Kapitel 18
„Charlie! Das ist glaub ich für dich!", rufe ich und drücke ihm den Brief in die Hand.
„Äh, da steht gar kein Empfänger drauf.", sagt er und wendet den Brief hin und her.
„Die Eule da hat ihn gebracht. Dann wird er wohl kaum für mich sein.", sage ich und zeige auf die Eule, die am Wohnzimmervorhang herumknabbert. Er lacht und öffnet den Brief. Ich sehe ihm interessiert beim Lesen zu und folge den Bewegungen seiner Augen, die über das Pergamentpapier huschen. Schließlich sieht er auf.
„Das ist eine Einladung von meinem Bruder. Er heiratet in zwei Wochen. Du bist auch eingeladen.", sagt er und faltet den Brief wieder zusammen. Dann öffnet er eine Schublade des Wohnzimmerschrankes und wühlt darin herum. Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
„Ich kenne doch niemanden aus deiner Familie außer Fred und George." Er zuckt nur mit den Schultern und zieht kurz darauf einen Bogen Pergament heraus, mit dem er sich an den Tisch fallen lässt.
„Deshalb bist du wahrscheinlich eingeladen. Meine Mutter nervt schon seit Ewigkeiten, dass sie dich mal kennenlernen will.", sagt er.
„Na schön! Ich bin dann mal für eine Weile weg!", sage ich und schnappe mir meine Tasche.
„Wohin denn?", fragt er verwirrt und steht auf.
„Ich muss Chris noch Bescheid sagen, dass ich Urlaub nehme. Außerdem brauch ich doch was zum Anziehen!"
„Oh nein! Jetzt wo du es sagst... Ich habe meinen Anzug letztes Jahr kaputt gemacht!"
„Dann komm mit! Wie schafft man es, seinen Anzug kaputt zu machen?", frage ich und drücke ihm seine Schlüssel in die Hand, den er sich in die Hosentasche seiner Jeans gleiten lässt.
„Das willst du nicht wissen!", sagt er.
„Doch, ich glaub das will ich wissen!"
„Ich sag es dir aber nicht!", grinst er und greift nach meiner Hand, während ich die Wohnungstür schließe.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top