Kapitel 35
Unfassbar, wie die Zeit verflogen ist. Heute führen wir zum letzten Mal „Die Eiskönigin – Das Musical" auf. Zudem treten Killians Eltern heute zurück, da heute Vollmond ist und sie schon immer gesagt hatten, dass Killian nach seinem Schulabschluss zum Alpha wird. Die Zeugnisübergabe war relativ unspektakulär, daher erspare ich euch sie. Viel spannender ist, dass Amanda, Killians kleine Schwester, nicht weiß, dass wir hier die Eiskönigin aufführen. Keine Ahnung, wie sie das vor ihr verheimlicht haben, aber sie weiß nur, dass sie heute zusammen unser Stück ansehen. Ich bin schon so gespannt wie sie es findet.
Ihr merkt, ich lenke mich von heute Abend ab. Viel lieber konzentriere ich mich auf meine Rolle als Elsa. Ja, ich darf tatsächlich Elsa spielen. Mein kleines Mädchenherz ist vor Freude beinah kollabiert, als Ms. Darbus die Cast veröffentlicht hat. Es hatte Jona, Hanna und mir sehr viel Spaß gemacht, Killian damit reinzulegen, dass ich Anna spiele und daher Hans und Kristoff küssen muss. Leider mussten wir ihn sehr schnell aufklären, da ansonsten das Wohnzimmer dran glauben hätte müssen.
Der Gong ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Es war das Zeichen, dass es jetzt beginnt. Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus. Irgendwas war heute anders, aber gut anders. Ich schlich mich zu der Seitenbühne und schaute versteckt zu Amanda. Sie hatte riesige Augen und strahlte, als sie die Melodie erkannte.
https://youtu.be/3uvF6EzRRTs
Dann ging es auch schon los. Die beiden Mädchen, die jung Anna und Elsa spielen sind einfach goldig. Sie spielen so toll, dass man wirklich denken könnte sie wären Geschwister. Dann ging gefühlt alles rasend schnell und ich musste auch schon auf die Bühne. Ich konnte beobachten, wie Amandas Mund nun auch aufklappte. Ihre Überraschung und Freude war schon fast greifbar. Die Show flog nur so an mir vorbei.
Schon kamen wir zu dem Treffen zwischen Anna und Elsa, nachdem Elsa abgehauen ist. Da passierte etwas magisches für mich. Wir sangen das Lied „Du bist alles" als ich auf einmal Ruby im Zuschauerraum stehen sah. Sie lächelte mich an und an ihrem Blick konnte ich lesen, dass sie mich immer beobachtet hat und es auch immer wird. Sie war glücklich, dort wo sie auch immer ist. Plötzlich erschien auch meine Mutter hinter ihr und lächelte mich und dann meinen Vater an. Dieser spürte es wohl auch, denn er drehte sich zu beiden um. Genau wie Ruby und ich, kommunizierten beide still. Mom legte schließlich eine Hand auf Rubys Schulter und mit einem letzten Lächeln verschwanden beide wieder.
https://youtu.be/88xBkkJJM2U
(Und auch einmal in Deutsch:)
https://youtu.be/y5toLuhDXgI
So wurde das Lied nochmal extrem emotional und ich konnte meine Tränen kaum zurückhalten. Zudem musste ich auch noch weiter spielen. Ich war froh, als ich wieder von der Bühne abgehen konnte und mich kurz sammeln kann. Sie stehen hinter uns und wachen über uns. Immer und überall. Meine letzten Zweifel über die Schuld an Rubys und Moms Tod fielen von meinen Schultern. Es fühlte sich wie ein Schlussstrich an, sodass ich jetzt frei in die Zukunft starten kann.
Mit neuem Mut und Kraft spielte ich weiter. Allerdings verschloss ich diese Erinnerung in meinem Herzen, sodass ich es nie vergessen werde.
Auch das letzte Lied sprach mir aus tiefster Seele „... Lasst uns die Welt mit Licht erhellen, brecht die Wolken auf. Unsere Familie ist vereint nach all der Zeit. Wir sehen nie mehr zurück, das ist Vergangenheit. Lass es los..."
https://youtu.be/2nEQy7HwcnY
Mit einem gefühlt großen Knall endete die Show und damit begann im übertragenen Sinn meine und Killians Zukunft. Denn ab heute Nacht, werden wir Alpha und Luna eines Rudels sein.
