Kapitel 35

---Ihre Sicht---
„Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiill!", brüllt Molly am Nachmittag aus der Küche durch das ganze Haus. Ich muss mir erschrocken die Ohren zuhalten, obwohl ich im Wohnzimmer sitze, so laut schreit sie.
„Was ist denn?", ruft Will aus dem obersten Stock und läuft die Treppe runter.
„Kannst du dich um das Essen kümmern? Wir müssen noch in die Winkelgasse.", sagt sie - wieder in normaler Lautstärke - als er vor ihr zum Stehen kommt. „Wir sind in zwei Stunden wieder da!"
„Äh ... Und wieso geht ihr alle?", fragt er.
„Fleur muss ihr Kleid abholen und wir anderen müssen auch noch ein paar Sachen besorgen.", erklärt Molly.
„Warum kann Charlie nicht das Kochen übernehmen?"
„Weil er noch was fürs Reservat in der Winkelgasse erledigen muss."
„Aber er kann kochen, ich nicht." Oh ja, er kann kochen - und wie. Und sogar um einiges besser als ich. Anfangs habe ich es ihm nie zugetraut, aber er hat mich schließlich vom Hocker gehauen - ich schweife ab.
„Ja, aber Charlie ist nicht das Mädchen für alles in diesem Haus. Auch wenn dir das das Leben sehr viel leichter machen würde.", meint Molly streng.
„Aber ich vergifte euch doch nur.", protestiert Bill. Ja, da kann ich auch zustimmen. Ich kenne seine Kochkünste nur zur Genüge. Und das muss man sich wirklich nicht antun.
„Es gibt so etwas wie ein Kochbuch, Bill. Damit kannst selbst du nichts falsch machen."
„Bitte, Mum!", bettelt Bill, wobei er den mir sehr bekannten Hundeblick aufsetzt, der perfekt wirkt - meistens.
„Nein, William! Ich habe jetzt keine Lust, das zu diskutieren. Wir müssen los, also kümmere dich bitte darum."
Ich höre ihn stöhnen und beschließe, mich auch zu Wort zu melden: „Molly! Ich kann das Kochen übernehmen. Ich kann nur bestätigen, dass er damit alle vergiftet." Sie kommt zu mir ins Wohnzimmer gewuselt und betrachtet mich besorgt.
„Nein, nein! Du ruhst dich besser aus. Da fällt mir ein, dass ich Fred und George dafür noch den Kopf waschen muss!"
„Nein Molly, das ist schon Ok. Ich habe es doch freiwillig gemacht!"
„Aber, dass sie dich diese neuen Erfindungen testen lassen ist nicht in Ordnung!", sagt sie streng.
„Molly, bitte! Sie haben es doch nicht böse gemeint!", sage ich.
„Na schön, aber ich rede trotzdem noch einmal mit ihnen. Hat das Erbrechen aufgehört?"
„Ja, mir geht's gut! Ich kann das mit dem Kochen ruhig übernehmen.", sage ich.
„Das ist lieb von dir, aber Bill bekommt das hin, nicht wahr?", ruft sie dann Bill zu.
„Jaja, aber keine Garantie, dass man's dann auch essen kann.", meint der genervt. Molly setzt ein fröhliches Grinsen auf und stolziert aus dem Zimmer.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top