Bodies are heavy

Melanie Chie pov.:

,,Herzlichen Glückwunsch zum ersten Schultag.", gratulierte ich, während wir auf den kalten Stühlen des Direktoriats saßen.
,,Den hat man eindeutig nicht alle Tage.",
stellte Alexia nüchtern fest und ging zum Fenster.
Von dort konnte man die abbrennende Halle perfekt beobachten.
,,Ah, unsere Täterinnen betrachten ihr Werk. Und seid ihr stolz auf euch?".
Alle Köpfe fuhren herum, zu unserem Direktor, der gerde aus der Tür lugte. Sein dicker Bauch passte in keiner Weiße zu den engen Hosen, die er trug und sein Hals war ein reines Doppelkinn.

Und er soll über unser Schicksal bestimmen.

Desdemona wackelte mit dem Kopf und man hätte meinen können, sie wäre versucht gewesen keinen Kommentar abzugeben. Aber bekanntlich hatte sie etwas gegen Arroganz.
,,Nein. Aber wenigstens müssen wir keinen Sport mehr machen. Ein Problem weniger. Und ich hab, wenn ich heute von der Schule fliege, wenigstens eine Eins in Englisch, also ist die Welt völlig in Ordnung.".
Der Direktor warf ihr einen wütenden Blick zu und ging dann mit uns im Schlepptau ins Büro.
,,Ich fand die Monster, die Alexia abgefackelt hat, deutlich besorgend erregender.", fügte sie noch leise hinzu.
Ich nickte stumm.
Es war seltsam. Ich verstand nicht was und warum uns da angegriffen hatte.
Und warum Alexia diese Kräfte hatte, von denen sie offensichtlich keine Ahnung hatte, wie sie funktionierten.

Klar war eigentlich nur, dass wir keine Ahnung hatten was passiert war. Und das wir uns in eine ziemlich dumme Lage gebracht hatten. Aber das war nichts neues. Als sich der Direktor, dann auf seinen Stuhl bequemte, quietschte er so fürchterlich, dass Alexia ihr Gesicht verzog.
Sie hatte gute Ohren, in der Wüste war das vielleicht hilfreich, aber in der Stadt war das eine reine Folter.
,,Wie Miss Jigoku schon vermutete werdet ihr von der Schule verwiesen.".

Totenstille. Und dann kam plötzlich Desdemonas Mutter mit einem frischen Wind und immer-wütender Miene ins Direktorrat gestürmt. Der Direktor zog nur eine Augenbraue hoch und auch die anderen konnten sich auch keinen skeptischen Blick verkneifen, denn ihre Mutter war nie da.

Desdemona übernachtete bei uns und wenn sie mal Zuhause schlief, kam sie um 0:00 Uhr nachts nach Hause und ging wieder um 4:00 Uhr. Manchmal schlief sie in irgendeiner Gosse.
Alles war besser als ihr Zuhause, ihre Mutter war streng, verbittert und reich und doch konnte sie nichts als ihre eigene Tochter anschreien.
Meine Mutter ließ mich nur in Ruhe, womit ich ehrlich kein Problem hatte, obwohl das war gelogen.
Ich wusste nicht was ich dagegen tun sollte. Schließlich versuchte ich schon mein ganzes Leben nur ein bisschen Liebe von ihr zu bekommen und wenn es nur ein Funke wäre. Es wäre genug um Galaxien zu füllen. Und da mein anderes Elternteil fehlte, konnte ich nur von meinen Freunden Liebe bekommen, doch selbst das würde die  Elterliche Liebe nie ersetzten.

,,Haben Sie mitbekommen was ihre Tochter angestellt hat?", fragte der Direktor teuflisch, aber nett.

Und so geht es los.

,,Ja, hab ich. Und ich danke den Göttern dafür!", rief sie und war offensichtlich gereizt. Überrascht von der plötzlichen Unterstützung für ihre Tochter, schnappte der Direktor nach Luft, doch sie donnerte weiter:
,,Kinder! Kommt mit!
Ich habe schon genug Schwierigkeiten, auch ganz ohne eure Probleme!".
,,Du bist ja Teil unseres Problems.", konterte Desdemona ihrer Mutter.
Diese ignorierte den Kommentar gekonnt und packte Nephelus am Handgelenk.
Sie schleppte ihn mit sich durch die Schule, bis vor die große Tür, wo eine schwarze Limousine auf uns wartete.

Reich und Eingebildet.