Nach dem fantastischen Schlussapplaus mit Standing ovation, kam Amanda, Anna, Florian und Killian hinter die Bühne. „Aimee das war unglaublich. Du warst unglaublich." sprach Amanda und schmiss sich in meine Arme. „Danke meine Liebe." Auch Anna und Florian lobten die Show. Nachdem ich alle etwas herumgeführt habe und die drei sich schon auf dem Heimweg begaben, sprach Killian mich zum ersten Mal an. „Ich schließe mich natürlich den anderen an, aber wie geht es dir? Während der zweiten Hälfte habe ich ein totales Gefühlschaos von dir aus gefühlt." fragt er besorgt. Mit einem traurigen Lächeln erzähle ich, was ich gesehen habe.
„Anscheinend mag dich die Mondgöttin wirklich, dass sie ihnen erlaubt hat, sich euch nochmal zu offenbaren. Du kannst dich glücklich schätzen, dich verabschieden zu können." Ich nickte „Das bin ich. Ich konnte abschließen, sodass wir in unsere Zukunft starten können." Wir küssen uns, bevor wir uns dann auch aufmachen, zur Übergabe-Zeremonie.
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Ich stand jetzt im Zimmer von Killian und mir. Ja, ich bin auch hier eingezogen. Nach der Markierung kamen wir keine Stunde ohne einander aus. Die erste Zeit in der Schule war echt furchtbar, sodass wir zu Hause das Problem nicht haben wollten.
Aber jetzt wieder zurück. Ich habe eine weißes bodenlanges Kleid an. Es fällt ab meiner Brust locker zum Boden. Unterhalb meiner Brust sind Glitzer-Steine. Gehalten wird es von zwei Trägern, sodass auch mein Rücken, aber hauptsächlich die Markierung sichtbar ist. Meine Haare trage ich offen, ich habe mir nur die ersten Strähnen nach hinten gesteckt. Das Make-Up ist ganz schlicht, nur etwas Wimperntusche und Lippenstift.
Es klopft und mein Vater streckt seinen Kopf herein. Als er mich sieht bleibt er sprachlos stehen. „Schatz, du siehst umwerfend aus. Killian wird seinen Blick nicht von dir wenden. Oder er wird alle Hände voll zu tun damit haben, alle anderen männlichen Wesen einen Todesblick zuzuwerfen." scherzt er, um über seine Nervosität hinweg zu täuschen. „Geht es dir gut Dad? Ich mein, in dem Haus jetzt alleine zu wohnen?" Er streicht mir über die Wange, ehe er antwortet „Ja. Es geht mir sogar sehr gut, zum ersten Mal seit sie gestorben sind." Erstaunt schaue ich ihn an. Er konnte aussprechen, dass sie gestorben sind. Ich umarme ihn ganz stark.
Nach ein paar Minuten schiebt mich mein Vater von sich. „Los jetzt, wir kommen sonst zu spät." Mit den Worten gehen wir raus in den Wald. Es ist eine wunderschöne sternenklare Nacht. Der Vollmond erleuchtet uns den Weg, sodass selbst ich den Weg erkenne. Die Zeremonie findet auf dem Versammlungsplatz statt.
Vor der letzten Baumreihe warten wir, bis mein Vater das Signal bekommt, dass wir weiter können. Es hat etwas von einer Hochzeit wie ich finde. Damit liege ich auch nicht ganz falsch. Für die Wölfe ist die Zeremonie eine Art der Hochzeit, erst Recht bei Alpha und Luna. Mein Vater tätschelt meine Hand, die in seiner Ellenbeuge liegt. Das ist das Zeichen, dass wir los können.
Wir durchbrechen die letzten Baumreihen und ich sehe das Rudel in ebenfalls weißer Kleidung. Die Kleidung leuchtet fast im Vollmond. Sobald sie uns sehen, machen sie Platz, sodass ein Gang nach vorne zum Felsen entsteht. Am Ende kann ich Killian erkennen, der mit dem Rücken zu mir steht. Erst wenn ich neben ihn trete, darf er mich ansehen. Das Rudel strahlt mich an. Inzwischen kenne ich den Großteil des Rudels. Ich strahle mit den Sternen um die Wette und erwidere jeden Gruß.
