Kapitel 39

Flammenpfote wachte auf und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Mit einem Blick aus dem Bau sah sie, dass es kurz vor Sonnenaufgang sein musste. Sie kletterte über Schimmerpfote und Sonnenpfote die noch friedlich schliefen zum Baueingang und trat auf die kühle Lichtung. Erlenpfote sprang fröhlich zu ihr: "Wollen wir uns ein Kaninchen teilen? Die Jagdpatroullie hat gerade eins mitgebracht!" miaute die Kätzin gutgelaunt und deutete mit dem Schweif zum Frischbeutehaufen. "Ja können wir machen!" sagte sie und schaute zum Frischbeutehaufen der trotz der Jagdpatroullie erschreckend leer war. Einen Herzschlag lang ertappte sie sich dabei in Gedanken eine weitere Patroullie zusammenzustellen, diese Idee verwarf sie aber schnell wieder. Himmelstern sagt sie sei eine Schülerin, dann würde sie alles daran setzten erneut die beste Schülerin des Waldes zu sein! Wieso musste sie überhaupt in so eine Lage geraten? Silberkralle... Silberkralle war immer noch im Wald und wartete auf sie! Sie verwarf ihre Gedanken und schaute zu Erlenpfote die schon beim Frischbeutehaufen saß. Sie lief schnell zu ihr "Es tut mir Leid aber ich... ähm ... ich muss...ähm ich brauche etwas Zeit für mich... ja...ähm kannst du das verstehen?" stotterte sie und schaute zu der Tochter ihrer Schwester hinab. "Kein Problem wo willst du denn hin?" miaute sie und holte sich eine Maus vom Frischbeutehaufen. "Ach einfach nur in den Wald" sagte sie nervös und trippelte auf der Stelle. "Ich sag dann Astschweif du musst dich ausruhen..." miaute Erlenpfote, aber da war Flammenpfote schon durch den Brombeertunnel. Sie sprintete durch den Wald und folgte ihrer Geruchsspur bis zum Birkenwäldchen. "Silberkralle?" rief sie und lauschte auf eine Antwort. Stattdessen hörte sie nicht weit entfernt Kampfgeräusche und zuckte zusammen. Hatte eine Patroullie Silberkralle entdeckt? fragte sie ängstlich und folgte den Geräuschen. Sie trat zwischen den Bäumen heraus und sah Silberkralle mit einem weißen Kater kämpfen. Silberkralle zog ihm die Krallen über die Flanke und stieß ihn zu Boden. Doch der weiße trat ihn weg und riss mit den Krallen ein Loch in Silberkralles Ohr. Sie stürzte sich auf den weißen und nagelte ihn am Boden fest. "Wer bist du und wie kannst du es wagen in unser Territorium einzudringen!" knurrte sie bedrohlig. Der Kater noch immer überrascht von dem Angriff, versuchte sich zu befreien, doch sie schlug ihn einmal heftig gegen den Kopf, dann blieb er still. "Ich werde dir gar nichts erzählen!" knurrte er und wandte den Blick zu Silberkralle. "Der da gehört aber auch nicht in dieses Territorium und ihn greifst du nicht an!" sein Blick lag nun in ihrem und sie ging widerwillig von dem Kater runter. "Wer bist du?" fragte sie wieder und ignorierte Silberkralle der sich hinter ihr aufrüttelte. "Mein Name ist Pfefferminz oder passt es dir besser wenn ich Pfefferminzkralle oder so sage", miaute der Kater und begann sich zu putzen. "Was machst du in diesem Territorium?", fragte sie verärgert über seinen herablassenden Tonfall. "Das könntest du ihn genauso fragen", miaute Pfefferminz und deutete zu Silberkralle. "Er...er ist ein Freund! Aber das spielt jetzt überhaupt keine Rolle", knurrte sie und blickte zu ihm. Silberkralle trat zu dem Kater und fragte: "Woher weißt du von den Clanbräuchen?" "Unwichtig für euch", miaute der Kater schlichtweg und schaute sie an. "Du fragtest warum ich mich in eurem Territorium aufhalte!", sagte er, "Nun ja.. ich suche meine Gefährtin",
seine Stimme war sorgenvoll und Flammenpfote horchte auf. "Sag mir wie sie heißt, vielleicht ist sie bei den Clans gesehen worden", miaute sie, fügte aber hinzu, "danach verjage ich dich allerdings aus unserem Territorium! Ein Hauskätzchen oder Streuner, was auch immer du bist, hat nichts auf unserem Territorium zu suchen!", sie beobachtete den Kater die sie finster anblickte und etwas wie "das werden wir ja sehen" murmelte, dann aber:"Honig... ihr Name war Honig", sagte. Flammenpfote erstarrte, Honig meinte er vielleicht Honigblume? Die Kätzin war mal Streunerin gewesen und ihr Name war Honig gewesen! Aber was sollte sie dem Kater nun sagen?... "Du kennst sie?", fragte Pfefferminz, der bei ihrer Reaktion die Augen weit aufgerissen hatte. "Ich...ich weiß nicht was ich dir sagen sollte", miaute sie, nachdem sie eingesehen hatte, dass leugnen zwecklos ist. "Sie ist meine Gefährtin was solltest du mir nicht sagen",knurrte er. "Sie ist doch nicht, nein sag bloß sie ist...ist sie gestorben?", fragte er dann verzweifelt, "Sie trug meine Junge in ihr" Flammenpfote starrte ihn an, Federsprung und Rosensturm, seine Junge? "Nein, nein sie ist am Leben sie ist dem HimmelClan beigetreten..." ,begann sie und erkannte, dass sie einen gewaltigen Fehler gemacht hatte. "HimmelClan? Wo ist sein Lager? Ich weiß,
