinlich noch 1-2 Kapitel geben, hab mich bisschen verschätzt 💀
Wörter: 999

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