What I am thinking

Alexia Raito pov.:

Die Stille, die diesen Worten folgte war tödlich.
Noch immer lag das Messer schwer in meiner Hand und mein Herz pochte laut in meinen Ohren.

Der Tod ist ein dunkles schwarzes Loch,
ging es mir durch den Kopf, als ich Lester in die Augen sah.
Zwei kleine schwarze Löcher, die immer und immer mehr in sich hineinschlagen, doch nie das Gefühl von Sättlichkeit verspüren würden.
Wenn ich ihn so ansah, tat er mir beinahe leid.

Noch während wir so dasaßen, wie die Beute und der Jäger, versuchte ich aus seinem Handeln Sinn zu machen.
Wenn er wusste was ich war, wenn ich eine Bedrohung war, wieso half er mir dann?
Wieso half er mir die Geschichte zu verstehen?
Wenn er das Rad der Zeit verstand, die Endlosigkeit seines Drehens begriff, wieso brachte er mir dann die Geschichte bei?

,,Nimm das Messer runter. Ich befürchte du wirst es nicht für mich benötigen."
Ich festigte meinen Griff.
,,Was hast du eigentlich bei dem See gewollt?".
Seine Verwirrung war echt.
,,Ich wollte Wasser.".
Lester nickte.
,,Die wichtigste Resurce. Aber du hast keine Behälter, wie wolltest du es aufbewahren?".
,,Ein Mensch kann, wenn er kurz nach dem aufwachen etwas trinkt, bis zu acht Stunden hydriert bleiben. Während alle anderen, viel mehr Wasser in viel kürzerer Zeit trinken müssen, kann ich leben."
,,Wenn du kleine Wassernixe dir solche Sorgen um das hydriert bleiben machst, dann hier."
Er warf mir seine Wasserflasche zu.
Ich öffnete sie und roch hinein, doch anstatt irgendwelches Gift zu riechen, war die einzige Sache, die ich ausmachen konnte, der prägende Geruch von Leder.
Das frische Wasser tat gut, als es meinen Hals hinunter rannte.

,,Du bist aber auch überhaupt nicht Paranoid."
Ich schielte zu ihm.
,,Besser sicher als traurig."
,,Mhm, es wäre traurig wenn du stirbst, nicht? Welch eine Sauerrei.
Die Hölle schmeißt bestimmt eine Freudenparty."
Ich gab ihm den Beutel zurück.

,,Warum hilfst du mir?"
Lester schaute auf sein Blut beflecktes T-Shirt.
,,Weil Daimen-

Der tote Junge mit den roten Händen.

,,-es so gewollt hätte.
Du bist zwar eine Bedrohung, aber vielleicht ist es auch das was wir brauchen, um die Ehre in diese verdammte Hölle zurück zubringen."

Und ob ich das lebendig oder Tod mache, ist dir herzlich egal.

Meine Augenbraue rutschte in die Höhe.
,,Ich dachte dieser Ort wäre das Reich der Lügner und Mörder.
Das Wort ,,Ehre" scheint bisher nur, als ein Vorwand für Mord benutzt zu werden."
Lester lachte bitter.
Es war humorlos.

,,Natürlich ist es nur ein Vorwand, aber Lebens Soldaten kämpften eigentlich seit je her für das Gute.
Für das Bestehen ihres Universums.
Ich kann und will mir gar nicht vorstellen, wie das Universum in den Händen von Youne aussehen würde.
Das wäre die Hölle auf Erden.

Doch wenn wir schon so schön plaudern, es gibt eine Sache, die ich von dir haben möchte, für mein Schweigen und meine Hilfe...es sei denn, du möchtest weiter in dieser Hölle leben, mit dem Tod an jeder Ecke um dich zu holen...schließlich hasst ihr Überlebenden das Sterben doch so."

Du kleiner Bastard.

Das Wissen das er hatte, das Sehen des Lebensfeuers und die Kenntniss über die Geschichte machten ihn sehr, sehr wichtig.

,,Nein, der Gedanke eines Frühzeitigen Ablebens macht mir keine Freude.
Also. Was willst du für deine Hilfe.".
Er grinste.
,,Ich will deine Gedanken. Ich will wissen was du denkst, was du planst, jetzt gerade im Moment."

Es gibt nur sehr wenige Überlebende.
Man weiß so gut wie nichts über sie, über ihr denken, über ihre Psychologie.

,,Momentan...momentan habe ich zwei Stimmen in meinem Kopf.
Die eine sagt, ich soll dich töten, dir deinen Proviant abnehmen und meinem ursprünglichen Plan folgen.
Oder jetzt da ich eine Waffe habe mich ohne dich auf die Suche nach dem Anhänger machen.
Die andere hingegen will dein Wissen.
Sie will herausfinden wie und ob ich das Lebensfeuer sehen kann, was wer will.
Sie will die Geschichte in jedem kleinsten Detail, alles was du weißt."

Seine Augen funkelten.
,,Also haben wir einen Deal:
Ich helfe dir und gibst mir deine Gedanken, wann immer ich frage."

Ich nickte und Lester gänte.
Es war Abend geworden.

,,Und jetzt tu dir einen Gefallen und schlaf.

Wir brechen in der Nacht auf. Im Schutz der Dunkelheit müsste es einfacher sein, diesen verdammten Turm zu erreichen, ohne den Fluss mit Blut zu füllen.".

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