To kill us
Melanie Chie pov.:
Sie wollen uns töten.
Keuchend, meine Hände in das Bett krallend, saß ich da.
Die Panik und Wut die diese Worte prägte, wurden von einem grinsenden, wenn nicht bittersüßen Versprechen begleitet und das Gefühl als hätte mir jemand einen schweren Klotz auf meinen Hals gelegt, drang wie ein Echo durch jede meiner Adern.
Es war seltsam, denn konnte ich keine Erklärung für diesen Gedanken finden. Keine Gefahr, oder Bedrohung befand sich in diesem Zimmer. Vermutlich auch nicht im nächsten.
Und genau in der Sekunde in der dieser Gedanke durch meinen Kopf rannte, sprang die Tür aus ihren Angeln und fiel mit einem scheppernden Knall auf den Boden.
Und da sind wir wieder.
Flüsterte eine sarkastische Alexia aus dem Hinterkopf meines Verstandes entgegen.
Erst jetzt viel mir auf das sie nicht, wie die anderen in die Kammer gebracht worden war.
,,Mitkommen!".
Stumm standen alle auf, noch immer mitgenommen von der Untersuchung.
Ich betrachtete den Mann vor mir.
Groß und stämmig.
Breite Schultern, schmaler Verstand.
Was für eine Bedeutung hatte sein Leben, hätte sein Tod?
Wenn ich ihn jetzt und hier einschlafen lassen würde, würde es das Universum auch nur eine Sekunde anhalten lassen?
Wenn ich ihn hier und jetzt töten würde, wer würde weinen?
Wer würde kommen um das böse Mädchen zu bestrafen?
,,Los!".
Als wir durch die dunklen Gänge liefen, sprach keiner ein Wort und oder machte auch nur Anzeichen zu zeigen wohin wir gehen würden.
Während wir durch die Gänge gedrängt wurden, glitten die verschiedenen Passagen der schwarz, weiß und grau Töne an uns vorbei.
Wie Schatten tänzelten sie und wieder viel mir das Bild von Alexia ein, wie sie sich, als wir noch Kinder waren, durch den Markt an dutzenden Leuten vorbei schlängelte, als wäre das Leben ein Tanz, dessen Spiel nur sie verstand.
Mit jedem Jahr, das sie wuchs, wandelte sich dieser Tanz mehr und mehr in einen unkontrollierbaren Wirbelsturm, der alles und jeden in seinen Bann zog. Doch beherrschte ich diesen Tanz nicht, ich kannte die verschlungenen Gassen der Gefühle nicht, denn meine Arme waren zu eckig und rissen alles auf, wie ein Messer im Stoff.
,,Na endlich."
Der Mann, ein großes Schwert um seine Hüfte gebunden, das ihn noch grober aussehen ließ, als seine zerfetzte Lederjacke und das grimmige Gesicht, auf der einen Seite zerschnitten, legte die Stirn in Falten und trat zur Seite.
Die Tür die vor uns lag, warf große Schatten und versprach böses.
Noch während diese Tür für uns geöffnet wurde, nickte der Mann uns zu und murmelte ein leises:
,,Und möge die Hölle euch gnädig sein.".
Das grelle Licht hinter der Türe schien wie ein Engel in der Dunkelheit. Doch war es nur, wie der süße Duft einer Blume, ein Bild der Täuschung, die einen langsam wie eine Schlange einwickelte, nur um das schöne Lied in einem gellenden Schrei zu vollenden.
Viele Leute, ob Soldaten, Offiziere, oder Trigger versammelten sich und warfen uns einen interessierten, aber auch abwertenden Blick zu.
Alcina lief zwei Schritte schneller um ihre Hand in die meine zu legen. Sie nahm einen tiefen Atmenzug und hielt die Luft an. Ob vor Aufregung, oder Angst wusste ich nicht zu sagen.
Die vielleicht interessanteste Sache in diesem Raum, voller Wansinniger, war der Fackt das alle Schwarz trugen, als wäre sie das Leben in Person. Dennoch waren wir in Weiß gehüllt. Eine seltsame Kleiderwahl, nach meiner Meinung.
Warum interessierte es, was ein Mensch trug, welche Farbe er hatte, oder woher er kam?
