Kapitel 1
Ich war frei. Das war alles was zählte. Ich rannte immer noch, auch wenn es unwahrscheinlich war das mir meine Entführer hinterherrannten. Ich war nur eine von vielen weiblichen Kindersoldaten gewesen. Oder sollte ich lieber sagen Sklavinnen?! Ich erzitterte bei dem Gedanken an das was ich erlebt hatte. Ich hatte Angst. Angst das mein Vater mich nicht mehr aufnehmen würde, da man schon einen geschwollenen Bauch bei mir sah. Ich wusste nicht wie meine Mutter reagieren würde, wenn ich nach all der Zeit wieder auftauchen würde. Wenn sie nicht alle schon längst tot waren. Bei dem Gedanken kamen mir die Tränen. Ich wollte das nicht, nicht nach dem ich grade geschafft hatte zu entkommen. Ich lief nun nicht mehr. Das Lager, indem ich zwei Jahre lang gelebt hatte war nun schon sehr weit hinter mir und nun glaubte ich nicht mehr dran das sie mir hinterher kamen. Aber um sicher zugehen schaute ich mich noch einmal um. Doch da war wie gedacht niemand. Erleichtert atmete ich auf. Nichts wäre schlimmer als wenn ich die bösen Männer auch noch zu meiner Familie führen würde. Ich dachte wieder an all das zurück was ich gesehen hatte: Mädchen die vergewaltigt worden sind, Kinder die verprügelt wurden, Kinder die keine fünf waren und schon kämpfen mussten, Verletzte aber auch Tote. All das hatte ich gesehen, von Erlebnissen die mir am eigenen Leib passiert waren mal abgesehen. Ich schluchzte auf. Ich wollte das all diese Erinnerungen verschwanden. Dass es keine solche erbarmungslosen Leute mehr gab und keine die nur zugucken und einfach nichts taten. All diese Leute sollten in die Hölle kommen.
Nach zwei weiteren Stunden des Gehens, war endlich mein Haus zu sehen. Ich sah das eine ältere Frau grade aus dem Haus trat. Auch wenn ich noch gut 100 Meter entfernt war, erkannte ich das es meine Mutter war. "Hooyo! Hooyo! Waxaa igu ka , Gabadhaada!" (Mama! Mama! Ich bin es, deine Tochter (Somali)) "Jala! Waxaa tahay inaad ! Gabadhayda soo laabtay!", rief sie und rannte auf mich zu. (Jala! Du bist da! Meine Tochter ist wieder da!) Wir umarmten uns und weinten. dann hielt sie mich auf Armeslänge von sich entfernt und musterte mich von Kopf bis Fuß. "Sag, wie hast du es geschafft frei zu kommen?! Wie -", sie brach ab. "By Ilaah, sag mir das ich mich irre!", rief sie aus (Bei Allah). "No Mama", antwortete ich traurig und blickt zu Boden (Nein Mama). "Oh Ilaah! Oh Ilaah! Nein meine Tochter wie konnten sie dir so etwas antun?! Wie konnten sie so etwas meiner Tochter antun?! Anayo! Caven! Kaalaya , walaashaa soo laabtay!" (Oh Allah! Oh Allah! .... Anayo! Caven! Kommt, eure Schwester ist wieder da!) Zwei Gestalten kamen aus dem Haus gerannt. Sie waren größer geworden, während meiner Abwesenheit. Erwachsener. "Jala , waxaad dib u tahay!" , rief Caven und umarmte mich. (Jala, du bist wieder hier!) Anayo aber schaute mich misstrauisch an. "U sheeg," forderte er mich mit undeutbarer Mine auf. Ich erzählte ihnen alles: was nach dem Zeitpunkt der Entführung passierte, was mir passiert war und, was Anayo am meisten zu interessieren schien, warum ich ein Baby in mir trug. Als ich geendet hatte, blickte ich ihm ins Gesicht und sah dort bloß Wut. "Fadlan , walaalkiis...", (bitte Bruder...) bat ich meinen Bruder, den ich hatte Angst das er mich verstieß oder mich gar schlug, da ich ein uneheliches Kind in meinem Leib mit mir trug. Aber das tat er nicht. Er umarmte mich. Ich war erst so überrascht, dass ich erst nach ein paar Sekunden seine Umarmung erwiderte. "Das werden sie büßen", hörte ich meinen großen Burder, nur für mich hörbar, mir ins Ohr raunen. Etwas ängstlich und in Gedanken, über das was Anayo grade gesagt hatte, ging ich hinter meiner Familie ins Haus. "Aabaha kommt erst heute Abend", beantwortete meine Mutter meinen fragenden Blick (Papa). Ich nickte. Ich hatte Angst vor der Reaktion meines Vaters, denn wenn schon mein großer Bruder so empfindlich darauf reagiert hatte, würde es bei ihm erst viel schlimmer werden. Meine Mutter hatte sich hinter mich gestellt und murmelte mir ins Ohr: "Alles wird gut gabadhayda (meine Tochter)! Falls er dich verstößt sorge ich dafür das du überlebst, versprochen!" Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie beruhigten mich ihre Worte nicht im geringsten. Sie erreichten eher das Gegenteil, was ich mir aber probierte nicht anmerken zu lassen.