dass das das Territorium vom HimmelClan ist, also leugne es nicht", miaute er und starrte sie an, wartend auf eine Antwort. "Ich...ich kann nicht", miaute sie, wurde aber jäh von ihm unterbrochen: "Doch du kannst, sonst suche ich es auf eigene Pfote und erzähle wenn ich es gefunden habe auch gleich von deinem kleinen Freund hier", sagte er mit einem Blick auf Silberkralle. Dieser nickte, ein Zeichen dass sie tun sollte was er verlangte, und schließlich war es besser einen Gefangenen mit ins Lager zu bringen, als ihn auf eigene Pfote durchs Territorium irren zu lassen, wo er noch von einer Patroullie entdeckt werden könnte. "Na gut, aber du darfst ihnen nichts von Silberkralle erzählen" miaute sie und hätte sich auf die Zunge beißen können. "Silberkralle also... aha passt gut der Name", miaute Pfefferminz und musterte den silbernen Krieger. "Komm jetzt", knurrte sie und warf einen letzten Blick in Silberkralles sturmgraue Augen, dann wandte sie den Blick ab und trottete mit dem Streuner in den Wald. Er musterte das Territorium und schien sich den Weg einzuprägen. <Er denkt wir werden ihn gefangen halten> dachte sie und lief auf den Hügel des Lagers. Sie stellte sich in die Nähe des Walls, aber so dass der Außenwachposten sie nicht sehen konnte. "Hör zu", flüsterte sie "Du bist mein Gefangener und ich habe dich allein auf unserem Territorium entdeckt! Du hattest dich verirrt und ich wusste nicht was mit dir zu tun ist, deshalb sind wir hier!", der Streuner nickte, wirkte aber nicht ganz überzeugt. Sie ging zum Brombeertunnel, wo Federsprung Wache hielt. Sie nickte ihr zu, sprang jedoch auf als sie Pfefferminz sah und stürmte ins Lager. Sie folgte langsam und schob Pfefferminz vor ihr in den Tunnel. Auf der Lichtung war Panik ausgebrochen und Himmelstern sprang zu Federsprung die mit dem Schweif zu ihnen zeigte. Himmelstern schaute zu ihr und erstarrte. Dann lief sie zu Moosschatten und trat nach kurzer Zeit mit ihm zu ihr. "Flammenpfote", miaute sie,"Wer ist dieser Kater und warum ist er in unserem Lager?" Sie schaute auf ihre Pfoten und sagte: "Ich habe ihn in unserem Territo...", weiter kam sie nicht, denn Pfefferminz jaulte laut auf und lief über die Lichtung zu Honigblume, die ihn entsetzt anstarrte. Er schmiegte sich an sie, wurde aber sofort von Windlicht weggezehrt. "Wie kannst du es wagen du räudiger Fellball, sie ist meine Gefährtin ", rief er und die Lichtung verstummte. "Nun?", miaute Himmelstern und wandte sich an Honigblume, "Spricht dieser Streuner die Wahrheit?", fragte sie und schaute zu der hellbraunen Kätzin. "Ja tut er! Dieser Kater ist mein Gefährte Pfefferminz und Vater meiner Junge!", flüsterte die Kätzin leise. Nun brach auf der ganzen Lichtung Unruhe aus, bis schließlich Blütenwind: "Dann ist er ja Vater von Rosensturm und Federsprung!",miaute. Pfefferminz horchte auf: "Ich will sie sehen", knurrte er zu Windlicht, der ihn nach dem Nicken Himmelsterns freigab. "Federsprung, Rosensturm tretet vor!", miaute die Anführerin und blickte in die Menge. Die beiden Kätzinnen traten aus der Masse heraus und starrten ihren Vater an. Dieser lief zu ihnen und beäugte sie kritisch: "Aber ihr seid ja so mager! Habt ihr hier nicht genug zu essen?", fragte er besorgt und blickte sie an. "Uns...uns geht es gut" miaute Federsprung schließlich und tauschte einen Blick mit Rosensturm. "Ach ihr müsst Samt und Tiger kennenlernen", schnurrte Pfefferminz erfreut. "Wer sind Samt und Tiger?", fragte Rosensturm irritiert. "Hat Honig euch dass nicht erzählt? Samt und Tiger sind eure Geschwister!", miaute der Streuner und blickte fragend zu Honigblume. Himmelstern trat nun zu Pfefferminz und sagte : "Honig hat sich für das Leben als Krieger entschieden und heißt nun Honigblume, außerdem würde ich gerne wissen warum du dich auf unserem Territorium aufhältst?", fragte die Anführerin ruhig. "Sie hat ein Kriegerleben gewählt? Niemals, dass Leben im Zweibeinerort ist großartig! Letztens ist uns sogar eine Kriegerin beigetreten!", miaute er stolz "Nebelsonne oder Nebelschein oder so!" Silbersee sprang zu ihm: "Nebellicht, dass muss sie sein! Wir haben sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen oder gerochen!" , miaute sie und starrte zu dem Streuner. "Geht es ihr gut?",fragte nun auch Falkenkralle und guckte zu dem Streuner. "Ja natürlich geht es ihr gut! Sie hat sogar einen...", miaute er, wurde aber harsch von Himmelstern unterbrochen. "Ich habe nicht nach einer Lebensgeschichte gefragt, sondern warum du in unserem Territorium bist!", knurrte sie. "Ich suche Honig und meine Junge, sie müssen zum Zweibeinerort zurückkehren!"
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Wieder mal ein Cliffhänger! Ich bin ja so gemein!

Hoffe es gefällt euch trotzdem. Votet und Kommentiert und wir sehen uns beim Halbmond

LG Mohnsturm

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