Vorne angekommen, küsst mich mein Vater nochmal auf den Scheitel, ehe ich nun ganz neben Killian trete. Sofort habe ich seine ganze Aufmerksamkeit. Sein Mund ist im stillen Erstaunen geöffnet. Er bringt keinen Ton hervor. Florian vor uns murmelt leise „Das ich meinen Sohn mal sprachlos erlebe." Er räuspert sich, woraufhin er die volle Aufmerksamkeit bekommt. Auch Anna ist nun neben ihn getreten und lächelt uns an. „Wir haben uns heute hier eingefunden, um den nächsten Alpha und seine Luna küren." Killian und ich knien uns synchron vor den beiden hin. „So frage ich dich Killian, wirst du die Pflichten eines Alphas gewissenhaft und treu erfüllen?" „Ja, das werde ich." kam prompt die Antwort von ihm. „Wirst du dein Rudel beschützen?" „Das werde ich." Nun fing die Luna an und wiederholte die Fragen. „So frage ich dich Aimee, wirst du die Pflichten einer Luna gewissenhaft und treu erfüllen?" „Das werde ich." „Wirst du dich um dein Rudel kümmern, wie um deine Familie?" „Das werde ich." Nun fragten Alpha und Luna gemeinsam „Und werdet ihr euch treu zur Seite stehen und dieses Rudel gemeinsam ehrenvoll leiten?" Ebenso wie das Alphapaar, antworteten Killian und ich synchron „Das werden wir." „Aimee?" fragt Florain mich. Ich nicke und lasse meine Kraft frei und sich ausbreiten. „Hiermit wird kein Mitglied dieses Rudels auf den Befehl eines Flüsterer hören. Nur in Notfällen oder dem Einverständnis wirken die Befehle." Anna und Florian nicken ehe sie zusammen riefen „So heißt mit uns Alpha Killian und Luna Aimee willkommen." riefen Anna und Florian zusammen.
Jubel brach aus. Killian und ich stehen auf und schauen uns in die Augen. „Du siehst wunderschön aus, meine Luna." „Du auch mein Alpha." Wir besiegelten es noch mit einem Kuss.
Als wir uns lösten waren die meisten schon bei dem Ort, wo wir feiern werden. Hand in Hand machten wir uns ebenfalls auf den Weg dorthin. „Herzlichen Glückwunsch Luna Aimee." sagte Ben mit einem Zwinkern. Neben ihm stand Liam, der Killian gratuliert. Beide haben sich geeinigt, dass Ben nach seinem Engagement als Rocky hierher zieht, damit sie gemeinsam das Rudel leiten können. Ich freue mich schon riesig darauf. Ben und ich haben nämlich abgemacht, dass wir uns um das Theater in der Stadt kümmern werden.
Ich umarme Ben „Was machst du hier?" Ben grinst „Ich lasse mir das doch nicht entgehen. Außerdem muss ich deinem Alpha unterstützen." Verwirrt blicke ich zu Killian, welcher Ben grimmig anschaut und zischt „Sei still, dass ist eine Überraschung." „Was ist eine Überraschung?" frage ich nun neugierig. „Wirst du gleich sehen" erwidert er nur grinsend und zieht mich weiter.
Als wir ankommen bin ich beeindruckt. Überall hängen in den Bäumen Lichterketten. An der einen Seite ist ein Buffet aufgebaut und auf der gegenüberliegenden Seite eine Tanzfläche. In ebendiese Richtung zieht mich Killian. „Ich hoffe du hast keine Highheels an?" fragt mich Killian. Ich ziehe nur mein Kleid etwas hoch, sodass er meine Sneaker sieht. Darüber muss er grinsen und schüttelt seinen Kopf. Auf der Tanzfläche angekommen, fängt die Musik an zu spielen. Und ich kann es nicht glauben, aber ich tanze wirklich mit Killian. Zuerst ist es ein etwas langsameres Lied, welches sehr gefühlvoll ist. Dann wechselt es aber zu einem weiteren Lied, bei dem ich etwas Schwierigkeiten mit der Länge meines Kleides habe. Es macht aber unglaublich viel Spaß.
https://youtu.be/tvXqiMlNA0U
https://youtu.be/yj7dqh3SnYA
Als auch dieses schließlich endet, werfe ich einen kurzen Blick zu Ben, welcher mich angrinst. Mit meinen Lippen forme ich ein ‚Danke', was er nur abwinkt. Dann wende ich mich Killian zu. „Das bedeutet mir sehr viel, dass du extra Tanzen gelernt hast." „Habe ich nicht. Ich kann nur die beiden Tänze, mehr nicht." Ich nähere mich seinem Gesicht. „Das werden wir noch sehen. Ich liebe dich." Bevor sich unsere Lippen vollständig treffen, flüstert auch Killian „Ich liebe dich."
★。*✧ Ende ✧*。★
(Es sind sehr viele Videos, entschuldigt dafür, aber ich finde, so kann man es besser nachvollziehen. Das Musical die Einskönigin finde ich sogar besser als den Film, da es viel tiefgründiger ist, daher auch so viel. Außerdem passt es sehr gut, da es um die Liebe zwischen Schwestern geht. Jetzt kommt nur noch ein kleiner Epilog.)
https://youtu.be/5T_8IGdqo-c
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