"Waan soo noqon doonaa!" (ich bin zurück), hörte ich meinen Vater sagen, als er die Tür unseres kleinen Hauses öffnete. Er wollte grade seine Jacke an einen Haken hängen, als er innehielt. "Waa maxay halkan ma gabadhayada?" (was macht unsere Tochter hier?), fragte er an meine Mutter gerichtet. Kein Hallo. Keine Freudenschreie. Nichts. Nicht dass das seine Art wäre; nein, er war eher die Art Mann die nicht wirklich interessierte, was in seinem Haus passierte, Hauptsache, die anderen Leute dachten nicht schlecht von einem! "Waxay ka carareen . Fiiri : gabadhayada nool yahay ! Ma aha in weyn ? !"(Sie ist geflohen. Schau: unsere Tochter lebt! Ist das nicht toll?!) Papa rümpfte nur die Nase und befahl mir nur: "Kac!"(Steh auf!) "Hab ichs mir doch gedacht! Du bist schwanger! Wer ist der Vater?", schrie er mich an. "I......ich... wei....ß eeees nicht, Aabaha!",(Papa) sagte ich stocken und mit weinerlicher Stimme. was jetzt kommen würde war klar, aber es verletzte mich trotzdem: ich spürte wie meine Wange heiß wurde und wie meine Mutter entsetzt aufschrie. Er hatte mich geschlagen! "Whore," schrie er mich an (Hure). "Gabadhaydu waa dhillo!" (Meine Tochter ist eine Hure!) Das tat weh und ich began haltlos an zu weinen. "Ma khamri! Wer eine Hure ist weint nicht!", (Wein nicht/ hör auf zu weinen) schrei er mich weiter an und schlug mich nochmal. "Ikechi!", flehte mein Mutter den Tränen nahe. "Xir Heshima! Ich gebe dir eine Chance, Jala: ich gebe dir die Möglichkeit nach Europa zu fliehen. Dort wirst du dein eigenes Leben führen müssen und darfst nie wieder zurück! Wenn du dies nicht annimmst, liefer ich dich den Soldaten aus!" - "Laakiin Aabbaha, ds kannst du doch nicht machen!", weinte ich verzweifelt (Aber Papa). "Waa doorashadaada", meinte er nur ungerührt und sah mich an (Du hast die Wahl!). "ich fliehe nach Europa!", antwortete ich, den es war meine einzige Chance auf ein geregeltes Leben, vielleicht sogar mit meinem Kind. Auch wenn ich Angst hatte, wollte ich diesen Weg gehen.
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Soooo, das war mein erstes Kapitel und ich hoffe es gefällt euch! Die Sprache die sie dort sprechen, soll, laut Google Übersetzer, Somali sein! Ob das richtig ist, kann ich euch nicht sagen, da ich die Sprache nicht spreche!
Zu dem Foto: das hat nicht mit Jala oder ihrer Familie zu tun, ich möchte nur darauf hinweisen das dieser hmmm..... 5jährige KEIN Schauspieler ist und dass solche Sachen ihm wirklich passiert sind und auch wenn Jala an sich eine fiktive Figur ist, gibt es Mädchen in meinem und deinem Alter die so etwas erlebt haben! Und das wir einach zuschaun ist keine Lösung! Ich möchte euch mit diesem Buch zu nichts zwingen, aber ich möcht euch bitten zu spenden und möchte das wir nie vergessen, egal wie dreckig es uns im Moment grade geht immer uns dran zu erinner das es Menschen auf der Welt gibt dennen es viel Schlechter geht, also helft Bitte!
Über Feedback und Votes würde ich mich sehr freuen und hoffe ihr schaut bei nächsten Kapitel auch nochmal vorbei!
LG Luise :*
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