Fakt doch war, dass alle in einem Sinnlosen weg versuchten sich von allen anderen zu unterscheiden und am Ende vergaßen, dass sie alle gleich dumm waren. Von dem eigenen kleinen Traum gehindert zu sehen was vor einem liegt, verdorben durch die Gier dieses dumme, unerreichbar Ziel zu erreichen, nur um das beste, was einem je geschehen war, zu verlieren.
Sie wollen uns töten.
Vielleicht waren ja nicht alle so dumm hier. Tartarus, oder die Trigger. Tartarus einer der Ursprünglichen, mehrere tausend Jahre wandelte er schon umher, schon beinahe ewig in dem Spiel des Schicksals gefangen und daher sogut wie unschlagbar und die Trigger.
Frei von jeder eigenen Meinung, persönlichen Zielen, Moralien, oder Ethiken, doch für immer ohne Freiheit. Sie selbst waren gekettet an große dunkle Versprechen, die der Nichtigkeit entsprachen.
Viele dieser Trigger gaben vermutlich ihren Schwur für immer und ewig zu dienen und diesen Schwur konnten sie zu dem größtmöglich Preis auch einhalten.
Für immer und ewig.
Es nagte an mir, dass Alexia nicht da war, wohl möglich irgendwo in dieser Hölle zum sterben verdammt.
Mein Blick viel zurück auf Alcina.
Solange Alexia nicht da war, galt meine Loyalität nur ihr.
Und das Schicksal der Zeit zeigte sich abermals in seinem schlimmsten Weg.
,,Ihr habt euch Tapfer geschlagen."
Tartarus trat auf die Bühne, kühl kalkulierende Augen auf uns herab sehend.
,,Und ihr werdet es wieder tun. Heute, Morgen, im Dienste der Welt."
Rufe der Zustimmung halllten durch den Raum.
Die Welt der Gierigen und jeden Tag vor sich hinseuchenden, sich nicht einen Dreck scherend um jemanden anderen als sich selbst, dankt euch sicher für dieses Selbstmortkomando.
,,Und im Sinne derer die ihr Leben für das Wohl aller geopfert, ihr Leben für uns gegeben haben, habe ich die Pflicht euch allen eine weitere Prüfung aufzuerlegen."
Midleid, wenn nicht Trauer spiegelten seine Gesten.
,,Denn müssen wenige ihr Leben dem Kampf gegen den großen Feind schenken und andere sich ihm erst Würdig beweisen."
Das kühle Feuer, schon seit Jahren vor sich hinlodernd, richtete sich auf uns. Alcina griff meine Hand noch einmal mehr in ihrer Angst versinkend, als erwarte sie von mir sie aus ihrem Sunk aus Angst, Terror und Trauer herauszuziehen.
,,Wir alle wissen, wie Mutig und Tapfer die Kinder in den weißen Kleidern sind, doch sind sie eben das: Kinder.
Also lasst uns ihnen helfen, sie auf diese schwere Bürde vorbereiten und ihnen klarmachen welchen Preis sie für den Frieden zahlen müssen.".
,,Unterzieht sie der Prüfung!"
,,Die Prüfung!"
,,Wir müssen sie vorbereiten!"
Nachgibig nickte Tartarus.
,,Ihr habt sie gehört weiße Kinder! Mögen die Götter euch schützen und euch den wahren Weg offenbaren!".
Als ich mich umsah viel mein Blick auf Clivia. In ihrem Blick lag Zustimmung, Glaube und Hoffnung.
Sollte jemand ihrer armen Seele helfen.
Ich werde es nicht tun.
Vor unseren Füßen begann sich die Menge zu spalten und wir wurden bis vor die Bühne, auf der noch immer Tartarus stand, geführt.
,,Die Regeln dieser Prüfung sind klar:
Schmiedet Allianzen, Prüft euer Können und tötet wer uns Leid zu fügen will!
Doch seid euch bewusst:
Wir sehen euch und wenn ihr eure Loyalität für eine Allianz schwört und sie brecht werdet ihr ein schlimmeres Schicksal als der Tod erleiden."
Ein Spiel des Tötens.
,,Doch sorgt euch nicht.
Ihr werdet nicht alleine ziehen, einige andere aus unseren Reihen werden euch bei stehen und unsere Worte zu euch tragen."
Ein Massaker.
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