Schreind fuchtelte Nephelus mit den Armen:
,,Ich darf nicht mit fremden Leuten ins Auto steigen! Und schon bei gar keinen die so seltsam und abgedreht wie sie sind.".
Noch während Nephelus diese Worte sagte, blähten sich Miss Jigokus Nasenflügel auf und sie schrie:
,,Ach, auch schon bemerkt? Willst du hier bleiben? Oder gar bei der Sportlehrerin?
Du kannst auch gerne in der Halle bleiben, bin gespannt, wann man deine Leiche findet! Diese Monster werden dir die Kehle durchschneiden und man wird nie den Täter finden! Willst du wissen warum?
Weil diese Monster nicht von normalen Menschen gesehen werden.
Also rein da!".
Dann sagten wir nichts mehr, bis wir vor Nephelus Haus abgesetzt wurden und die schwarze Limousine mit Miss Jigoku in ihr, nicht mehr zu sehen war.

Der Blick auf Alexias Gesicht sprach von unbändiger Wut und ihre Hand war zu einer Faust zusammengezogen.
Ich schüttelte meinen Kopf und nahm sie am Arm.
,,Bei manchen Menschen sind einfach gewisse Dinge schief gelaufen."
,,Und warum ist das jetzt mein Problem?".
,,Du hast die Monster doch abgefackelt!", mischte sich Desdemona ein.
Für einen Moment lag eine gewisse Kälte in Alexias Blick, als sie sagte:
,,Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich stehe hier und lebe. Der Rest sollte egal sein."

Desdemona kann ihr nichts bieten.
Sie ist für Alexia nicht mehr wie eine Made am Boden.

,,Kommt schnell rein!", unterbrach Lisa under Gespräch und winkte uns zu.
Wir rannten die Treppen nach oben, wobei Alcina fast auf dem Schuhabsteifer ausrutschte.

Tollpaschtiges Kind.

,,Was ist gerade passiert?",
erhob ich meine Stimme, nachdem die Tür hinter uns, ins Schloss gefallen war.
Rena seufzte schwer, als ob sie den Monstern in der Halle begegnet war:
,,Wisst ihr...die griechischen und die römischen Götter existieren.
Genauso wie alle Monster, Wesen, Halbgötter und Kreaturen, die in ihnen Leben."

Die Stille war prägend, genauso wie der Blick von Alexia, der sich in Renas Schulter bohrte.
,,Das ist der schlechteste Witz den ihr je gemacht habt.", stellte Alcina fest.
,,Es ist kein Witz.", sprach nun Nephelus Vater und zog seine Jacke an.
,,Was machst du da?", fragte sein Sohn.
,,Fahren, mit euch. Wir bringen euch in ein Camp für Halbgötter, wie ihr.".
,,Warte, ihr habt mit Göttern geschlafen? Wer würde mit Mam, der alten Hexe schlafen wollen?", fragte Desdemona.
,,Deine Mutter war früher nicht so. Aber sie musste mit ansehen wie viele Menschen in den Tod gingen.
So etwas nimmt man nicht auf die leichte Schulter.", sprach Rena beruhigend.

Ja, Leichen sind schwer.

,,Aber wer sind unsere Eltern?
Wieso greifen die Monster uns an?
Und warum lässt die alte Hexe immer Desdemona alleine auf die Straße?", fragte Alexia.
,,Wir könne euch nicht sagen wer eure Elternteile sind. Namen haben Macht.
Und Desdemonas Mutter hat immer ein Auge auf ihre Tochter.
Sie ist nicht umsonst die Tochter eines der reichsten Menschen in den USA.", mischte sich nun Lisa ein.

Desdemona wird gestalkt. Lustig, lustig.
Meine Mutter ist nicht da, welch seltsamer Zufall. Lustig, lustig.
Ich habe mir nichts anderem gerechnet.

,,Ich verstehe eure Fragen, aber wir müssen gehen. Das Camp in das wir gehen, wird euch diese Fragen beantworten.
Je schneller wir da sind, desto schneller bekommt ihr sie beantwortet.",
drängte Nepelus Vater und Lisa lief mit uns zum Auto.

Die zwei Erwachsenen saßen vorne, ich wurde mit Nepelus, Alcina und Desdemona in die Mitte gequetscht und Alexia saß in die letzte Reihe.
Ich wollte sie näher bei mir.
,,Und unsere Sachen?".
,,Egal.".
Nach der Konversation der Erwachsenen waren wir schon relativ nah am Camp, als wir eine seltsame Figur auf der Straße sahen.
,,Was zum?",
fragte Desdemona langsam.
Nepelus Vater hupte und trat in die Pedale, aber auch er konnte nicht mehr anhalten. Seltsam, die Figur bewegte sich nicht...aber sie stand doch...
,,Idiot! Runter von der Straße!",
rief Lisa entrüstet, als die Panik in ihren Augen auflackerte.
Es war das letzte was ich hörte, bevor wir mit der Gestalt kollidierten.
Wie in Zeitlupe flog das Auto und begann sich zu überschlagen.

Die Gestalt hatte sich immer noch nicht bewegt.

Doch in diesem Moment drehte sie sich zu mir und ihre feuerroten Augen starrten mich an.

Wir werden alle sterben.

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